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05.07.2022 , 20:59 Uhr
Sehr geehrter Herr Clasen,
die russische Propaganda interessiert sich nicht im Geringsten für die Wirklichkeit, es ist daher gar nicht möglich ihr "nicht in die Hände zu spielen". Das Einzige, was man machen kann, ist sie zu Ignorieren.
Daher können (und sollten!) wir Debatten über Geschichts- und Erinnerungspolitik eher nach dem Krieg führen. Denn im Moment ist die Lage unkompliziert - Russland ist Aggressor, Ukraine führt einen Verteidigungskrieg.
Mit freundlichen Grüßen, M
zum Beitrag25.06.2018 , 00:20 Uhr
Liebe Frau Yaghoobifarah,
Niedersachsen ist, nach Schleswig-Holstein, das Bundesland mit dem höhsten Anteil an Protestanten und Protestantinnen; 2011 waren es 50%. Da kann man auch mal für die einen Feiertag machen.
In Berlin, in dem 60% der Bevölkerung keiner Religionsgemeinschaft angehört, werden von der regierenden SPD vorgeschlagen "der 27. Januar als Tag der Befreiung von Auschwitz, der 23. Mai als Tag des Grundgesetzes oder der 8. Mai als Tag der Befreiung vom Faschismus".
Die Bundesländer, die in der Anzahl an Feiertagen hinterherhinken, führen also Feiertage ein unter Berücksichtigung ihrer Demographie. Also sollen die Niedersachen doch ihren Reformationstag haben, und wir Berliner und Berlinerinnen bekommen eben den 8. Mai. Das werden auch nicht alle toll finden, aber es gäbe eben bei uns eine Mehrheit dafür. Das sieht für mich doch alles recht demokratisch aus, ich bin mir also nicht sicher, ob ich Ihre Kritik nachvollziehen kann.
Und was die Person Luther angeht - ja, Werte ändern sich mit der Zeit, meistens zum besseren. Kant z.B. hat wie die Entwicklung von wissenschaftlichem Rassismus mitgetragen, aber deswegen muss man nicht seine Ethik- und Erkenntnistheorie ganz wegschmeißen. Tesla war ein genialer Ingenieur, aber wie die Mehrheit der Menschen in seiner Zeit ein Vertreter der Eugenik. Die Person des Reformators ist nicht identisch mit dem Effekt der Reformation.
zum Beitrag08.01.2017 , 21:35 Uhr
Viele unangenehme Jobs müssen natürlich trotzdem gemacht werden. Arbeitgeber müssen dann mit besseren Konditionen (mehr Gehalt, weniger Arbeitszeit) um Mitarbeiter werben.
Ein Bedingungsloses Grundeinkommen macht Arbeitskraft einfach nur teurer, ähnlich wie ein Mindestlohn. Da sind die katastrophalen Folgen ja auch ausgeblieben.
zum Beitrag08.07.2015 , 03:29 Uhr
Die neue Polizei wird eingeführt weil die alte Miliz eine korrupte und autoritäre Struktur ist, die wahrscheinlich kaum "von innen" reformierbar ist.
Einer der neuen Polizisten ist ein langjähriger Freund von mir. Sofern der mich nicht anlügt, kann ich ihn zumindest aus seiner persönlichen Erfahrung versichern, dass es hier darum geht, eine Polizei aufzustellen, die den Prinzipien der Rechtstaatlichkeit entspricht.
Mit Verlaub, Herr Heinrich, die Verbindungen, die Sie sehen, sind doch alle nur sehr vage.
Es ist in Staaten den ehemaligen Sovietunion nichts ungewöhnliches, dass ehemalige Militärangehörige in der Polizei arbeiten. In Russland wird das genauso gemacht. Ebenso ist Sguladses Hintergrund kaum exotisch - sie hat in einem ehemaligen Soviet-Staat eine Polizeireform durchgeführt, und macht das selbe jetzt in einem anderen Soviet-Staat. Die strukturellen Probleme sind in Georgien und der Ukraine sehr ähnlich.
Was genau soll überhaupt eine "Anti-Russische Polizei" sein? Wenn die Armee einen Militäreinsatz in Kiev durchführen wollte, würde die Polizei da wenig entgegenzusetzen haben. Bei der neuen Polizei in der Ukraine geht es um ganz normale Polizeiarbeit, die mit dem Konflikt mit Russland nichts zu tun hat.
Wenn ich Ihnen mal einen Rat geben darf, Herr Heinrich: fahren Sie für ein paar Wochen nach Kiev und reden Sie mal mit den Leuten da. Schauen Sie mal, wie die leben. Dann verstehen Sie vielleicht auch, wieso die eine neue Polizei brauchen, und wieso es für mich unfreiwillig komisch wirkt, wenn Sie spekulieren, dass die alte Polizei "zu verfassungstreu" sei.
zum Beitrag25.03.2015 , 21:45 Uhr
Sehr gut! Ich stelle immer wieder fest, dass das Internet sich viel zu sehr an nationalen Grenzen orientiert. Es sollte allerdings nicht nur um einen "Europäischen digitalen Binnenmarkt" gehen, sondern grundsätzlich um Freizügigkeit im Netz.
zum Beitrag23.03.2015 , 01:05 Uhr
Mit Verlaub - jemand, für den die Empathie bereits beim Geld aufhört, hat von vornherein nicht viel davon. Mitgefühl ist gerade dort am wertvollsten, wo es um den Ernst des Lebens geht!
zum Beitrag08.03.2015 , 16:15 Uhr
Danke für diesen klaren und aufklärenden Artikel, Frau Haarhoff.
zum Beitrag10.02.2015 , 10:13 Uhr
"Muss das Gefängnispersonal sofort melden, wenn ein Gefangener einen Tag nichts isst oder sogar eine Woche Heilfasten macht?" - nein. Aber ganz offensichtlich ging es in diesem Fall ja nicht um eine Woche, sondern um mehrere Monate.
Koala war derartig abgemagert, dass er am Ende an Mangelernährung starb. Selbstverständlich hätte die Essenverweigerung gemeldet werden müssen!
Es ist ja wohl nicht zu viel verlangt, wenn man erwartet, dass das Gefängnispersonal den Unterschied zwischen 'eine Woche Heilfasten' und 'sich zu Tode Hungern' erkennt!
zum Beitrag07.02.2015 , 16:27 Uhr
Über die Flüchtlinge wird nicht geschwiegen. Sie haben doch selbst einen Artikel aus der vermeintlichen "Lügenpresse" verlinkt!
Und was das "Recht" darauf angeht, sein Militär auf die eigene Bevölkerung schießen zu lassen: das Ukrainische Militär schießt nicht auf die ukrainische Bevölkerung per se. Es schießt auf militärisch ausgebildete, militärisch organisierte und militärisch ausgerüstete Kämpfer. Sollen die denn die Polizei rufen, oder wie? Die Seperatisten sind nicht Demonstranten oder Zivilsten, sondern Menschen, die mit militärischen Mitteln einen Machtwechsel durchsetzen wollen. Dagegen selbst militärische Mittel einzusetzen halte ich für verhältnismäßig. Und dabei lasse ich noch außen vor, dass viele (wahrscheinlich eine große Mehrheit) der Separatisten angehörige der Russischen Föderation sind, und nicht 'die eigene Bevölkerung'...
zum Beitrag27.01.2015 , 14:11 Uhr
Mit gleicher Übung kann man auf einer Tastatur viel schneller schreiben als von Hand. Dazu kommt, dass man per Tastatur einen Computer bedienen kann. Mit diesen beiden Vorteilen ist das Tippen dem Schreiben einfach grundsätzlich überlegen.
Klar sollten Kinder das Schreiben per Hand erlernen - es ist ja trotz Tastaturen noch ein sehr nützliches Handwerk. Aber ich finde es richtig, dass man versucht, die Zeit, die in die Schreibschrift investiert wird, zu reduzieren. Diese Fähigkeit ist einfach nicht mehr so wichtig wie früher.
Ich erinnere mich an das Argument, man könne sich besser etwas merken, wenn man es per Hand aufschreibt - für mich hat das nie funktioniert, und ich bin da sicher nicht der Einzige. Man muss immer daran denken, dass die meisten Menschen versuchen werden, erst einmal daran festzuhalten, was Tradition hat. Mut zur Veränderung!
zum Beitrag24.01.2015 , 22:08 Uhr
Vielen Dank für diesen sehr hilfreichen Artikel. Den zentralen Ratschlag - klare Trennung von Arbeits- und Nichtarbeitszeit - halte ich für extrem wichtig und richtig.
Grundsätzlich ist es ganz normal und nachvollziehbar, dass es schwierig ist, sich selbst zu motivieren. Bis zum Studium ist man sein Leben lang eingebettet in Strukturen, die Druck ausüben. In der Schule wird kontrolliert, ob man seine Hausaufgaben gemacht hat, und wenn man schlechte Noten schreibt, bekommt man Ärger mit seinen Eltern.
Die Uni ist für viele junge Erwachsene das erste Mal in ihrem Leben, in dem es eigentlich allen egal ist, ob man Erfolg hat oder nicht. Langfristiges Zeit- und Motivationsmanagement ist eine wichtige Fähigkeit, die man sich im Studium erarbeitet, besonders in Fachrichtungen, in denen man viele Hausarbeiten schreibt (etwa die Geisteswissenschaften). In vielen komplexeren Jobs ist diese Fähigkeit sehr wichtig, da man hier nicht an seinen Anwesenheitsstunden oder Bemühungen gemessen wird, sondern am Ergebnis der eigenen Arbeit - wobei die Deadline wie im Studium Monatelang entfernt liegen kann. Und schließlich - vielleicht ist es das wichtigste - ist es auch eine wichtige Fähigkeit für's Leben. Wenn ich es schaffe, erfolgreich eine Hausarbeit zu schreiben, die mich eigentlich nicht besonders interessiert, dann schaffe ich es doch noch viel eher, ein Buch zu schreiben, eine Sprache zu lernen, einen Marathon zu laufen oder viele andere Ziele zu erreichen, die Selbstmotivation und Zeitmanagement erfordern.
zum Beitrag12.01.2015 , 14:34 Uhr
Sie schreiben, als ob die Forderung nach dem Schutz von Juden irgendwie aus dem Nichts käme. Menschen, die besonders verfolgt und bedroht werden, brauchen auch besonderen Schutz!
Der Grund, weshalb niemand auf der Welt fordert, man müsse die Deutschen oder die Dänen schützen, ist, dass diese nicht systematisch und Generationenübergreifend bedroht und angegriffen werden.
In der westlichen Welt müssen immer noch, oder schon wieder, Juden um ihr Leben fürchten, weil sie Juden sind. Das ist eine Schande.
zum Beitrag12.01.2015 , 14:30 Uhr
Ja, Sie haben das falsch verstanden. Der Autor fordert, dass sich alle Franzosen mit den Franzosen jüdischen Glaubens solidarisieren.
Das wertet weder Christen noch Muslime noch Atheisten ab. Sie haben da eine falsche Dichotomie aufgestellt. Oder einfacher: wenn ich sage, dass ich gerne Bananen esse, heißt das nicht, dass ich Kirschen nicht mag.
zum Beitrag04.12.2014 , 18:00 Uhr
Wie wollen Sie denn über Zensur von Pornos reden, ohne über den Inhalt von Pornos zu reden? Die taz kritisiert völlig zurecht ein willkürliches und unsinniges Gesetz. Sind wir hier in den 50ern, dass man als 'Qualitätsjournalist' nicht über Sex und Pornografie schreiben soll?
zum Beitrag31.10.2014 , 20:30 Uhr
Danke für diesen informativen und aktuellen Artikel, Herr Yücel.
zum Beitrag30.10.2014 , 03:59 Uhr
Soldaten sollten ja wohl ein Recht darauf haben, den selben Lebensstandard zu genießen wie die Zivilisten, die sie beschützen.
zum Beitrag01.10.2014 , 18:19 Uhr
Wären Sie so freundlich, mit ihrer Kritik etwas mehr ins Detail zu gehen?
zum Beitrag17.09.2014 , 20:52 Uhr
Kann ja sein, dass er das weiß, und trotzdem "Yes or No" als Überschrift gewählt hat, weil es resonanter ist - jeder und jede weiß sofort, worum es geht.
zum Beitrag17.09.2014 , 20:14 Uhr
Sehr geehrter / sehr geehrte Neubaun,
nur auf Grundlage von Sarrazin lassen sich seine Thesen (leider?) nicht widerlegen.
Erst einmal kann man nicht sicher vom Nachnamen auf die Herkunft schließen; wenn Sie "König" heißen, heißt das ja noch nicht, dass Sie adlige Vorfahren haben.
Aber selbst, wenn Sarrazin, wie Sie vermuten, Sarrazenen als Vorfahren hätte: an keiner Stelle behauptet Sarrazin, dass Sarrazenen, Muslime oder generell 'Südländer' grundsätzlich Unrecht haben oder immer falsch liegen. Wenn er das tun würde - oder auch nur implizieren - dann könnte man ihn ganz leicht widerlegen, nämlich indem man einen 'Südländer' präsentiert, der in irgendeiner beliebigen Frage Recht hat.
Ich finde Kritik an Sarrazin und seinen Thesen völlig gerechtfertig, aber ganz so einfach macht er es uns auch wieder nicht :)
zum Beitrag25.08.2014 , 04:31 Uhr
Haben Sie Hinweise darauf gefunden, dass die taz von der Bundesregierung unter Druck gesetzt wird, um "Kriegspropaganda" zu verbreiten? Dann teilen Sie diese doch bitte mit uns! Das ist ein ernsthafter Vorwurf!
Haben Sie mal daran gedacht, dass die taz vielleicht deshalb in der Ukraine "keine Faschisten findet", weil es fast keine gibt? Dass der Autor in Kiev ganz einfach den Eindruck gewonnen hat, dass es sich beim dortigen Flaggengeschwenke eben nicht um chauvinistischen Nationalismus handelt - und das hier auch so berichtet? Aber nein, die stecken alle unter einer Decke, die taz, die Faschisten, die Regierung, die Frau an der Supermarktkasse, Ihr Nachbar, ich, alle! Nur der Putin, der ist in Ordnung.
zum Beitrag25.08.2014 , 04:20 Uhr
Ich wundere mich doch sehr darüber, wie sich einige Kommentierende hier über den Artikel aufregen. Es handelt sich doch dabei um einen recht nüchternen Bericht - der sich übrigens mit dem deckt, was ich von Freunden und Verwandten aus Kiev so höre.
Die "Faschistische Junta" in Kiev ist ein Propagandamärchen. Fallen Sie nicht drauf rein.
zum Beitrag22.08.2014 , 17:49 Uhr
Ein Embryo hat kein Bewusstsein, keine Leidensfähigkeit - anders als die werdenden Eltern!
Ich habe in so einem Fall Mitgefühl mit den Eltern und ihren Wünschen und Ängsten, denn die sind fühlende, lebende Menschen. Ich finde es grausam, im Namen eines Embryos über das Leben von erwachsenen, fühlenden und denkenden Menschen zu entscheiden.
zum Beitrag22.08.2014 , 17:43 Uhr
Dawkins hat klargestellt, dass es sich um seine persönliche Haltung zu dem Thema handelt.
Wenn ich etwas "unbedingt fordere", dann sage ich doch nicht so etwas wie "Natürlich ist es Ihre Entscheidung.".
zum Beitrag28.07.2014 , 15:04 Uhr
Vielen Dank für dieses ausgewogene und angemessen komplexe Interview.
zum Beitrag25.07.2014 , 16:08 Uhr
Das stimmt, aber das wäre für mich eher ein Grund, unseren Finanzminister auszutauschen.
zum Beitrag24.07.2014 , 23:05 Uhr
Sie haben Recht, Grübelnder0309, die Tat ist verjährt, und das sollte berücksichtigt werden. Ich finde auch, dass jeder Mensch eine zweite Chance verdient.
Aber das kann natürlich nichts daran ändern, dass ihr Doktortitel aberkannt werden musste. Und sie muss ebenso damit leben, dass es für einen großen Teil der deutschen Öffentlichkeit schwer sein wird, ihr in Zukunft zu vertrauen. Man würde ja kaum einen ehemaligen Fahnenflüchtigen zum Verteidigungsminister ernennen, oder eine ehemalige Kriminelle zur Innenministerin. Klar ist ihr Betrug verjährt, aber ich möchte keine Wissenschaftministerin haben, die während ihres Studiums keine Liebe zur Wissenschaft entwickelt hat, und deshalb moralisch in der Lage war, ihre Karriere vor die wissenschaftliche Redlichkeit zu stellen.
zum Beitrag18.07.2014 , 22:17 Uhr
Es gibt ja die Tendenz, dass mit steigendem Wohlstand die Geburtenrate sinkt. Hoffentlich wird die Weltbevölkerung mit der Zeit ganz friedlich durch Geburtenkontrolle zurückgehen.
zum Beitrag18.07.2014 , 17:56 Uhr
Liebe Redaktion,
Sie schreiben "Die ukrainische Armee und die prorussischen Separatisten bezichtigten derweil die jeweilige Gegenseite, die Maschine beschossen zu haben."
Mag sein, dass die Seperatisten die ukrainische Armee beschuldigen, aber plausibel ist die Anschuldigung nicht.
Hingegen haben die Seperatisten den Abschuss auf Twitter und Facebook publik gemacht - weil sie dachten, eine Militärmaschine abgeschossen zu haben - und dann schnell alles zurückgenommen, als klar wurde, dass es eine Zivile Maschine ist. Bitte suggerieren Sie also nicht, dass es noch völlig offen sei, wer das Flugzeug abgeschossen hat - die Indizien deuten klar auf die Seperatisten hin.
zum Beitrag15.07.2014 , 17:06 Uhr
Naja, das mit den "Gauchos"... mir wäre es lieber, wenn sie das nicht gemacht hätten, einfach weil man den Gegner nach dem Sieg in Ruhe lassen sollte.
Aber ich glaube nicht, dass die Aktion wirklich so schlimm ist. Besonders im Vergleich, zum Beispiel, was die argentinischen Fans gegen Brasilien gesungen haben, war das immer noch absolut nett und harmlos.
Ein Standard-Fußballgesang, den man beliebig anpassen kann, und der nicht mehr sagt als "schaut, die Argentinier sind traurig und leise, wir hingegen sind aber glücklich, ist das nicht viel besser?" Ich denke, da kommt auch einfach die Freude rüber, dass man diesmal nicht traurig sein muss. Bitte nicht überbewerten.
zum Beitrag14.07.2014 , 02:25 Uhr
Na warum kommentieren Sie denn das Spiel, wenn Sie es nicht gesehen haben? Es wird Ihnen nicht gelingen, den Leuten, die sich über den WM-Sieg freuen, den Abend zu verderben. Versuchen Sie es bitte später noch einmal.
zum Beitrag06.07.2014 , 20:13 Uhr
Bitte überschätzen Sie nicht ihre Fähigkeit, aus Worten auf Gedanken zu schließen. Verstehen und Interpretieren ist immer ein schwieriger Akt. Bilden Sie sich also bitte nicht ein, dass Sie aus ein paar Zeilen Text auf die vermeintliche Weltsicht des Autoren oder der Autorin schließen können.
zum Beitrag05.07.2014 , 16:39 Uhr
@Linksnormal
Ein Streit, in dem jeder nur sich selbst Recht gibt, ist keine Diskussion. Selbstverständlich geht bei der Frage, ober der Bundestag im Schatten der WM "unpopuläre" Gesetze im Eiltempo erlässt, um Wahrheit. Nämlich die wahre Antwort auf die Frage, ob der Bundestag tatsächlich eine solche Strategie erkennen lässt, ob eine solche Strategie überhaupt einen Effekt hätte.
Klar gibt es zu jedem Argument ein Gegenargument - aber nicht immer ein korrektes. Nur weil man Unwahrheiten behaupten kann, erledigt sich nicht die Frage nach der Wahrheit. Es mag ja bequem sein, nur nach Interessen zu fragen, anstatt Argumente zu prüfen, aber produktiv ist es nicht.
Die Frage "wer aus welchem Interesse welche Argumente vorbringt" ist übrigens genauso eine Frage nach Wahrheit. Sie können sich einer argumentativen Diskussion nicht einfach entziehen, indem Sie behaupten, Wahrheit und Korrektheit von Argumenten seien egal - das wäre reinste Sophisterei.
Das "die Elite" "sauber" sei, hat übrigens keiner hier gesagt. Die taz, Normalo und ich behaupten lediglich, dass es empirische und strukturelle Argumente gegen die vermeintliche WM-Strategie der Bundesregierung gibt. Wenn Sie diese Argumente nicht überzeugend finden, dann sollten Sie das begründen - stattdessen behaupten Sei, sachliche Argumente seien irrelevant, und greifen mich und Normalo ad hominem an.
zum Beitrag01.07.2014 , 15:31 Uhr
@Linksnormal können Sie da bitte ien bisschen genauer sein? Ich habe mir die Mühe gemacht, meine Ansicht in Form von Argumenten darzulegen - vielleicht tun Sie mir den Gefallen, und machen dies auch so?
Sagen Sie mir bitte, an welcher Stelle ich eine falsche Aussage oder einen falschen Schluss ziehe, und warum, dann kann ich besser verstehen, was Sie meinen.
Es ist auf jeden Fall nicht zynisch oder menschenverachtend, wenn ich behaupte, dass nicht jeder Mensch für jede Gesellschaft gleich viel Wert ist. Werte sind relativ und kulturspezifisch - auch wenn Sie das vielleicht unangenehm finden.
zum Beitrag01.07.2014 , 03:37 Uhr
Linksnormal, es ging im von Ihnen genannten Zitat nicht darum, dass Flüchtlinge "zu wertvollen Menschen" werden könnten. Das wurde nie in Frage gestellt. Es ging darum, dass sie "wertvolle Menschen der Gesellschaft" werden könnten.
Klar ist jeder Mensch immer ein Mitglied der globalen Gesellschaft - der Menschheit. Ein Flüchtling ist in dem Moment der Flucht aber kein Mitglied der lokalen Gesellschaft, in die er oder sie flieht. Das braucht Zeit und Anstrengung - von Seiten der Flüchtlinge und von Seiten der aufnehmenden Gesellschaft.
Ob ein Mensch ein "wertvolles Mitglied" einer bestimmten Gesellschaft ist, hängt von dem Menschen ab und davon, was diese jeweilige Gesellschaft für wertvoll hält, was sie stützt. Da geht es nicht um "Wert an sich".
Man kann also in der Tat zu einem "wertvollen Mitglied der Gesellschaft" werden, ohne dies vorher gewesen zu sein. Sowohl die Mitgliedschaft in einer bestimmten Gesellschaft als auch das "wertvoll-sein" für eine bestimmte Gesellschaft sind nicht universell gegeben (wie es B. die Menschenwürde und der Grundsätzliche Wert eines jeden Menschen), sondern sind eine ganz konkrete soziale und kulturelle Beziehung zwischen einem Menschen und einer bestimmten Gesellschaft. Mitgliedschaft und "Wert für eine Gesellschaft" sind keine inhärenten Eigenschaft von Menschen, sondern Relationen - daher folgt aus der Behauptung, dass "Flüchtlinge zu wertvollen Mitgliedern der Gesellschaft werden können [...]" nicht, dass Flüchtlinge an sich wertlos seien.
Oder einfacher: Angenommen, Linksnormal, Sie leben nicht in Dortmund - Sie sind doch offensichtlich kein "wertvolles Mitglied der Dortmunder Gesellschaft", oder? Klar sind Sie ein wertvoller Mensch, aber doch nicht für die konkrete Dortmunder Gesellschaft. Das müssten Sie erst noch werden, indem Sie dort hinfahren und tun, was auch immer man dort für wertvoll hält.
zum Beitrag24.06.2014 , 15:46 Uhr
Es ist eher umgekehrt: Theorien halten, bis sie widerlegt werden (und sind nur gültig wenn sie widerlegbar gibt und es überhaupt von vornherein Gründe gibt, sie für wahr zuhalten).
zum Beitrag24.06.2014 , 14:20 Uhr
Die taz schreibt einen ganzen Artikel, um die These ausführlich zu widerlegen, und alles, was Ihnen dazu einfällt, ist "doch!"? So geht das aber nicht, Linksnormal!
zum Beitrag15.05.2014 , 03:03 Uhr
@PI Erst einmal hat jeder das Recht so auszusehen wie es ihm (oder ihr) passt.
Das sich einige Leute herausnehmen, zu bestimmen, wer 'normal' ist und wer ein vermeintlicher 'Freak', ist anmaßend.
Ich sehe jeden Tag zahlreiche Leute, an denen ich irgendwas auszusetzen hätte. Und ich bin sicher, dass viele von denen auch etwas an mir auszusetzen haben. Trotzdem müssen wir irgendwie alle miteinander klarkommen, also lassen wir uns eben gegenseitig in Ruhe.
Auf jeden Fall hat kein Mensch das Recht, anderen das Lebensrecht zu entziehen. Mehrheiten müssen Minderheiten und 'Ausnahmen' ertragen, denn jeder ist irgendwo in der Minderheit.
zum Beitrag12.05.2014 , 17:16 Uhr
Während meines Studiums in Berlin hatte ich praktisch jeden Tag Kontakt zu Menschen aus ganz Europa - und es gab sehr wohl eine gemeinsame Verkehrssprache, nämlich Englisch. Es ist gerade unter gebildeten jüngeren Menschen das normalste der Welt, miteinander Englisch zu sprechen, wenn man keine andere gemeinsame Sprache hat.
Ich kann mir gut vorstellen, dass eine künstliche Sprache wie Esperanto den historischen Sprachen strukturell überlegen ist, aber Englisch ist nun einmal eine Sprache, die zumindest in Europa tatsächlich bereits verbreitet ist. In der internationalen Wirtschaft und insbesondere in der Wissenschaft ist Englisch bereits jetzt die lingua franca.
Ich halte es für pragmatischer, dafür zu sorgen, dass alle Menschen die tatsächliche lingua franca, Englisch, lernen, anstatt zu versuchen, Esperanto zu verbreiten. So schön Esperanto sein mag, Englisch ist de facto jetzt schon nützlich. Und die sogenannte "Überwucherung" durch das englische ist einfach nur die Folge der internationalen Relevanz dieser Sprache.
zum Beitrag07.05.2014 , 22:26 Uhr
Europa ist nicht vermeintlich 'geographische Realität', sondern eine Idee - das ändern doch nichts an der Legitimität der EU! 'Deutschland' oder 'Frankreich' sind doch auch Ideen, aus denen irgendwann politische Realität wurde. Für viele Menschen (besonders wohl aus jüngeren Generationen) ist die EU und Europa sehr wohl genauso real wie 'Deutschland' oder 'Frankreich'.
Es ist natürlich Ihr gutes Recht, die EU abzulehnen, aber es ist einfach nicht wahr dass die EU auf "überalterten geographischen Vorstellungen" beruht - sie beruht stattdessen auf Vorstellungen einer gemeinsamen Kultur und Geschichte und einer gemeinsamen Zukunft in der Welt.
zum Beitrag30.04.2014 , 12:46 Uhr
Ich persönlich hab noch nie von einer Feministin die Forderung gehört, dass ich 'zuhören' und 'auch mal weinen' soll. Denen ging es immer eher um Sachen wie Gleichberechtigung, Diskriminierung am Arbeitsplatz, Selbstbestimmung, Abbau von Vorurteilen etc.
Es geht im Feminismus nicht darum, dass Männer sich so verhalten sollen, wie dem Klischee nach Frauen sich verhalten!
zum Beitrag29.04.2014 , 17:06 Uhr
Es reicht nicht, danach zu fragen, wie man zu Machos steht. Man muss auch danach fragen, was man unter einem Macho versteht. Die Bedeutung dieses Wortes und überhaupt Vorstellungen von 'Männlichkeit' und 'Weiblichkeit' ändern sich ja mit der Zeit.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch die meisten jüngeren Frauen sich keinen Sechziger-Jahre-Macho wünschen. Ein Macho heute ist ja vielleicht eher einer, der sich weigert, die Augenbrauen zu zupfen und vor Konfrontationen nicht zurückschreckt (nicht, dass diese beiden Sachen miteinander verbunden sind).
Einige Menschen wünschen sich einen stärkeren Partner (oder eine stärkere Parterin), der sie beschützt - oder einen schwächeren Partner (oder Partnerin), der sie braucht - oder eben eine Partnerschaft auf Augenhöhe. Das wird sich vermutlich nie ändern. Der "Shades of Grey"-Mann spricht ja z.B. eher Frauen an, die sich - dauerhaft oder für ein kurzes Abenteuer - einen dominanten Partner wünschen.
Feminismus bedeutet letztlich, dass Menschen sich frei entscheiden können, unter welchen Bedingungen sie eine Beziehung eingehen wollen. Wenn das in einigen Fällen bedeutet, dass einige Frauen freiwillig mit einem dominanten 'Macho' zusammen sind - in einer nicht-gewaltätigen, einvernehmlichen Beziehung - dann ist das kein anti-Feminismus, sondern gelebter Feminismus.
zum Beitrag26.04.2014 , 16:23 Uhr
Es ist einfach nicht wahr, dass die Medien in Deutschland einseitig über politische Ereignisse berichten. Ich habe in Süddeutsche, taz, Spiegel, FAZ, Welt etc. schon alle möglichen Meinungen aus allen möglichen Perspektiven gelesen!
"Wer auch immer auf dem Maidan für die Annäherung an Europa gekämpft hat, gilt nun als Freiheitsheld – und wer auch immer jetzt in der Ostukraine für den Anschluss an Russland demonstriert, muss ein bezahlter Söldner des Satans sein. Geht’s noch? Ich finde, es gibt für eine Hausfrau in Charkiw derzeit gute Gründe, lieber von Moskau als von Kiew regiert werden zu wollen"
Wer deklariert denn die Demonstranten vom Maidan pauschal zu Helden? Es wird und wurde doch immer wieder z.B. kritisch über nationalistische und völkische Tendenzen unter den Demonstranten berichtet. Und was die "Demonstranten für den Anschluss an Russland" angeht - auf dem Maidan waren teilweise hunderttausende Menschen, die dort offen standen und mit denen man reden konnte. Da waren Parteien und Organisationen und Pressekonferenzen und Auftritte und so weiter. Darüber hinaus gab es einen (relativ kleinen) militanten Flügel, der aber mit der weitaus größeren friedlichen Demonstration in Verbindung stand. Die prorussischen Demonstrationen im Osten kommunizieren hingegen praktisch überhaupt nicht mit der Außenwelt. Es werden keine Reden gehalten, es gibt keine Diskussionen. Der militante Flügel der "prorussischen Demonstranten" ist kein Flügel der Demonstration, er IST die Demonstration. Und während die Militanten auf dem Maidan Ansprechpartner und Pressekonferenzen hatten, sind die Militanten im Osten genauso verschwiegen wie die 'Grünen Männchen' auf der Krim.
Bitte erklären Sie mir, wie man auf dieser Grundlage irgendwie symmetrisch über den Maidan und über die Seperatisten im Osten berichten soll? Das sind zwei völlig unterschiedliche Phänomene, die zurecht nicht gleichgesetzt werden.
zum Beitrag20.04.2014 , 02:58 Uhr
Ein Übersetzungsfehler. Gemeint war wahrscheinlich 'Abfangjäger'; die ukrainische Bezeichnung dafür bedeutet wortwörtlich "Vernichter" oder eben "Zerstörer".
Was Sie mit Ihrem dritten Satz sagen wollen, ist mir allerdings ein Rätsel.
zum Beitrag13.04.2014 , 03:37 Uhr
Die Waffen liegen da vermutlich, weil die Polizei in der Ukraine - wie auch in Deutschland - im Rahmen des staatlichen Gewaltmonopols unter bestimmten Umständen Waffen einsetzen darf und soll.
Selbstverständlich ist es üblich, dass in Kleinstädten in der Ukraine die Polizei Waffen hat. Das gilt übrigens auch für Kleinstädte in Deutschland und überhaupt für Kleinstädte in der ganzen Welt. Was genau wundert Sie denn bitte? Wollen Sie auf etwas hinaus?
zum Beitrag20.02.2014 , 18:53 Uhr
@Vergessene Liebe Danke für die Antwort.
Mein vorheriger Kommentar (20.02.,13:18) gilt auch für Ihre Antwort: nur weil NGOs und westliche Regierungen die Opposition(en) unterstützen, heißt das nicht, dass die Eskalation der Situation auf deren Kappe geht. Niemand wird dazu gezwungen, zu Demonstrieren oder gar sich an Straßenschlachten zu beteiligen - die Leute machen das, weil sie hoffen, damit ihre Interessen durchzusetzen.
Also bitte erklären Sie mir - wie kann ich mir so eine künstliche Eskalation vorstellen? Wenn ich mir erlauben darf, etwas zu überspitzen: Gingen US-Agenten zu friedlichen ukrainischen Demonstranten, drückten denen Molotowcocktails in die Hand und sagten "los geht's", woraufhin die friedlichen ukrainischen Demonstranten ohne weiter nachzudenken loslegen? Sind Sie so einfach zu beeinflussen, Vergessene Liebe? Nein? Warum denken Sie dann, dass die Demonstranten/Oppositionellen so einfach zu beeinflussen sind?
Wenn Krieg ist, und niemand hingeht, dann gibt es keinen Krieg. Daran ist doch nichts falsches. Kriege sind oft genug geendet, weil die Bevölkerung auf einer Seite in großer Zahl Kriegsmüde war. Daran ist doch nichts falsch. Wenn Menschen nicht kämpfen wollen, dann finden sie Wege, nicht zu kämpfen. Selbstverständlich sind die Oppositionellen in der Ukraine dort, weil es ihre Entscheidung ist (bzw. weil sie sich durch die Umstände dazu gezwungen fühlen) - was denn sonst?
zum Beitrag20.02.2014 , 13:18 Uhr
@Vergessene Liebe & Andere:
Die Proteste werden von westlichen Organisationen unterstützt, das stimmt. Aber machen Sie es sich mal nicht zu einfach!
Wenn SIE hier in Deutschland auf eine Demo gehen, dann wird diese Demo doch meistens auch von vielen unterschiedlichen Organisationen (z.B. Parteien) unterstützt. Bedeutet das, dass SIE irgendwie für diese Organisationen stehen, oder von diesen manipuliert wurden? Natürlich nicht.
Die Unterstützung durch NGOs und westliche Regierungen macht die 'Revolution' in der Ukraine nicht zu einem künstlichen Konstrukt; letztlich entscheiden nämlich immer die Menschen selbst, ob sie hingehen, oder nicht.
zum Beitrag01.02.2014 , 18:57 Uhr
"Könnte die Außenpolitik Deutschlands die listige Absicht haben, die Ukraine aus der EU herauszuhalten, weil man sich mit Bulgarien und Rumänien schon genug Probleme eingehandelt hat, die man nicht mehr zu kontrollieren weiß?"
Nein. Wie wollen Sie denn eine derartige Strategie geheimhalten? Ein solcher Plan würde so viel Koordination erfordern, dass er unmöglich geheim bleiben könnte.
Im allerweitesten Fall könnte es die Strategie einzelner Politiker und Politikerinnen sein. Und selbst dann wäre das ganz schön weit hergeholt, denn es gäbe weniger riskante Alternativen, die Ukraine draußen zu halten - zum Beispiel indem man darauf verweist, dass die EU erst einmal interne Problem lösen muss, bevor die Ukraine beitreten kann. Die Türkei hält man doch auch nicht 'heimlich' draußen, das wird einfach angekündigt. Das ist Außenpolitik im 21. Jahrhundert, nicht Game of Thrones!
zum Beitrag01.02.2014 , 18:45 Uhr
Englisch ist eben die Weltsprache - die Sprache der Wissenschaft, die Sprache des Internet. Auf Englisch kann man mit Menschen aus aller Welt kommunizieren.
Englisch spielt in der Lebensrealität vieler Menschen in Deutschland eine bedeutende Rolle. Da ist es doch völlig normal, dass das Englische in die Deutsche Sprache einfließt.
Ich nehme es zur Kenntnis, dass es einige Menschen unangenehm finden, wenn Sprachen "vermischt" werden. Ich finde es umgekehrt gut, wenn sich Sprachen verändert, wenn mit ihnen experimentiert wird. Klar kommen dabei manchmal blöde Bezeichnungen heraus. Aber mir persönlich ist das Deutsch, mit dem ich aufgewachsen bin, nicht wichtiger als das Deutsch, mit dem meine Kinder aufwachsen werden.
zum Beitrag29.01.2014 , 20:16 Uhr
Es heißt ja nicht selten von Seiten der Regierung bzw. Riegerungsunterstützer in der Ukraine, dass oppositionelle Demonstranten bezahlt werden würden. Beweise gibt es dafür keine. Offenbar ist es aber nicht besonders schwer, welche zu finden - wenn denn tatsächlich mal jemand für's demonstrieren bezahlt wird.
zum Beitrag29.01.2014 , 18:31 Uhr
Abes, ich habe nicht gesagt, es sei grausam, dass der Mann (oder generell Ehepartner) Deutsch lernen sollen. Ich habe gesagt: "Es ist einfach grausam, Menschen, die sich Lieben, nicht zusammenleben zu lassen."
Es kann gut sein, dass es ein Fehler war, nicht Deutsch zu lernen, solange der Mann in Deutschland war (für Asylbewerber ist das allerdings womöglich gar nicht so leicht wie man denken könnte).
Aber es geht hier darum, dass der Mann von seiner Frau getrennt wird. Verstehen Sie, er wird davon abgehalten, seine Frau zu sehen! Das ist eine krasse persönliche Tragödie für die Beiden. Für so etwas muss es ja wohl triftigere Gründe geben als "er hat es verpasst, rechtzeitig Deutsch zu lernen"!
Es geht doch bei diesen Sprachtests darum, dass Leute sich vernünftig Integrieren können, und dafür sind derartige Repressionsmaßnahmen völlig unnötig. Ein Bußgeld würde völlig reichen - verhängt für diejenigen, die nach einem Jahr in Deutschland den A1-Test nicht schaffen.
zum Beitrag29.01.2014 , 17:07 Uhr
Liebe Kommentierende,
ich bin ganz Ihrer Meinung, dass ein A1-Sprachtest keine unüberwindliche Hürde darstellt.
Aber sehen Sie es doch mal aus dieser Perspektive: Stellen Sie sich vor, Sie müssen von Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin für drei, vier, fünf Monate getrennt leben - nur damit dieser im Ausland Deutsch lernt, was er oder sie genausogut auch hier machen könnte. Es stimmt, dass Sprachkenntnisse zur Integration wichtig sind - aber man könnte doch genauso gut Leuten ermöglichen, ihre Sprachkenntnisse aufzubauen, während sie schon hier leben.
Es ist einfach grausam, Menschen, die sich Lieben, nicht zusammenleben zu lassen.
zum Beitrag04.12.2013 , 20:07 Uhr
Was man bei der ganzen Sache berücksichtigen muss: aus heutiger Sicht ist relativ klar, wo die korrekten Grenzen zu setzen sind: Selbstbefriedigung, Homosexualität, BDSM, vorehelicher Sex sind in Ordnung, Sex mit Kindern ist es nicht. Diese heutigen Grenzen sind aber das Resultat langer politischer und gesellschaftlicher Prozesse. In den 50ern und 60ern waren mehr oder weniger alle sexuellen Handlungen, die ich oben als "heutzutage in Ordnung" eingeordnet habe, geächtet und teilweise strafbewehrt.
Stark vereinfacht könnte ich fragen: woher sollen die 68er damals gewusst haben, welche von den verbotenen sexuellen Handlungen zurecht verboten sind, und welche nicht? Am Ende hat sich zurecht die einfachste und beste Sexualethik durchgesetzt, nämlich das Konsensprinzip - und Kinder sind nicht Konsensfähig. Dieses Prinzip hätte man auch als 68er schon als ideal erkennen können, aber bitte berücksichtigen Sie, dass sie natürlich nicht die selbe Übersicht haben wie wir.
Es ist sehr einfach, heute auf die 68er zurückzublicken und ihnen vorzuwerfen, gegen unsere Moralstandards zu verstoßen. Wichtiger fände ich, zu verstehen, unter welchen Umständen die Fehleinschätzung wachsen konnte, dass Pädosexualität eine zu Unrecht unterdrückte Form von Sexualität sei. Ganz zugespitzt formuliert: letztlich ist die (eher kurze) Phase der Toleranz gegenüber Pädosexualität ein Kollateralschaden der sexuellen Befreiungsbewegung. Offensichtlich haben die Grünen diesen Fehler vor Ewigkeiten schon korrigiert, und irgendwann muss auch mal gut sein.
zum Beitrag03.12.2013 , 14:10 Uhr
Wo haben Sie denn bitte diese Information her? Viele Demonstranten kommen aus der (im weiteren Sinne) ukrainischen Mittelschicht - Studenten, Angestellte, normale Bürger eben. Ich will nicht behaupten, dass da alles super ist (und die Swoboda ist wirklich ziemlich schlimm), aber Sie diffarmieren hier Zehntausende Ukrainer und Ukraininerinnen, die für ihre Überzeugungen auf die Straße gehen, indem Sie ihnen vorwerfen, gekaufte Hooligans zu sein.
Mit Verlaub, Benz, Sie klingen für mich, als würden Sie sich ausschließlich über die russischen Staatsmedien über die Ereignisse informieren.
zum Beitrag02.12.2013 , 17:24 Uhr
Ich kann natürlich gerne ins Detail gehen.
Sie schrieben. "Hier aber erwartet man keine Propaganda sondern klare Informationen über die Situation. Woher werden all die die Leute herangekarrt? Was bekommen sie für ihre Auftritte?".
In dem ersten Satz verlangen Sie Informationen anstatt von Propaganda. Danach liefern Sie als Beispiel für das, was Sie sich unter klaren Informationen vorstellen, zwei Suggestivfragen. Sie setzen voraus, dass die Leute herangekarrt werden (die Frage ist für Sie nur: woher?), und Sie setzen voraus, dass die Leute für ihre Auftritte bezahlt werden (die Frage ist für Sie nur: womit?).
Ein analoges Beispiel: stellen Sie sich vor, Sie stehen vor Gericht, und machen eine Zeugenaussage. Der Verteidiger stellt Ihnen daraufhin die Frage: "Wieviel haben Sie für diese Aussage bekommen?" Er unterstellt Ihnen damit doch ziemlich klar, dass Sie gekauft worden sind, oder? Auf jeden Fall ist diese Frage nicht informationsneutral, sondern enthält ihrerseits Information.
Parallel funktionieren Ihre "Fragen". Sie setzen bestimmte vermeintliche Tatsachen implizit voraus: das die Demonstranten irgendwie von außen herangekarrt werden und für die "Auftritte" etwas "bekommen". Insofern haben Sie nicht nur Fragen gestellt, sondern auch Informationen gegeben und eine Meinung zur Legitimität der Demonstrationen geäußert.
zum Beitrag02.12.2013 , 02:54 Uhr
Liebe Kommentierende,
angenommen, die jetzige ukrainische Regierung ist demokratisch gewählt - das heißt aber ja wohl nicht, dass man deshalb nicht gegen sie protestieren darf. Wie stellen Sie sich das denn vor? "Es gab letztes Jahr eine Wahl, also haltet die Klappe?" Sie haben schon ein seltsames Demokratieverständnis. Seltsamerweise geht praktisch niemand FÜR Janukowitsch und seine Partei demonstrieren, aber Hunderttausende demonstrieren gegen seinen anti-EU-Kurs. Da halte ich es schon für eine ziemliche Frechheit, den Demonstrationen die Relevant und Legitimität abzusprechen.
zum Beitrag02.12.2013 , 02:43 Uhr
Herr Goldammer, dass ich nicht lache. Sie werfen Frau Oertel Propaganda vor, und fragen selbst: "woher werden all die Leute herangekarrt?". Woher nehmen Sie denn bitte, dass die Demonstranten gekauft sind? Was sie "klare Informationen" nennen ist doch einer der ältesten Propagandatricks.
zum Beitrag05.08.2013 , 17:44 Uhr
Sie haben darin Recht, dass der Artikel das Grünen-Wahlprogramm nur zum Teil richtig zitiert.
Dort heißt es nämlich: "Öffentliche Kantinen sollen Vorreiterfunktionen übernehmen. Angebote von vegetarischen und veganen Gerichten und ein „Veggie Day“ sollen zum Standard werden."
Es geht also nur um die Einführung eines Veggie-Day in ÖFFENTLICHEN Kantinen.
Allerdings ist das schon mehr als 'nur' aktive Unterstützung, oder?
zum Beitrag05.08.2013 , 14:30 Uhr
Ich finde es völlig in Ordnung wenn der Bundestag einen Veggie-Day für die eigene Kantine einführt. Ich finde es auch in Ordnung, wenn die Grünen z.B. ein Programm ins Leben rufen, dass vegetarische und veganische Speisen bewirbt und verbreitet. Aber Fleisch teilweise verbieten (auch wenn nur in Kantinen und nicht überall) finde ich gruselig.
Ich verstehe, dass Fleischkonsum andere Gefährdet - Tiere müssen dafür sterben, und Tierhaltung ist C02-Intensiv. Allerdings frage ich mich, ob das nicht doch zu viel Eingriff des Staates in das Leben der Bürger und Bürgerinnen ist. Mir scheint es besser, "weichere" Methoden anzuwenden, als ein Verbot, auch wenn es nur in Kantinen stattfindet.
zum Beitrag24.07.2013 , 17:00 Uhr
Die Bedeutung eines Wortes ist nicht immer identisch mit seiner Entstehungsgeschichte. Deshalb reicht es nicht, zu behaupten, "Konservativ" lasse sich ganz einfach erklären als "konservierend", also "erhaltend".
Wie Bedeutung (= Verwendung) von Worten kann sich mit der Zeit ändern. Zum Beispiel kommt das Wort "Kommilitone" vom lateinischen "commilito", was so viel heißt wie „Waffenbruder" oder "Mitstreiter". Heute meint man damit Menschen, die mit einem gemeinsam studieren. Von der Wortherkunft her, könnte man eigentlich auch z.B. Kameraden bei der Bundeswehr als Kommilitonen bezeichnen. Wenn ich aber sage, jemand sei mein ehemaliger Kommilitone, dann werden Sie zurecht vermuten, dass ich mit dieser Person gemeinsam studiert habe, und eben nicht, dass ich mit dieser Person z.B. bei der Bundeswehr gedient habe.
Der Fehler, nur von der Wortherkunft auf die Wortbedeutung zu schließen, ist ganz typisch; er hat auch eine Bezeichnung: "Etymologischer Fehlschluss".
Begriffe ändern sich mit der Zeit. "Konservativ" kann heute etwas anderes bedeuten als im 19. Jahrhundert, und konnte in Deutschland auch womöglich etwas anderes bedeuten als in Frankreich. Deshalb kann Vaterlandsliebe durchaus heute gemeinhin als Konservativ verstanden werden, obwohl das am Ende des 18. Jahrhunderts anders war.
Das alles heißt gar nicht, dass es keine sinnvolle Definition des Begriffs geben kann - es bestätigt nur die These der Historikerin, dass der Begriff "Konservativ" kompliziert ist und sich nicht (im Gegensatz zu vielen anderen Begriffen) einfach und locker definieren lässt.
zum Beitrag21.07.2013 , 12:54 Uhr
Also, ich bin nun nicht besonders begeister von Katrin Göring-Eckardt, aber halten Sie das für ein gutes, faires Argument?
Sie hat ihr Studium abgebrochen, also ist sie nicht qualifiziert für ein politisches Amt, auch wenn sie 25 Jahre in der Politik gearbeitet hat?
Ich finde es ja berechtigt, den Lebenslauf von Politikern und Politikerinnen bei Wahlen zu berücksichtigen. Aber "die hat ja nicht mal ne abgeschlossene Berufsausbildung" wirkt auf mich eher wie ein Totschlagargument.
zum Beitrag21.07.2013 , 12:36 Uhr
Ich finde es gerade gut, dass die Grünen nicht mit "der großen Idee" antreten, sondern mit ganz konkreten Änderungsvorschlägen. Diese lassen sich ja immer noch mit bekannten Schlagworten versehen ('soziale Gerechtigkeit', zum Beispiel).
Oder war das mit der 'großen Idee' vielleicht eher auf die SPD bezogen?
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