Profil-Einstellungen
Login Kommune
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
25.01.2022 , 17:50 Uhr
Wundervoller Artikel, danke dafür.
zum Beitrag25.01.2022 , 12:24 Uhr
"Die trans Community" v.s. "Teile der Feministen" [Endung wie im Original]. Merken Sie selber, oder?
zum Beitrag25.01.2022 , 12:19 Uhr
Wir leben in einer Gesellschaft, die genau 2 Geschlechter kennt und alles davon abweichende als falsch markiert. Selbst wenn Transsexuelle bereit wären, sich selbst, abseits jeder Selbstübereinstimmung mit dem nunmal in der Regel genau nicht bei Geburt zugewiesenen Geschlecht zu identifizieren sondern mit einem arbiträrem dritten mit dem niemand irgendwas verbinden kann, würde niemand ernsthaft von 3 Geschlechtern sprechen wollen, oder?
Bereits frühe Lesben haben ein solches drittes Geschlecht für sich in Anspruch genommen und es interessiert niemanden. Genauso geht es mir als drittgeschlecht: Unverständnis und der unbedingte Wunsch, es irgendwie binär zu haben. Auch wenn es vorgeblich erwachsenenen Menschen eben nicht rund um die Uhr um Sex geht und das Geschlechts über kaum etwas anderes Auskunft gibt.
zum Beitrag25.01.2022 , 12:11 Uhr
Wie kommen Sie zu Ihrer völlig absurden Vorstellung, es handle sich bei Transmännern um ein neues Phänomen?
zum Beitrag25.01.2022 , 09:02 Uhr
Ihre Argumentation ergibt nur Sinn wenn Frauenrechte explizit nicht die Rechte von Transfrauen mitmeint, ansonsten wäre offensichtlich, dass eben die von ihnen geforderten (Cis)Frauenschutzräume in Abwesenheit einer dritten Option dazu führen müssen, dass Transfrauen sich vor anderen Männern umziehen müssen.
Um diese Frauen und Mädchen geht es Ihnen aber anscheinend nicht, genausowenig um tatsächliche Lösungen, stattdessen zitieren sie Klischees, die auch schon gegen Lesben ins Feld geführt wurden und sprechen von vielen weiteren Beispielen, wo die Datenlage eine recht eindeutige Sprache spricht: Es gibt kaum Übergriffe von Transfrauen, hingegen sehr viele auf sie.
Was halten Sie im weiteren von den eher rassistischen Tendenzen mit denen die Emma versucht, ihre Auflage zu stabilisieren?
zum Beitrag25.01.2022 , 08:52 Uhr
Der Artikel hätte auf diesen Punkt in der Tat eingehen können, dann hätte er aber auch ausführen müssen, dass die Grünen-Abgeordnete sich damit bewusst gegen den immer noch sehr problematischen Prozess der Personenstandsänderung stellt und die Hintergründe davon erklären müssen, ohne dass argumentativ viel gewonnen worden wäre. Ich finde die Kürzung also sinnvoll.
Davon, dass die Emma diese und keine andere Debatte angestoßen haben soll, kann angesichts der sowohl vom Artikel genannten systematischen Hetze gegen Trans personen, als auch alleine auf der Webseite des Magazins verlinkten Artikel zur Thematik hingegen keine Rede sein.
zum Beitrag11.04.2019 , 17:16 Uhr
Gähn. Ich frage nicht mal, ob das Kunst sein soll oder wegkann. Evtl. etwas interessanter ist das hier:
scilogs.spektrum.d...der-gendersprache/
Wie die Ablehnung des Genderns medial produziert wird.
zum Beitrag14.03.2019 , 22:14 Uhr
Ich finde, ein gesundes Misstrauen ergänzt und verbessert das Urvertrauen. Es wird früher oder später sowieso irgendwas passieren, denn es gibt in jeder Gruppe Arschlöcher und Teilzeitarschlöcher. Wenn man Glück hat, hält sich die Quote an Gemeinheiten so bei etwa 30% der hintergehfähigen Abmachungen, wobei man mit kritischem Denken, Psychologie u.Ä. gut 20% an offensichtlichem Betrug rausfiltern kann. Dass es sehr sinnvoll ist, derartiges zu trainieren, zeigt auch die große Lust der Kleinen, sich und den großen gegenseitig Streiche zu spielen und damit die Vohersagefähigkeiten der Geärgertern zu verbessern.
Im Kontext von sexuellen Übergriffen ist die Diskussion sicherlich herbe, aber letztlich passieren sehr viele davon, auch deshalb, weil die Opfer sich kaum wehren (u.A. eine Folge der veralteten offiziellen Empfehlung, eben dies nicht zu tun, um den Täter nicht auch noch zum Morden zu reizen, was statistisch gesehen Blödsinn ist). Es ist ein trauriger Reflex hier sofort von Schuld, bzw. von Schuldumkehr zu sprechen. Natürlich liegt die Schuld auf Täter*innenseite, aber das bringt den Opfern halt auch nix. Vielmehr hätte das Opfer die Chance gehabt, zu kämpfen, was statistisch das weit bessere Outcome hat und soziopsychologisch auch besser zu verkraften sein dürfte -- zumindest gibt es bei einem Täter mit blutig zerkratztem Gesicht keinerlei Zweifel an der Nichteinvernehmlichkeit. Leider geht diese Trennschärfe in sehr vielen Diskussionen verloren.
zum Beitrag14.03.2019 , 21:58 Uhr
Inwiefern ist Grenzüberschreitung etwas grundsätzlich anderes als das Verneinen oder Aussetzen dieser Grenzen zu pädagogischen Zwecken? Sicherlich geschieht letzteres mitunter aus guten Gründen, aber wenn die kleinen daran gewöhnt sind, dass Erwachsene über ihren Körper verfügen können, dann werden sie sich auch bei Übergriffigen Erwachsenen weniger wehren, was dieser dann wiederum als Bestätigung auffassen werden.
Außerdem ist es im Allgemeinen eher problematisch die Gegenseite pauschal zu psychopathologisieren.
zum Beitrag16.02.2019 , 10:59 Uhr
Tut sie ja nicht. Sie verwendet den Begriff zusammen mit und genau wie "weiß" und "heterosexuell" - als neutrale Beschreibung eines Privilegs das diese Männer haben.
zum Beitrag06.12.2017 , 08:12 Uhr
Andere geschlechtliche Orientierung bei generischem Maskulinum --
Tja, klingt ganz so, als wären die Mädels selber schuld drann, wenn sie sich nicht an das Generische halten und meinen, unbedingt ihrer abweichenden geschlechtlichen Orientierung zufolge Kinder kriegen (statt zeugen, ist viel einfacher!) zu müssen. Ich als Nichtbinärgeschlechtliches finde es zwar zuweilen arg, welche Blüten die cissexuelle Fortpflanzungsbegeisterung so treibt, aber dass jetzt gleich zensiert werden soll ist selbst für eure Verhältnisse etwas arg krass.
zum Beitrag06.12.2017 , 08:06 Uhr
Also für mich ist Lann Hornscheidt mein geschlechtsneutrales Lieblingsdiskurspony 2017. Dabei hat xier noch nichtmal getrollt, sondern einfach nur einen Vorschlag eingebracht, mit dem die Etablierten so überhaupt nicht klarkommen -- und ihn prompt noch einmal verfeinert, als schwarze Aktivist*innen Urheberrecht auf Abschluss-Xe angemeldet hatten. Wenn ich groß bin, will ich auch mal auf der Liste der VDS-Feinde stehen.
zum Beitrag06.12.2017 , 08:00 Uhr
Wir könnten auch mal über die Einflüsse der sogenannte Bildungseliten sprechen, die beim historischen Wachstum der deutschen Sprache kräftig gedüngt und mit dem Lateinischen gekreuzt haben, von dem Zurechtstutzen auf das Hochdeutsche ganz zu schweigen. Auch jetzt soll offenbar wieder die Gartenschere ran und ich frage mich, was der Kerl eigentlich will. Wenn er wirklich an freies Sprachwachstum glauben würde, sollte er mehr Twittern und weniger dämliche Vereinsarbeit machen.
zum Beitrag22.11.2017 , 10:18 Uhr
Ja, ach. Die maskuline Einzelkämpfer- und Härtementalität ist ja auch nicht erst seit gestern oder seit Conells "Masculinities" bzw. "Der gemachte Mann" in der Kritik... Blöd halt, dass so viele ihre diesbezüglichen Defizite mit Gewalt kompensieren...
zum Beitrag22.11.2017 , 10:14 Uhr
Schon seltsam wieviel die Studierenden aushalten sollen und wie natürlich im Vergleich Gesinnungsprüfungen in Vorlesungen und Klausuren erscheinen. Demokratie als Recht der Stärkeren, ihre Meinung durchsetzen zu dürfen?
zum Beitrag02.09.2017 , 12:29 Uhr
Genau wie der berühmte "umgekehrte Sexismus gegen Männer" oder der zum Glück noch unthematisierte Bildungselitismus gegen Lehrkräfte, ist auch der umgekehrte Rassismus in aller Regel eine Chimäre. Profiteure der *gesellschaftlichen* Abwertung einer Personengruppe (Vorurteil + Macht) projezieren so ihre Schuldgefühle auf die Opfer um sich zu entlasten. Getreu dem Motto "Ich bin ja kein Rassist, aber ich kann gut mit Rassismus leben" wird somit den Unterworfenen jede Gegenwehr untersagt und die eigene "Farbenblindheit" (sonst wäre die Heuchelei nur schwer zu verdrängen) zur einzig echten antirassistischen Haltung aufgewertet. Naja, was will mensch auch von einem Land erwarten in dessen Kultur die persönliche, christlich verstandene Schuld stets mehr wert ist, als Gerechtigkeit?
zum Beitrag29.08.2017 , 17:19 Uhr
Auch wenn das etwas kitschig klingt: Dankeschön für Ihren Beitrag, er hat mir Hoffnung gemacht.
zum Beitrag29.08.2017 , 17:15 Uhr
Nur Mut. Denken Sie noch ein bisschen nach und Sie könnten einsehen, dass es daran liegt, wie unterschiedlich die Gesellschaft die beiden behandeln wird.
zum Beitrag29.08.2017 , 17:13 Uhr
Cool, endlich mal ne Diskussion mit Niveau.
Ich halte das dekonstruktivistische Denken für gefährlich, da es, als Grundsatzprogramm erhoben statt als Technik zum Aufbau neuen Wissens verwendet, keine Alternativen anbietet und somit zu einer Art hektischem Stillstand führt.
Ihr Ansatz, Representationskategorien zu kritisieren, zeigt das exemplarisch: So sind die darin Representierten gerade nicht in der bequemen Lage, sich aussuchen zu dürfen, ob sie sich denn entscheiden müssen, oder nicht, sondern müssen selbstverständlich zu irgendwas Position beziehen, wollen sie für ihre Anliegen eintreten. Für Transsexualität oder die verbundene Kategoiere Transgender könnte ich Ihnen dies, wenn gewünscht, vollständig durchdeklinieren.
Dies führt uns zum schiefen Ergebniss, dass Anhängende der Dekonstruktion sich beliebig über Marginalisierte erheben können, weil es ihnen leicht fällt, immer noch ein bisschen desinteressierter und damit vermeintlich vom Geschehen weniger betroffen zu sein, was aber nichts anderes ist, als die Ausgangsposition plus intellektualisierte Apathie. Eben deswegen dürfte sie an Universitäten so beliebt sein.
zum Beitrag29.08.2017 , 17:00 Uhr
Ich stelle mir eine "Diktatur der Beliebigkeit" ziemlich süß vor. So in Richtung einer erwachsenen Pipi Langstrumpf als Königin Chaos in der alle tun müssen, was sie wollen so lange sie dabei anständig bleiben. Doch halt, Sie meinten "gendermäßig". Dann ..ähm.. naja, also dafür müsste man gar nicht mal soviel an dem Klassiker ändern, vielleicht noch ein zwei Kids einfügen, die mal so, mal so, mal ganz anders sind. Würde auch nicht groß stören. Aber warum genau ist das jetzt schlechter als die Abrichtung einer Menschenklasse zu Gebär- und Sexmaschinen qua Biologie und der Erhebung des anderen Teils zu willigen oder unwilligen Tyrannen? Sagen Sie blos nicht, es läge nur daran, dass Sie dann ein "Normalo" bleiben können...
zum Beitrag05.03.2017 , 22:30 Uhr
Verordneter Verzicht verhindert völlige Verwertung
--oder halt auch nicht. Man könnte nämlich in Anlehnung an Faucault davon reden, dass der Verzicht längst in den höheren sozialen Strata angekommen ist. Secondhand, nachhaltige Mode (sowie überhaupt nachhaltiges alles), Dinge von wert statt beständiger Neukauf und Vegetarierin ist sowieso jede_r.
Nur schade, dass das Ziel dabei auf der Strecke bleibt, denn die Unterpriveligierten (und bei genauerer Betrachtung auch die Studis unter den höheren Töchern) machen da nicht mit. Es nimmt sie ja auch keiner mit, weil Solidarität ein Fremdwort ist und die Distinktion doch bitte erhalten bleiben soll. Genau darauf läuft es auch raus, wenn man den Staat als sekulären Ersatzpartner für Ersatzhandlungen der überkommenen Religionen haben möchte. Es ist schlicht Unsinn. Zwar hübscher, fruchtbarer Unsinn über den sich trefflich nachdenken und Kritik üben lässt, wenn man weiter als bis zum moralisch bequemen Eirichten im Krisensystem nicht denken kann, will oder darf , aber eben auch Unsinn über den man einfach schweigen könnte. Helau.
zum Beitrag08.01.2017 , 13:55 Uhr
@Mainzerin,
Danke für den mutigen Kommentar. Die Reaktionen der Jungs zeigen ja ziemlich exemplarisch, warum das keinen Spaß macht, also Hut ab für's Gegenhalten. Ich bin teilweise anderer Meinung als Sie, aber bei der Diskussionsdynamik hier halte ich lieber mal den Mund.
zum Beitrag31.12.2016 , 18:13 Uhr
Danke für die klare Stellungsnahme gegen Verharmlosung sexualisierter Gewalt.
Ich finde zwar das Kunstargument etwas befremdlich (es dreht sich letztlich ewig im Kreis ohne das Problem zu berühren) und schließe mich Velofisch an, das etwas gleichzeitig Kunst und verwerflich sein kann, begrüße es aber, dass hier auch mal jene oft vergessene Gruppe der Trendveganer kritisiert wird, die sich auf ihrer moralischen Überlegenheit ausruht und nicht begreift wo sie in anderer Hinsicht problematisches Verhalten an den Tag legt.
zum Beitrag12.10.2016 , 13:32 Uhr
Die Geschichte mit Ihrer Freundin klingt nach vager/unklarer Einvernehmlichkeit. Bedenklich bis verwerflich aus feministischer Sicht, aber von Randgruppendiskursen abgesehen keine Vergewaltigung, so lange die betroffene Person hinreichend informiert willensbildungsfähig ist, um sich für Passivität/Kooperation zu entscheiden und realistisch in der Lage wäre, sich zu wehren. So wie Sie es klingt, gegebenenfalls ein Grund für ein ernsthaftes Gespräch über Grenzen in der Beziehung, aber kaum für eine Anzeige. Jedenfalls gut, dass es Ihnen damit gut geht.
Pro Forma: Das ist allerdings nicht ganz das gleiche wie Betrunkene zu vergewaltigen oder Eingeschüchterte zu begrapschen, was so die Formen sind, an denen sich die dritte Welle abarbeitet.
Ansonsten finden ich bei Ihnen so irgendwie kein Argument. Dass Aktivist_innen auch mal laut sind und sich über Ländergrenzen hinweg austauschen halte ich für harmlos, der Rest ist unbelegt oder offensichtlich übertrieben.
zum Beitrag12.10.2016 , 13:07 Uhr
Na dann :-)
zum Beitrag12.10.2016 , 13:05 Uhr
Ich hatte mich bezüglich des Wortes Extremismus beschwert, radikal halte ich normalerweise für angemessen, sie scheinen jedoch eine sehr umgangssprachliche Definition davon zu verwenden. Entsprechend schwierig ist es, mit Ihnen zu diskutieren, wenn ich nicht sicher sein kann, dass Worte das bedeuten, was sie üblicherweise tun.
Dass ich den Sinn (und Hintersinn) Ihres Vergleichs nicht verstanden habe, bezweifle ich, überlasse es aber gerne den Mitlesenden. Ihr Beharren auf kritische Rückfragen bei Opfern überzeugt mich nicht. Sie betonen lediglich, wie Sie diese meinen, es scheint Ihnen egal zu sein, wie sie wirken.
Im Gegensatz zu Ihrem absurden und kränkenden Goldbarrenbeispiel beginnen die üblichen Schuldzuweisen idr. dort, wo eins Männern in irgendeiner Form vertraut. Ein Leben abseits davon ist nicht unbedingt schön. Zudem: Warnungen vor bestimmten Männern oder Situationen die später zu doofen Rückfragen und Schuldumkehr führen sind üblicherweise der Form: "X Ist ein bisschen seltsam" "Y macht man nicht" "Z würde ich mich ja nicht trauen" etc. Warnen kostet nichts, also gibt's 10000 blödsinnige Warnungen.
Was die Wirkung der eigenen Geschichten angeht: Ich bin in der glücklichen Position, dass in meinem Bekanntenkreis Männer wie Sie nicht existieren oder mittlerweile zuhören statt Ihre unausgegorenen Ideen über die Lebenserfahrung Betroffener zu stellen. Es ging mir lediglich darum, den Mechanismus aufzuzeigen mit dem Ereignisse von Ihresgleichen bagatellisiert und umgedeutet werden.
Dass jede gesellschaftskritische Forschung auch Jargon mit sich bringt, weil Vorwissen in der Regel ideologisch verdorben ist, ist leider der Preis, den wir zahlen müssen. Was die überempfindlichen Akteur_innen angeht: Ich wünschte wirklich, Sie könnten Ihr Posting für einige Momente aus meiner Perspektive lesen. Vermutlich wäre dann keine weitere Diskussion mehr notwendig und Sie würden aufhören, Ihre Zeit in sinnlosen Abwehrkämpfen gegen notwendige Veränderung zu vertun.
zum Beitrag12.10.2016 , 06:54 Uhr
Sie machen es sich viel zu einfach. Männer (auch Sie) sind schließlich keine nur evolutionär bedingten Tiere, sondern primär Sozial- und Kulturwesen. Dieses lässt sich reflektieren, wählen und (im Kleinen wie im Großen) verändern. Sie brauchen sich nur ein kleines bisschen zu beschäftigen. Ein Anfang wäre vielleicht ein Nachdenken über die Frage, warum übergriffig und verklemmt sein gleichzeitig sogar ziemlich gut geht (Tipp: Es hat damit zu tun, wie Sexualität vermittelt wird) und wie man dennoch ein guter Liebhaber sein kann. Wenn Sie Hilfestellung brauchen, melden Sie sich einfach ;-)
zum Beitrag12.10.2016 , 06:46 Uhr
Ich finde es hübsch, wie Sie sich die Extremismusdefinition des Verfassungsschutzes zu eigen gemacht haben scheinen. Frei nach dem Motto: Alle die feministischer als die Mehrheit sind, sind verdächtig -- statt das, wie das Wort ansonsten verwendet wird, Gewalt ausgeübt wird. Gegen Ende Ihres Postings finden Sie dann zum gebräuchlicheren und trotz Mediendiskurs ehrlicheren "radikal" zurück.
Bezüglich des Goldbarrens ist entweder ihr Vergleich kaputt oder Sie leben in einer schrecklich diebischen Familie -- die meisten Übergriffe finden jedenfalls im Nahfeld statt, weswegen solche gutgemeinten Tipps schon an der Realität scheitern. Oft sind es genau die vermeintlich lieben Typen denen kein Mensch sowas zutrauen würde -- weswegen sie auch jahrelang damit durchkommen und alles immer nur Missverständnisse sind (wäre ja auch noch schöner, wenn Frauen geglaubt würde).
Bezüglich der Erfahrung von Schuldumkehr im Bereich sexuelle Übergriffe: Herzlichen Glückwunsch zum Mannsein. Wenn Sie mal zuhören würden, müssten Sie das nicht immer behaupten. Kann mir nicht vorstellen, dass ich ernsthaft die Erste wäre, die Ihnen ihr Leid klagt und hab keine Lust auf den Seelenstriptease. Passiert ist es dennoch, mehr als nur einmal. Würden Sie einem sonstigen Gewaltopfer (noch so ein Grund, warum die Diebstahlmetapher Schrott ist) auch Fragen stellen, warum es denn das Risiko eingegangen ist, anderen Menschen zu trauen oder geht es nur darum, Frauen zu Hause einzusperren, damit Sie blos keine Ideen kriegen?
Dass das alles gewisse Männer (in der Regel Maskus wie Sie, ich vermute, dass ihre Annahme, dass es sich bei Ihnen um den Durchschnitt handelt nicht mehr ewig halten wird) verstört und das Internetgebildete gerne mal an Verschwörungstheorien glauben, ist nicht besonders neu. Aber eins kann es nicht allen recht machen.
zum Beitrag12.10.2016 , 06:15 Uhr
> Wir sollten uns das eine Lehre sein >lassen und künftig nur diejenigen an
>den Pranger stellen, die es wirklich >verdient haben
Bin ganz bei Ihnen. Wir sollten uns in Zukunft bei der Kritik hauptsächlich Männern (und gelegentlich uneinsichtige Cissexuellen) widmen und uns produktiv dem Problem widmen, dass vor allem Erstere gerne Protest durch Gewalt an Minderheiten ausdrücken. Wenn erst eine Anhebung des Wahlalters für Männer, evtl in Verbindung mit einer Vaterpflicht durchgesetzt ist und normale Leute sicher vor deren (leider sehr verbreiteten) unreif-kerligen Anspruchshaltung sind, könnte ich den Diskurs, die Werbung mit submissiven Frauen, die putzigen kleinen persönlichen Vorlieben für die immer gleiche Demütigung von Nichtmännern etc. auch mit einem Augenzwinkern sehen...
Alternativ könnten Sie sich mit ihrem mahnenden Maßhalten (wie zum Teufel soll ich eine Ideologie dekonstruieren, wenn ich nichtmal Worte anfassen darf?) auch einfach ins Knie bohren.
zum Beitrag21.09.2016 , 01:19 Uhr
Ich glaube ich kann da aushelfen: Evolution bezieht sich auf Biologie, unser Verhalten ist dagegen stark kulturbedingt. Die Hoffnung ist wohl, dass Kultur immer inklusiver wird und alle Menschen (... alle Tiere ...alles Leben) inkludiert und zur Entfaltung hilft.
Natürlich ist der zugrundeliegende Leib-Seele Dualismus nicht unproblematisch -- auf der anderen Seite ist Leidvermeidung als ethische Strategie das auch nicht unbedingt, so lange nicht zumindest klar ist, ob Existenz an sich einen Wert hat und wie sich dieser zu den Folgen von Leid und Tod verhält.
Ein wichtiger Grund für (stabile) Ethik ist jedenfalls das erfolgreichere Zusammenleben von Wesen, die sich gegenseitig bekämpfen könnten, es aber aus Vernunftgründen nicht tun. Diese wahlweise Kooperationsmöglichkeit mit uns trifft auf Tiere eher nicht zu. Das der indirekte Vergleich Speziezismus und Rassismus für ein großes Problem darstellt, sollte naheliegen.
Ich bin kein Fan des Interviewten, glaube aber, dass eine mittlere Position zwischen Tierrechten und Menschenbedürfnissen wie von ihm vertreten, weit besser wäre als der derzeitige Zustand einer kleinen Gruppe hypermoralischer Menschen (leider oft stark gegen Menschen und vor allem solche tieferer sozialer Klassen eingenommen) und erboster Fleischfresser.
zum Beitrag21.09.2016 , 00:53 Uhr
Die Haltung, dass einem geistig behinderten (oder sonstwie hinreichend anderen Menschen um schlecht integriert zu sein) das Leben zumindest ermöglicht werden muss ist vergleichsweise neu und nicht etabliert, die Vorstellung, dass es dabei auch noch um Partizipation geht, um so mehr. Klar kann man das jetzt sofort auch für Tiere fordern, aber praktische Probleme machen es schon eher zu einem utopischen Projekt. Eklig wird diese Utopie dann dadurch, dass die für selbstverständlich genommenen Voraussetzungen an Zeit und Geld (von spezifischen physiologischen Bedürfnissen wie auch in der Medizintechnik etc. nicht zu reden) sie zu einer Spielwiese für Leute mit Distinktionsbedürfniss machen.
zum Beitrag16.09.2016 , 15:08 Uhr
Also ihre Vergleiche sind schon ein bisschen arg an den Haaren herbeigezogen. Wo ist denn bitte das Äquivalent zu Eltern bei freiwillig angebotenen Workshops? Wo ist das Äquivalent zu einer kaum veränderbaren sexuellen Orientierung? Oder spielen Sie nur einfach gerne den Verfolgten, notfalls über Landesgrenzen hinweg im Namen von Männern, die zum Teil erschreckende Vorstellungen von Konsenz (vgl https://www.theguardian.com/us-news/2016/jun/06/father-stanford-university-student-brock-turner-sexual-assault-statement) haben?
Tatsache ist doch, dass sich viele Menschen einfach fragen, wie sie einigermaßen höflich auf Andere zugehen können. Dahinter stehen sicherlich oft genug schlichter Professionalismus (Reibungen kosten Zeit & Nerven) oder noch basaler finanzielle Interessen, aber mehr Zwang sehe ich da nicht.
zum Beitrag14.09.2016 , 20:37 Uhr
Was hat die Masse für nen Nachteil, wenn Sie nicht alleine vertreten ist? Klar braucht nicht jeder Film ein Drama um Ableismus, Rassismus oder Queerhass zu sein, aber was schadet es, die Betroffenen ab und an auch mal und ohne Diffamierung zu zeigen? Warum ist diese Lesart des Platz Wegnehmens selbst in diesem Forum so verbreitet?
Und nebenbei: Die Masse ist unter anderem mindestens zur Hälfte weiblich. Es ist schon kein Wunder, dass viele davon die etwas feministischeren Filme der letzten Zeit abfeiern, auch wenn's da noch einiges zu tun gibt.
zum Beitrag14.09.2016 , 20:26 Uhr
Sehe den Punkt nicht. Frauen sind zwar marginalisiert, aber nicht unbedingt eine Randgruppe. Wenn ich eine andere Art von Film will, kann ich zwar auf Kickstarter irgendwas klicken und hoffen dass das Team liefert, aber im Allgemeinen ist es eben gerade kein Käufermarkt in dem die Kund*innen bestimmen, welches Produkt sie wollen, sondern ein Verkäufermarkt, bei dem der Großteil von den Leuten mit dem Geld um die Filme zu finanzieren bestimmt wird.
zum Beitrag14.09.2016 , 20:20 Uhr
Der Artikel (Stand 12ter soweit ich weiß) operiert nicht mit dem Begriff heterosexuell, das tun Sie. Meine diesbezügliche Anmerkung war so gemeint, dass sich Ihre Undefinierten natürlich als nicht-offene LGBs deuten lassen, dies jedoch so gut wie nie getan wird, so dass die Vereinfachung "
Daneben könnte angemerkt werden, dass Heteronormativität nicht Heterosexualität erzwingt, sondern "nur" heteronormatives Verhalten, so dass Nicht-LGB-Charaktere als heteronormativ gewertet werden, was der Artikel ja auch kritisiert hat.
zum Beitrag12.09.2016 , 23:57 Uhr
Nach http://polygraph.cool/films/ haben Sie unrecht, was die alten Esel betrifft, liegen hingegen richtig, was die Schachteln angeht -- wer mag kann die klassische Respektsperson des alten aber noch nicht greisen, also erwerbsfähigen Patriarchen entdecken.
Die restlichen Kategorien halte ich für eher zusammengewürfelt und für eine solche Analyse weniger lohnend.
Bezüglich des Kapitalismus glaube ich nicht, dass es an der fehlenden Zielgruppe liegt, eher daran, dass restriktive Weltbilder zu den Leuten passen, die genügend Mittel haben um Filme zu machen.
Das mit den Fetischisten wäre wiederum spannend in Genderhinsicht. Bin echt neugierig, ob wir irgendwann männliche Hauptdarsteller kriegen, deren Begehren nicht alleine auf das Erobern normschöner Frauen gerichtet ist.
zum Beitrag12.09.2016 , 23:41 Uhr
Es gibt sicherlich einen gewissen Interpretationsspielraum und die Möglichkeit, noch in jede Szene homoerotische Ambivalenz zu deuten. Die kanonische Deutung (wie z.B. die Plotzusammenfassung bei Wikipedia) dürfte dies jedoch kaum werden. Es bleibt also auch bei dieser Betrachtung eine Marginalisierung -- und die Individualität von Kunstfiguren über die Gefühle betroffener Menschen zu stellen scheint mir dann doch reichlich absurd.
zum Beitrag12.09.2016 , 23:31 Uhr
Hm. Als verhältnismäßig inklusiv habe ich in letzter Zeit Mad Max: Fury Road, Star Wars: Das Erwachen der Macht und Zootopia erlebt. Alle scheinen recht erfolgreich. Erstere beide sind Actionfilme die respektvoll gegenüber Frauen* sind (Mad Max hatte darüber hinaus auch körperliche Behinderungen und geistige Einschränkungen bei den Protagonisten, Starwars mindestens ein schwules Paar und einen schwarzen Protagonisten...), letzteres Berichten nach eine inklusive Detektivgeschichte mit Tiermetaphern für aktuelle soziale Probleme und einer mutigen Häsin. Sicherlich ist das alles noch nicht ideal, aber es lässt auf Besserung hoffen.
zum Beitrag04.09.2016 , 15:11 Uhr
Die deutsche Wikipedia zu Mutter Theresa hilft weiter. Selbst gelesen habe ich "The missionary position", das, abgesehen von dem Titel und den entsprechenden sexistischen Anspielungen die der die Kritik die nötige Schärfe nehmen, ziemlich überzeugend ist.
zum Beitrag05.08.2016 , 01:03 Uhr
Alien hat damals aufgrund der Hauptrolle für einigen Aufruhr gesorgt (zum Glück gab es damals kein Twitter) aber zumindest bei Fury Road und Star Wars: Force Awakens gab es den gleichen Aufschrei sogenannter Männerrechtler.
Ansonsten ist Ihre Vorstellung des umgekehrten Sexismus weit hergeholt. Sexismus ist mehr als nur die Unterteilung von Menschen nach (sozial konstruiertem) Geschlecht und die Attribuierung aller möglicher negativer Eigenschaften. Er ist vielmehr verbunden mit der gesellschaftlichen Macht, durch die diese Attribuierungen erst ihre Wirkungen entfalten können. Ohne dieses (philosophisch möglicherweise irrelevante) Kriterium gerät z.B. auch die berechtigte Kritik an Sexismus zu Sexismus, so dass z.B. Maskulisten gerne Frauen, die ihre schlechten Erfahrungen mit Männern auf Männer verallgemeinern, vorwerfen, sie seien die eigentlichen Sexisten und hätten es daher nicht besser verdient.
zum Beitrag24.07.2016 , 00:45 Uhr
Das Problem an dieser Art des Wollens ist, dass es sämtliche Einflussfaktoren wie Erziehung, Werbung und gesellschaftlichen Druck ignoriert und noch über die am lautesten zähneknirschende Frau, die irgendwo einen Kompromiss schließt, sagt, diese habe sich schließlich vollständig autonom entschieden, all das mitzutragen. Eine feministische Politik würde hier ansetzen und eine bessere Alternative in Aussicht stellen. So lange die existierenden Alternativen aber geringfügig andere Konsumprodukte und evtl. ein leicht anderer Job im ansonsten wesentlich gleichen Leben ist, bleibt von der Autonomie nicht viel übrig -- und nein, es reicht nicht Frauen hier eine Opferrolle vorzuwerfen und sich die relative Narrenfreiheit junger Männer als anzustrebendes Ideal völliger politischer Autonomie des Individuums vorzustellen.
zum Beitrag13.04.2016 , 08:18 Uhr
Herzlichen Glückwunsch dazu, dass Sie sich offen zu ihrer Sexualität bekennen können -- und jetzt hören Sie auf, das als Waffe gegen Frauen zu verwenden, sie sind nämlich nicht der einzige Schwule, der diesen Rest männlicher Privilegien immer noch gerne mitnimmt und nach unten tritt.
Niemand erwartet ernsthaft, dass Sie durch hinreichende Beschallung mit sexualisierten Frauen auf diese stehen, sehr deutlich wird in Ihrem Beitrag aber die daraus entstehende Ablehnung - Neid auf Konsumkraft von Frauen, (idr. ein sehr überzogenes Klischee, die Daten rechnen auch regelmäßige Famillieneinkäufe, sprich Versorgungsarbeit mit rein) und die Anspruchshaltung doch bitte Bilder von idealtypischen Frauen konsumieren zu dürfen. Dass dahinter Machtlust und nicht ein fehlgeleiteter Sexualtrieb steckt, wie gynephile Männer gerne behaupten, zeigt ihr Beispiel sehr gut. Aber vielleicht denken Sie ja auch nur noch in postkritischen Kategorien wie "witzig" und "nicht witzig" und scheren sich einen Dreck um die Folgen. Ich jedenfalls fand Ihren Beitrag "nicht gut".
zum Beitrag13.04.2016 , 08:01 Uhr
Die Kommentare hier zeigen, wie problematisch die Debatte immer noch ist. Manche scheitern daran, sich über Grundsätze zu informieren (nein, "beweist mir erstmal" ist keine berechtigte Forderung bei einem Forschungsfeld dieser Größe), andere zeigen sich schlicht resigniert oder versuchen mehr oder minder geschickt, den Hass auf vermeintliche Nutznießerinnen (nein, die hübschen Mädchen zu verachten ist nicht progressiv, netter Versuch) umzulenken, ohne zu reflektieren, dass "Schönheit" für die allerwenigsten davon eine unabhängie und verlässliche Machtquelle darstellt.
Ich hingegen frage mich, wo das Problem sein soll. Wenn es zumindest gelänge, einen Unterhaltungssektor, dem viele Menschen tagtäglich ausgesetzt sind, menschlicher zu gestalten, nimmt kaum jemand (außer Werbetreibenden, kurzfristig) Schaden, aber die Situation für alle bessert sich. Das Frauenbild von Pornographie und Sendungen anderer Länder lassen sich weit leichter kritisch diskutieren, wenn ihnen die Schlagkraft der alltäglichen und fast allgegenwärtigen Werbung fehlt. Umgekehrt könnte auch Pornographie humaner werden, wenn sie nicht noch weiter gehen muss um die Abgebildeten zu demütigen, als dies Werbung ohnehin schon tut, ja wenn sie sich vielleicht darauf verlassen könnte, dass die meisten ihrer Kunden und Kundinnen einfach nur sympathische Menschen beim Sex haben sehen wollen, statt dass problematische Bilder bedient werden müssen.
zum Beitrag12.04.2016 , 03:34 Uhr
Kleiner Tipp:
Wann immer Sie sich in der Position verspüren, einer Frau etwas erklären zu wollen und sich ausmalen, wie Sie das folgende ganz einfach machen können -- gehen Sie in sich und überprüfen Sie, ob es Ihnen nicht eigentlich nur um diesen Vorgang, das Er-erklärt-Ihr, kurz um die Lust am "Herrklären"/mansplaining geht und lassen Sie's im Zweifel bleiben. So nämlich liest sich Ihr gesamter Kommentar, der auf krude Weise Welterklärungen für Schulkinder mit mangelnder Analyse (Geld wird eben verdient, Preise und Gewinn fallen sozusagen vom Himmel, statt gesellschaftlich erzeugt zu sein) vereint. Dass Sie sich anschließend wundern, dass naturwissenschaftlich Studierende in einem auf Naturwissenschaft/Mathematik ausgelegten Test überlegene Leistungen zeigen und in ihrer Argumentshäufung um Millimeter an einer Machtanalyse vorbeischlittern ist da nur die Cocktailkirsche.
zum Beitrag12.04.2016 , 02:19 Uhr
Und wie immer ... beweisen die Kommentare von Männern (Leser einer linken Tageszeitung wohlgemerkt), welche Anspruchshaltung solche Bilder verbreiten und worauf wir dann in Zukunft vermehrt verzichten könnten. Sehr dafür.
zum Beitrag25.03.2016 , 13:08 Uhr
Ich finde diese medial verordnete Trauer auch furchtbar. Gerade für Menschen abseits des Geschehens, die nicht in der erweiterten Realität der ständigen Beschallung leben, ist dieses Ereignis nun einmal ein relativ kleines und eher unbedeutendes. Dass hier Kommentierende Empathie mit der Bereitschaft, sich die eigenen Emotionen vom Diskurs vorschreiben zu lassen verwechseln, verwundert bei der politischen Bedeutung dieses öffentlichen Trauerns kaum. Manche sehen den zynischen Zirkus um hohle Phrasen und mitreisende Gefühlsduselei eben als dass, was er ist. Andere sind betroffen und trauern und wiederum andere tun beides.
zum Beitrag13.03.2016 , 07:28 Uhr
Klingt toll, im Prinzip können wir dann ja mal aufhören mit dem Feminismus, wenn Karriere so leicht ist. Veränderung? Pfff, Hauptsache man passt ins "Team". Emanzipation? Pah, Frau muss halt schummeln lernen. Das ganze verpackt in Merkhilfen, die in ihrer Geistlosigkeit (P=B, G = X) in der Cosmopolitan oder Brigitte stehen könnten.
Würde mich allerdings nicht wundern, wenn solche Frauen für den Verkauf ihrer Seele ein klein bisschen weniger bekommen, als die Herren der Schöpfung...
zum Beitrag27.08.2015 , 12:37 Uhr
Jenseits der beiden Extreme gäbe es auch noch so etwas wie eine von Sozialisation, und Diskurs bedrohte Individualität. Dieses "Überlegt doch mal, inwiefern ihr an den Zuständen mitschuld seid!" hat längst seine aufklärerische Geste verloren und ist nur noch gut um sich mit diesen abzufinden. Schade, wenn es dabei bleibt.
Um die etwas kryptisch gestellte Frage zu beantworten: Ja, es ist schlimm, wenn einzelne Individueen die Freiheit vieler Individueen einengen, ohne dass es dafür einen guten Grund gibt. Oder noch kürzer: (Diskurs)Macht ist problematisch.
zum Beitrag15.08.2015 , 00:25 Uhr
Sehe ich nicht so, Sie kritisiert nur die konformistische Variante als würdelos, gibt aber zu, dass sie ihre Anhängerinnen hat.
zum Beitrag15.08.2015 , 00:17 Uhr
Zunächst einmal dürfen Sie sich ruhig getroffen fühlen, es war durchaus meine Absicht, Sie zu kritisieren. Eine Psychologiesierung dagegen liegt mir fern. Kommunikation ist zudem immer zweiseitig.
Zu den bemängelten Punkten: Sie schrieben den Richtigen in Anführungszeichen, was so aufgefasst werden kann, als handle es sich nicht um eine individuelle Passung sondern um objektive Kriterien. Die naheliegende Vermutung ist, dass es sich um die bekannten Klischees (reich, groß, stark etc) handelt.
Die unterstellte Arationalität ergibt sich aus dem Verhalten,
dass nur den Menschen, nicht aber sein Verhalten bewertet, was
genau ist, was Sie behauptet haben. Oder wie Sie
sagen : "rosarote Brille". Meine Kritik ist, dass Sie mit dieser
Sicht Übergriffe (siehe Ihre Anspielung auf #Aufschrei)
relativieren.
Zu Ihrem letzten Vorwurf:
Sie schrieben:
> Wo früher die Einstellung "Danke, >aber nein danke." einen
> freundlichen Exit ermöglichte, gibt >er frau heute Anlass zu Verachtung >und Feindseligkeit. Der ungebetene >Verehrer ist nicht mehr ein Stück >Selbstbestätigung oder - im >schlimmsten Fall - ein lästiger >Plagegeist, sondern ein gefährlicher >Gegner im Geschlechterkampf. Das >hätte nicht sein müssen, aber ich >befürchte, um es nicht so weit >kommen zu lassen, seid Ihr Frauen >einfach zu komplex... ;-)
Damit beschwören Sie nicht nur einen "Geschlechterkampf" herauf,
indem es "Gegner" und "Feindseeligkeit" gibt, sondern schieben
die Schuld an diesen Zuständen auch den Frauen zu (statt auch nur
an die Umstände zu denken). Inwiefern hier ein freundliches
Kompliment mit Augenzwinkern vorliegen soll erschließt sich mir
beim besten Willen nicht. Genauso wenig, warum es im Interesse
von Frauen sein sollte, zu Plagegeistern (die oft genug zu echten
Gefahren mutieren) freundlich zu sein. Abschließend: Nur weil Sie
etwas nicht beabsichtigen wird es dadurch nicht harmlos -- oder
korrigeren Sie Leute, denen Sie aus Versehen auf den Fuß trampeln
auch?
zum Beitrag14.08.2015 , 13:43 Uhr
Hübsche Metapher -- Sie wissen aber schon, dass Kanibalismus in Deutschland auch bei Zustimmung der Partnerin verboten ist, oder? ;-)
zum Beitrag14.08.2015 , 13:34 Uhr
Scheinbar ist es auch unmöglich für Männer, Kritik am Feminismus zu üben, ohne dabei platt sexistisch zu werden - oder warum mussten sie unbedingt neben der Infantilisierung noch ein so feminin konnotiertes Verb wie plappern benutzen?
Was 'stare rape' betrifft, wäre es aufschlussreich eine halbwegs seriöse feministische Quelle zu nennen, die das ernsthaft vertritt -- eine parallele Begriffsbildung in social Media kann dafür kaum gelten.
MGTOW ist ein Einzelphänomen einer Splittergruppe der sich so bezeichnenden Männerrechtsbewegung. Der Ansatz sich von Frauen loszusagen würde viel glaubwürdiger wirken, wenn seine Vertreter nicht ständig im Internet über diese herziehen würden.
zum Beitrag14.08.2015 , 13:26 Uhr
Ohne notarielle Beglaubigung, ärztliches Attest und psychologisches Gutachten aller Beteiligten ist das wertlos ---- aber mal ganz im Ernst, ist es so schlimm, wenn ein "Nein" als solches und nicht mehr als harmlose kleine Frauenspinnerei gesehen wird?
zum Beitrag14.08.2015 , 13:24 Uhr
Also ich persönlich hatte beim Flirten eher wenig Probleme mit Männern, Frauen und allen Anderen, die mich interessieren, die sich auf meine feministischen Überzeugungen zurückführen ließen - im Gegenteil, es ist einfach viel entspannter mit netten und kreativen Menschen, statt mit solchen, die immer nur ein altbackenes und frauenfeindiches Schema abspulen.
Der Vergleich von Feminist_innen und Veganern ist passend, gilt Grillen doch als extrem männliche Tätigkeit. Es erschließt sich nicht, warum Veganer_innen alleine dazu nicht in der Lage sein sollten, wohl aber, warum sie Probleme mit uneinsichtigen Fleischfresser_innen haben sollten. Dass Sie eine Grillparty ebenso natürlich am Fleischesserstandard ermessen, wie das Flirten an einem männerzentrierten, sollte Ihnen zeigen, wo das Problem liegt.
zum Beitrag14.08.2015 , 13:10 Uhr
Diese Frauenreaktion wäre bedeutend überzeugender wenn sie hauptsächlich von Frauen getragen würde -- statt wie hier von einer einzelnen Journalistin und einem Haufen Männern in deren Namen. Wäre auch mal spannend, nicht immer nur die gleichen Argumente lesen zu müssen, wie Frauen denn angeblich seien und was sie nach Ansicht mancher Männer alles wollen würden...
zum Beitrag14.08.2015 , 13:05 Uhr
Ihre Argumentation bassiert auf einem platten Vorurteil, nachdem Frauen grundsätzlich arational seien und die richtige Sorte Mann sich daher herausnehmen könne, was sie wolle, während die armen Normalmänner gleich unverdient als Chauvis dastehen würden.
Ich würde mich an Ihrer Stelle fragen, wie sie zu einem derartigen Bild kommen, dass ich persönlich -- außer in Filmen - noch nie beobachtet habe.
Richtiger ist vielmehr, dass die meisten Frauen heutzutage nicht mehr an solchen Männern interessiert sind -- zwar mag der Typus des starken Mannes durchaus einen gewissen erotischen Reiz in der Inszenierung haben, aber als echter und ständiger Beziehungspartner verkennt er schlicht die Lebensrealitäten und auch die gesellschaftlichen Anforderungen seiner Partnerin.
Ihre Analyse "des Feminismus" und seiner Wirkung ist unglaubwürdig ,die Kampfrhetorik und die kaum verholene Drohung am Ende lassen darauf schließen, dass bei Ihnen noch mehr im Argen liegt als nur ein Flirtproblem.
zum Beitrag25.07.2015 , 16:01 Uhr
Scheint als dürfe hier nur in eine Richtung gezwinkert werden. Fragt sich nur, warum ;-)
zum Beitrag25.07.2015 , 13:17 Uhr
Sexuelle Bedürfnisse sind verständlich und sollten höchstens peinlich, nicht aber Anlass zu heftigen Vorwürfen sein.
Es ist jedoch verstörend, wie oft diese Bedürfnisse mit Agression und Abwertung einhergehen oder nur aus diesen Dingen zu bestehen scheinen.
zum Beitrag25.07.2015 , 13:12 Uhr
Dieser Test unterstellt, dass Sexismus jeweils gegengeschlechtlich von Männern wie Frauen ausgeübt wird und es sich um individuelle Taten handelt. Er verleugnet damit jegliche systemische Diskriminierung. Ich würde eine Frau die einem Mann unter ähnlichen Umständen heimtückisch in den Rücken tritt durchaus Männerfeindlichkeit, nicht aber Sexismus unterstellen, da letzterer eine gesellschaftliche Komponente impliziert.
Bezüglich der Rhetorik liegen Sie falsch, eine Anhäufung ähnlicher Beispiele lässt sich auch mit gutem Willen nicht als Strohmann bezeichnen.
zum Beitrag25.07.2015 , 12:53 Uhr
Eine englischsprachige Quelle zu einem möglichen misogynen Motiv:
http://wehuntedthemammoth.com/2015/07/24/angry-misogynist-murders-women-at-showing-of-film-by-feminist-comedian-police-worry-we-may-not-find-a-motive/
zum Beitrag10.03.2015 , 04:30 Uhr
Es zeigt, wie einer Frau in den Rücken getreten wird und die Kamera sich anschließend an ihrer Lage weidet.
Ohne den ursprünglichen Kontext einer als nervig empfundenen Bilderserie und mit direktem Bezug auf den internationalen Frauentag braucht es kaum viel Fantasie um ein sexistisches / misogynes Motiv festzustellen.
zum Beitrag10.03.2015 , 04:25 Uhr
Die Männer so: So ein Bild ist (auch am internationalen Frauentag und ohne jeden Kontext) keinesfalls als frauenfeindlich zu bewerten! In Wirklichkeit geht es um was ganz anderes -- außerdem ist das hohe Ironie und Provokation und diese furchtbare Empöria...
Ich frag mich ja, was jemand tun müsste um wirklich als Frauenfeind gelten zu können. Schockbilder können es nicht sein, die sind zu extrem zu überspitzt, können nur ironisch oder plumpe Provokationsein, Texte können es nicht sein, die sind, z.B. im Rap völlig normal oder auch bei Philosophen oft hip. Krawallbücher, wie doof Frauen sind, verkaufen sich auch gut... Ich frag mich echt, was es braucht...
zum Beitrag19.02.2015 , 23:13 Uhr
Inwiefern hat der Strengbeweis mit der erwarteten Gegenwehr (Deutliche Formulierung des Nichtwollens [erwünscht] v.S. Gewalt [derzeit, außer nichtzumutbar in Sonderfällen] ) zu tun?
zum Beitrag19.02.2015 , 23:11 Uhr
Ach, lesen Sie doch wenigstens den Artikel, bevor Sie ihn so primitiv angreifen. Es geht bei der Schutzlücke nicht um "Im Zwefel für den Angeklagten".
zum Beitrag19.02.2015 , 23:09 Uhr
Ich glaube der Kolumnistin geht es weniger um BDSM und eher um FSOG. Das eine Spielart, die so extrem auf dem Konsenz der Beteiligten basiert (ohne diesen würde es sich idr. um Folter, Freiheitsberaubung & Vergewaltigung handeln) in einer literarischen Form, die sich traditionell um Ravishment (Sie darf nicht wollen, Er zwingt sie zu ihrem Glück) nicht gut dargestellt ist, sollte sich von selbst verstehen.
Ich glaube kaum, dass es ein großes Problem gibt, Einvernehmlichkeit zu erfassen. Ein deutliches Ja ist ein Ja, ein Nein ein Nein. Falls man jetzt für den Spielreiz das Ja vorher gibt und sich darauf einigt, dass nur das Safeword als Nein gilt, ändert das nicht viel an der Sache. Das man sowas auch als Dom auch in szenenahen Clubs nicht einfach ohne Absprachen mit Leuten ausprobiert sollte klar sein und selbstverständlich sollte man nie eine Situation erzeugen, in der für Außenstehende der Eindruck entsteht, es handle sich um einen Übergriff. Ansonsten sehe ich wenig Probleme.
zum Beitrag