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27.06.2024 , 13:50 Uhr
Naja, den Glücksansatz finde ich nicht sonderlich überzeugend. Aber ich werfe noch zwei Sargnägel mit auf den Tisch: Einerseits der SED-artige Politikstil hinter den Kulissen. Die Seilschaften der Eminenzen inklusive Gysi haben es (auf Bundesebene un in den Ländern) verhindert, dass die jungen Talente in der Linken wirkliche Macht entfalten konnten. Da herrschte noch viel Politbüro-Mentalität. Zweitens die, wenn nicht regelrecht dumme, so wenigestens reaktionäre Fokussierung auf den "armen, vergessenen, weißen Arbeiter", der nun die fFalschen wählt. Dadurch wurde just in den Zeiten, als die Partei (fast) zweistellig im Bundestag vertreten gewesen war, die wichtige Weichenstellung in Richtung Relevanz verpasst, weil das reale Potenzial der links Ansprechbaren nicht klar addressiert wurde (Wagenknecht profitiert mit ihrem nostalgischen Populismus allerdings von den alten, weißen Männern).
zum Beitrag20.06.2024 , 11:31 Uhr
Man darf nicht vergessen, dass das Links-Rechts-Schema für die Kategorisierung von Menschen um den Faktor sechs vereinfachender ist als das Sternzeichen-System. Aber Spaß beiseite: Der Dissens besteht doch gerade nicht, so wie Sie schreiben, in dem von allen Seiten konstatierten "Gefühl", dass da jemand die eigene Meinung über alles setzt. Der Dissens besteht darin, ob wir angesichts der Klimakatatsrophe und dem "Ende des Wachstums" alles auf Abschottung, Egoismus und Sicherung des Lebensstandards durch Krieg setzen wollen, oder ob wir der Phantasie der Menschenrechte folgen und es "im Sinne aller" mit einer friedlichen Koexistenz aller Menschen auf dem Planeten versuchen, auch und gerade angesichts des kollektiven Schicksals. Die Beantwortung dieser Frage führt ins rechte oder linke Lager. Dabei geht es nicht um Dissens, sondern, zu Ende gedacht, um Feindschaft. Und da haben wir die ganze Tragik der Situation: Die einen haben nicht die Mittel, um diese Feindschaft friedlich zu beenden, während die anderen nichts als diese Feindschaft haben, um sich ihrem Lager zugehörig zu fühlen. Wie gesagt, alles unterhalb des Komplexitätslevels von Horoskopen, nicht wahr? ;-)
zum Beitrag15.12.2023 , 11:26 Uhr
Vielen Dank für die Antworten auf meinen Kommentar. Mir fällt auf, dass hier vorwiegend Szenarien genannt wurden, die einen Sieg voraussetzen. Ich habe meinen Frage folglich zu unpräzise gestellt. Hier ein neuer Versuch: Was ist der Erfolg versprechendste Weg in Richtung dieser Ziele angesichts der Gesamtsituation, also Unmöglichkeit eines militärisch erlangten Diktatfriedens, des Regimechanges in Russland und der Unwirksamkeit der Embargos...
zum Beitrag14.12.2023 , 10:06 Uhr
Nochmal kurz nachgefragt: Was ist das konkrete Szenario eines Sieges der Ukraine? Die militärische Unterwerfung Russlands, ein Siegfrieden? Unmöglich. Ein Regimechange in Russland? Wohl kaum ... Der ökonomische Ruin Russlands? Sieht nicht danach aus ... Was heißt hier "gewinnen"?
zum Beitrag23.10.2023 , 17:38 Uhr
Es gibt an der Unfähigkeit der Partei DIE LINKE nichts zu beschönigen. Aber ihre Folgerung, damit sei sie auch noch Schulfd an der Stärke der AfD steht auf tönernen Füßen. Könnte ja auch was mit der Politik der Regierenden in den letzten 20+ Jahren zu tun haben, nicht? Zwotens: Googeln sie mal "Haltewert" und "Parteienforschung". Da werden sie sehen, dass es kaum Bewegung von der AfD irgendwo hin gibt und geben wird. Die AfD ist dann doch der real shit und auch noch sehr nah an den Hebeln der Macht. Die Dummheit von wagenknecht besteht deswegen darin anzunehmen, dass die Wütenden von der AfD zu ihr wanderen werden, um dann wieder in der Bedeutungslosigkeit wütend sein zu können. Wagenknecht wird uns vor gar nichts bewahren, ebensowenig wie ihre halbschlauen Kommentare.
zum Beitrag18.10.2022 , 12:44 Uhr
Sehen Sie, Herr Lieder, mehr Differenzierung zu fordern ist ja nie falsch. Allerdings gilt das auch für Ihre Rezeption des Gesprächs: Wenn Sie in 15 Jahren, wie Sie sagen, "zweifelhaftes Verhalten" erlebt haben, dann machen Sie diese Fälle publik, nennen Sie Ort und Namen. So würden Sie, über Ihre auf einer trivialen Ebene sehr verständliche Forderung, ganz praktisch zur differenzierten Darstellung und Wahrnehmung von "Tantra" beitragen. So würden sie sich eine weitere Quelle des Glücks und der Zufriedenheit, der Heilung und Persönlichkeitsentwicklung erschließen. Diese entspringt der aktiven Solidarität mit den Betroffenen von sexualisierter Gewalt. Das müsste doch genau Ihr Ding sein.
zum Beitrag29.09.2022 , 18:36 Uhr
Aus welchem Grund sollte man sich heute schon festlegen, wer die Sabotage begangen hat? Fakt ist, dass es keinerlei Beweise für die eine oder andere oder eine dritte Seite bekannt sind. Und das wird wohl auch so bleiben, obwohl die Ostsee ausgesprochen gründlich überwacht wird. Angesichts dieser Situation mag es manchen reichen, moralisch-politische Kalküle anzurufen. Als wenn die deutsche Wirtschaft in ein paar Jahren nicht darauf drängen würde, mit einem befriedeten Putin und/oder seinen Nachfolgern Energiegeschäfte zu machen. Als wenn es besser wäre, von Qatar, Saudi-Arabien und den USA abhängig zu sein. Europas Souveränität ist die Lebenslüge eines Junkies. Mich langweilt die einseitige Selbstvergewisserung dieses Artikels, auch wenn ich die Ohnmacht dahinter teile.
zum Beitrag16.03.2017 , 11:58 Uhr
Natürlich sind Anrufungen des "Volkes" in politischer und ökonomischer Hinsicht partikular, der politische Anspruch ist aber dem der Minderheitengruppen gegenläufig.
Ethnopluralismus ist ein U-Boot-Begriff der Neuen Rechten, der sich vielleicht irgendwie unrechts anhört, tatsächlich aber davon ausgeht, dass jedes Volk gefälligst da bleiben soll, wo es "natürlicherweise" hingehört. Mehr hier: http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/die-morgige-welt-muss-ethnopluralistisch-sein-eine-analyse-0
Die Mobilisierung gegen Minderheiten halten sie lediglich für einen Vorwand? Das ist angesichts der zehn Angriffe auf Heime, Neuankömmlinge und UnterstützerInnen pro Tag eine erstaunliche Einschätzung. Es geht nicht darum, was "Symptom" und "Krankheit" ist, sondern den Zusammenhang von Gewalt, Selbststilisierung als "identitätsbedroht" und den weiteren politischen und ökonomischen Machtverhältnissen herauszuarbeiten. Da wird bei einer analytischen Schablone wie der Ihren schnell alles zum Symptom, oder alles zur Krankheit. Beides führt in die Irre.
"Identitätspropagandisten" ist denunzierend im Ton, daran halte ich fest, das wird noch durch ihre Behauptung verstärkt, dass die auch noch das Muster für die Rechten bereit gestellt haben sollen. Und so sehr ich für Ideologiekritik auch in linken Kontexten bin (sie ist dringend notwendig), so darf sie nicht blind werden für die alltäglichen Erfahrungen der Angegriffenen, und für die Angreifer.
Ansonsten stimme ich überein, dass Solidarität Mangelware ist, siehe meinen Kommentar zu dem Artikel weiter unten.
zum Beitrag15.03.2017 , 16:56 Uhr
Das ist doch Quatsch mit Soße, Genossin. Ich rate, sich nochmal zu vergewissern, was die Rechten genau fordern. Dort geht es nicht etwa um Partikular-, sondern um vermeintliche Volksinteressen, um Ethnopluralismus, und um einen Kapitalismus, der als nationaler Sozialismus daherkommt. Es geht um die Mobilisierung der Mehrheitsgewalt gegen spezifische Minderheiten. Das ist so ziemlich das Gegenteil dessen, was die von Ihnen denunzierten Gruppen fordern.
Letztere kämpfen genau gegen diese Gewaltausübungen und -androhungen, sie sind täglich davon betroffen und bedroht. Gegen Rechte sein, aber Linke denunzieren: SO! kann das nichts werden.
Und der (politische) Hedonismus ist nicht etwa Individualismus, meine Gutste, sondern versteht sich "nicht als Motor einer dumpfen, materialistischen Spaßgesellschaft, sondern als Chance zur Überwindung des Bestehenden". So kanns vielleicht was werden...
zum Beitrag15.03.2017 , 14:30 Uhr
Der Elephant im Raum hier ist der Begriff des politischen Kampfes, und um den machen die Autorinnen einen viel zu großen Bogen. Wenn sie Standing Rock zitieren und behaupten, dass "spektrenübergreifende Mobilisierung und ihr globales Divestment, dass Identitätspolitiken in der Lage sind, sich zu pluralisieren und über ein einzelnes Diskriminierungsverhältnis hinaus allianzbildend zu wirken", so stimmt das. Aber das hat auch für die vielen, mitunter kraftvollen Protest-Bündnisse der globalisierungskritischen Bewegung gegolten, und für viele andere Protestbewegungen. Allein, sie alle sind an ihrer Flexibilität und Pluralisierung eingegangen, bzw. sie konnten mit dieser dünnen Schicht an Soldarität kaum der staatlichen Repression widerstehen.
Andersherum gesagt: Je pluraler und diverser ein Protest aufegestellt ist, desto nichtssagender sind die Forderungen, und desto leicheter ist es für die politischen Gegner, diese Bewegung zu spalten.
Anstatt hier kompromissversessen ein "es geht auch immer beides, Freiheit UND Gleichheit!" zu skandieren, wäre es doch sehr schön, wenn endlich jemensch öffentlich drüber nachdenken würde, wie politischer Kampf von links die Neofaschisten zurückdrängt, drohende (ggf atomare) Kriege verhindert und Klimagerechtigkeit hergestellt werden. Erst wenn diese Ziele erstritten sind, werden wir uns ausgiebig wieder über Binnen-I und all die Sternchen unterhalten können.
zum Beitrag09.03.2017 , 12:40 Uhr
@Thomas Friedrich
zum Beitrag09.03.2017 , 12:38 Uhr
Im Englischen gibt es die Redewendung "barking up the wrong tree", was mit "sich an die falsche Adresse wenden" oder "auf dem Holzweg sein" übersetzen lässt. Sie bellen den falschen Baum an, Genosse.
Die Tatsache, dass sich Menschen mit "kanonisierten Stigmata" (hüstel!) politisch organisieren und, wenn überhaupt, von links Solidarität erfahren, liegt an den Schwächen des von Ihnen naiv verklärten Humanismus selbst. "Naiv", bitte verzeihen Sie, weil Sie den Begriff idealistisch und nicht historisch verstehen wollen. Historisch war Humanismus allerdings die Rechtfertigung für unzählige Verbrechen: in Kolonialstaaten für Umerziehung und Gewalt, da die "Wilden" ja erst zu Menschen gemacht werden müssen; oder für unzählige "humanitäre Kriegseinsätze", die nicht nur während des Kalten Krieges vor allem geopolitische und ökonomische Ziele durchsetzten; uvm.
Die ganze politische Pointe von Penny und anderen besteht darin, dass die von Ihnen denunzierend so genannten "modischen Minderheiten"(hüstel! hüstel!) nichts anderes machen, als sich auf das Versprechen des Humanismus zu berufen, nämlich dass nicht nur idealerweise, sondern real, hierheutejetzt, alle Menschen gleich behandelt werden. Sie können kaum bestreiten, dass es täglich Diskriminierung und Dehumanisierung gibt, und zwar hier vor unseren Haustüren. Oder wie würden Sie die unzähligen Angriffe auf geflüchtete Menschen und deren Unterkünfte nennen? Oder die Alltäglichkeit sexistischer Übergriffe?
Wenn Sie nun mit dem Hinweis auf die benachteiligten Menschen der Mehrheit gegen die gefährdeten Minderheiten ausspielen, zeigt sich, wie wenig Sie zur Solidarität fähig sind und das positioniert Sie vermutlich ungewollt in der Nähe der aufstrebenden Neofaschisten, die die Macht der Mehrheit gegen die (flüchtenden, muslimischen, feministischen…) Minderheiten mobilisieren wollen. Wollen Sie das? Wie sie wissen endet das bekanntlich, ganz unhumanistisch, in grausamer Gewalt von Menschen gegen Menschen.
zum Beitrag08.03.2017 , 14:26 Uhr
Jaja, stimmt ja alles, Antidiskriminierungspolitik und Umverteilung, das ist die richtige Mischung, wenns Laurie und Angela sagen, wer möchte widersprechen?
Was mich wirklich stört, sind die begrifflichen Vereinfachungen, die hier von der Autorin kolportiert werden. Die kollektiven Singulare, also das Reden von "dem kleinen weißen Mann", "dem Segment der Unter-/Mittelschicht" sind Vokabeln neo-faschistischer Erzählungen, die hier noch nicht einmal ironisch Verwendung finden sollten. Diese Erzählung verdeckt recht erfolgreich, dass es hier um Klassenkampf von oben geht. Oder wie ommt es, das die AfD von ultraneoliberalen Wirtschaftsprofessoren gegründet wurde? Wissen, wo der Feind steht...
Gerade von Menschen, die so hochaufgelöst die identitären Differenzen der Diskriminierten wahrnehmen können wie die Autorin, wäre zu erwarten, dass sie diese Fertigkeit auch auf den politischen Gegner anwendet. Aber das sind ja "die Anderen", nicht?
Und dann bleibt die Privilegien-Kritik nach wie vor den Nachweis schuldig, dass sie nicht bloß eine identitätspolitische Macht-Phantasie ist, derzufolge sich alle Unterdrücker therapieren lassen müssen, um dann eine bessere Gesellschaft aufzubauen. Oder wie funktioniert materielle Umverteilung auf anti-privilegisch? Vielleicht so: Wir bitten Kapital und (Überwachungs-)Staat, mal ihre Macht- und Ressourcenprivilegien kritisch zu überdenken? I don't think so...
zum Beitrag26.01.2017 , 12:31 Uhr
Wirklich schade, dass ich hier nicht einen interessanten Gedanken finden konnte. Ja, Schwarzer kuschelt schon lange mit BILD und repressiven Staat, ja, die NoPorno-Kampagnen des Magazins würden heute so nicht mehr funzen, Lifestyles kann man scheinbar wählen, dort einen rassistischen, hier einen queerfeministischen. GÄHN.
Wieso nicht mal herausstellen, dass "Der kleine Unterschied" nicht nur symbolisch, sondern theoretisch und politisch zu Recht einflussreich gewesen ist, und zwar sowohl wegen der Sichtbarmachung patriarchaler Gewalt-Verhältnisse in den Interviews, und wegen der sehr guten kontxtuellen Einordnung in Einleitung und Schluss.
Wieso nicht mal selbstkritisch erkunden, inwieweit sich die eigenen, ach so queerfeministischen Überzeugungen mit dem Alter transformieren könnten, und zwar auch entgegen der emanzipatorischen Selbst-Stilisierung? Naja, ist bestimmt schwer und viel zu viel verlangt von einer, die gerade nicht mehr 17 ist.
Und noch was zu Netzfeminismus: Klar sind alle "Netzfeminist_innen" tolle Menschen mit "eigenen Kämpfen" offline (Wäre doch mal ein guter, wenn auch zu individualistisch klingender Titel für ein feministisches Manifest: "Mein eigener Kampf", nur so als Idee...). Das ändert aber nichts daran, dass es zu Schwarzers Erfahrungshorizont gehört, dass Feminismus eine massenhafte soziale Bewegung sein kann, die auch wegen ihres Offline-Charakters so mächtig gewesen ist. Davon scheinen die queerfeministichen Blogger_innen und Redakteur_innen weder Ahnung zu haben, noch träumen sie davon... #blacklivesmatter
zum Beitrag02.01.2017 , 10:30 Uhr
Es ist bedauerlich, dass der Interviewer seine Fragen aus der Annahme ableitet, der VS wäre tatsächlich so etwas wie "the last line of defence" gegen neofaschistische Gruppen und Entwicklungen. Selbst wenn diese Naivität nur rhetorisch, also im Interesse der LeserInnen, gemeint ist, so trägt das Interview dazu bei, das Image dieser Behörde(n) aufzubessern. Was war nochmal der NSU? Was war nochmal die Rolle des VS in dem Komplex? Warum hat Frau Bube wesentliche Akten zum KKK/NSU nicht dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Verfügung gestellt (ihre Rechtfertigung: Weil die nicht digital vorliegen, hihi)?
"Auf dem rechten auge blind zu sein" war ein Vorwurf an die Justiz der Weimarer Republik, die rechte StraftäterInnen mit Milde, linke hingegen mit voller Härte des Gesetzes bestraft hatte. Spätestens seit dem NSU könnte auch die taz wissen, dass "Blindheit nach rechts" kaum das Problem des VS ist. Die Aufklärungslage angesichts der vielen Spitzel und verdeckten Ermittler war hervorragend, und auch die Vernichtung der Akten war ausgesprochen um- und weitsichtig. Aber klar, gegen Pegida und AfD soll Frau Bube nun aber mal helfen.
zum Beitrag14.12.2016 , 14:10 Uhr
Mensch, wenn der alte Heidegger doch - doch! nur etwas von Ihrem Scharfsinn gehabt hätte, dann wären ihm wohl doch - doch! so manche Holzwege erspart geblieben, was? Und nach Ihrer sensationellen Logik muss doch - doch! auch das Lebenswerk von Hannah Ahrendt ganz neu eingeschätzt werden, nicht? Doch - doch!
zum Beitrag24.08.2016 , 22:03 Uhr
Die Goldene Regel des Männer-Jounalismus: Wenn über eine Frau geschrieben wird, dann muss der erste Absatz über ihr äußeres Erscheinungsbild sein.
zum Beitrag19.05.2016 , 16:08 Uhr
Wenns mal wieder schnell gehen muss, dann durchsuchen die BeamtInnen des LKA auch schon mal ohne VorWAHNung, nich?
zum Beitrag16.03.2016 , 14:56 Uhr
Liebe Genossin Arribert, ich hätte zwei Fragen, die sie mir sicher kurz und knackig beantworten können. 1) Gibt es ein einfaches Mittel, Intellektuelle von Pseudo-Intelletkuellen zu unterscheiden. Ich bin mir da oft sehr unsicher. 2) Was meinen sie mit "linkskonservativ"? Sind das Querfrontler mit den "rechtskonservativen", weil beide konservativ? Oder sind das leninistisch-stalinistisch-maoistische Traditionalisten, die vor allem nicht "linksprogressiv" sind? Sie scheinen auf beiden Gebieten, die meine Fragen anschneiden, eine Expertin zu sein, bitte helfen Sie mir zu verstehen.
zum Beitrag15.02.2016 , 15:45 Uhr
Klar, das soll alles ein "Experiement und offener Prozess" sein, sehr visionär, liebe IL. Fast eure gesamte Berliner Gliederung war anwesend, ihr habt ja auch eingeladen. Aber was dann in den Arbeitsgruppen passiert ist, hat mal wieder ganz deutlich gezeigt, dass ihr noch einen weiten Weg habt, bis ihr "ein ganz wichtiger Akteur der radikalen Linken in der BRD" werdet, oder wie ihr das in eurem Zwischenstillstandspapier geschrieben oder gemeint habt. Super schlecht vorbereitet, unterirdische Moderation, Orientierung hauptsächlich an anderen weißen "Organisierten", keine Transparenz Eurer Agenda, immer viel "vielleicht, wir wissen ja auch nicht, aber...". Ihr wäret witrklich nützlich, wenn Ihr effiziente und inklusive Strukturen schaffen würdet. Schickt mal zehn KaderInnen zu Moderationskursen, das würde helfen. Noch nicht einmal an Anschlusstreffen habt ihr gedacht. Was für eine Verschwendung von Zeit und Potenzial aller Anwesenden....
zum Beitrag05.02.2016 , 21:27 Uhr
Sehen Sie, lieber Genosse Dideldidumm, wenn Sie selbst sich etwas ausgiebiger mit dem Oeuvre des Herrn Valizadeh beschäftigt hätten, wenn sie sich ferner darum bemüht hätten, zu verstehen, in welchem Ausmaß sexualisierte Gewalt und Vergewaltigung in der Gesellschaft toleriert und gerechtfertigt werden, und wenn Sie drittens schließlich beides miteinander in Beziehung gesetzt hätten... Na, dann wäre auch Ihnen mit Sicherheit aufgegangen, dass es im fraglichen Fall gar nicht darum geht, ob es sich bei dem Text um Satire handelt oder nicht. (Übrigens, der Schreibfehler ist kein Versehen, sondern reine Satire...).
zum Beitrag03.02.2016 , 22:45 Uhr
Ich finde es nachlässig, wenn hier die Zahlen des französischen Regierungssprechers vollkommen unkomentiert übernommen werden. Es wird so der Eindruck erweckt, als würde der Ausnahmezustand tatsächlich den nur den "islamischen Terrorismus" treffen. Das ist allerdings nicht der Fall. Wie z.B. an der Aussetzung des Demonstrationsrechts vor und während des sog. Klimagipfels (COP21) zu sehen ist, ist es das erklärte Ziel der Sicherheitskräfte, die "öffentliche Ordnung" vor allen, die diese stören könnten, zu "schützen". Als "Terroristen" gelten demnach auch Klima-AktivistInnen, HacktivistInnen, Gewerkschaften usw., die verhaftet werden können, oder unter Hausarrest gestellt werden, oder deren Wohnungen durchsucht werden. Für mehr Informationen, z.B. hier: https://media.ccc.de/v/32c3-7423-one_year_of_securitarian_drift_in_france
zum Beitrag29.01.2016 , 12:58 Uhr
Nicht nur denkbar, Genosse Vege, sondern die mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit plausibelste Erklärung. Ich bewundere Menschen wie Sie, deren Urteils- und Einbildungskraft so bestechend gut funktionieren. Mich habe Sie jedenfalls sofort überzeugt, zumal sogar mir bekannt ist, dass Schwenningen einer der größten Absatzmärkte von Drogen westlich von Bielefeld ist. Wer hätte gedacht, dass die Drogenhändler so gewieft sind und ein Flüchtlingsheim als Tarnung zu verwenden. Aber Ihnen macht man nichts vor! Weiter so!!!
zum Beitrag24.11.2015 , 17:36 Uhr
Der heutige taz-Artikel von Jan Feddersen lebt von der Konstruktion, dass mit ihm einer spricht, der weiß, dass ein (berechtigt oder unberechtigter) Rassismus-Vorwurf sofort eine Stigmatisierung sei. Es wäre den Deabtten über Rasssismus zuträglich, wenn dieser reflexhafte STIGMA-Ruf endlich verstummen würde. Feddersen ist rasistisch, ich bin rassistisch, Anti-Rassisten sind rassistisch, eben weil wir alle von Rassismus profitieren, und eine entsprechende Gesellschaft reproduzieren. Diese reflexive Demut jedoch, welche eine notwendige Voraussetzung anti-rassistischer (Selbst-)Veränderung ist, wird mit dem altväterlich vorgebrachten Stigma-Aspekt bequem umgangen. Alter, weißer Mann, wenn du dich bald zurückziehen würdest, wäre das mal eine "besondere Aufgabe", und insofern deiner Job-Beschreibung würdigwürdig. Dieser Artikel ist es sicherlich nicht.
zum Beitrag28.08.2015 , 10:38 Uhr
Die nicht ganz so schlichte Leserin hätte sich ein wenig eingelesen und erfahren, dass Frau Block mit Hamburger Aktivistinnen nach Kopenhagen gefahren ist, anlässlich des sog. Klimagipfels. Und Kopenhagen ist die Hauptstadt von Dänemark, ein Land, in dem hauptsächlich Dänisch gesprochen wird. Auf Dänisch heißt Polizei, na... wie denn eigentlich? Ein kleiner Tip: Fängt mit "P" an und hört mit "i" auf. Glückwunsch. Sieht man sofort, nech?
So, und nu noch was: Das Bild dieses Artikels ist nicht nicht dasjenige, welches zur nachträglichen Enttarnung geführt hat, sondern eines von Reuters. Steht auch ganz deutlich so in der Bildunterschrift. Da weiß ich jetzt allerdings nicht, was "Bildunterschrift" auf Dänisch heißt...
zum Beitrag08.07.2015 , 19:49 Uhr
Tipptopp, TOP-B3rlin (sexy mit der umgdrehten drei, übrigens): Das nenne ich mal gelungene anti-hegemoniale revolutionäre Realpolitik!!! So richtig drastisch zugespitzt, die ganze Situation! You are the Crisis, abersowasvon totally! Und dank der paragraphengeschulten und gewohnt übereifrigen Polizei gleich zweimal in der taz! Sagenhaft! Mit diesem, für euch und viele Genossinnen sicherlich unerwartet großen Erfolg im Rücken nun aber schnell auflösen und ab in die IL. Die brauchen so begnadete ZuspitzerInnen wie euch! Eine andere Welt ist möglich! La Lucha Sigue!
zum Beitrag03.12.2014 , 14:39 Uhr
Was für eine praktische App! Allerdings wundert es mich doch, warum dieser Informationsdienst bei der Installation Zugriff auf die Konten auf dem Gerät, Profildaten, den Standort, auf Fotos, Medien und Dateien, auf die Telefonnummer und auf die Geräte-ID haben möchte. GEHT'S NOCH?
zum Beitrag03.12.2014 , 12:43 Uhr
Sehr geehrter Herr Bond,
da Sie die Mahnwachen hier verteidigen, erlaube ich mir, Sie als offensichtlichen Kenner dieser Bewegung direkt zu fragen: Wenn Sie sich alle einig darüber sind, dass die Medien, und zwar alle bis auf KenFM, RebelUnion und Compact, tendenziös, gelenkt, und in Wirklichkeit bloß die Propagandaabteilungen der NATO sind: Wäre es dann nicht an der Zeit, durch konkrete Aktionen die wahren Kriegstreiber zu konfrontieren? Ist es nicht eine unkluge Zeit- und Kraftverschwendung, sich lediglich auf die Meinungsmachenden zu fokussieren, wo doch Ihre eigentlichen Gegener, nämlich Militärbündnisse, Waffenproduzenten und Atommächte (ja, auch Russland) völlig unbehelligt bleiben? Und zweitens: Wenn alle Medien gegen Sie arbeiten, wie wollen Sie dann sicher stellen, dass Ihr Engagement, oder die angekündigte Demo, tatsächlich einen Politikwechsel herbeiführt? Einen lauschig-warmen Friedenswinter wünsche ich ganz unvoreingenommen!
zum Beitrag28.10.2014 , 11:58 Uhr
Auch wenn der Whistleblower die Heldin des frühen 21. Jahrhunderts ist, in der Märtyrertum, Mut und demokratische Intelligenz so schön zusammenfallen: Aus politischer Sicht ist die Person Snowden so unwichtig wie die Farbe auf den Toiletten des Bundestages. Die sukzessiven Veröffentlichungen immer weitreichender Überwachungstechnologien werden von der liberalen Öffentlichkeit in die immergleiche Geschichte eingebettet, und die geht so: Die Supermächte haben Supertechnologien, die superviele Daten über superviele Menschen sammeln, und die Superjournalisten decken super auf, dank der super Whistleblower. Die Moral: "Wir alle" sollten super empört sein, dann super Angst haben, erstmal super um uns, und danach auch ein wenig um unsere super Demokratie." Dieses Narrativ füllt schon jetzt mehrere Meter Bücher- und Filmregale, Frau Poitras reiht sich lediglich an privilegierter Stelle ein.
Nur: Diese Geschichte ist ziemlicher Blödsinn. Es geht gar nicht darum, dass wir jetzt alle PGP und TOR benutzen. Wer will oder muss, bitteschön. Das Gefährliche an der Totalüberwachung ist nicht, dass "wir alle" andauernd überwacht werden. Vollkommene Überwachung ist und bleibt ein Phantasma. So lange "wir alle" schön glauben, das die Geheimdienste das tatsächlich können und machen, werden wir weiterhin aus einer diffusen Angst heraus schön brav bleiben (In dieser Hinsicht ist es sogar vorstellbar, dass die NSA Nutzen aus Snowdens Verrat zieht.). Der springende Punkt ist aber der: Die Geheimdienste leben davon und dafür, Menschen in wirtschaftlichen, politischen und ggf. militärischen Schlüsselpositionen benutzen und steuern zu können, auch gegen deren Willen. Unsere Demokratie geht kaputt, weil unsere Entscheidungsträgerinnen unvorstellbar effizient erpressbar geworden sind - käuflich waren sie schon lange. Und "wir alle" sorgen uns lieber um uns selbst, anstatt gemeinsam gegen die Angst und für Demokratie zu kämpfen. Nicht so super.
zum Beitrag27.10.2014 , 22:12 Uhr
Auch wenn die Figur des Whistleblowers die Heldin des frühen 21. Jahrhunderts ist, in der Märtyrertum, Mut und demokratische Intelligenz so schön zusammenfallen: Aus politischer Sicht ist die Person Snowden so unwichtig wie die Farbe auf den Toiletten des Bundestages. Die sukzessiven Veröffentlichungen immer weitreichender Überwachungstechnologien werden in die immergleiche Geschichte eingebettet, und die geht so: Die Supermächte haben Supertechnologien, die superviele Daten über superviele Menschen sammeln, und die Superjournalisten decken super auf, dank der super Whistleblower. Die Moral: "Wir alle" sollten super empört sein, dann super Angst haben, erstmal super um uns, und danach vielleicht auch ein wenig um unsere super Demokratie." Diese Geschichte füllt schon jetzt mehrere Meter Bücher- und Filmregale, Frau Poitras reiht sich lediglich an privilegierter Stelle ein.
Diese Geschichte ist natürlich ziemlicher Blödsinn. Es geht gar nicht darum, dass wir jetzt alle PGP und TOR benutzen. Wer will oder muss, bitteschön. Das Gefährliche an der Totalüberwachung ist nicht, dass "wir alle" andauernd überwacht werden. So lange "wir alle" schön glauben, das die Geheimdienste das tatsächlich können und machen, werden wir weiterhin aus einer diffusen Angst heraus schön brav bleiben (In dieser Hinsicht ist es sogar vorstellbar, dass die NSA ein wenig über Snowdens Verrat schmunzelt. Aber nur ganz wenig.). Der springende Punkt ist aber der: Die Geheimdienste leben davon und dafür, Menschen in wirtschaftlichen, politischen und ggf. militärischen Schlüsselpositionen benutzen und steuern zu können, auch gegen deren Willen. Unsere Demokratie geht kaputt, weil unsere Entscheidungsträgerinnen unvorstellbar effizient erpressbar geworden sind - käuflich waren sie ja schon lange. Und "wir alle" sorgen uns lieber vereinzelt um uns selbst, als gemeinsam gegen die Angst und für Demokratie zu kämpfen. Nicht so super.
zum Beitrag01.10.2014 , 13:39 Uhr
Ich vermute, man muss schon umfangreich dialektisch ausgebildet sein, um aus diesem Interview schlau zu werden. Ich bin's jedenfalls nicht. Habe ich das richtig verstanden? Leute, die keinen Bock auf radikale Kleingruppen haben, können jetzt zur lokalen IL-Kleingruppe gehen, um dann dort den "Markenkern" weiterzudenken und wahrnehmbarer zu machen. Und nachdem man sich auch und vor allem in der IL lange einig war, dass "Gipfelevent-Hopping" trotz der erstaunlich guten internationalen Vernetzung totaler Mist war, weil eben nur Eventhopping, feiert man jetzt die internationalen Vernetzungsmöglichkeiten im Kontext von Blockupy-Events, die, dialektisch gewendet, eben auch irgendwie nicht bloß Events sind, sondern dialektisch auf lokale Kämpfe verweisen. Kudos, IL! Dialektisch fragend schreite ich mit euch voran!
zum Beitrag19.08.2014 , 15:05 Uhr
Ich stimme mit Ihnen überein, allerdings mit zwei Anmerkungen: Die Frage, ob Deutschland keine "nennenswerte Kolonialgeschichte" hat, kann so einfach nicht beantwortet werden. Im engeren Sinne hat Deutschland wenig Kolonien besessen, dennoch ist die Aufarbeitung dieser Geschichte bislang unzureichend. Im weiteren Sinn allerdings hat Deutschland durchaus eine Geschichte der Neo-Kolonialisierung, wie sie seit dem zweiten Weltkrieg über die multilateralen Finanz- und Wirtschaftsinstitutionen betrieben wurde, aktiv und durch Nutznießung. Zweitens, und das erscheint noch wichtiger mit Blick auf den Artikel: In einer respektvollen Diskussion über die Unterschiedlichkeit von Identitäten muss die Geschichte "des Anderen" so rekonstruiert und begriffen werden, als wäre es die eigene. Oder genauer: Die Geschichte des Anderen ist eng mit der meinen verbunden. Die Gründe für Antisemitismus sind, wie alles andere auch, historisch gewachsen und jeweils unterschiedlich. Insofern unterstütze ich Ihre Forderung nach einer anderen Vermittlung von Geschichte. Nur unter der Bedingung, dass die Gegenüberstellung von "unserer (deutschen) Geschichte" und "deren Kolonialgeschichte" als falsch erkannt wird, kann eine wechselseitige Anerkennung möglich sein.
zum Beitrag19.08.2014 , 14:32 Uhr
Wenn man mal ganz ehrlich ist: Sie haben einen kleinen Denkfehler in Ihrem Beitrag. Entweder ist die Diskussion "offen und ehrlich", dann ist Ihre Festlegung auf "die Einwanderer sind's" eine unnötige Festlegung auf eine Wahrheit und falsch im Sinne Ihrer, Vege, eigenen Maßstäbe; oder Sie kochen hier gerade ein "politisches Süppchen", weil Sie natürlich einen ganzen Strauß von relevanten Tatsachen verschweigen. Welche, das kann ich hier gar nicht in Gänze aufzählen, aber wenn Sie mögen, fangen Sie doch mal an, hier zu lesen, und klicken sich einfach weiter durch: http://www.zeit.de/politik/2013-11/Antisemitismus-Deutschland-Gedenktag
Also mal ganz ehrlich: Sich so selbst zu widersprechen in fünf mickrigen Zeilen... Also ehrlich...
zum Beitrag15.07.2014 , 13:57 Uhr
Es lohnt sich also trotzdem, Bio zu kaufen? Diesem wohl gemeinten Ratschlag liegt die Annahme zu Grunde, dass richtiges Konsumverhalten tatsächlich einen Unterschied machen würde. Diese Annahme ist mehrfach problematisch: Sei kommt pseudo-demokratisch daher (jedeR konsumiert ja schließlich) , aber ignoriert die ungleiche Verteilung von Einkommen. Solange Menschen nicht anders können als billig einzukaufen, ist die Aussage, wer falsch einkaufe verursache schwere Umweltschäden, fast schon zynisch. Ferner ist die bloße Konsumentscheidung nicht in der Lage, die strukturellen (kapitalistischen) Bedingungen der Lebensmittelproduktion zu ändern. Zu glauben, dass die Massenproduktions-Betriebe pleite gehen werden, wenn nur alle schön Bio kaufen, ist mindestens weltfremd. Veränderung gelingt nur auf dem Weg des zivilgesellschaftlichen Protests. Doch wer "richtig" einkauft hat weniger Grund, sich zu engagieren. Der fair gehandelte Bio-Vanille-Moccachino wird so zum Lifestyle-Gimmick, das obendrein noch angenehm sedierend wirkt.
Glaubwürdigkeit hängt nicht nur von Transparenz ab.
zum Beitrag11.07.2014 , 14:20 Uhr
Das ist eine sehr interessante Beobachtung, historisch versiert, und mit dem Blick auf begriffliche Korrektheit. Allerdings habe ich doch noch eine Frage: Sie sprechen von "bestimmten Denkmustern". Könnten sie das bitte etwas weiter ausführen? Danke!
zum Beitrag17.06.2014 , 18:17 Uhr
Recht haben Sie, Herr Johnson. Doch mit einem kleinen Makel: Unsere Truppe ist zu schlecht ausgerüstet! Leider ist keine Armee der Welt im Besitz derjenigen Waffe, die wahrhaft eine "menschenwürdige Reaktion auf menschenverachtende Gewalt" gewehr(hihi)leisten könnte: Die Geldkanone. Ach, oder gleich ein ganzes Arsenal: Geldbombe, Geldgranate, Daisy Cutter Jackpot Bomb. Man stelle sich vor: All das Geld, was in den letzten Kriegen konventionell verballert wurde, einfach über den Krisenregionen abwerfen. Bereits nach wenigen Tagen würde sich niemand mehr für einen Appel und ein Ei den Terroristen anschließen oder sich gar gleich in die Luft sprengen. Nach kurzer Zeit hätte man eine veritable Mittelschicht, und wer aus der Geschichte gelernt hat (Johnson!), der weiß, die ist die einzige Garantin von Frieden und Menschenrechten. Noch Jahre nach einem bewaffneten Konflikt würden Minen explodieren und arme Bauern nicht zu Krüppeln, sondern zu Millionären machen.
Warum gibt es diese Waffen nicht? Warum werden diese Weapons of Mass Richification nicht eingesetzt? Vielleicht, weil das Geld für andere bestimmt ist? Weil Krieg, Sicherheit und Ordnung die Märkte der Zukunft sind? Weil es eben doch um "Zugang zu Handelsrouten und Rohstoffen" geht? Und Menschenrechte? Werden die, entgegen ihren historischen Entstehungsbedingungen, nicht nur dazu angerufen, um kriegsskeptische (auch deutsche) Menschen in den Krieg zu säuseln und Kriegsunterstützung herzustellen?
Schließlich, mit Blick auf Gauck: Sehen sie, Johnson, in uns, den Deutschen, auch ein Volk der Hüter des Guten? Und aus welchen historsichen Gründen? Sehen Sie, vielleicht braucht die Welt dann doch deutsche Lehrer, eher als die Gauckschen Polizisten, die der Welt etwas über die systematische und kriegerische Vernichtung von Menschen lehrt. So ganz ohne Waffe in der Hand stellt sich da die Frage, wer hier eigentlich Opfer "fundamentalistischer Denkverbote" geworden ist, Herr Johnson.
zum Beitrag05.05.2014 , 17:24 Uhr
Tatsächlich sieht es von Ferne etwas naiv aus: Menschen versammeln sich, um ihre Angst vor einem möglichen Krieg zu teilen, Stärke in der Gemeinschaft zu finden, miteinander reden zu können. So weit, so gut, so sieht die „klassische Friedensbewegung“ am Oster-Sonntag auch aus. Ob es aber tatsächlich naiv ist, die verschwörungstheoretischen, antisemitischen Inhalte erst zwecks Mobilisierung zu setzen, um sie gleich darauf zu widerrufen, sich zu entschuldigen, aber in jedem Fall darauf hinzuweisen, dass die Medien alle verdummen wollen, nur die Anwesenden sind schlauer... Das ist nicht naiv, sondern uraltes Agitations-Einmaleins. Doch selbst wenn dieser Schluss vorschnell und zynisch ist, dann gibt es eine Messlatte, nach der diese Bewegung beurteilt, ggf. auch zu bekämpft werden muss: Verweist ihr Protest auf eine emanzipatorische politische Praxis und Gesellschaft, in der alle Menschen friedlich leben können, mit würdevollem Lohn, sozialen Haushalten und einer befriedenden Wirkung auf ihre Nachbarn? Und welche Strukturen und Praktiken etablieren sich innerhalb der Bewegung? Bislang begegnet noch keine konkrete Forderung dieser neuen Bewegung diesen Fragen. Stattdessen wird der reaktionäre Slogan, weder "rechts noch links" sein zu wollen abgefeiert, wodurch der einfache Umstand geleugnet wird, dass es gesellschaftlichen Fortschritt noch nie von rechts gegeben hat.
Übrigens: Rosa Parks war bereits seit zwölf Jahren anti-rassistisch organisiert, bevor sie 1955 im Bus sitzen geblieben ist. Ihre Tat unter diesen Umständen als "naiv" zu bezeichnen, erscheint selbst, mit Verlaub, einer naiven Sicht auf die Geschichte der antirassistischen Bewegung in den USA zu entspringen.
zum Beitrag21.10.2013 , 15:34 Uhr
Ja, Foucault ist schlau und hilft, die Konsequenzen der enthüllten Überwachungspraktiken zu verstehen, insbesondere deren (selbst-)disziplinierende Effekte auf die Überwachten. Wenn es aber darum gehen soll, wie Kretschmar schreibt, den panoptischen Turm einzureißen, dann ist Foucault ein schlechter Ratgeber. Er hat sich nur selten theoretisch um die emanzipatorische Veränderung der Gesellschaft geschert und erweckt oft den Eindruck, dass sich die Repressions-Systeme seit jeher optimieren und totalisieren. Glücklicherweise gibt es etliche Beispiele, dass diese Sicht bestenfalls einseitig ist. Es könnte ja trotz aller Enthüllungen von Snowden usw. sein, dass die Überwachungskulisse viel perfekter wirkt, als sie tatsächlich ist. Nur wenn das der Fall ist, kann der "Abriss des Turms" praktisch gelingen.
Was wirklich nicht hilft, sind diese im Brustton der humanistischen Empörung geschriebenen Fragen: Gibt es denn keinen Unterschied zwischen "uns" und den Terroristen? Wo sind die vernünftigen Überwacher, die effizient nur diejenigen ausspähen, die wirklich der Gesellschaft schaden wollen? Hier gilt es, die Augen ganz weit aufzureißen, nicht aus Angst, sondern um das ganze Bild in den Blick zu bekommen: Es geht bei all dem nicht um den Schutz der Gesellschaft, sondern um die nachhaltige Absicherung und Vermehrung von Besitz und Interessen. Unter dieser Hinsicht ist die sichtbar gewordene Überwachungsmatrix ein nützliches Instrument, jede in den Topf "Terrorist" zu schmeißen, die aufbegehrt oder noch aufbegehren wird. Das resultiert eben nicht in einer "homogene Gesellschaft ohne Abweichung, ohne Reibung, ohne Dissens", sondern im Gegenteil: den künftigen Artikulationen von Reibung, Abweichung und Dissens ist heute schon bestens vorgebeugt. Regeln sind nur dann Regeln, wenn sie übertreten werden und es dafür entsprechende Sanktionsmechanismen gibt - noch so eine schlaue Beobachtung, die Kretschmar bei Foucault hätte finden können.
zum Beitrag21.10.2013 , 12:54 Uhr
abc
zum Beitrag26.09.2013 , 12:02 Uhr
Wen, bitteschön, interessiert, was Elsässer denkt?
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