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Syrien-Expertin zu Massakern an Drusen„Israels Schutzargumentation ist nicht glaubwürdig“

Die Angriffe auf Damaskus destabilisieren Syrien, sagt die Nahost-Expertin Bente Scheller. Sie bezweifelt, dass Israel sich um die Drusen sorgt.

Zerstörung am syrischen Verteidigungsministerium in Damaskus nach dem israelischen Angriff Foto: Ghaith Alsayed/ap
Leon Holly
Interview von Leon Holly

taz: Frau Scheller, Israel hat in den vergangenen Tagen Angriffe in Syrien geflogen, unter anderem auf das Verteidigungsministerium. Weshalb?

Bente Scheller: Das ist nicht die erste Intervention Israels in Syrien. Über die Jahre des Konfliktes hat es sehr viele Bombardierungen in Syrien gegeben, aber insbesondere seit dem Fall Assads am 8. Dezember. Und Israel hat hier immer zwei Interessen klargemacht: Einerseits zu verhindern, dass von Syrien für Israel selbst eine Bedrohung ausgeht. Und in dieser Situation haben Sie auch gesagt, sie würden hier zur Verteidigung der Drusen eingreifen.

Im Interview: Bente Scheller

ist Referatsleiterin Nahost und Nordafrika bei der Böll-Stiftung. Bis 2019 leitete sie, nach Stationen in Syrien und Afghanistan, das Stiftungsbüro in Beirut, Libanon.

taz: Truppen der neuen syrischen Regierung sollen Massaker an den Drusen in Suweida begangen haben. Wenn Israel nun sagt, es wolle eine religiöse Minderheit schützen, klingt das doch erst mal gut.

Scheller: Das ist sehr zwiespältig. Es hat über die letzten 15 Jahre Massaker in Syrien gegeben, die weit über das hinausgehen, was wir jetzt sehen. Und da ist auch keine ausländische Macht gekommen und hat irgendjemanden geschützt. Es gibt erhebliche Zweifel an dieser Schutzargumentation. 2017 ist der „Islamische Staat“ in Suweida eingefallen und hat dort Massaker an Drusen begangen. Damals hat es keine Versuche gegeben, Aufmerksamkeit darauf zu lenken und den internationalen Schutz von Drusen einzufordern. Deswegen finde ich es jetzt auch nicht so richtig glaubwürdig.

taz: Wie sind die israelischen Angriffe in Damaskus zu bewerten?

Scheller: Zunächst sollten wir darauf blicken, wie unsere Maßstäbe vielleicht schon verrutscht sind. Da ist ja nicht irgendwas bombardiert worden, sondern das Verteidigungsministerium mitten im Herzen der Hauptstadt, an einem absolut belebten Ort. Ein Flügel des Gebäudes ist sogar eingestürzt. Wenn wir uns vorstellen, dass irgendeine ausländische Macht das in Berlin täte, wäre das schon wirklich eine ganz andere Qualität. Ich verstehe nicht, warum es das nicht zu einem wirklichen Aufschrei führt. Nicht zuletzt, weil ja im Prinzip Deutschland, die EU, alle ein Interesse daran hätten, dass Syrien stabil wird.

taz: Der syrische Präsident Ahmed al-Scharaa behauptet, dass Israel darauf abzielen würde, Syrien zu teilen. Warum sollte Israel ein Interesse an einem destabilisierten Syrien haben?

Scheller: Minister der israelischen Regierung haben explizit gesagt: Wir werden nicht ruhen, bevor Syrien nicht auseinandergebrochen ist. Wir sollten diese Äußerungen ernst nehmen, denn es ist wirklich heikel, wenn der syrische Staat von ausländischen Kräften unterminiert wird. Und das ist seit dem 8. Dezember sehr klar erkennbar. Das Vorrücken Israels auf den Golanhöhen hat keinerlei sicherheitspolitische Vorteile. Da gab es immer eine Pufferzone, in der weder syrisches noch israelisches Militär sitzen durfte. Das war die von den UN überwachte Zone und das hat sehr gut funktioniert. Wenige Tage später kam dann ja auch sofort die Ankündigung aus Israel, man werde die Siedlungsaktivitäten im Golan erhöhen. Dann hat man die Bevölkerung, die dem eigenen Militär hinterher zieht.

taz: Die Besatzung des Berg Hermon im Golan kann Israel wohl Vorteile bei der Radarüberwachung bringen. Doch der israelische Finanzminister Bezalel Smotrich sagt, die Grenzen Israels sollten bis Damaskus reichen. Sind diese Expansionsgelüste im Bereich des Möglichen?

Scheller: Ich weiß nicht, ob das realistisch ist. Aber wenn wir die Äußerungen israelischer Politiker nicht ernst nehmen, dann werden wir möglicherweise überraschend mit Fakten konfrontiert sein, die schwer rückgängig zu machen sind. Die israelischen Truppen stehen übrigens schon sehr nah an der Hauptstadt, das sind vielleicht 40 Kilometer Luftlinie. Das würde auch in anderen Staaten große Sorge hervorrufen. Einer der israelischen Minister sagte kürzlich, Al-Scharaa müsse „beseitigt“ werden. Und da finde ich noch sehr verhalten, was wir aus Syrien hören. Die Regierung hat nicht gedroht und nicht zurückgeschossen. Ganz im Gegenteil. Die jetzige Regierung hat sich an die UN gewandt, um diese Missstände anzuprangern.

taz: Die USA haben offenbar bei den Waffenstillstandsabkommen zwischen den Drusen und der syrischen Führung vermittelt. Auch äußert sich Trump sehr anerkennend über al-Scharaa. Was für eine Agenda verfolgt er?

Scheller: Die Rolle der USA finde ich immer schwierig zu lesen. Unter Trump haben wir viele unerwartete Dinge gesehen. Bei Syrien sind es unerwartet positive Äußerungen, insbesondere die Aufhebung der Sanktionen, die essenziell dafür sind, dass Syrien wirtschaftlich wieder auf die Beine kommt. Das alles hat Trump angestoßen. Er hofft wohl, dass sich Syrien den Abraham Accords anschließt – diesem Konstrukt regionaler Sicherheit, das Trump mit den Golfstaaten begonnen hat, was eine Normalisierung mit Israel bedeuten würde. Ich glaube auch, dass er Krieg als einen Störfaktor für die für ihn sehr wichtigen wirtschaftlichen Interessen sieht.

taz: Wie Israel im Süden besetzt die Türkei im Norden syrisches Gebiet, aus dem es die Kurden vertrieben hat. Im Gegensatz zu Israel will die Türkei aber eher eine stabile Regierung in Damaskus.

Scheller: Ich denke, dass gerade diese Ähnlichkeit des Vorgehens durchaus für Syrien insgesamt problematisch ist. Alles, was die syrische Souveränität beeinträchtigt und zu ausländischer militärischer Einmischung in Syrien zählt, destabilisiert den Staat tendenziell. Gleichzeitig denke ich, dass die Türkei wirklich ein Interesse daran hat, dass Syrien halbwegs stabil bleibt. Die türkische Rhetorik war auch jahrelang: Flüchtlinge aus Syrien müssen zurückgehen. Auch wirtschaftlich ist ein stabiles Syrien für die Türkei deutlich interessanter als ein destabilisiertes Gefüge.

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36 Kommentare

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  • Dieser Teil der Welt ist dominiert von Muslimen. Die Minderheiten dort wissen seit Jahrhunderten, wie gefährlich sie leben. Die Minderheiten halten zusammen, sind solidarisch. Jesiden, Kurden, Drusen, Juden, usw. Die Drusen und die Juden sind enge Verbündete. Die Drusen sind eine loyale, wichtige Minderheit in Israel. Aus meiner Sicht kann Israel gar nicht dabei zusehen, wenn nur ein paar Kilometer weiter Islamisten Massaker an Drusen anrichten. Dieses neueste Drama entfaltet sich ja erst. Es war schon schade zu sehen, aus welchem Winkel die Taz darüber berichtet hat.

  • Es findet gerade ein wirklicher Genozid statt - an den Drusen.



    Und alle so: "Aber Israel..."

  • Warum sind diese sogenannten "Experten" eigentlich konsequent inkompetent, wenn es um Israel geht?

    Natürlich geschieht das Eingreifen nicht aus reiner Nächstenliebe, aber Israel sorgt sich sehr wohl um die Drusen. Die Drusen sind eines der wenigen israelfreundlichen Völker in der Region. Mit ihrer strategischen Lage und der Einbindung vieler Drusen in den Israelischen Staat ist es für Israel nur logisch diese zu unterstützen.



    Die Drusen sind Israel gegenüber loyal und stehen stark gegen islamistischen Fundamentalismus. Außerdem sind sie ein relevanter militärischer Player.

    Warum kann man nicht ein einziges Mal anerkennen, wenn Israel das richtige tut? Sind die Beweggründe nicht erstmal egal, solange eine religiöse Minderheit vor ihrer potentiellen Auslöschung geschützt wird? Ich verurteile scharf, wenn Israel Unrecht tut, aber ich bin auch nicht so verbohrt, um ihr Handeln auf Teufel komm raus zu dämonisieren. Daran sollten sich diese sogenannten "Experten" und viele "linke" Kommentatoren ein Beispiel nehmen.

  • Natürlich ist das Argument vorgeschoben. An anderer Stelle hat er gesagt, es gehe darum "keinen zweiten Libanon" entstehen zu lassen. Wie man einen zukünftigen Frieden mit seinen Nachbarn schaffen will, wenn man aktuell Präventivschläge gegen alle potentiellen Gefahrenquellen in verschiedensten Ländern durchführt, erklärt er dabei natürlich nicht. Er baut damit nur den Status Quo eines quasi dauerhaften Kriegszustands aus und ich hab das Gefühl, er will auch gar nichts Anderes.

  • Israel destabilisiert die neue syrische Regierung und das dann direkt mit blanker Gewalt. Syrien muss aus israelischer Sicht geschwächt und gespalten sein, möglichst sogar territorial. Und die syrischen Flüchtlinge dürfen nicht zurückkommen, sie müssen abgeschreckt werden. Kurze: Israel will kein wiederaufgebautes Syrien haben , sondern das Land muss man dauerhaft eine Ruine bleiben. Yarmuk darf nicht wieder aufgebaut werden. Es ist nicht das Problem Israels, wenn die Türkei und die EU etwas anderes wünschen.

  • Israel fällt mit der gleichen Begründung in Syrien ein, die Russland für den Angriff auf die Ukraine benuzt hat, anders als damals fressen die deutschen Medien Israel aber aus der Hand. Langsam frage ich mich, ob der israelische Staat überhaupt irgendwas tun könnte, was schrecklich genug wäre, um Journalisten hierzulande zu kritischer und angemessener Berichterstattung aufzurütteln. Und noch wichtiger, was die Regierung endlich zu mehr als leeren Worten bewegen würde, und die Unterstützung Israels zu beenden.

    • @homonym:

      Echt jetzt? Israelische Politiker haben gesagt, dass die Syrer kein eigenes Volk sind sondern in Wirklichkeit Juden und daher zu Israel gehören? Hast du da eine Quelle für?

    • @homonym:

      Es könnte natürlich auch daran liegen, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Unterstützung der Drusen durch Israel nicht miteinander vergleichbar sind.



      Aber das ist natürlich schwer einzusehen, wenn man ein grundsätzliches Problem mit Israel zu haben scheint.

  • In welcher Hinsicht ist das Land ohne Israels Angriffe stabil? Es sind seit März bereits mindestens die zweiten systematischen Massaker an den Drusen nach dem versuchten Genozid an den Alawiten durch Anhänger der aktuellen islamistischen Regierung.



    Ehemalige Al Qaida Soldaten regieren in Damaskus und Israel wird in diesem Artikel vorgeworfen, das Land zu destabilisieren?



    Die einzigen Syrer, die sich im eigenen Land halbwegs sicher fühlen können sind ebenfalls radikale Islamisten. Die Lage ist so schlimm, dass manche sich sogar Assad zurück wünschen. Sicher nicht, weil die Bevölkerung unter Assad so zufrieden gewesen wäre, sondern weil sogar er das geringere Übel im Vergleich zu diesen Terroristen war!



    Dass überhaupt darüber nachgedacht wird, in dieses Land abzuschieben ist eine absolute Schande.

    • @Carolin Nann:

      Israel war leider auch zu langsam in der Zerstörung der Waffen des geflohenen Assad-Regimes. Diese haben sich dann IS-Terroristen gekrallt, die leider schon wieder immer stärker werden.

      Und natürlich muss Israel den Drusen, die loyal gegenüber Israel sind, helfen, sonst werden sie weiter gemassakert. Der Islam mag die Drusen sind.

    • @Carolin Nann:

      Darf ich dich so verstehen, dass die israelischen Angriffe hilfreich sind, um Syrien zu stabilisieren? Oder eher so, dass es ja eh wurscht ist? Irgendwie sehe ich deinen Punkt nicht...

      • @Systemknecht:

        Du darfst mich so verstehen, dass es absurd ist, einen Angriff auf militärische Strukturen in Damaskus mit einem



        Angriff auf Berlin zu vergleichen.



        Und Angriffe auf islamistische Terroristen, die in dem Moment dabei sind ethnische Säuberungen durchzuführen halte ich für weniger falsch als Abschiebeverhandlungen mit selbigen auch wenn es mir schwer fällt da von Stabilisierung zu sprechen.

  • In Syrien agieren Israel und die Türkei grundverschieden: Israel agiert, ohne Bodentruppen jenseits des Golan zu stationieren. Die Türkei hingegen besetzt als NATO-Mitglied seit Jahren weite Teile Nordsyriens mit Bodentruppen, unterdrückt dort die Kurden und installiert ihr genehme Milizen aus dem islamistischen Spektrum.



    Während Israels Eingreifen punktuell bleibt, verfolgt Ankara eine offene Besatzungspolitik - ein Unterschied, den man im Diskurs nicht unterschlagen sollte (aber Israelbashing macht sich natürlich immer gut).



    Warum auch immer die Rolle der Türkei im Artikel nicht mal ansatzweise weiter ausgeführt und stattdessen sogar verklärt wird, nährt starke Zweifel an der Expertenschaft von Frau Scheller.

  • "Israels Schutzargumrntation ist nicht glaubwürdig....das sehen aber die Drusen in Israel - von denen etliche wichtige Militärs in der IDF sind- und ein Großteil der Drusen der Provinz Suweida ganz anders. Und der Vergleich, was denn passieren würde, wenn Mitten in Berlin ein Ministerium bombardiert würde....soweit ich weiß, wurde in der letzten Zeit keine Armee-Division in die Lausitz geschickt, um dort die Sorben niederzuknüppeln. DAS ist nicht glaubwürdig.....

    • @Leningrad:

      Die Drusen, welche neuerdings unter israelischer Militärherrschaft leben, spüren schon die ersten Repressionen. Sie müssen sich jetzt der IDF fügen oder durften die Drusen demokratisch über die Besatzung abstimmen? Ihr Vergleich hinkt oder glauben Sie Deutschland würde bewaffnete Milizen dulden? In Deutschland sind schon bei Steineschmeißern beim G20 Schützenpanzer aufgefahren worden.



      Zudem stellt die ausländische Einmischung in einen inneren Konflikt den Bruch des Völkerrecht da.

  • Lieber Herr Steinmeier.



    Ab wieviel ermordeten Menschen in einem Landstrich wie Gaza darf man ihrer geschätzten Meinung nach "Genozid" sagen?



    53500?



    Oder lieber 60000? Darfs ein bisschen mehr sein?



    Oder darf man dieses Wort vielleicht aus anderen Gründen im Falle Israel nicht in den Mund nehmen?



    Für Kongo oder Sudan geht es Ihnen leichter von der Zunge.



    Merkt eigentlich keiner was?

    • @ Christoph:

      Für einen Genozid gibt es klare Definitionen. Die Zahl der Toten gehört nicht dazu. Oder ist der "alliierte Bombenterror" (wie es im rechtsextremistischen Jargon ja bis heute heißt) während des 2. Weltkrieges aus Ihrer Sicht auch ein Genozid gewesen?

  • Guter Artikel/Interview.

    Wer jetzt noch die Aktionen seitens der Regierung und Teile der fehlgeleiteten Bevölkerung verteidigt der zeigt sein wahres Gesicht.

    Und nein: mir ist es in dem Moment egal welcher Religion diese fehlgeleiteten haben:



    Es könnten Menschen Muslimischen, Christlichen oder sonstigen Glaubensanghörigen sein, wer einer Armee/ Regierung in diesem Ausmaß folgt, in einem Land eindringt, illegal Land besetzt um sich nieder zu lassen ist einfach nur eins:



    Ein Opportunist, ein Krimineller und auch wenn man es nicht gerne hört: ein 'moderner' Kolonialist.

    • @Keine Sonne:

      Habe ihren Kommentar jetzt mehrfach gelesen und mir bleibt immer noch vollkommen unklar, wen genau Sie meinen: die Türkei mit ihrer dauerhaften Besatzung Nordsyriens? Die neue islamistische Regierung in Damaskus? Israel mit seinen punktuellen Luftangriffen? Oder doch Russland und den Iran, die jahrelang militärisch in Syrien aktiv waren und sich gerade wieder neu aufstellen?



      Wenn man schon pauschal von "Kolonialismus" spricht, sollte man auch klar benennen, wer hier welche Rolle spielt und nicht so nebulös um den Brei reden.

      • @Heike 1975:

        Ihre "punktuellen Luftangriffen" ist wie "punktuellen Angriffen".

        Nur wenn Sie schon so was schreiben dann bitte Informieren Sie sich auch über diese angeblichen "punktuellen Angriffe".



        www.spiegel.de/aus...-a3f1-86ef5aa07e85

        《- Hier traf es eine Kirche. Wie ein Panzer direkt "punktuell" "AUSVERSEHEN" darauf Zielen konnte ist mir schleierhaft.



        Aber ich bin mir sicher einige wissen auch dafür eine Antwort so schwach wie ein vertrockneter Zweig diese auch seihen sollte.

      • @Heike 1975:

        Es würde helfen wenn Sie meinen Post mit dem Artikel (übrigens erster Satz in meinen Post) mit dem Rest in Verbindung bringen.

        Aber die Länder welche Sie angemerkt haben, betrifft es natürlich auch, jedoch nicht nur.

        Objektiv betrachtet könnte man das noch auf andere Länder ausweiten (z.B. Ukraine/Russland).



        Nur um diese geht es explizit in dem Artikel nicht.

    • @Keine Sonne:

      Das ist punktgenau richtig und das unterschreibe ich sofort. Inzwischen ist die "einzige Demoktatie" in der Region zur größten Gefahr dort geworden - und darüber hinaus. Die EU und Deutschland liefern Waffen - wir sind ja alle ach soooo werteorientiert...

      • @Perkele:

        Wenn Sie der Meinung sind, Israel sei die größte Gefahr im Nahen Osten und sogar darüber hinaus, sagt das einiges über Sie aus.

        • @Katharina Reichenhall:

          Was denn?

        • @Katharina Reichenhall:

          Das Sie nicht erkennen wollen welchen gefährlichen Weg die Israelische Regierung und Teile der Bevölkerung gehen ist schon häufiger aufgefallen.

          Vielleicht über denken Sie mal ihre Gedanken wenn Sie Aufmerksam folgende Artikel lesen:



          www.spiegel.de/aus...-a3f1-86ef5aa07e85

          www.reporter-ohne-...ste/rangliste-2025

          • @Keine Sonne:

            Das mag schon sein, dass sich die israelische Regierung und Teile der Bevölkerung auf einem gefährlichen Weg befinden. Dennoch geht es an der Realität vorbei, Israel als die größte Gefahr im Nahen Osten zu bezeichnen, wenn man sich die anderen Akteure dort anschaut. Allen voran Iran, aber auch die vielen Islamisten dort. Eigentlich ist das nicht schwer zu verstehen.

            • @Katharina Reichenhall:

              Israel ist z.Zt. der einzige Staat, der andere dort angreift. Derartige Rücksichtslosigkeit kann sehr schnell über die Region hinausgehen und einen gigantischen Brand auslösen. Die Hamas ist kein Staat, Hisbolla auch nicht. Iran hat nicht zuerst angegriffen, Israel sehr wohl. Israel greift ohne zu zögern völkerrechtswidrig an in Syrien, Libanon, Iran, WJL.



              Dass die Umstände dort sehr prekär sind, das ist unbestritten, jedoch haben wir eine zivilisierte Ordnung in der Welt und die wird ebenso von Israel ignoriert. Solche Probleme, Uneinigkeiten löst man jedenfalls nicht mit blinder und völlig übertriebener Gewalt und Verbrechen. Es ist auch nicht richtig (auch von mir nicht) pauschal Israel zu sagen. Es sind die Hardliner, Kriegsverbrecher, Faschisten in der derzeitigen Regierung die das alles zu verantworten haben. Wer davor die Augen verschließt ist krass einseitig. Es macht keinen !!!! Sinn, die Schuld nur bei einer Seite zu suchen.

              • @Perkele:

                Danke, besser hätte ich es nicht schreiben können.

                Den Kopf in den Sand stecken, die Realität nicht sehen zu wollen macht die Faschiten, die s.g. Hardliner auf der ganzen Welt nur stärker.



                Nicht nur in Israel.

                Es wird/wurde innerhalb der Regierung in Israel offen von einer Stadt/Lager gesprochen in welche man andere Menschen einsperren möchte.



                Die selben bejubeln illegale Angriffe auf Nachbarländer.

    • @Keine Sonne:

      Kolonialismus wäre vielleicht eher: Das Land ist doch so leer und unterentwickelt, wir machen mal was draus, diese Einheimischen nutzen das ja sowieso nicht richtig - diese Phase würde ich aktuell nicht mehr so wahrnehmen wie in Herzls "Altneuland" noch, denn dass da weitere Menschen sind, bekommt wirklich niemand mehr verdrängt dort.

      Zu Ihrem letzten Wort: Überlebenheitsfanatischer Nationalist, der Staaten ethnisch-religiös definiert und "säubern" will. Jabotinsky statt Herzl. Plus militärischer Imperialist, der gegen Mahner im Innern alle Register zieht, keine universalen Rechte zugesteht und die Grenzen immer weiter nach außen schiebt, sich immer mehr herausnimmt, aus Angst, aber auch aus dicker Hose, und weil es offenbar immer noch kann.

      Zumindest eine Anerkennung Palästinas auch von der Bundesrepublik ist überfällig, Lebensmittelabwürfe durch die EU und klare Kante für die UN-Resolutionen

      • @Janix:

        Entschuldigung, kolonilismus sehe ich etwas andes.



        Das kommt daher das "Das Land ist doch so leer und unterentwickelt, wir machen mal was draus, diese Einheimischen nutzen das ja sowieso nicht richtig" ich dem nicht zustimmen kann.



        Denn was "unterentwickelt" ist und was nicht ist für mich subjektiv und nicht aktiv.

        Es kommt auf dem Betrachtungswinkel an:



        "Keine Resourcen" - "nicht richtiger Umgang mit diesen"... etc.



        So auch in Ihren Beispiel:



        "Machen wir was aus dem Land" - "Land hat die Ansässigen gut ernähren können ohne Intervention"

        Natürlich wenn ein Land plötzlich ein Bevölkerungswachs von 20k und das innerhalb von einem Jahr wirds schwierig.

        Daher verzeihen Sie mir wenn ich Ihrer Argumentation nicht folge, auch wenn gute Ansätze drinnen sind.

      • @Janix:

        Vielleicht könnte man es neo kolonismus nennen.



        Den "alten welchen Sie hier ansprechen wird es nicht mehr geben.



        (Auch wenn ich mir sicher bin das gewisse Kreise das anders sehen)



        Jedoch bewegen wir beide uns nicht in diesen. 😊

  • Und immer wieder gibt es wohl nur einen wirklichen Schurkenstaat auf der Welt… Etwas sonderbar, dass der einzige Staat der gerade versucht etwas gegen das Massaker zu tun, jetzt wieder an den Pranger gestalt wird.



    Schade Taz, aber leider irgendwie nicht überraschend.

  • Netanyahu drückt auf die Tranendruse, um irgendwie den Dauerkrieg hinzubekommen, der ihm ein paar Wochen weniger Knast beschert und vielen Menschen halt schweres Leid, was Netanyahu nicht zu beschweren scheint.



    Welche Rückmeldung erhält Netanyahus Israel eigentlich gerade u.a. von der Bundesrepublik? Welche sollte es vielleicht erhalten?

  • Die deutsche Regierung lässt im eigenen Land auch keine Minderheiten ermordern, was evtl ein Grund dafür sein könnte, das die Bombardierung des Verteidigungsministeriums in Berlin eine andere Qualität hätte. Israel für die Destabilisierung eines Landes verantwortlich zu machen, dessen Regierung Minderheiten ermorden lässt, hat dann auch übrigens auch was für sich.....

    • @Christian Deinhart:

      "Israel für die Destabilisierung eines Landes verantwortlich zu machen, dessen Regierung Minderheiten ermorden lässt, hat dann auch übrigens auch was für sich...."

      Diese Sachverhalte in direkte Relation zus tellen hat ja wohl genauso was für sich....

      Die Äußerungen israelischer Minister sprechen da deutlicher für sich. Sind übrigens dieselben Gestalten, die ein Groß-Israel wollen......

    • @Christian Deinhart:

      Hat was, oder? Ich kann mich auch nicht erinnern, dass Bautzen oder die Niederlausitz mit der sorbischen Minderheit von Seiten des Verteidigungsministeriums niedergeknüppelt wurde.