Die Wahrheit: Aufwind im Fall
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über einen Absturzpiloten der Politik erfreuen.
Jetzt, während wir in Tropennächten
am Rande der Verzweiflung sind,
mit Morpheus einen Kampf ausfechten
und leise wünschen: „Bitte Wind!“,
ist uns als Herr der Albatrosse
Wolfgang Kubicki weit voraus!
Kein windig-frischer Zeitgenosse
kennt derart sich mit Aufwind aus.
Er hat dazu ein Buch geschrieben,
ist bis ins Auge des Orkans
mit Stift und Zettel aufgetrieben,
als Autor seines Sturmromans.
Bis zum finalen Ampelbeben
im liberalen Überschwall
hat er sich angstfrei hingegeben
dem ungebremsten freien Fall.
Nur dass er – und das ist echt schade –
nicht in die Kieler Woche fiel,
voll in die Windjammerparade,
lässt eins vermissen: etwas Stil.
Beim Mangel an Galionsfiguren,
nicht nur ganz vorn auf der Gorch Fock,
da hinterließe er schon Spuren –
feuchtfröhlich bis ins Trockendock.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Friedrich Merz' Queerfeindlichkeit
„Zirkuszelt“-Aussage erntet Kritik
Merz gegen Regenbogenfahne
Wir sind keine Freakshow!
USA setzen Waffenlieferungen aus
Fatale Hilfsverweigerung
USA errichten Abschiebegefängnis
Wer flieht, wird gefressen
Mutmaßlicher Spion verhaftet
Den Falschen den Rücken gestärkt
Humanitäre Katastrophe im Gazastreifen
„Es geht hier nicht um Konkurrenz“