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Die Wochenvorschau für BerlinHappy Birthday, Nina Hagen!

Die Punkröhre aus Berlin feiert runden Geburtstag. Die Wilmersdorfer Moschee wird 100 – der Bundespräsident schaut vorbei. Wieder viel los in Berlin.

Echt jetzt, 70? ​Nina Hagen bei einem Auftritt zu ihrem Album „Unity“, das im Dezember 2022 erschienen ist Foto: picture alliance/dpa/Gerald Matzka

Berlin taz | Fangen wir diese Woche mit etwas Schönem an, die Zeiten sind ja ätzend und turbulent genug, und man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Nina Hagen begeht am Dienstag ihren 70. Geburtstag. Echt jetzt: War es nicht erst gestern, dass alle Welt „Auf’m Bahnhof Zoo im Damenklo“ grölte? Berlin und Hagen gehören jedenfalls zusammen: Die singende Diva, in Friedrichshain geboren, feierte erste Erfolge („Du hast den Farbfilm vergessen“) in der DDR, wurde 1976 jedoch ausgebürgert und startete eine zweite Karriere in Kreuzberg, später in den USA. Anfang 1998 zog Nina Hagen in ihre Geburtsstadt zurück. Der runde Geburtstag ist jedenfalls ein schöner Anlass, mal wieder ihre Lieder zu hören, die Union-Hymne zum Beispiel. Herzliche Gratulation!

Noch ein Grund zum Feiern bietet sich am Mittwoch, aber erst nach Sonnenuntergang: Die Wilmersdorfer Moschee begeht ihr 100-jähriges Bestehen. Dazu hat sich hoher Besuch angesagt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht die Moschee und nimmt am Fastenbrechen im Zuge des Ramadan teil.

Keinen Grund zum Feiern dürfte Dilek Kalayci haben. Am Dienstag und Mittwoch wird der Prozess gegen die Ex-Gesundheitssenatorin und den Inhaber einer Werbeagentur weitergeführt. Die Anklage wirft dem Unternehmer Bestechung, der früheren Senatorin (SPD) Bestechlichkeit vor. Der Mann und die Politikerin sollen laut Anklage im Frühjahr 2019 vereinbart haben, dass seine Agentur die Planung und Organisation der Hochzeitsfeier von Kalayci übernimmt. Die Leistungen sollen der früheren Senatorin aber laut Anklage nie in Rechnung gestellt worden sein. Eine von Kalayci beauftragte Anwaltskanzlei hatte bei Erhebung der Anklage mitgeteilt, die Ex-Senatorin weise den gegen sie erhobenen Vorwurf nachdrücklich zurück.

Kein weiterer Streik – dafür wird weiter verhandelt

Auf Verhandlungen anderer Art setzt man am Mittwoch bei einem zusätzlichen Verhandlungstermin in der Tarifrunde zwischen den Berliner Verkehrsbetrieben und Verdi. Die Gewerkschaft hatte nach der vierten Verhandlungsrunde keinen weiteren Warnstreik angekündigt, sondern einen zusätzlichen Gesprächstermin von dem kommunalen Unternehmen gefordert – beide Seiten hatten sich auf den 12. März verständigt. Hoffen wir auf eine für beide Seiten verträgliche Einigung. Ist ein funktionierender ÖPNV doch zentral für die Lebensqualität in der Großstadt.

Und was macht die Wirtschaft in der Hauptstadtregion? Über die Lage informieren ebenfalls am Mittwoch die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) auf ihrer Jahrespressekonferenz. Hoffen wir auf eine positive Entwicklung ganz im Sinne der klammen Haushaltslage. Berlin kann nun wirklich jeden Steuer-Euro gebrauchen.

Die Woche geht mit einer Premiere zu Ende, ganz nach dem Geschmack von Nina Hagen. Am Freitag steht im Potsdamer Hans Otto Theater das „Leben des Galilei“ nach Bertolt Brecht mit Musik von Hanns Eisler auf dem Programm.

Zur Erinnerung: Nina Hagen hatte zum 100. Brecht-Geburtstag im Jahr 1998 einen Punk-Brecht-Abend auf die Bühne des BE gebracht und ein Jahr später die „Dreigroschenoper“ mit Max Raabe und anderen eingesungen. Ob die Punkröhre am Freitag in Potsdam dabei ist, konnte die taz leider nicht in Erfahrung bringen.

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