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Gisèle Pelicot Foto: Guillaume Horcajuelo/epa

Urteil im Pelicot-ProzessEin Prozess ändert alles

Am Donnerstag wird das Urteil im Vergewaltigungsfall Pelicot erwartet. Die Verhandlungstage in Avignon verändern den Umgang mit einem Tabuthema.

Von Christine Longin aus Avignon

P atrice N. sitzt im Gerichtssaal immer in derselben Reihe. Vierte links, meist allein. Morgens kurz vor neun Uhr, wenn die Angeklagten vor der „Salle Voltaire“ auf Einlass warten, unterhält sich der hochgewachsene grauhaarige Mann gerne mit den anderen. Seine Anwältin Caroline Beveraggi beschreibt ihn in ihrem Plädoyer so: „Herr N. steht für Freundlichkeit und Arbeit, er hat Sinn für Freunde und Familie.“

Patrice N., 55 Jahre alt, gehört zu den 51 Männern, die sich seit 2. September vor dem Strafgericht in Avignon wegen Vergewaltigung von Gisèle Pelicot verantworten müssen. Die heute 72-Jährige wurde fast zehn Jahre lang von ihrem Mann Dominique betäubt, der sie dann bewusstlos anderen Männern zum Sex anbot. Etwa 200-mal wurde Gisèle Pelicot so unter der Regie ihres Mannes vergewaltigt.

Patrice N. kam am 24. Februar 2020 ins Einfamilienhaus der Pelicots nach Mazan, rund 30 Kilometer von Avignon entfernt. Am Tag zuvor hatte der geschiedene Vater von zwei erwachsenen Kindern Dominique Pelicot auf der Internetplattform coco.fr kontaktiert, die auch die anderen Angeklagten nutzten.

Der Elektriker wollte nach mehreren gescheiterten Beziehungen Sex zu dritt erleben, ein „Spiel“, wie er bei der Verhandlung am 23. und 24. Oktober vor dem Strafgericht Avignon sagt. Im Ehebett fand er allerdings eine schlafende Hausherrin vor. „Frau Pelicot lag da und trug sexy Unterwäsche“, berichtet er. An das, was folgte, könne er sich nicht mehr genau erinnern.

Die Anwälte von Gisèle Pelicot beantragen, das Video zu zeigen, das Dominique Pelicot von Patrice N.s Besuch machte. Der Hausherr filmte alle Männer, die sich an seiner Frau vergingen. Die Polizei entdeckte nach seiner Festnahme tausende Videos und Fotos auf seinem Computer. Sie trugen Titel wie „Penis im Mund“, „Wunderbar von hinten“ oder „Das geht wie von selbst rein“. Zum Prozessauftakt entscheidet Gisèle Pelicot, den Prozess öffentlich zu machen und damit auch die Videos im Gerichtssaal zu zeigen.

„Es geht hier nicht um Mut, sondern um Willen und Entschlossenheit, den Schleier über den Vergewaltigungen zu lüften“, sagt sie vor Gericht. „Die Scham soll die Seite wechseln“, ergänzt ihr Anwalt Stéphane Babonneau.

Der Satz wurde zur Parole von tausenden Menschen, die in den vergangenen Monaten aus Solidarität mit „Gisèle“ auf die Straße gingen. Die zierliche Frau mit dem kupferroten Pagenschnitt wurde zu einer Ikone der Frauenbewegung weltweit. Die #MeToo-Bewegung, die 2017 aus den USA nach Frankreich herübergeschwappt war, bekam mit ihr neuen Schwung. „Sie war überzeugt, dass es für einen gesellschaftlichen Wandel nötig war, dass die Gesellschaft der Vergewaltigung in ihrer unverfälschten Form ins Gesicht schaut“, so Babonneau in seinem Plädoyer Ende November.

Es geht hier nicht um Mut, sondern um Willen und Entschlossenheit, den Schleier über den Vergewaltigungen zu lüften

Gisèle Pelicot

Wochenlang muss die ehemalige Angestellte des staatlichen Stromkonzerns EDF miterleben, wie die nur wenige Minuten langen Aufzeichnungen auf den drei Bildschirmen im Gerichtssaal als Beweismaterial gezeigt werden. Sie selbst blickt währenddessen auf ihr Smartphone oder spricht mit der Psychologin, die sie immer begleitet. Zusammen mit ihren Anwälten hat sie die Videos bereits vor dem Prozess angeschaut. „Ich habe alles gesehen: die Gurke, die Klammern, die Sex-Toys.“

Auch Dominique Pelicot schaut zu Boden, wenn seine Videos gezeigt werden. Er fläzt sich gegenüber von seiner Frau, die inzwischen von ihm geschieden ist, in seinen Stuhl. Als Hauptangeklagter sitzt er in einem Glaskasten, bewacht von zwei Polizisten. Seine Schuld hat er bereits gestanden und seine Mitangeklagten gleich mit einbezogen: „Ich bin ein Vergewaltiger, wie diese hier in diesem Saal.“ Patrice N. habe wie die anderen Männer vorab gewusst, dass seine Frau betäubt gewesen sei. „A son insu“ – „gegen ihr Wissen“ – hieß sein Forum bei coco.fr.

Von Patrice N. ist auf zwei Videos ein verschwitzter Rücken zu sehen. Er dringt oral und vaginal in die sichtlich bewusstlose Frau ein, ­deren Kopf im schummrigen Licht auf einer weißen Bett­wäsche zu erkennen ist. Als er seinen Penis in ihren Mund führt, sind zwei Schnarchgeräusche zu hören. „Das sind Szenen, die schwer zu vergessen sind“, sagt der Vorsitzende Richter Roger Arata hinterher. „Haben Sie die Zustimmung von Frau Pelicot eingeholt?“ – „Nein“, antwortet N. „War sie in der Lage, zuzustimmen?“ – „Nein.“

Gisèle Pelicot sitzt während der Befragung von Patrice N. aufrecht hinter ihren beiden Anwälten an der Wand. Seit Anfang September hört sie sich täglich oft acht, neun Stunden lang an, was die Männer ihr antaten. Nur montags fehlt sie, weil sie da Psychotherapie hat. Ansonsten betritt sie das Gerichtsgebäude jeden Morgen sorgfältig geschminkt und elegant gekleidet: mal mit einem bunten Schal, mal mit einer geometrisch gemusterten Jacke als Hingucker. So, als wolle sie ihre Weiblichkeit betonen, trotz allem.

„Wie stehen Sie das durch?“, fragt sie ihr Anwalt im Oktober. „Ich halte durch, weil ich Frauen und Männer hinter mir weiß“, antwortet sie. Mehrere Dutzend kommen jeden Tag ins Gerichtsgebäude, um in einem extra eingerichteten Übertragungssaal die Verhandlung zu verfolgen. Sie stehen schon morgens um sieben an, um einen der begehrten Plätze zu ergattern.

Wenn Gisèle Pelicot mittags oder abends, gefilmt von Kameras aus aller Welt, den Gerichtssaal verlässt, applaudieren sie ihr minutenlang. Danach erörtern sie im Foyer die Auftritte der einzelnen Angeklagten. „Die Aussage von Patrice N. war wirklich ein starkes Stück“, empört sich Catherine Rocco, eine konservative Stadträtin, die im Oktober extra aus Nîmes gekommen ist. „Er beschwerte sich über sein eigenes Schicksal, sodass man dachte, er würde gleich losheulen.“ Sie bewundere Gisèle Pelicot für ihren Mut, diesen Männern gegenüberzutreten.

Patrice N. will wie die meisten anderen Angeklagten nicht von Vergewaltigung sprechen. „Ich hatte nie die Absicht, sie zu vergewaltigen. Erst jetzt, wenn ich die Bilder sehe, sage ich, dass das eine Vergewaltigung war.“ Er sei einfach ein „Con“ gewesen – ein Dummkopf. Es tue ihm leid. Das Haus der Pelicots habe er schnell verlassen, als Dominique Pelicot mit einer Massenvergewaltigung seiner bewusstlosen Frau auf einem Rastplatz prahlte. Ob er überlegt habe, zur Polizei zu gehen, wird er gefragt. „Ich wollte meine Zeit nicht auf der Polizeiwache verlieren. Ich bin nur ein kleiner Elektriker. Wer hätte mir geglaubt?“.

Ihr Mut ist ein Sieg: Pelicot mit ihrem Anwalt Stephane Babonneau Ende November auf dem Weg zum Gerichtsgebäude in Avignon Foto: Christophe Simon/afp

Wirklich verstanden hat Patrice N. bis heute nicht, warum er vor Gericht steht. Im weinerlichen Ton berichtet er, wie sehr seine Festnahme sein Leben durcheinandergebracht habe. Seine Firma machte bankrott, seine Tochter kehrte sich von ihm ab. Dem Sohn rate er, aufzupassen und sich beim Sex nicht filmen lassen. „Damit dir nicht dasselbe passiert wie mir.“ – „Es ist vor allem Frau Pelicot etwas passiert“, erwidert ihr Anwalt.

Der Fall Pelicot könnte dazu führen, dass die Definition von Vergewaltigung im Strafrecht geändert wird. Das fehlende Einverständnis des Opfers könnte als Kriterium mit aufgenommen werden. Frankreich hat bereits 2011 die Konvention von Istanbul unterzeichnet, die genau das vorsieht. Im Gegensatz zu Ländern wie Spanien erfolgte allerdings bisher keine Änderung des Strafrechts, die der Justizminister nun befürwortet. Damit würden dann auch Fälle als Vergewaltigung anerkannt, bei denen die Opfer wie Gisèle Pelicot mit Medikamenten betäubt wurden.

Die 72-Jährige zeigt kaum eine Regung, wenn es um die sexuelle Gewalt geht, deren Opfer sie war. Auch den Medienrummel von mehr als 160 akkreditierten Journalistinnen und Journalisten nimmt sie gelassen hin. Nur die Ringe um ihre Augen sind in den vergangenen Wochen tiefer geworden. Wie viel Kraft sie die tägliche Konfrontation mit ihren 51 Peinigern kostet, ist ihr anzumerken, wenn sie ihren Kopf gegen die Wand hinter sich lehnt – ein, zwei Minuten lang. „Ich bin eine völlig zerstörte Frau. Ich weiß nicht, wie ich mich davon erholen werde“, sagt sie zur Halbzeit des Verfahrens im Oktober.

Mit ruhiger Stimme schildert sie an diesem Tag noch einmal den Tsunami, der am 2. November 2020 ihr bisher idyllisches Familienleben hinwegfegte. 50 Jahre lang habe sie eine glückliche Ehe geführt. Drei Kinder und sieben Enkel haben die Pelicots. Ihr Mann habe sie verwöhnt: Morgens, wenn sie aufstand, war der Frühstückstisch gedeckt und der Kaffee gekocht. Und am Abend brachte er ihr einen Eisbecher zum Nachtisch – Himbeere oder Mango, ihre Lieblingssorten: „Ich sagte mir, was für ein Glück ich doch habe.“ Pelicots Doppelleben fiel erst im Herbst 2020 auf, als er erwischt wurde, weil er im Supermarkt Frauen unter den Rock filmte. Seine Frau erfuhr am 2. November bei einem Termin auf der Polizeiwache von Carpentras, was er ihr angetan hatte.

Dominique Pelicot betäubte sie mit Schlaf- und Betäubungsmitteln, die er ihr oft ins Eis mischte. Von dem, was danach passierte, merkte seine Frau nichts. Der pensionierte Elektriker hatte die Besucher angewiesen, vor einer wenige Minuten entfernten Schule zu parken. Im Haus angekommen, mussten sie sich in der Küche ausziehen und die Hände über der Heizung wärmen. Im Schlafzimmer erteilte er seine Anweisungen im Flüsterton. Nach dem Besuch, der meist nur eine Viertelstunde dauerte, vergewaltigte er seine Frau oft noch selbst und reinigte sie dann mit einem Feuchttuch. „Ich wachte am nächsten Morgen in meinem Schlafanzug auf“, berichtet sie.

Durch die starken Medikamente wurde Gisèle Pelicot vergesslich: Einmal habe sie ihr Mann, den sie nur noch „Monsieur Pelicot“ nennt, zum Frisör begleitet. „Vom Frisörbesuch selbst habe ich keine Erinnerung. Das ist wie ein schwarzes Loch.“ Sie irrte von Arzt zu Arzt auf der Suche nach einer medizinischen Erklärung für ihre Gedächtnislücken und die Müdigkeit, die sie manchmal 18 Stunden am Stück schlafen ließ. Sie fürchtete einen Hirntumor, doch die Erklärung lag ganz woanders.

Gisèle Pelicot beantwortet die Fragen von Gerichtspräsident Arata, den vier beigeordneten Richtern und den Anwältinnen und Anwälten geduldig. Wut ist ihr nur anzumerken, wenn sie von der Argumentation einiger Anwälte spricht. Einer sagt gleich zu Prozessbeginn: „Es gibt Vergewaltigung und Vergewaltigung. Ohne Absicht ist es keine Vergewaltigung.“ Gisèle Pelicot will das nicht gelten lassen. „Sie (die Männer) sind dabei, eine bewusstlose Frau zu beschmutzen. Es gibt keine verschiedenen Arten von Vergewaltigung. Das sind Vergewaltiger.“ Ihr Anwalt Babonneau spricht sogar von einer „Kultur der Vergewaltigung“, die in Frankreich herrsche.

„Die Angeklagten bilden einen Mikrokosmos der französischen Gesellschaft“, analysiert Christelle Taraud, Historikerin der Geschichte des Feminismus, im Gespräch mit der taz. Unter den Männern zwischen 26 und 74 Jahren sind Lieferwagenfahrer, Gefängniswärter, Studenten und Krankenpfleger, die alle aus einem Umkreis von 50 Kilometern rund um Mazan kommen. Viele von ihnen hatten eine schwierige Kindheit. Einige wurden vergewaltigt oder sexuell belästigt. Ihnen gemeinsam ist eine Idee männlicher Dominanz, die der Kultur der Vergewaltigung zugrunde liegt. Die Verantwortung für ihre Taten schieben sie auf Dominique Pelicot ab, dessen Einverständnis sie als das der bewusstlosen Ehefrau werteten.

Taraud sieht darin ein Überbleibsel des „Code Napoléon“ aus dem Jahr 1804, der Frauen Gehorsam gegenüber den Männern vorschrieb. Dieses patriarchalische Familienbild wurde 1938 zwar reformiert, blieb aber in den Köpfen vieler Männer präsent. Der Anwalt Louis-Alain Lemaire macht sich das in seinem Plädoyer zunutze. „Der Mann spricht für die Frau, denn wir sind in einer für einige patriarchalischen Gesellschaft“, argumentiert der über 70-Jährige, der vier Angeklagte vertritt.

Dominique Pelicot sei ein autoritärer Typ gewesen, der die anderen Angeklagten unter Druck gesetzt habe, sagt Lemaire. Seine Mandanten, die er „Jungen“ nennt, seien naiv und unreif gewesen. Außerdem habe ihnen die Bildung gefehlt, um die Situation zu durchschauen: „Sie haben nicht die (Eliteverwaltungshochschule) ENA absolviert und sind auch keine Einsteins“.

Man kann 2024 nicht mehr sagen, dass Pelicot einverstanden war, weil sie nichts sagte

Laure Chabaud, Staatsanwältin

Generalstaatsanwältin Laure Chabaud forderte Ende November ungewöhnlich hohe Strafen zwischen 4 und 20 Jahren für die Angeklagten. „Man kann 2024 nicht mehr sagen, dass sie (Gisèle Pelicot) einverstanden war, weil sie nichts sagte. Das gehört in eine andere Zeit.“ Eine „unabsichtliche Vergewaltigung“, die viele Angeklagte anführten, gebe es nicht. Das durchschnittliche Strafmaß für Vergewaltigung liegt in Frankreich bei 11 Jahren. Allerdings verfolgt die Justiz viele Anzeigen wegen Vergewaltigung überhaupt nicht weiter: 94 Prozent werden zu den Akten gelegt – oft, weil es an Beweisen fehlt.

Sexuelle Gewalt ist jetzt für 80 Prozent ein Thema

Deshalb ist der Prozess gegen die Vergewaltiger von Gisèle Pelicot mit seinen tausenden Videos als Beweismaterial auch so wichtig. Die „Affaire Mazan“, wie das Mammutverfahren in Frankreich genannt wird, hat vielen die Augen geöffnet. „Vergewaltigung war lange ein Tabu“, sagt die Historikerin Taraud. „Das Opfer wurde automatisch als schuldig angesehen.“ Doch das Verfahren in Avignon brachte die Französinnen und Franzosen zum Nachdenken: Der Umgang der Gesellschaft mit sexueller Gewalt ist nun einer Umfrage zufolge für 80 Prozent ein Thema. Der Prozess in Avignon könnte so einen „Paradigmenwechsel“ bewirken, hofft Taraud.

Genau das wollen Anwälte wie Lemaire vermeiden. Er wettert gegen den Druck der öffentlichen Meinung, dem Generalstaatsanwältin Chabaud gefolgt sei. Dieser Druck zeige sich auch an den Mauern von Avignon, die „beschmutzt“ worden seien. In der einstigen Papststadt hängen überall schwarz-weiße Papiercollagen, auf denen Feministinnen ihre Solidarität mit Gisèle Pelicot bekunden. „Eine Vergewaltigung ist eine Vergewaltigung“, war beispielsweise wochenlang auf der alten Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert zu lesen. Auf Antrag der Anwälte der Angeklagten musste der Spruch entfernt werden, doch in der Stadt blieben die Parolen für „Gisèle“ kleben. Die öffentliche Meinung habe das Leben der Angeklagten „auf skandalöse Weise vergiftet“, sagt Lemaire. Er fordert für seine Mandanten den Freispruch.

Soli-Protest für Pelicot in Paris, Mitte September Foto: Sandrine Laure Dippa/hans Lucas/afp

Insgesamt liegen dem Gericht, das sein Urteil voraussichtlich am Donnerstagvormittag verkündet, 32 Forderungen nach Freispruch vor. Auch Caroline Beveraggi, die Anwältin von Patrice N., sagt zum Abschluss ihres einstündigen Plädoyers am 11. Dezember: „Der Platz von Patrice N. ist nicht im Gefängnis.“ Der Angeklagte, dem 12 Jahre Haft drohen, holt sein Taschentuch heraus und wischt sich über die Augen.

Gisèle Pelicot sieht die Szene nicht: Sie ist an diesem Tag nur eine Viertelstunde im Gerichtssaal. Gegen Ende des Prozesses scheinen sie die Kräfte zu verlassen. „Frau Pelicot, Sie haben Ihren Teil der Arbeit geleistet, und zwar deutlich mehr als das, was man von Ihnen erwarten durfte“, würdigt ihr Anwalt Babonneau seine Mandantin in seinem Plädoyer. „Dieser Prozess und das Urteil, das das Gericht fällt, werden Teil des Testaments sein, das wir an zukünftige Generationen weitergeben werden.“

Egal, wie das Urteil ausfällt: Gisèle Pelicot hat schon gewonnen. Sie hat den Blick der Gesellschaft auf sexuelle Gewalt für immer verändert. Un immense merci, Gisèle!

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