der schwerpunkt

Umkämpftes Erinnern: Nichts ist unsichtbarer als ein Denkmal im öffentlichen Raum, heißt es, zumindest, wenn es ein paar Jahre stand. Über die „Friedensstatue“ auf dem Unionsplatz in Berlin-Moabit lässt sich das freilich nicht behaupten. Das 2020 eingeweihte Mahnmal für die sogenannten Trostfrauen, zwangsprostituierte Mädchen und Frauen in japanischen Kriegsbordellen des Zweiten Weltkriegs, mag zwar für die Anwohnenden längst im Stadtbild aufgegangen sein – beschäftigt aber nach wie vor die internationale Politik. Und die lokale erst recht: Denn politische Initiativen, Verbände, Stadtteilvertretungen und selbst Berlins Regierender Bürgermeister bekommen seit dem ersten Tag Druck aus Japan, die Statue möglichst bald wieder abzubauen. Doch die Friedensstatue steht immer noch – allen Zerwürfnissen in Bürokratie, Verwaltung und Diplomatie zum Trotz. Zum Thema

Foto: Miriam Klingl