Chefredaktion der „Süddeutschen Zeitung“: Föderl-Schmid kommt anders zurück

Monatelang war die Vize-Chefredakteurin der „SZ“ wegen schnell widerlegten Pagiatsvorwürfen in einer Auszeit. Jetzt verlässt sie die Führungsetage.

Zwei Hochhäuser. Auf dem einen steht Süddeutsche Zeitung

Alexandra Föderl-Schmid kehrt zur Süddeutschenzeitung zurück und wird Nachrichtenchefin Foto: Peter Kneffel/dpa

Die Süddeutsche Zeitung (SZ) hat sie ab September zurück: Alexandra Föderl-Schmid. Das gab der Verlag am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekannt. Die Journalistin scheide jedoch „auf eigenen Wunsch“ aus der Chefredaktion aus, so die SZ. Föderl-Schmid werde als Nachrichtenchefin arbeiten. Chef­re­dak­teu­r*in­nen Wolfgang Krach und Judith Wittwer erklärten, sie würden sich freuen, wieder eng mit Föderl-Schmid zusammenzuarbeiten.

Zuerst berichtete Branchenmagazin Medieninsider Ende 2023 über angeblich nicht gekennzeichnete Zitate in journalistischen Texten von Föderl-Schmid, also über Plagiatsvorwürfe. Und dann erhob auch das rechtspopulistische Nius noch Plagiatsvorwürfe, das vom Ex-Bild-Chefredakteur Julian Reichelt betrieben wird. Hinzu kamen Plagiatsvorwürfe in Bezug auf Föderl-Schmids Doktorarbeit, basierend auf einem Gutachten, das Nius bei einem selbsternannten „Plagiatsjäger“ in Auftrag gegeben hatte. Alle diese Vorwürfe wurden rasch entkräftet.

Bis dahin folgte aber heftige Kritik an Föderl-Schmid und der SZ in der Medienwelt und es folgte eine intensive Suche nach der Journalistin, die einen Tag lang als vermisst galt. Es folgte auch: eine Suche der SZ in den eigenen Reihen nach dem Maulwurf, der dem Medieninsider Informationen gegeben hatte.

Im April 2024 teilte dann die Uni Salzburg mit, dass nichts dran sei an den Plagiatsvorwürfen bei der Doktorarbeit. Föderl-Schmid hatte selbst um die Überprüfung gebeten. Im Mai 2024 kam dann auch die unabhängige Ex­per­t*in­nen­kom­mis­si­on der SZ unter der Leitung von Ex-Spiegel-Chef Steffen Klusmann zu dem Schluss, dass der Fall „weit entfernt von einem Plagiatsskandal“ sei, auch wenn sie an manchen wenigen Stellen kritisierte, publizistische Standards seien nicht eingehalten worden. Bereits da zeichnete sich ab, dass Föderl-Schmid – sie befand sich in einer Auszeit – vermutlich nicht in die Che­f*in­nen­re­dak­ti­on zurückkehrt. Wittwer sagte damals, sie freue sich auf die Rückkehr Föderl-Schmids, „offen sind aber der Zeitpunkt und die Position.“

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