Die Wahrheit: Tropf
Donnerstag ist Gedichtetag: Hier darf sich die geneigte Leserschaft erfreuen an einem Poem über ein Geräusch, das den Lyriker so gar nicht verlässt.
Lege mich schlafen,
Drücke die Knopf-
Taste der Lampe,
Da macht es: „Tropf.“
Schmiege mich müde
Sanft in die Kopf-
Polster und Decken,
Da macht es: „Tropf.“
Irgendwie störend
Klappern hier Klopf-
Töne ins Zimmer.
Da macht es: „Tropf.“
Klar, in der Küche
Trieft’s in den Topf
Dort in der Spüle.
Da macht es: „Tropf.“
Wasserhahn! Scheusal!
Schlaf ist dein Opf-
Er. Hab Erbarmen!
Da macht es: „Tropf.“
Gnade, Halunke!
Kann erst ein Pfropf
Schweigen dich lehren?
Da macht es: „Tropf.“
Wahrlich, ich hole
Socken und stopf
Damit den Auslauf!
Da macht es: „…“
Hallo?
„…“
Plötzliche Stille.
Wirr ist mein Schopf.
Fühle mich einsam.
Misse das: „…“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Stromversorgung im Krieg
Ukraine will Atomkraft um das Dreifache ausbauen
Umweltfolgen des Kriegs in Gaza
Eine Toilettenspülung Wasser pro Tag und Person
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja