Fahrplanwechsel bei der Bahn: Mehr Züge und höhere Preise
Die Deutsche Bahn baut ihr Angebot auf vielen Strecken ab Dezember aus. Auf eine bessere Verlässlichkeit müssen die Fahrgäste aber noch warten.
Nahezu stündlich können Reisende mit dem schnellen Sprinter von Berlin nach München fahren. Es fahren damit doppelt so viele Züge wie bisher. 14 Sprinter werden die Fahrt täglich in weniger als vier Stunden absolvieren. Schneller geht es auch von der Spree hinauf nach Amsterdam. Die Fahrzeit verkürzt sich mit dem Einsatz neuer Lokomotiven um eine halbe Stunde.
Auch die Regionen werden besser an den Fernverkehr angebunden. So fahren zwischen Nürnberg und Leipzig bald mehr Züge, täglich fünf statt wie bisher einer. Magdeburg erhält eine neue Direktverbindung nach Hamburg. „Wir ernten jetzt die Früchte unserer Flottenstrategie der letzten Jahre“, sagt der für den Personenverkehr zuständige Bahnvorstand Michael Peterson. Es sei richtig gewesen, auch während der Pandemie am Ausbau des Fernverkehrs festzuhalten.
Eine Verbesserung gibt es auch bei den Nachtzügen. Künftig wird die Bahn zusammen mit der ÖBB aus Österreich Berlin und Paris mit einem Nightjet verbinden. Zunächst verkehrt der Zug dreimal in der Woche, ab dem kommenden Herbst dann täglich. Neue Fahrzeuge sollen das Reisen komfortabler machen. Ab Dezember fahren weitere ICE 3neo zwischen NRW, Frankfurt und den süddeutschen Metropolen. Damit gibt es im ICE auch mehr Plätze für Fahrräder. Pro Zug können acht Zweiräder transportiert werden.
Mehr Pünktlichkeit dauert
Doch auf die Fahrgäste warten auch weniger gute Nachrichten. Es wird noch gut ein Jahr dauern, bis die Züge wieder pünktlicher fahren. Erst nach der Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim, die im kommenden Jahr während einer Totalsperrung durchgeführt wird, rechnet die Bahn mit einer deutlichen Verbesserung der Pünktlichkeit.
Über diesen Streckenabschnitt fährt jeder fünfte Zug im Fernverkehr. Verspätungen an diesem Engpass wirken sich schnell auf das gesamte Bundesgebiet aus. Die Arbeiten starten Mitte Juli 2024. Umleitungen und Fahrplanänderungen werden in die neuen Fahrpläne eingearbeitet. „Auch 2024 werden wir unsere Fahrgäste um etwas mehr Geduld bitten müssen, als ihnen und uns lieb ist“, räumt Peterson ein.
Außerdem droht im Dezember eine Preiserhöhung bei den Bahntickets. Der Vorstand verweist auf die allgemeinen Preissteigerungen. So muss die Bahn unter anderem mit einer deutlichen Steigerung der Löhne und Gehälter klarkommen. Eine Entscheidung über Preiserhöhungen kündigte der Vorstand für den Oktober an.
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