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Klimaschutz im IPCC-BerichtWie die Welt CO2 einsparen könnte

Eine Grafik im IPCC-Bericht zeigt, wie die Welt bis 2030 große Mengen CO2 einsparen könnte. Oft ist der Wechsel sogar billiger, als fossil weiterzumachen.

Erneuerbare Energie Foto: Peter Kneffel/dpa

„Das ist wahrscheinlich die wichtigste Grafik aus dem neuen Weltklimabericht“, twittert der Klimawissenschaftler Zeke Hausfather im April 2022 kurz nach dem Erscheinen des dritten Teils des Weltklimaberichts. Er teilt eine Grafik aus Seite 50 der Zusammenfassung, ein langes Balkendiagramm in blau, orange und rot.

Die Grafik zeigt, in welchen Bereichen weltweit Treibhausgasemissionen eingespart werden können. Die Au­to­r:in­nen des Berichts haben dafür 175 Quellen ausgewertet, die gemeinsam einen angemessenen Überblick über Einsparpotenziale in allen Weltregionen bieten. 43 Technologien sind aufgezählt, die schon jetzt andere Technologien ersetzen und dabei Emissionen einsparen könnten. Nicht nur das: In vielen Fällen würde so auch Geld gespart werden.

Beispielsweise mit Erneuerbaren Energien. Solar- und Windkraft sind bereits jetzt billiger als viele fossilen Energieträger. Die Grafik zeigt, dass mit Solarkraft etwa 4,5 Milliarden Tonnen CO2 eingespart werden könnten, wenn so fossile Kraftwerke ersetzt würden, und bei mehr als der Hälfte der eingesparten Emissionen würde der Wechsel zur Photovoltaik sogar Geld sparen. Bei der anderen Hälfte würde der Wechsel pro Tonne einmalig bis zu 50 Dollar kosten.

Unsere Grafik zeigt eine vereinfachte Aufbereitung der Darstellung aus dem Weltklimabericht. Die Balken zeigen das mittlere Einsparpotenzial – für jede Technologie gibt es eine Bandbreite an Schätzungen – und zeigt nicht die Kosten und Einsparmöglichkeiten, die mit den jeweiligen Technologien verbunden sind.

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Große Möglichkeiten, Emissionen zu reduzieren, zeigen sich in der Landnutzung. Natürliche Ökosysteme erhalten, Wälder wieder aufforsten und Brandmanagement haben viel Potenzial. Ebenso in der Landwirtschaft, wenn Kohlenstoff gebunden wird und es einen Wechsel zu einer nachhaltigen Ernährung gibt. Im Bereich Verkehr ist der Wechsel zu effizienteren und emissionsfreien Technologien fast immer kostengünstiger, als weiterzumachen wie bisher.

2019 erreichten die weltweiten Treibhausgasemissionen 52 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalente. Würde das Potenzial der Solarkraft ausgeschöpft, könnte diese Zahl sich um fast 10 Prozent reduzieren. Insgesamt kommt die Liste der Technologien auf etwa 43 Milliarden Tonnen – allerdings wäre das echte Einsparpotenzial wohl niedriger. Die Au­to­r:in­nen haben die Potenziale unabhängig voneinander berechnet, sodass Überlappungen möglich sind. Ein Kohlekraftwerk kann beispielsweise durch Solarkraftwerke oder Windanlagen ersetzt werden – für beide Bereiche gibt es so Einsparpotenzial, doch tatsächlich ersetzt werden kann das Kraftwert nur einmal.

Dennoch zeigt die Grafik aus dem Weltklimarat: Es sind beträchtliche Einsparungen möglich, schon in diesem Jahrzehnt, und in vielen Fällen kann dabei sogar Geld gespart werden. „Das sind die tiefhängenden Früchte“, kommentiert Klimawissenschaftler Zeke Hausfather die Grafik. „Sie zeigt, dass es kein Patentrezept für den Klimaschutz gibt. […] Wir brauchen eine Vielfalt an technologischen und Verhaltensänderungen, um auf einen Null-Emissions-Pfad zu kommen.“

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4 Kommentare

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  • " 2019 wurden weltweit etwa 52 Milliarden Tonnen CO2 emittiert. "

    Andere Quellen - andere Zahlen(37Gt CO²) für den globalen Gesamtausstoß an CO².

    de.statista.com/st...usstoss-seit-1751/

    • Lalon Sander , Autor*in des Artikels, Datenjournalist
      @Matthias Schürle:

      Das ist ein Formulierungsfehler. Es geht um die gesamten Treibhausgasemissionen, die 52 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalente erreichten (nicht nur die Emissionen von CO2, wie es sich las). Ich habe die Stelle korrigiert. Danke für den Hinweis und sorry!

    • @Matthias Schürle:

      Die 52 Gt beziehen sich auf das CO2-Äquivalent aller sechs im Kyoto-Protokoll definierten Treibhausgase. Berücksichtigt man ebenfalls Emissionen die durch geänderte Landnutzung (vA Rodungen, Drainagen, ...) waren es sogar 57 Gt.



      www.pbl.nl/sites/d...20-report_4331.pdf

  • Kleiner Optimierungsvorschlag:



    Man spart CO2 oder Emissionen nicht ein, wie hier oft geschrieben, sondern reduziert Emissionen. Einsparung gibt es bei Dingen die schon da sind aber eben nicht verbraucht werden...Öl, Gas,...kann man einsparen.