Ende des Homeoffice: Ziehen Sie bitte eine Hose an
Die Rückkehr vom Homeoffice ins Büro fällt Ihnen schwer? Hier ein Merkzettel für den postpandemischen Alltag im Büro.
1. Übersäuerten Filterkaffee aus der verkalkten Büromaschine nicht auf nüchternen Magen trinken.
2. Beinbekleidung tragen.
3. Bein- und sonstige Bekleidung vor Bürobesuch waschen. Während der Bürozeiten sind keine Waschgänge möglich.
4. Passwörter auf dem Desktop-Rechner anpassen. Alle.
5. Ein Desktop-Rechner ist ein fest am Arbeitsplatz installierter Computer, der vom Arbeitgeber gestellt wird.
6. In Großraumbüros arbeiten viele Menschen in einem Raum.
Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.
7. Menschen machen Geräusche. Auch solche, die nicht unmittelbar der Erledigung beruflicher Aufgaben dienen.
8. Menschen riechen.
9. Die Kolleg*innen können Sie sehen.
10. Was ist mit meiner Zimmerpflanze passiert?
11. Viel Lebenszeit für den Hin- und Rückweg zum Job einplanen.
12. Die Bürozeiten mit den Kursplänen im Fitnessstudio abstimmen. Merke: Vor Beginn und nach Ende der Bürozeit sind alle Kurse ausgebucht und die Geräte besetzt. Der Pool ist wegen Wassergymnastik nicht nutzbar.
13. Vor Beginn und nach Ende der Bürozeit verbringen auch andere Menschen sehr viel Lebenszeit mit Pendeln. Und zwar alle auf einmal.
14. Langweilige 1:1-Gespräche mit Kolleg*innen und Vorgesetzten können nicht mit einem Verweis auf „schlechtes Internet“ beendet werden. Gleiches gilt für missliebige Konferenzen.
15. In der Kantine gibt es Mittagessen!
16. Aber: Nach dem Mittagessen gibt es keinen Mittagsschlaf.
17. Schlafen ist überhaupt nicht erlaubt. Auch dann nicht, wenn wirklich gerade nichts zu tun ist.
18. Wenn nichts zu tun ist: Arbeit simulieren.
19. Jeder Schreibtisch verfügt über ein sogenanntes Festnetztelefon.
20. Bei Problemen mit der Bürotechnik kann man „die EDV“ anrufen.
21. Es gibt Papier, Büroklammern und Radiergummis, so viel man möchte. Eventuell sogar noch ein Faxgerät, wenn man lieb fragt.
22. Toiletten und Waschräume muss man mit Kolleg*innen teilen. Dieser Punkt ist alternativlos.
23. Nicht schlafen!
24. Nicht zu viel übersäuerten Filterkaffee trinken.
25. Statt Winke-winke-Emoji im Chatroom wünscht man zum Ausklang des Arbeitstags einen „schönen Feierabend“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
taz-Recherche zu Gewalt gegen Frauen
Weil sie weiblich sind
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Verein „Hand in Hand für unser Land“
Wenig Menschen und Traktoren bei Rechtspopulisten-Demo
Scholz und Pistorius
Journalismus oder Pferdewette?