Neue Musik aus Berlin: Schlechter Rat, gute Leute

Aus Spaß wurde ernst: Das international zusammengefwürfelte Berliner Trio Clear History veröffentlicht seine erste EP.

Die Band Clear History in einem Rapsfeld

Post-Punk aus Berlin: Clear History Foto: Max Hilsamer

Welch frische neue Band! Clear History heißt ein international zusammengewürfeltes Berliner Trio, das dieser Tage seine erste EP namens „Bad Advice Good People“ veröffentlicht hat.

Vor eineinhalb Jahren sind die drei befreundeten Musiker:innen/Performer:innen Emeka, Carrie und Kristof erstmals zusammen in den Proberaum gegangen, und was als reines Spaßprojekt begann, hat sich nun zu einer fast schon „reif“ klingenden Post-Hardcore-Combo ausgewachsen.

Die Einflüsse sind in den sechs Songs recht deutlich herauszuhören, tolle und unterschätzte Bands wie Q And Not U und No Knife kommen einem etwa in den Sinn, gelegentlich schrammelt es Riot-Grrrl-mäßig vor sich hin, auch Minutemen oder NoWave und Sonic Youth klingen an.

Das Schlagzeug rumpelt meistens schön vor sich hin, der Bass bollert, die Gitarre nimmt gern mal ein paar Noise-Schleifen und -Biegungen mit, etwa in dem großartigen „Presents“.

Clear History: „Bad Advice Good People“ (Upset! The Rhythm Records/Cargo Records)

Live: am 9. Februar im Schokoladen

Dazu kommen überzeugende Texte, im Titeltrack singen Cleer History etwa: „I am taking bad advice from good people“, womit man zweifelsohne gut beraten ist. Im abschließenden „The Mall“ heißt es: „Banging my head/ against the wall stilI in thrall (…) Looking the right way/ with eyes wide closed/ well what do you know/ do you love yourself/ you don’t love yourself“.

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Ähnlich wie dieses sind viele Stücke aus einer Outsider-Perspektive geschrieben, aus Sicht eines Fragenden und Hinterfragenden. Für alle, die auf die oben genannten Bands stehen, ist diese EP unbedingt abcheckenswert.

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ist Redakteur im Ressort wochentaz. Er schreibt vor allem über Musik, Literatur und Gesellschaftsthemen.

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