piwik no script img

Lützerath in der Hand der Justiz

Zukunft des Dorfs ist offen, Zweifel am Erreichen des 1,5-Grad-Ziels

Das Schicksal des vom Abriss bedrohten Lützerath im rheinischen Braunkohlerevier ist weiter ungewiss. Laut Koalitionsvertrag sollen die Gerichte über die Zukunft des Dorfs entscheiden – was bei BewohnerInnen und Aktivisti auf Unverständnis stößt. Denn die sonstigen Klimaschutzmaßnahmen sind vielversprechend: ein Großteil des Stroms bis 2030 aus Erneuerbaren, Kohleausstieg „idealerweise“ bis 2030, Mindestpreis von 60 Euro pro Tonne C02 für die Industrie, 2 Prozent der Bundesfläche für Windkrafträder, Solarpflicht für Gewerbe-Neubauten.

Der Tenor vieler Umweltverbände oder auch der Grünen Jugend ist kritisch, aber es gibt auch vereinzelt Lob: So sieht BUND-Chef Olaf Bandt zwar Fortschritte gegenüber allen Vorgängerregierungen, zweifelt dennoch, ob die „getroffenen Vereinbarungen reichen, um die 1,5-Grad-Grenze einzuhalten“. Grund: der Verkehrssektor und die Beibehaltung klimaschädlicher Subventionen. Einen „Skandal“ sieht Fridays for Future darin, „dass die Ampel den CO2-Preis nicht erhöhen will, Erdgasinfrastruktur ausbauen möchte und nicht alle Dörfer an der Kohlegrube Garzweiler vor der Zerstörung schützt.“ (evs)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen