piwik no script img

FFF-Aktivist über Wahlen und Protest„Jo, euer Programm reicht nicht“

Keine Partei hat eine gescheite 1,5-Grad-Strategie, kritisiert Aktivist Quang Paasch. Warum ihm die anstehenden Koalitionsverhandlungen wenig Hoffnung machen.

Mittlerweile in der 145. Streikwoche. Bald auch mit Sitzblockaden? Foto: Stefan Boness/Ipon
Interview von Jaromir Schmidt

Es ist noch etwas früh für ein Interview mit einem Vollzeitstudierenden, aber der Holzmarkt in Berlin ist an einem Dienstagmittag weniger von Zugezogenen überrannt als sonst, erklärt Quang Paasch, Sprecher von Fridays for Future, bei der Begrüßung. Ein Gespräch über die Bewegung, mögliche Protestformen derer und wie eine klimagerechte Zukunft aussieht.

taz: Quang, die Wissenschaft sagt, wir müssen jetzt sofort handeln. Klimagerechte Politik, die Deutschland auf einen 1,5-Grad-konformen Pfad bringt wird es wohl aber nach den Ergebnissen der Bundestagswahl nicht bis 2030 geben. Dann lieber erst das Klima und danach soziale Gerechtigkeit?

Quang Paasch: Wir können Klimaschutz nur mit sozialer Gerechtigkeit erreichen. Es bringt uns nichts, Emissionen zu senken und auf Technologien zu setzen, wenn weiterhin Ar­bei­te­r:in­nen des Globalen Südens und auch die Natur dafür ausgebeutet werden. Sei es, weil Teile des Globalen Südens unbewohnbar werden oder Menschen hierher fliehen. Natürlich sind auch hier im Land soziale Perspektiven wichtig. Gebäudesanierung, klimapolitische Bildung oder Mobilität und all diese anderen Bereiche, die Klima mit drinhaben, betreffen am Ende alle Bürger:innen.

Eine andere Sache, die alle Bür­ge­r:in­nen betrifft, ist die Bundestagswahl. Die Würfel sind gefallen. In die richtige Richtung?

Es gibt ja jetzt schon keine Tendenz für eine „ordentliche Koalitionsbildung“. Keine Partei hat eine gescheite 1,5-Grad-Strategie oder kann Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit ordentlich verbinden. Am Ende ist es immer eine Koalition, wo klimafreundlichere Parteien Zugeständnisse machen müssten, und deswegen sehe ich wenig Hoffnung in der nächsten Regierung.

Glaubst du, der globale Klimastreik kurz vor der Bundestagswahl hatte trotzdem eine große Auswirkung auf die Wahl?

Wir machen das nicht nur, damit alle am Ende die Grünen oder eine andere progressive Partei wählen. Unser Ziel ist es auch, allen Parteien zu zeigen: Jo, euer Programm reicht einfach gar nicht aus. Wir werden auch drei Wochen nach der Wahl noch laut sein. Demokratie bedeutet für mich nicht, nur zur Bundestagswahl zu gehen, weil viele in der Klimabewegung minderjährig sind, also gar nicht wählen durften.

Die Aktivistin Carola Rackete warf Fridays for Future unlängst in einem Gastbeitrag in der taz vor, stur an der Protestform des Streiks festzuhalten, obwohl die Streiks allenfalls noch symbolische Bedeutung hätten. Wie positioniert sich Fridays for Future künftig zu Organisationen wie „Ende Gelände“, die für radikalere Proteste wie Massenblockaden stehen?

Auch ziviler Ungehorsam ist demokratischer Protest und wir sind solidarisch mit diesen Organisationen. Wir können aber schlecht sagen, wir besetzen jetzt auch Bagger. Die Kindergarten- und Grundschulkinder, die davor auf den Streiks waren, werden dadurch ausgeschlossen. Wir sind eine Plattform für Menschen, die gar nicht erst von der Gesellschaft als Ent­schei­dungs­trä­ge­r:in­nen oder politische Subjekte wahrgenommen werden. Und deswegen nutzen wir die Form von Bündnissen und Allianzen, damit wir uns als Bewegung nicht unser Framing verwässern, aber auch zu anderen Protestformen aufrufen.

Wäre es aber theoretisch möglich, dass es in Zukunft auch stärkeren zivilen Ungehorsam von Fridays for Future geben wird? Das eine schließt das andere ja nicht aus.

Ich glaube schon. Das gibt es ja bereits von einzelnen Ortsgruppen.

Die Fridays-for-Future-Bewegung, die du vertrittst, wird kritisiert, zu weiß und elitär zu sein. Passiert intern wie extern etwas?

Soziale Bewegungen sind auch nur ein Spiegelbild der Gesellschaft. Und wenn eine Gesellschaft, so wie wir sozialisiert werden, diskriminierend ist, dann ist es leider nur natürlich, dass eine Bewegung wie Fridays for Future weiß-bürgerlich ist. Aber wir haben auch eine Verantwortung, Strukturen zu schaffen, die Menschen sensibilisieren intern sowie extern Barrieren abzubauen. Gleichzeitig sehe ich die Eigenverantwortung irgendwo auch gestoppt, weil uns das System so viele Hürden setzt.

Was für Hürden?

Wenn eine weiße Schülerin zum Streik geht, wird ihr per se mehr geglaubt, als wenn ein migrantischer Schüler das macht. Bei dem wird direkt gesagt, er würde eh schwänzen und sei kriminell oder sonst was. Eine junge Person of Color, die auf dem Land lebt, hat viele strukturelle Hürden, um überhaupt erst mal politisch gebildet zu sein. Und dann auch noch die Kraft und Zeit zu haben, sich politisch zu engagieren und sich dann für Fridays for Future zu entscheiden. Das sind alles Faktoren, die mit reinspielen. Fridays for Future macht aber auch viel zu wenig dafür, um selbstkritisch zu sein.

Wie bist du selbst Aktivist geworden?

Ich hab aufgrund meiner eigenen Lebensrealität, die nie frei von Diskriminierung war, von Anfang an gemerkt, ich bin anders als die Mehrheitsgesellschaft. Mir stellte sich dann die Frage: Werd ich still und lass mich so behandeln? Oder lehne ich mich dagegen auf und werde laut? Durch das Internet hab ich mich dann selbst ermächtigt und aufgeklärt. Ich hab das in die Schule getragen und dort drüber diskutiert, bin aber angeeckt, weil meine Mit­schü­le­r:in­nen sehr unpolitisch waren.

Wahlcamp der taz Panter Stiftung

Das Wahlcamp

Zum ersten Mal konnte die taz für diese Bundestagswahl ein Wahlcamp einrichten, bestehend aus fünf Journalistinnen und Journalisten zwischen 19 und 27. Der Arbeitsauftrag: Themen, Leute, Perspektiven, Benachteiligungen einbringen, die in der regulären Berichterstattung möglicherweise sogar der taz entgehen, speziell die Sicht von unter 30-Jährigen auf Politik und Gesellschaft und ihre Ansprüche und Bedürfnisse. Möglich gemacht haben dieses Wahlcamp die taz Panter Stiftung und die Spenden von Menschen, denen die Förderung von unabhängigem Journalismus wichtig ist.

Wie gehen deine Eltern damit um?

Ich komme aus einer typischen migrantischen Arbeiterklasse. Meine beiden Eltern sind kurz vor und nach der Wende aus Vietnam nach Deutschland migriert. Für sie stand immer im Fokus, ökonomisch abgesichert zu sein. Deshalb bin ich am Anfang auf viel Angst und Unverständnis gestoßen: Angst davor, nicht mehr gesellschaftlich akzeptiert zu werden, weil sie ein Kind haben, das plötzlich selbstbestimmt und politisch auftritt. Erst nach mehreren meiner Medienauftritte wurde es leichter, dafür Verständnis zu erlangen.

Die Linke, die ja eigentlich für die Arbeiterklasse steht, ist nur mit viel Glück in den Bundestag eingezogen. Sahra Wagenknecht, die wohl prominenteste Politikerin der Partei, bezeichnet die Linke, aber auch Fridays for Future als Lifestyle-Linke, weil sie sich in sinnloser Identitätspolitik verlören. Stimmt das?

Ich glaube, Identitätspolitik ist wichtig, aber nur mit der Verbindung von Klasse und Ökonomie, sprich Macht und Geld. Und wenn es keine materialistische Analyse gibt und Menschen nur allein auf ihre Identitätskonstruktionen und der Aneignung dieser Identitäten beruhen und es dabei belassen, dann ist es gefährlich.

Inwiefern?

Liberale Identitätspolitik, die rein auf Diversität abzielt, ist für mich nicht das Mittel auf dem Weg zu einer befreiten Gesellschaft. Wir müssen auch die unterdrückenden Strukturen hinterfragen und verändern. Genauso ist die Diskussion über Sprache wichtig, weil Sprache Wahrnehmung konstruiert und Machtstrukturen reproduziert.

Also zielt Wagenknecht in die falsche Richtung?

Sie ist die echte Lifestyle-Linke, weil sie so tut, als sei diese vermeintliche Arbeiterklasse nur eins. Auch queere Menschen können Ar­bei­te­r:in­nen sein. Auch Ar­bei­te­r:in­nen können migrantisch sein. Sollte man dann nicht Politik machen, die alle einschließt? Und nicht nur für den vermeintlichen bürgerlich-weißen Arbeiter, der so wenig Bildung hat, dass er anscheinend nicht mehr mit den ganzen Sprachdiskursen klarkommen kann? Zu behaupten, es würde sie nichts angehen und sie würden es nicht verstehen, ist einfach bevormundend und zeugt von einem schlechten Menschenbild.

Im Interview: Quang Paasch

Quang Paasch, 20, studiert Politikwissenschaften und Sonderpädagogik an der Freien Universität und neuerdings auch Genderstudies an der Technischen Universität in Berlin. Er setzt sich außerdem aktiv gegen Rassismus und andere Diskriminierungs- und Machtstrukturen ein und ist Pressesprecher von Fridays for Future Deutschland.

Wie sollte Identitätspolitik dann aussehen?

Als Linke sind wir in der Verantwortung, alltagstaugliche Projekte zu haben, die mehr soziale Gerechtigkeit mit sich bringen. Und das aber mit der Perspektive der Identität. Ein ostdeutscher schwuler Arbeiter ist anders als ein ostdeutscher heterosexueller Arbeiter. Aber in der Vielfalt dieser Identitäten eint sie eins und das ist der Kampf um Gerechtigkeit.

Wie sinnvoll sind dahingehend konkrete politische Maßnahmen, wie zum Beispiel eine Frauenquote?

Quoten, wie sie Liberale oft fordern, bringen leider wenig. Auch unter einer weiblichen CEO arbeiten viele andere Arbeiter:innen, die in diesem System ausgebeutet werden. Wieso sollte man nicht über Pflegekräfte reden, über Erzieher:innen, über Putzkräfte, die weibliche Care Arbeit verrichten? Wieso werden die nicht von einer sozialen feministischen Politik mitbetrachtet? Wieso wird immer nur das Ziel gesehen, dass Menschen nach oben kommen?

Apropos nach oben kommen: Was hast du eigentlich gewählt?

Das möchte ich nicht beantworten.

Eine Maßnahme, die die nächste Regierung sofort umsetzen sollte?

Eine gezielte Umverteilung von Reichtum und diese Gelder werden dann genutzt für Klimaschutz- und Demokratieprojekte.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

13 Kommentare

 / 
  • "Auch queere Menschen können Ar­bei­te­r:in­nen sein. Auch Ar­bei­te­r:in­nen können migrantisch sein. Sollte man dann nicht Politik machen, die alle einschließt?"

    Und unser Arbeitsschutz, Rente, ... unterscheidet da? wäre mir neu. Wer ein Bürger dieses Staates ist wird von diesem gleich behandelt. Zumindest bei den meisten wichtigen Dingen. Und ziemlich sicher bez. Arbeit.

    PS: Es ist eh zu spät. Änderungen hätte man vor 20-30 Jahren starten sollen. Wenn man jetzt "ändert" gewinnt nächstes mal die AFD mit 85%.

  • Das ist ein geniales Interview!! Ich habe schon lange nichts vergleichbares gelesen. Besonders aufschlussreich war für mich die Kritik an Sahra Wagenknecht. Und den Satz "Wieso wird immer nur das Ziel gesehen, dass Menschen nach oben kommen?" werde ich über meine Wohnungstür hängen!

  • „Jo, euer Programm reicht nicht"



    Schnarch....

    Liebe Aktivisten von fff, lieber Quang Paasch,



    fakt, Ihr steht nun mal auf verlorenem Posten! Ihr wollt einfach nicht einsehen, dass Politiker ihre Wähler und sich selbst nicht vergrätzen wollen. Der mündige Bürger fürchtet um seine erworbene Existenz, die er mit allerlei Konsum, üppigem Wohnraum und viel fremd angetriebener Bewegung mühsam geradeso aufrechterhalten kann. Da Ihr immer weniger werdet und die mündigen Bürger immer älter und auch dadurch mehr, gibt es für Eure Forderungen in der Politik keinen Raum. So, nun stellt Euch schon mal darauf ein, in vll. 20- 80 Jahren den ganzen Scherbenhaufen verwalten zu müssen - um das mal nicht so drastisch auszudrücken. Auch Ihr habt das Recht, nicht die ganze Wahrheit erfahren zu wollen.



    Setzt Euch on fridays schön in die Schule und ärgert meinetwegen die Lehrer! Richtig kämpfen könnt Ihr noch, wenn alles vollends im Eimer ist und die Verteilungskämpfe auf der Welt losbrechen.

    • @zeroton :

      Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.

  • In Anbetracht der weltweiten Bodenverseuchungen durch Düngung und Pestizide sowie der Art der Fleischproduktion erscheint mit das Klimawandelthema viel zu dominant, zumal Deutschland die Probleme nicht allein stemmen kann (vgl. unten PAUL RABE).

  • Du machst mir Hoffnung. Danke!

  • "Es bringt uns nichts, Emissionen zu senken und auf Technologien zu setzen, wenn weiterhin Ar­bei­te­r:in­nen des globalen Südens und auch die Natur dafür ausgebeutet werden"



    Greta Thunberg beliebtester Satz lautet doch "Follow the Science". Das sollte Friday for Future dann auchmal wirklich beherzigen:



    Demografische Wissenschaft:



    Die Weltbevölkerung wird noch um 3 Milliarden Menschen wachsen:



    Sozial- und Wirtschaftswissenschaften: Bevor Menschen sich selbstverwirklichen wollen sie ihre Grundbedürfnisse decken (Pawlowsch Bedürfnisspyramide), diese zusätzlichen 3 Milliarden werden also einen signifikanten CO2 Footprint pro Mensch haben



    Physik und Elektrotechnik:



    Solar und Windkraft sind nicht grundlastfähig, insbesondere nicht bei den, im Vergleich zu Europa, viel schwächeren Netzen in Asien oder Afrika.



    Volkswirtschaft:



    Die Länder mit dem stärksten Bevölkerungswachstum haben weder die Mittel noch das Personal für die gigantischen zusätzlich notwendigen Investitionen um ihre zukünftige zusätzliche Bevölkerung CO2 neutral zu versorgen.

    Bitte liebe Friday for Future nehmt die Wissenschaft zur Kenntnis !



    und erkennt dann auch, daß wir hier in Deutschland (mit einem globalen Co2 Anteil unter 3%) rein physikalisch gesehen, nur SYMBOLISCHE Wirkungen erziehlen, in Anbetracht der wissenschaftlich berechneten zukünftigen Entwicklungen.

    • @Paul Rabe:

      Ja, das ist jetzt wieder dieses "es hat ja eh alles keinen Sinn, wir können also so wetermachen wie bisher" gequatsche, und flugs noch einen neuen SUV gekauft!



      Letzlich wird mit solchen Argumenten immer nur versucht, die eigene Bequemlichkeit und Unwille vor sich und anderen zu rechtfertigen.

      Ich will nur mal auf "Solar und Windkraft..." eingehen:

      Hätte Deutschland nicht mit der Solarförderung die Entwicklung, die Herstellung und den Verkauf von Solaranlagen gefördert, wären wir weltweit nicht da, wo wir jetzt sind (das Deutschland dieses Knowhow und Potenzial verschenkt hat, ist ein anderes Thema).



      Was die mantrenhaft vorgetragene, angebliche nicht vorhandene Grundlastfähigkeit betrifft, empfehle ich Wikipedia:



      de.wikipedia.org/w...lastf%C3%A4higkeit

      Und was die "viel schwächeren Netze in Asien oder Afrika" mit dem Thema zu tun haben sollen, ist mir allerdings völlig schleierthaft...

      Deine Aussage:



      "Die Länder mit dem stärksten Bevölkerungswachstum haben weder die Mittel noch das Personal für die gigantischen zusätzlich notwendigen Investitionen um ihre zukünftige zusätzliche Bevölkerung CO2 neutral zu versorgen."



      ... das hast du dir gerade selber ausgedacht, ja? Wissenschaftlich ist daran jedenfalls nichts.

    • @Paul Rabe:

      Das Problem ist nicht die Bevölkerungswachstum.

      Das Problem ist der Lebensstil. Wenn Europa, die Usa und die neue Aufstrebende Weltmacht China es schaffen eine klimaneutrale Wirtschaft aufzubauen sind 3 Milliarden Menschen absolut verkraftbar.

      Reduktion von Fleischicher und mehr pflanzliche Ernährung, weniger Milchkonsum/Produktion.



      Warum muss deutschand mit xmilionen Tonnen Milchpulver von Deutschen Superkühen, gefüttert mit Gensoja aus ehmaligen Brasillianischen Regenwald den Markt in Afrika überschwemmen?

      "Solar und Windkraft sind nicht grundlastfähig, insbesondere nicht bei den, im Vergleich zu Europa, viel schwächeren Netzen in Asien oder Afrika."



      Blödsinn. Es gibt bereits Beispiele wo es funktioniert.

      Dezentrale Energieversorgung ist gerade in Entwicklungsländern der Schlüssel zum Erfolg.

      Eine Überlastung der Netze ist ein nicht unerhebliches Problem aber auch hier gibt es längst neue Entwicklungen wie überschüssige Produktion effizient gespeichert werden kann.

      "Die Länder mit dem stärksten Bevölkerungswachstum haben weder die Mittel noch das Personal für die gigantischen zusätzlich notwendigen Investitionen um ihre zukünftige zusätzliche Bevölkerung CO2 neutral zu versorgen."

      Wie bitte?

      Erneuerbare Energien haben sinkende Grenzkosten, steigende Effizienraten und niedrige Anschaffungskosten.



      Und weniger Schäden für die Umwelt.

      "und erkennt dann auch, daß wir hier in Deutschland (mit einem globalen Co2 Anteil unter 3%) rein physikalisch gesehen, nur SYMBOLISCHE Wirkungen erziehlen, in Anbetracht der wissenschaftlich berechneten zukünftigen Entwicklungen."

      FFF ist nicht nur in Deutschland.



      Ich denke nich das ich dazu noch mehr sagen muss.

      Es geht darum als eine der reichsten Industrienationen einen Weg zu finden, dem andere Folgen können.



      So wie die Cannabis Legalisieung in den USA Weltweit Wellen Schlägt wird es auch mit wirksamen Umweltschutz einzelnder Länder sein.

      Das 3% Argument ist keines.

    • @Paul Rabe:

      Genau deswegen kann die Klimakrise auch nur durch Innovation gelingen. Degrowth ist so ein Luxusthema von saturierten Westlern. Zum Verzichten muss man überhaupt erstmal was besitzen. Die aufstrebenden Länder Asiens und Afrikas werden unser Wohlstandsniveau erreichen wollen und wir haben kein Recht es zu verwehren.

      • @Šarru-kīnu:

        Es geht nicht immer um Zwang. Wo die traditionelle Lebensweise verloren gegangen ist (ehemalig hochgradig ausgebeutete Kolonien) kann sicher nur der Verzicht angeraten werden. Es geht auch anders und selbstbestimmt:



        www.dw.com/de/bras...lsonaro/a-51979836

    • @Paul Rabe:

      Die Deckung der Grundlast wird mit zunehmendem Anteil fluktuierender erneuerbarer Energiequellen wie Sonnen- oder Windenergie verkompliziert, da die Leistungsschwankungen dieser Energiesorten kompensiert werden müssen. Allerdings ist sogar die FDP diesbezüglich weiter als Sie, die erkennen wenigstens Innovationen an. Ihre Aussage "Solar und Windkraft sind nicht grundlastfähig" ... ist doch aufgrund des technischen Fortschritts überhaupt nicht haltbar und ein dürftiges Totschlagargument:

      www.windkraft-jour...ag/grundlastfaehig

      • @Hannah Remark:

        Bisher ist die Speicherung von Windstrom extrem teuer und trotzdem noch viele Zehnerpotenzen davon entfernt um Kohle, Gas oder Kernkraft als Grundlast zu ersetzen.



        Jetzt gehen sie davon aus, das Schwellenländer noch viel weniger Mittel pro KWH zur Verfügung haben, wie soll das dort in absehbarer Zeit etwas werden ?