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Stahmann fordert fairen Sport

Die Sportministerkonferenz unter Vorsitz von Anja Stahmann (Grüne) fordert härtere Strafen bei Gewalt gegen SchiedsrichterInnen und Anti-Diskriminierungs-Maßnahmen in Sportvereinen und -verbänden

Nicht nur beim Fußball, auch in anderen Sportarten häufe sich Gewalt

Die SportministerInnen der Länder fordern vom Deutschen Fußball-Bund deutlich schärfere Strafen bei Gewalt gegen Schiedsrichter.

„Das kann von höheren Geldstrafen für betroffene Vereine bis zu verpflichtenden Ordnerabstellungen zum Schutz von Schiedsrichtern bei Risikospielen reichen“, sagte am Freitag nach der Herbsttagung der Sportminister in Bremerhaven Bremens Sportsenatorin Anja Stahmann (Grüne). Auch ein Ausschluss vom Spielbetrieb für Gewalttäter solle geprüft werden.

In der letzten Saison sei es zu fast 3.000 Angriffen auf SchiedsrichterInnen im Amateurbereich gekommen. In einzelnen Fußball-Landesverbänden seien wegen Protesten der SchiedsrichterInnen teils komplette Spieltage ausgefallen. Unter diesen Umständen werde es immer schwieriger, Nachwuchs zu gewinnen.

Gewalt gegen Schiedsrichter sei im Fußball gut dokumentiert, sagte Stahmann, die derzeit Vorsitzende der Sportminister-Konferenz ist. Derartiges häufe sich aber auch in anderen Sportarten. „Wir müssen alle unsere Kräfte bündeln, um dem entgegenzutreten.“

Auf Initiative Bremens wollen die Sportminister überdies bis November 2020 eine Erklärung zur Vielfalt sexueller Identitäten verabschieden. Ihr komme es besonders auf eine Positionierung gegen Diskriminierung in den Satzungen an, sagte Stahmann. Sie sprach sich dafür aus, das Thema „sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“ in die Grundausbildung für Übungsleiter und Trainer aufzunehmen. Sie schlug außerdem vor, einen Leitfaden gegen Diskriminierung im Verein oder bei Wettkämpfen zu entwickeln sowie ein Internetportal mit Informationen und Hilfen. (epd)

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