: Großer Protest zum Klimastreik
Weltweit rufen Schülerinnen und Schüler diesen Freitag zum Klimastreik auf. In Berlin erhalten sie Unterstützung von Clubs, linken Gruppen und Unternehmern
Weltweit wollen Schüler*innen am Freitag dem Unterricht fernbleiben und für mehr Klimaschutz auf die Straße gehen. Ihren Aufruf richtet die Bewegung Fridays for Future gezielt an Erwachsene. In Berlin und Brandenburg sind an dem Tag mehrere Protestzüge geplant. Unterstützung erhalten die jungen Umweltschützer aus verschiedenen Richtungen: Die Clubszene, linke Gruppen und Unternehmer beteiligen sich an dem Aktionstag mit eigenen Demonstrationen. Die einen wollen den Aufstand, die anderen den Verkehr lahmlegen.
Unter dem Motto „Alle fürs Klima“ startet um 12 Uhr am Brandenburger Tor die Demonstration von Fridays for Future Berlin. Laut Polizei erwarten die Veranstalter 10.000 Teilnehmer. Zu der Demonstration rufen ebenfalls das Agrar-Bündnis „Wir haben es satt!“, die Umweltorganisation BUND und die Flüchtlingsinitiative Seebrücke Berlin auf. In Potsdam wird ab 2 Minuten vor 12 Uhr vor dem Landtag demonstriert. Im Aufruf heißt es: „Gemeinsam setzen wir ein unüberhörbares Zeichen für konsequenten Klimaschutz und einen schnellen Kohleausstieg in Brandenburg!“ Dabei sind Umweltverbände, Studentengruppen und der Verkehrsclub Deutschland. Auch in Frankfurt (Oder) und Eberswalde sind Proteste geplant.
Das Bündnis „Ungehorsam für Alle“ kündigte für den Nachmittag massenhafte Straßenblockaden an, mit denen der Verkehr aufgehalten werden soll. Sie seien „wirksame Mittel, um gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen“, hieß es in einer Mitteilung. Auch die Gruppe „Extinction Rebellion“ ist bei dem Protest mit dabei.
Ab 15 Uhr wollen Berliner Club-Betreiber unter dem Motto „Rave-Aufstand – No Future No Dancefloor“ vom Potsdamer Platz zum Alexanderplatz ziehen. „Klimagerechtigkeit statt Verwertungslogik“ und „Kapitalismus wegbassen“ fordern die Veranstalter in ihrem Aufruf. Angemeldet zu ihrem Rave-Aufstand sind laut Polizei 6.000 Teilnehmer.
Unternehmer wollen ab 11 Uhr am Finanzministerium ein Signal aus der Wirtschaft an die Politik senden. Sie fordern einen spürbaren Preisaufschlag auf Öl, Gas und Kohle. 3.000 Unternehmen haben den Demo-Anruf unterschrieben. Vom Finanzministerium wollen die Unternehmer zum Brandenburger Tor ziehen. Laut Polizei sind 500 Teilnehmer angemeldet.
Weltweit sind am Freitag Proteste in mehr als 2.000 Städten in 129 Staaten angekündigt. In Deutschland sind bislang 400 Demonstrationen geplant. (dpa)
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