: Neue Plagen des Klimawandels
Tropische Zeckenarten bringen noch fiesere Krankheitserreger
Funde mehrerer tropischer Zecken in Deutschland beunruhigen die Wissenschaft. In Niedersachsen und Hessen registrierten Forscher*innen in diesem Jahr insgesamt sieben Exemplare der Gattung Hyalomma, wie die Universität Hohenheim und das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München mitteilten. Die Forscher befürchten, die Tiere könnten bei zunehmender Wärme auch in Deutschland heimisch werden. Die Hyalomma-Zecken sind mit bis zu zwei Zentimetern Länge wesentlich größer als der hiesige Gemeine Holzbock. Sie können Erreger diverser Krankheiten wie das Zeckenfleckfieber und das Krim-Kongo-Fieber in sich tragen. „Wir gehen davon aus, dass wir mit immer mehr tropischen Zeckenarten in Deutschland rechnen müssen, die sich durch gute Wetterbedingungen hier ansiedeln können“, sagte die Parasitologin Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim. Die Frage sei nun bei den Hyalomma, ob es sich noch um einzelne eingeschleppte Exemplare handele oder ob sie sich hier schon etabliert habe. Die Expertin sieht Parallelen zu einer anderen Zeckenart: „Bei der ursprünglich in Afrika beheimateten Braunen Hundezecke Rhipicephalus sanguineus sind Exemplare an Hunden gefunden worden, die ihren Hof nie verlassen hatten – damit konnten sie kein unbeabsichtigtes Urlaubsmitbringsel sein.“ (dpa)
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