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Die Bahntrassenpreishalbierung auf 2019 verschoben. Die Autobahnmaut ist seit Jahren nicht gestiegen und Fernbusse zahlen Sie nicht einmal.
Die Bahn muss Fahrgästen bei Verspätungen und Ausfällen Fahrgastrechte gewähren. Bei Fernbussen sind sie praktisch nicht existent und im Flugverkehr hat man keine Rechte bei höherer Gewalt.
Die Bahn muss die normalen Energiesteuern auf Strom und Treibstoff zahlen. Flugbenzin gibts vergünstigt und Luftverkehrssteuer nicht existent.
Bahnfahren ist nicht teuer. Die anderen Verkehrsmittel sind nur subventioniert und wer sagt Autofahren ist günstiger lügt sich in die eigene Tasche. Kaufpreis, Reperaturkosten, Versicherung. eben nicht nur Sprit fallen da an.
Mit einem CSU Verkehrsminister wird sich in einem Autoland wie Deutschland dahingehend nichts tun.
@Jaka "Bahnfahren ist nicht teuer. Die anderen Verkehrsmittel sind nur subventioniert und wer sagt Autofahren ist günstiger lügt sich in die eigene Tasche. Kaufpreis, Reperaturkosten, Versicherung. eben nicht nur Sprit fallen da an."
Absolute Zustimmung
Spontan unterwegs zu sein, ist halt teurer, als es im Vorhinein zu planen. Und das bei allen Verkehrsmitteln. Ob ich mir die Benzinkosten im Auto mit niemandem teile, einen Flug am Schalter buche, oder eine halbe Stunde vor Abfahrt einen Bus. Es zeugt vom logistischen Unverständnis der Autorin, zu fordern, dass die Bahn super spontane, planungsunfähige Menschen subventionieren sollte.
Und auch guter Service, ein guter Fahrplan oder neues Wagenmaterial gibt es nicht geschenkt. Es ist die Frage, woher das Geld kommen soll.
Querfinanzierung über den Straßenverkehr erscheint sinnvoll, aber wie einflussreich deutsche Autobauer sind, zeigt sich immer wieder...
@Aliaas Man kann leider nur auf den Zusammenbruch der deutschen Autoindustrie hoffen.
Der Artikel geht an der Realität vorbei. Bahnfahren im Fernverkehr ist unterm strich viel zu billig. Es wird zwar gerne mit dem Normal- bzw. jetzt "Flexpreis" argumentiert, der sehr hoch ist, aber faktisch zahlt den außer Geschäftsreisenden kaum einer, alles nur noch mit Sparpreisen unterwegs. Das Kersoin unzulänglich besteuert wird, und Busse halt mit deutlcih geringeren Sicherheitsstandards bewegt werden dürfen und dadurch der Wettbewerb verzerrt wird ist ein anderes Thema.
Auch kann Bahnfahren nicht attraktiver werden.
Auch wenn die Bahn betriebswirtschaftlich natürlich gerne eine hohe Auslastung hat, bedeutet "80% im Mittel" eben kompletten Zusammenbruch zur Hauptreisezeit.
Bevor die Bahn attraktiver werden kann, müssen erst mal Trassen massiv ausgebaut werden.
So weit geht der Artikel nicht an der Realität vorbei. Natürlich fährt alles nur noch mit Sparpreisen, wenn das andere Angebot überteuert ist. Ich fahre auch nur Bahn mit Sparpreisen - im gesamten letzten Jahr etwa gar nicht. Jedes Mal war es so, dass entweder das Auto günstiger war, weil der Sparpreis nur 5€ unter dem Normalpreis lag, die Verbindungen zu völlig abseitigen Zeiten fuhren oder ich schon 3 Monate vorher buchen muss. Mich so weit vorher festzulegen ist nicht drin.
Dazu kommt dann noch, dass die Verbindung echt bräsig ist. Die Züge sind regelmäßig mit Verspätung unterwegs und plötzlich hat man eine Stunde ungeplanten Aufenthalt Sonntags in Kassel-Wilhelmshöhe. Alles nicht so prickelnd.
Sicher muss Bahnfahren Spaß machen. Tut es aber nicht, wenn man dauernd vollgelabert wird mit unnützen "Informationen", während einem die nützlichen vorenthalten werden. Es macht auch keinen Spaß, blöde Formulare bei Verspätung auszufüllen, für die man als langjähriger Bahncard100-Kunde max. 10 EUR rückerstattet bekommt, Leute von den BahnComfort-Plätzen verscheuchen zu müssen, die da nicht hingehören, schreiende - weil unbeteiligte Eltern - Kinder und - weil meist saufend - Gruppen ertragen zu müssen, die aus dem Abteil eine Achterbahn machen. Dagegen sind die Verspätungen ja noch halbwegs tolerabel. Das einzig Positive, was die Bahn - viel zu spät - in den ICEs eingeführt hat, ist das WLAN. Sonst wird nichts wirklich besser. Mittlerweile sind ja selbst die Sitze der neuen ICEs nicht mehr zurücklehnbar: allenfalls kann man die Sitzfläche nach vorne schieben, was das Ruhen oder Schlafen zur Tortur macht. Service ist für die Bahn nur ein Wort, dass sie an sogenannte "Service Stores" (was für ein unglaublicher Schwachsinn) schreibt!
@849 (Profil gelöscht) Dann kauf dir doch ein Ticket für die 1. Klasse du Snob.
@Jean-Luc Das erspart mir allenfalls die saufenden Gruppen, du Proll. :-)
Eine Studie zu Einstellungen bei der Polizei legt jetzt den Abschlussbericht vor. Studienleiterin Anja Schiemann über überraschend positive Befunde – und einige Problembereiche.
Kommentar Preispolitik der Bahn: Bahnfahren muss Spaß machen
Trotz neuer Sparpreise bleibt es teuer, mal eben in den Zug zu springen. Die Bahn darf KundInnenfreundlichkeit nicht nur simulieren.
Bahnfahren ist Stress. Daran ändern auch Supersparpreise nichts Foto: REUTERS/Fabrizio Bensch
Die ManagerInnen der Bahn sind in der falschen Branche unterwegs. Sie wollen allen Ernstes, dass die Bahn Billigfliegern und Fernbussen Paroli bietet, indem sie deren Preispolitik kopiert. Den Supersparpreis der Bahn, bislang nur manchmal im Angebot, soll es ab August dauerhaft geben. Wer früh plant, bekommt schon ab 19,90 Euro eine Fernfahrkarte – wenn er oder sie lange vor Fahrtantritt bucht und ein bisschen Glück hat. Denn das Angebot ist begrenzt.
So wird die Bahn Billigflieger und Fernbusse nicht abhängen und auch AutofahrerInnen nicht zum Umsteigen bewegen. Wer früh plant, der oder die nimmt wohl weiterhin eher den Flieger. Denn der ist schneller. Und den billigen Fernbus muss man nicht Monate im Voraus buchen. Das Auto ist ohnehin allzeit bereit.
Mal eben in den Zug zu springen, bleibt kostspielig. Mit ihrer Preispolitik bringt sich die Bahn um ihre Vorteile. Bahnhöfe sind viel besser zu erreichen als Flughäfen und Fernbushaltestellen, weil sie zentral liegen. Züge fahren regelmäßiger und öfter – genug Gründe gerade für kurzentschlossen Reisende, den Zug zu nehmen. Wäre da nicht der Preis. Es läuft etwas grundsätzlich falsch, wenn es billiger ist, von Berlin nach Lissabon zu fliegen als von Hamburg nach München mit dem Zug zu fahren.
Die BahnmanagerInnen wollen mit den Supersonderangeboten bislang nicht ausgelastete Züge voll bekommen. Denen droht, was auf anderen Strecken gerade zu beliebten Reisezeiten die Regel ist: überfüllte Wagons, Verspätungen, gestresste PassagierInnen. Dabei muss Bahnfahren attraktiver werden, aus ökologischen Gründen und um Unfallzahlen im Straßenverkehr zu senken.
Aber das gelingt nur, wenn die Bahn KundInnenfreundlichkeit nicht nur simuliert. Dazu müssen die Ticketpreise drastisch sinken und die Angebote insgesamt besser werden. Bahnfahren muss Spaß machen, mit pünktlichen Zügen, guten Anschlüssen, genug Sitzplätzen, sauberen Wagons und gutem Service.
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Kommentar von
Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
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