Altona 93 muss ran: Fußball wie am Fließband

In der Fußball-Regionalliga sind witterungsbedingt zahlreiche Partien ausgefallen. Und so stehen Vereine wie Altona 93 nun vor einer Mammutaufgabe.

Leerer Fußballplatz: Vom 26. November 2017 bis zum 11. März fielen alle Spiele aus Foto: dpa

Die Älteren erinnern sich: Am 26. November 2017 hat der Regionalligist Altona 93 gegen Lüneburg gespielt und verloren. Es war das letzte Spiel in der Adolf-Jäger-Kampfbahn in Hamburg. Seitdem sind dort alle Spiele ausgefallen. Wirklich alle. Weil: Winter. Selbst das Testspiel gegen HSV II hat nicht stattgefunden –das allerdings wegen zu vieler kranker HSVler.

Jetzt wollen die Spiele natürlich nachgeholt werden, die Matches gegen Braunschweig, Hannover, Rehden, Oldenburg, Havelse, Flensburg und Lübeck. Und oben drauf kommen natürlich die Ansetzungen des regulären Spielplans. Und das führt zu dieser wahnwitzigen Situation: Altona 93 spielt am 14. März, 18. März, 21. März, 25. März, 29. März, 2. April, 8. April, 11. April, 15. April, 18. April, 22. April, 25. April, 28. April, 3. Mai, 7. Mai – und am 13. Mai, dann ist die Saison zu Ende. Wobei, Moment, das stimmt nicht ganz: Es fehlt das Pokalspiel am 5. April. Und: Gestern spielten sie auch, auswärts in Norderstedt. Und sie gewannen 0:2.

Das sind 18 Spiele in 64 Tagen, alle dreieinhalb Tage ein Spiel in der Regionalliga. Von „Mammutaufgabe“ spricht dann auch Berkan Algan, Trainer von Altona 93, gegenüber dem Portal „Fussifreunde“. Und darüber, was sein Team seit November gemacht hat: „Wir sind oft laufen gegangen, waren in der Soccerhalle oder haben auch mal Aqua-Power gemacht.“

Nun ist es so: Altona 93 ist das Schlusslicht in der Regionalliga. Und hat nun ein Programm vor sich, dass nicht einmal Championsleague-Teilnehmer einfach so wegstecken können. Und die haben meist noch Spieler von der Qualität eines Championsleague-Aspiranten auf der Bank sitzen. Man stelle sich die Gesichtsfarbe von Uli Hoeneß vor, wenn Bayern München drei Monate lang alle drei Tage aufspielen müsste. Die bisher bekannten Rottöne würden nicht ausreichen.

Nun kann Altona 93 nicht von Wettbewerbsverzerrung sprechen (was dort auch niemand macht) – dem Großteil der Liga geht es ähnlich. Altona 93 hatte vor dem 26. Spieltag 17 Spiele bestritten, der VfB Oldenburg sogar nur 15, der Durchschnitt liegt bei rund 18 Spielen, der Liga-Spitzenreiter HSV II hat 20 Spiele absolviert.

In den kommenden Wochen wird sich durchsetzen, wer seine Kräfte einteilen kann und von Verletzungen verschont bleibt. Auch Schlusslicht Altona 93 ist noch nicht abgestiegen, es wird nur sehr schwer werden. „Ich würde es lieber so haben wie in Bayern“, hat Algan zu Fussifreunde gesagt – da beginnt man erst wieder Ende Februar mit der Rückrunde und ist dennoch fast gleichzeitig fertig.

Auch da ist Bayern ein Stück weiter. Hoeneß kann sich also wieder etwas einkriegen.

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