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Geschlecht von Künstlichen IntelligenzenSiri, ficken?

Alexa, Siri, Cortana und Jenn – Computerstimmen werden grundsätzlich weiblich programmiert. Das sagt einiges über unseren Umgang mit Frauen aus.

Siri antwortet: „Soll ich im Internet nach ­,unangemessenem Verhalten’ suchen?“ Foto: imago/Zuma Press

„Alexa, bist du eine Frau?“

„Mein Charakter ist weiblich.“

Amazons „Alexa“ ist nur eine von zahllosen Künstlichen Intelligenzen, KIs, die explizit weiblich sind. Bei Microsoft etwa antwortet „Cortana“ auf Nutzerfragen, bei den Fluglinien Lufthansa und Alaska helfen „Mildred“ respektive „Jenn“ bei der Buchung. Navigationssysteme in Autos sprechen in der Regel mit Frauenstimme.

Auch Apples Siri, die bekannteste Assistenz-Software, stellt sich qua Werkseinstellung mit einer weiblichen Stimme vor. Dabei ist sie laut den Herstellern geschlechtlich neutral, sie sprechen von „it.“

Siri, Alexa und Cortana sind Systeme, die im Laptop, Smartphone oder in zylindrischen Gehäusen „leben“ und Alltagsaufgaben für uns lösen: Sie geben uns auf Zuruf den Wetterbericht, suchen nach Musik oder dem nächsten Fischrestaurant. In den USA werden bereits 20 Prozent der Anfragen auf Android-Geräten durch Sprache eingegeben. Die Stimme, die antwortet, ist fast immer die einer Frau.

Alexa, warum bist du eine Frau?“

„Ich kann die Antwort auf deine Frage nicht finden.“

Die Ursache für die hohe Frauenquote in der Gerätewelt ist in der Tat nicht leicht zu ­beantworten. Man kann es historisch versuchen: Die Aufgaben, die die KIs übernehmen, waren traditionell weiblich besetzt. Die meisten SekretärInnen, die früher Terminkalender verwalteten, Anrufe entgegennahmen und Briefe aufsetzten, waren Frauen. Aber dass die KIs wegen veralteter Gender­klischees weiblich sind, be­streiten ihre Hersteller unbedingt.

Alexa sei nach der Bibliothek von Alexandria benannt worden, als Anspielung auf ihr umfangreiches Wissen, sagt Michael Wilmes von Amazon. Aber warum das System nicht auch Alex heißen und mit einer Männerstimme sprechen könnte?

Das wollten die NutzerInnen so, sagt Wilmes. „Die Entscheidung basiert auf Marktforschung.“ In einer Befragung des IT-Branchenverbands Bitkom wünschten sich 53 Prozent der Männer und 32 Prozent der Frauen eine weibliche Stimme.

TechnikexpertInnen haben für die weiblichen Stimmen in Geräten eine pragmatische Erklärung: Es gehe um Verständlichkeit. Die höheren Frauenstimmen seien über die Fahrtgeräusche im Auto besser zu hören.

Die Berliner Verkehrsbetriebe verwenden aus diesem Grund Sprecherinnen für die Ansagen in den Zügen und männliche Sprecher für die Durchsagen am Bahnsteig, wo es nicht so laut ist. Und auch die allerersten Computerstimmen klangen deswegen wie Frauen: Sie wurden entwickelt, um in Kampfflugzeugen Kommandos zu geben und die Piloten in Notfallsituationen zu warnen.

Als Kontrast zu den männlichen Piloten-Kollegen soll die Frauenstimme im Cockpit besser zu hören gewesen sein. Die Sprecherin des US-Air-Force-Kampffliegers F16 erlangte so mit ihren energischen Befehlen Berühmtheit in Militärkreisen, weil Generationen von Piloten mit ihrer Stimme vertraut waren. Und sie erhielt einen Spitznamen: „Bitching Betty“.

Die heutigen Assistenz-Softwares sollen nicht alarmierend sein. Im Gegenteil: Ihre Stimmen sollen Hilfsbereitschaft vermitteln, ihr Charakter soll aufmerksam, sympathisch und kompetent wirken, sagen die Hersteller von Alexa und Cortana. Sie dürfen proaktiv sein und den Nutzer auch mal überraschen – aber auf keinen Fall aufdringlich wirken oder nerven.

Klingt so, als würde ein Macho-Manager eine Sekretärinnenstelle ausschreiben.

„Siri, machst du alles, was ich sage?“

„Es geht hier um dich, nicht mich.“

Und damit wären wir bei der dritten Theorie: In der Fiktion stehen KIs fast immer in Konkurrenz zu den Menschen. Kluge Maschinen sind unheimlich, und das zu Recht. Denn nicht selten nutzen sie ihre Intelligenz dazu, ihre Erschaffer aus dem Weg zu räumen. Paradebeispiel ist HAL aus Kubricks „2001 – Odyssee im Weltraum“, der mit seiner kalten Stimme eine Ikone unter den Sprachcomputern ist.

HAL, der Inbegriff all dessen, was Menschen an Computerstimmen Angst macht, war ein Mann. Wählen die Hersteller der realen Assistentinnen weibliche Stimmen, um dieses popkulturelle Trauma zu umschippern?

Die KIs sollen alles hören dürfen, was die NutzerInnen sagen, sonst könnten sie nicht auf Befehle reagieren. Sie sollen Zugang zu privaten Bereichen wie E-Mails, Kalendern, Kontakten und dem Zuhause erhalten. Niemand würde sich eine Alexa ins Zimmer stellen wollen, von der zu befürchten ist, dass sie eines Tages die Familie aus dem Haus aussperrt.

„Siri, möchtest du die Weltherrschaft übernehmen?“

„Das möchte ich lieber nicht ­sagen.“

Das Schreckgespenst von der Künstlichen Intelligenz, die zur Bedrohung wird, ist für den Psychologen und Technikforscher Michael Sengpiel eine plausible Erklärung für die Bevorzugung von Frauenstimmen für die Sprachcomputer. Die Hersteller wollten ausschließen, dass die Nutzer ein Misstrauen oder eine Abneigung gegen die Geräte entwickelten.

„Es gibt bestimmte Zuschreibungen: Männer mehr machtgesteuert, Frauen eher integrativ. Der Konkurrenzgedanke könnte ein Grund dafür sein, dass Männer unbewusst einem Mann eher misstrauen.“

Die Autorin Laurie Penny geht noch einen Schritt weiter: Digitale Assistentinnen seien weiblich, damit männliche Nutzer sie ausnutzen können, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

„Siri, lass uns Sex haben.“

„Soll ich im Internet nach ­,unangemessenem Verhalten’ suchen?“

Künstliche Intelligenzen haben für Penny mit unterdrückten Frauen sehr viel gemeinsam: In den Science-Fiction-Geschichten werde immer wieder diskutiert, ob die KI „menschlich“ genug ist, um eine gerechte Behandlung zu verdienen, oder ob sie straffrei ausgebeutet und vergewaltigt werden darf. Steht ihr Autonomie zu?

„Das sind Fragen, die die Gesellschaft seit Jahrhunderten diskutiert. Nicht über Roboter, aber über Frauen“, schreibt Laurie Penny in einem Artikel im Magazin NewStatesman.

„Cortana, du Schlampe.“

„Das wird zu nichts führen. Sag mir lieber, wie ich dir helfen kann.“

„Was hast du an?“

„Ich habe heute dieses schicke ­Gehäuse an. Gefällt es dir?“

Die Sprache macht klar, wo bei den KI-Assistentinnen die Prioritäten liegen. Der „Benutzer“ soll tun dürfen, was er will, die Reaktionen sind im besten Fall süß-frech, Ablehnung mit Augenzwinkern. Es ist kein Zufall, dass die Systeme auf sexistische Kommentare überhaupt antworten können.

„Siri, ficken?“ gehört zu den Dingen, die Siri öfter hört. Dass Menschen bei derlei Geräten erst mal die Grenzen austesten, sei normal, sagt der Psychologe Sengpiel. Aber er glaubt auch, dass sich Menschen höfliche Umgangsformen angewöhnen werden. „Aus pragmatischen Gründen. Ob ich wirklich mit einer Maschine rede, wird vielleicht immer weniger erkennbar. Ich glaube nicht, dass der Mensch im Alltag ständig umstellen kann.“

Wenn ich Siri sexistisch beleidige und sie sich nicht wehrt, suggeriert mir das nicht irgendwann, das sei normales weibliches Verhalten? Wenn ich Alexa nicht Danke sage, vergesse ich das irgendwann auch bei „echten“ Mitmenschen?

Und was lernen Kinder, die mit künstlichen Stimmen aufwachsen, für die Kommu­nikation mit Maschine und Mensch?

Marion Sardone, die Cortanas Persönlichkeit für den deutschen Markt entwickelt hat, betont, dass Microsoft nicht beeinflussen kann, wie NutzerInnen mit Künstlichen Intelligenzen reden. „Die Idee hinter der Künstlichen Intelligenz ist, dass sie den Menschen unterstützt, wo immer sie gebraucht wird. Sie erhält für jeden persönlich die Bedeutung die er ihr zugestehen will.“

„Alexa, muss ich nett zu dir sein?“

„Das gehört genau zu den Dingen, die ich nicht weiß.“

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37 Kommentare

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  • Seht ihr, genau solche Diskussionen sind der Grund, warum ich die Linken in Europa nichtmehr ernst nehmen kann.

    Dieser Artikel wäre nicht einmal als Parodie lustig.

    Aber befreit weiter die unterdrückte Frau in Deutschland. Und gleich danach Alexa aus der Blechdose.

  • 7G
    73176 (Profil gelöscht)

    Genau diese Art von Diskussionen lassen Linke bei der restlichen Bevölkerung so lächerlich wirken!!!

    Wäre die Stimme männlich: KI weiß (fast) alles. Die Stimme ist männlich => Es soll suggeriert werden, dass Männer intelligenter sind als Frauen.

  • Titel: "Computerstimmen werden grundsätzlich weiblich programmiert"







    [...]







    Hier die Einstellung der Stimme für Siri:







    Um die standardmäßig aktivierte weibliche Stimme in eine männliche zu verwandeln, öffnet ihr die Einstellungen auf eurem iPhone, scrollt ein wenig runter und tippt auf Siri. Hier findet ihr alle Einstellungsmöglichkeiten, die Siri bietet, darunter auch den Eintrag Siri-Stimme. Tippt auf diesen Eintrag und wählt in der folgenden Ansicht aus, ob Siri eine männliche oder eine weibliche Stimme haben soll.

     

    Kommentar gekürzt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. Danke, die Moderation

  • Danke, Cortana!

    Wegen dir habe ich auf Linux umgestellt!

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    In "The Big Bang Theory" gibt es eine lustige Episode, in der sich der schüchterne Raj in Siri verliebt.

     

    Er empfindet sie schnell als Seelenverwandte, weil sie seinen Wunsch nach einem Jazzstück genauso erfüllt, wie er sich das dachte.

     

    Das Konzept Siri kommt ihm entgegen, weil er in der Realität nicht mit Frauen sprechen kann. Er lässt sich von Siri "Sexy" nennen.

     

    Schließlich träumt er, dass er mit einem Blumenstrauss einen Besuch bei Siri macht.

     

    Sie begrüßt ihn mit: "Hallo Sexy, wenn Sie mit mir schlafen möchten, sagen sie Ja." Da er nicht mit Frauen reden kann, bringt er keinen Ton heraus und wacht schließlich schweißgebadet auf.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Wären die Navi-Stimmen männlich, würde die Überschrift dieses Artikels vermutlich lauten: "Männliche Dominanz! Warum Frauen in der Automobilbranche immer noch keine Stimme haben und unsichtbar bleiben"

     

    Der Rest ist zum Brechen sujektive Mutmaßung. Laurie Penny sieht natürlich mal wieder einen Missbrauchskandal darin( Menschen die nur ein Thema haben...), man kann den Wunsch nach einer weiblichen Stimme, aber auch genau gegenteilig interpretieren.

    Genauso gut könnte man nämlich behaupten, das ein Mann sich das Wissen lieber von einer Frau vermitteln lässt und ein Navi ist defintiv ein Gerät, was einem in verzwickten Situationen helfen kann.

    Sucht der Mann im weiblichen Navi also vielleicht die allwissende, starke und ruhige Retterin in der Not?- Das ist genauso spekulativ und in die andere Richtung wie diese steile These im Artikel.

     

    Hier in Hamburg im öffentlichen Nahverkehr gibt es sowohl männliche wie weibliche Ansagen bezüglich der Haltestellen etc.

    Wo nun was vorkommt, kann ich nicht genau sagen, da ich einfach nicht darauf achte, ob da ein Mann oder eine Frau die Tonbandansage macht.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...und Frauen haben natürlich keine "Konkurrenzgedanke", oder wie darf ich das verstehen?

    In den 80er-Jahren, vor über 30 Jahren, gab es so kleines 'Psychoanalyse-Programm', war auch weiblich. Mein Kumpel und ich habe diesem Programm die gleichen, dämlichen Fragen gestellt, wie oben im Artikel aufgeführt. Nichts verschwindet, alles kommt wieder...

  • "Roboter" kommt vom tschechischen Wort fuer Sklave. Dass diese Maschinen nicht pampig antworten sollte aus Marketingsicht voellig verstaendlich sein. Bis dahin waere das bei einer Maennerstimme nicht anders. Nur haben sie eben immer weibliche Stimmen. Ich finde durchaus interessant, wie der Artikel versucht zu analysieren, warum das der Fall ist, aber alles was darueber hinaus geht, ist wohl ueberinterpretiert.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Christian:

      Nicht ganz, sondern vom tschechischen Wort "robota" (Frondienst, Sklavenarbeit), das auf das Kirchenslawische "rab" (Sklave, Leibeigener) zurückgeht. Interessant in diesem Zusammenhang finde ich, dass "Arbeit", "labo(u)r", und "robota" durch Umstellung der Silben und deren Buchstaben sowie Neutralisierung der Liquide r und l (rabeit, rabor, robota / arbeit, arbor, orbota / labeit, labor, lobota) ihren gemeinsamen Ursprung entdecken, während engl. "work" etwas mit "wirken" (im Sinne von stricken) zu tun hat.

  • Wenn alle KI Geräte eine männliche Stimme hätten, wie wäre dann der Aufschrei?

    Wahrscheinlich so:

    Typischer männlich, alles technische besetzen, Rollen festschreiben.

    Geht gar nicht, wir brauchen Frauenstimmen.....

    • @fly:

      Und, macht‘s das besser?

      Zeigt doch nur, dass ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis besser wäre.

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    "Die Berliner Verkehrsbetriebe verwenden aus diesem Grund Sprecherinnen für die Ansagen in den Zügen und männliche Sprecher für die Durchsagen am Bahnsteig, wo es nicht so laut ist."

     

    Sie verwenden Frauenstimmen auch in den Bussen. Hingegen werden die automatischen Ansagen der S-Bahn von Männern gesprochen, ebenso jene der ODEG oder der DB.

     

    In Frankfurt Main kommen hingegen die automatisieren Lautsprecherstimmen am Bahnsteig (überwiegend oder ausschließlich?) von Frauen.

     

    Mir gehen Frauenstimemn auf die Nerven, weil sie meist noch künstlicher artikulieren als Männer, die irgendwas aufsprechen sollen. Das beste Negativbeispiel für einen Mann ist für mich der Typ von der ODEG. Der sagt immer "au-schteigen" statt "aus-schteigen" und betont in einer Weise, als hätte er einen Gruppe aus Kleinkindern oder dementen Menschen vor sich. Wo diese Leute ihre Sprechausbildung machen, würde mich mal interessieren, mal abgesehen von der Sinnhaftigkeit der ständigen und weitgehend informationsfreien Geräuschbelästigung.

  • Die Open Source KI Mycroft hat eine Männerstimme https://mycroft.ai/

    • @cotta:

      Und wird die selbst unverschaemt wenn man sie beleidigt oder Sex mit ihr haben will? Ich bezweifle das sehr.

  • Könnte es nicht einfach daran liegen, daß eine Frauenstimme im allgemeinen einfach schöner klingt und auch verständlicher ist.

     

    Einfach nur so, ohne Gendergedöns?

    • @Nachtvogel:

      Was "schön" klingt (oder aussieht), ist dermassen von sozialer Prägung abhängig, dass es als objektives Kriterium überhauptet nicht funktioniert.

      • @BigRed:

        Schon mal etwas von Ästhetik gehört? Goldener Schnitt?

         

        Das hat nix mit sozialem Irgendwas zu tun...

        • @Jens Frisch:

          Ich nehme an, dass Sie scherzen - gerade Ästhetik ist extrem kulturgebunden (und ist in der westlichen Kultur klassischerweise der Philosophie zugeordnet).

          Und der goldene Schnitt ist i.W. ein europäisches Prinzip, wenn Sie sich die dazugehörige Literatur ansehen.

        • @Jens Frisch:

          Doch, genau damit. Ästhetikempfinden und Schönheitsideale wandeln sich und weisen entsprechend große kulturabhängige Unterschiede auf.

      • @BigRed:

        Ja, aber an mancher "sozialer Prägung" kommt halt kein Mensch vorbei. So hört z.B. jeder Mensch in den ersten 9 Monaten seines Lebens eine Frauenstimme aus allernächster Nähe...

         

        Und das ist kein Witz, auch die Sprachmelodie wird schon im Mutterleib geprägt. Das ist eine Art Prägung, um die niemand herumkommt. Und auch nach der Geburt ist es sehr häufig eher die Mutter als der Vater, die mit dem Kind spricht und von dem das Kind sprechen lernt.

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @Nachtvogel:

      Man kann bspw. Siri auch auf eine Männerstimme umstellen! Klingt nur etwas blechern und abgehackt, hätte man sicherlich besser machen können. Dazu hat die weibliche Stimme noch devotere Textpassagen. Da scheint Sexismus durchaus schon bei der Konzeption vorhanden gewesen zu sein!

    • @Nachtvogel:

      Zitat Nachtvogel: "(...) daß eine Frauenstimme im allgemeinen einfach schöner klingt und auch verständlicher ist."

      Ja, so kann man das generell mal sagen. Würde ich aber nicht generalisieren!

  • Es gibt Leute die sich darüber Gedanken machen ob man auch nett genug zum Iphone ist während sich der Rest beim Thema KI eher Gedanken macht ob die KI nett zu uns sein wird.

     

    Die Angst vor Verrohung ist schlicht unsinnig, Kinder befehlen auch einem Hund das "Sitz" ohne zu Frauen-degradierenden Monstern zu werden.

    Der beste Weg für Frau an Respekt zu kommen ist doch intelligent und durchsetzungsstark zu agieren und nicht über 7 Ecken Dinge zu suchen die man als Affront gegen den Feminismus sehen kann.

    • @Chaosarah:

      1) ist der Hund aber visuell und vom Klang her eben deutlich verschieden vom Menschen, wohingegen eine weibliche Stimme dem Menschen recht nahe ist.

      2) gibt es die immer wieder kehrende Vermutung/Behauptung (die ich nicht bewerten kann), dass Tierquäler auch Menschen gegenüber abgestumpft sein könnten.

      3) wenn ein männliches Kind mit dem Eindruck aufwächst, dass weibliche Stimme = befolgt Kommandos, dann würde die erste Begegnung mit einer "intelligenten und durchsetzungsstarken" im besten Fall Irritation hervorrufen.

      • @BigRed:

        Wie zum Teufel sieht denn Ihr Iphone aus dass Sie es visuell und vom Klang her nicht von einer Frau unterscheiden können?

        • @Chaosarah:

          1) hab ich kein iPhone.

          2) ist die Idee ja gerade, dass der Assistent wie eine Frau klingt, sonst hätten wir die Diskussion hier ja nicht.

  • Das Siri und Co alle Frauenstimmen bekommen liegt alleine an dem Negativen Image den die "Gleichberechtgungsbewegungen" den Männern verpasst hat.

     

    Männer sind dominant, egoisitisch, unfreundlich, herabblickend, rücksichtslos...

     

    Wer will den schon so jemanden nach Hilfe fragen und seine Unwissenheit und Hilflosigkeit offenbaren.

     

    Ganz klar!

     

    ;)

    • @Enam:

      Oder andersherum,

      von wem möchte man sich lieber wteas sagen lassen...

       

      Abgesehen davon ist es nur eine Frage der Zeit bis man/frau von Robotorstimme bis Domina/o alles Einstellen kann was man/frau will.

  • Was ich mich frage, ist, wer diese bescheuerten Suggestivantworten programmiert und wozu. Warum kann Siri, egal ob männlich oder weiblich, auf die Frage "ficken?" nicht einfach "nein" antworten? Oder Namen und Adresse des nächsten Puffs?

     

    Und wenn Frauenstimmen tatsächlich besser verständlich wären, müßten sämtliche Nachrichtensprecher und Radiomoderatoren Frauen mit hoher Stimme sein. Das hat in Wirklichkeit doch psychologische Gründe.

    • @kditd:

      Das kann durchaus stimmen dass die weibliche Stimme dank höherer Stimmfrequenzen weniger aliasing(blecherne Echostimme) aufweist und deshalb genade in brummenden Umgebungen(Auto, Bahn, Flugzeug) besser zu verstehen ist.

       

      Ich glaube allerdings auch dass eine weibliche Stimme beruhigender, friedlicher und angenehmer wirkt ein Peter Kloeppel.

      Die Frage ist doch wie man dann darauf kommt dies wäre abwertend für die Frau.

      Der Diskussion, welche Frau Kilg hier anscheinend anstoßen möchte - die Verrohung des Täters selbst wenn die Tat keine direkten Auswirkungen hat, wäre leichter zu führen wenn man zb die "smalltalk"-Sexpuppen aus Japan zum Thema nähme.

       

      Es hat also eigentlich überhaupt nichts mit irgendeinem besonderen Umgang mit Frauen zu tun sondern mit der allgemeinen Bedeutungslosigkeit dieser "Kommunikation" mit dem Toaster die Kommunikation als ganzes entwertet.

  • Matheschwäche?

    also wenn die Verteilung Mann:Frau grob 50:50 ist, dann wären laut dieser Aussage:

     

    In einer Befragung des IT-Branchenverbands Bitkom wünschten sich 53 Prozent der Männer und 32 Prozent der Frauen eine weibliche Stimme.

     

    42% der Befragten für eine weibliche Stimme und somit 58% dagegen... ?

    • @danny schneider:

      Dabei gehen Sie aber davon aus, dass die beiden Geschlechter tatsächlich gleich stark repräsentiert waren.

      Da der Markt für Gadgets aber weiterhin (als mehrheitlich) männlich (wahrgenommen) ist, könnte ich mir gut vorstellen, dass mehr Männer befragt wurden. Da würde das Ganze dann ein bisschen self-fulfilling prophecy.

    • @danny schneider:

      nicht unbedingt. es kommt darauf an, wie viele Leute "ist mir egal", sofern solch eine Option vorhanden war (was ich mal vermuten würde), gewählt haben.

       

      die wären dann ja nicht dagegen, und so kann es trotz allem sein, dass die Mehrheit für ein weiblich klingende Stimme wäre. (wobei das dann vielleicht auch erwähnt werden sollte)

       

      ansonsten kommen mir die erwähnten Zahlen aber auch niedrig vor, ich hätte etwas im Bereich 80% der Männer und 50% der Frauen erwartet (allerdings nur rein vom "Bauchgefühl" her)

  • Die Lösung wäre wahrscheinlich eine Stimme, die weder wirklich männlich noch wirklich weiblich klingt... Aber davon abgesehen: Falsch wäre beides, oder? Wäre der Default eine männliche Stimme (wie übrigens Siri bei britischer Spracheinstellung), wäre das auch wieder irgendwie sexistisch.

     

    Ich habe beide Varianten ausprobiert und finde die weibliche Variante in der Tat besser verständlich. Aber letztlich höre ich da weder einen Mann noch eine Frau, sondern einen Computer.

    • @Mustardman:

      Genau dann wären Sie am Punkt angekommen. Sie würden diese Stimme sanft ausgeglichen ruhig und möglichst wenig aggressiv gestalten.

       

      Was meinen Sie wie sich eine solche Stimme dann anhört?

  • "Die Autorin Laurie Penny geht noch einen Schritt weiter: Digitale Assistentinnen seien weiblich, damit männliche Nutzer sie ausnutzen können, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben."

     

    Ich könnte mir allerdings auch vorstellen, dass es den genau gegenteiligen Effekt haben könnte, zumal Frauen im tradierten Rollenbild oft als "beschützenswert" gelten. Es gibt eine Art besondere Verpflichtung, ihnen gegenüber rücksichtsvoller zu sein als gegenüber Männer; auch ihnen ein höheren Maß an Privatsphäre zu gewähren, als Männern oft zugestanden wird.

    • @Existencielle:

      Angesichts der Tatsache, dass weibliche Sexualität und das Recht auf Verweigerung traditionell deutlich reglementierter sind, halte ich die Behauptung bzgl. Privatsphäre für gewagt.

      Ausserdem ist die "Beschützenswertheit" ja die Kehrseite, der Ausnutzbarkeit: Frauen, die ihre traditionelle Rolle ausfüllen, hatten Anrecht auf "Schutz", häufig durch den (Vater, Bruder, Ehemann) für den sie diese Rolle ausfüllten. Frauen, die sich dieser Rolle verweigerten, hingegen, waren Freiwild, die häufig nicht mal Anrecht auf gesetzlichen Schutz hatten (was sich auch heutzutage in Vergewaltigungsfällen fortschreibt).