piwik no script img

Attacke in BautzenNeonazi-Angriff auf linke Jugendliche

In der sächsischen Stadt attackieren Rechte eine Gruppe linksorientierter Jugendlicher. Der Staatsschutz ermittelt, die Partei die Linke warnt vor einem Nazi-Problem.

Der Kornmarkt in Bautzen. Hier ereignete sich der jüngste Angriff. Das Bild zeigt eine Versammlung Rechtsextremer im September Foto: dpa

Bautzen/Dresden epd | Bei einem Angriff von Neonazis sind im sächsischen Bautzen nach Angaben der Linken mehrere Mitglieder ihres Jugendverbandes teils schwer verletzt worden. Bei dem Vorfall auf dem Kornmarkt am Freitagabend habe unter anderem ein Jugendlicher einen Kieferbruch und eine junge Frau eine Schädelprellung erlitten, teilte der Landesverband der Partei am Samstag in Dresden mit.

Die Polizei sprach von „Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen“, von denen sieben „augenscheinlich dem linken Spektrum“ zuzurechnen seien. Ihnen habe sich „eine Gruppe von etwa zehn rechtsorientierten Jugendlichen“ genähert, dabei sei es zu „ersten Verbalattacken“ gekommen. „Nach gegenseitigen Provokationen kam es zu mehreren Körperverletzungen, wobei vier Personen leicht verletzt wurden“, hieß es weiter bei der Polizei. Der Staatsschutz ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Linke Jugendliche seien in Bautzen seit Monaten Anfeindungen von rechts ausgesetzt, erklärte der Sprecher des Linken-Landesverbandes, Thomas Dudzak: „Dieser gezielte Angriff ist nur die Spitze des Eisberges und erinnert nicht von ungefähr an die frühen 90er.“

Der Landesverband habe bereits vor einigen Monaten davor gewarnt, „das Problem mit Nazis in Bautzen kleinzureden“, betonte Dudzak. Alle staatlichen Behörden müssten nun dafür Sorge tragen, „den Rechtsstaat auf Bautzens Straßen gegen Nazis und mit ihnen sympathisierende Bevölkerungsgruppen durchzusetzen“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

4 Kommentare

 / 
  • 8G
    87233 (Profil gelöscht)

    "„Nach gegenseitigen Provokationen kam es zu mehreren Körperverletzungen, wobei vier Personen leicht verletzt wurden“"

     

    Das hört sich plausibel an.

     

    Nur, in Sachsen scheint es doch anders zu laufen als sonstwo.

     

    Es ist doch völlig egal: Radikalen sind Radikalen und von "Links" und "Rechts" zu sprechen ist augenwischerei.

  • Sachsen und speziell Bautzen hat doch überhaupt kein Problem mit Nazis - nur alle anderen passen da nicht mehr hin.

  • Ein Kieferbruch ist keine "leichte Verletzung".

    • @Mustardman:

      In Bautzen gibt es doch nur erlebnisorientierte Jugendliche. Nazis gibt es da nicht. Das wäre der Polizei da gänzlich neu.