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Kurzarbeit bei VW nur im Werk Emden

WOLFSBURG rtr/dpa | Nach der Einigung im Zulieferstreit verzichtet Volkswagen in fünf der sechs betroffenen Werke auf Kurzarbeit. Den überwiegenden Teil der Ausfallzeiten habe VW durch interne Maßnahmen auffangen können, erklärte der Wolfsburger Autokonzern. Lediglich im Werk Emden, wo die Produktion mangels Sitzbezügen gestoppt werden musste, habe es Kurzarbeit gegeben. In dem Werk waren 7.500 der 9.000 Beschäftigten von Kurzarbeit betroffen. Wegen des Streits mit zwei Lieferanten der Prevent-Gruppe waren insgesamt fast 30.000 Beschäftigte in sechs Werken von Kurzarbeit bedroht. Volkswagen hatte am Dienstag den Machtkampf mit den Zulieferern beigelegt.

Die Folgen des Streits hatten eine Debatte über das Kurzarbeitergeld ausgelöst, das von der Agentur für Arbeit gezahlt wird. „Kurzarbeitergeld darf nicht als Finan­zie­rungs­in­stru­ment bei wirtschaftlichen Machtspielen zwischen Unternehmen missbraucht werden“, forderte der ­arbeitsmarktpolitische Sprecher der Union, Karl Schiewerling.

Nach dem Zulieferungsboykott gegen Volkswagen hat Betriebsratschef Bernd Osterloh eine engere Anbindung des Autokonzerns an seine Partner ins Spiel gebracht. „Ich will damit jetzt nicht sagen, dass sich VW an all seinen Zulieferern beteiligen soll. Aber an verwundbaren Schlüsselstellen wäre das vielleicht ein Weg“, sagte Osterloh. „Ein denkbarer Ansatz dabei sind Minderheitsbeteiligungen – oder Vorkaufsrechte.“ Auch ­Toyota sei im Endeffekt an vielen seiner Zulieferer beteiligt.

Der zwischen Volkswagen und US-Klägern ausgehandelte Milliardenvergleich in der Abgasaffäre findet bei den geschädigten Kunden indes breite Zustimmung. Über 200.000 Dieselbesitzer hätten sich bereits registriert, um das Angebot anzunehmen, teilten Klägeranwälte am Donnerstagabend mit.

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