Syrischer Bürgerkrieg: Al-Nusra-Front trennt sich von Al-Kaida
Seit Jahren ist die Al-Nusra-Front ein kampfstarker Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida gewesen. Jetzt will sie eigene Wege gehen – und benennt sich um.
Damit falle der Vorwand für die internationale Gemeinschaft weg, wegen der Verbindungen der Al-Nusra-Front zu Al-Kaida Syrer anzugreifen. „Wir haben unseren Einsatz unter dem Namen Nusra-Front beendet und eine neue Organisation gegründet. Diese neue Organisation hat keine Verbindung zu irgendeiner ausländischen Partei.“
Zwar sagte al-Golani nicht ausdrücklich, dass seine Gruppe die Kontakte zur Al-Kaida abgebrochen habe. Er begründete die Neuorganisation aber mit dem Wunsch nach einer Annäherung an andere Rebellengruppen, die gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad kämpfen. Al-Kaida-Anführer Aiman al-Sawahri hatte zuvor seine Zustimmung zur Beendigung der organisatorischen Verbindungen zwischen beiden Gruppen gegeben.
Die Al-Nusra-Front wird von den USA als Ableger der extremistischen Al-Kaida und als Terrorgruppe eingestuft. Sie wurde deshalb von den Syrien-Friedensgesprächen im Februar ausgeschlossen. Russland und die USA beraten zudem über eine engere Zusammenarbeit im Kampf gegen die Organisation.
Die Al-Nusra-Front ist unter anderem in der Nähe von Aleppo im Norden Syriens aktiv und kämpft gegen die Soldaten von Assad. Russland und die USA unterstützen im syrischen Bürgerkrieg unterschiedliche Konfliktparteien, beteiligen sich aber beide an der Bekämpfung besonders radikaler Gruppen wie der Al-Nusra-Front und der IS-Miliz.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Entlassene grüne Ministerin Nonnemacher
„Die Eskalation zeichnete sich ab“
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Utøya-Attentäter vor Gericht
Breivik beantragt Entlassung
Böllerverbot für Mensch und Tier
Verbände gegen KrachZischBumm
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin