: Der VW-Diesel ist angezählt
Auto Neue Verfahren belasten Volkswagen. Vorstandschef Müller liebäugelt mit dem Ende des Diesel
VW hatte bei Millionen von Dieselfahrzeugen mit einer Software Abgastests manipuliert. In den USA sind inzwischen alle Dieselmodelle vom Markt. Ob der Konzern dort jemals wieder Dieselmotoren anbieten wird, bleibt unklar. „Das ist derzeit schwierig zu beantworten“, sagte Müller. Die Abgasreinigung sei „enorm aufwendig und teuer“. Gleichzeitig werde die Elektromobilität preiswerter und die deutschen Steuervorteile für den Diesel seien nicht gesichert. „Im Dialog mit der Politik müssen wir sehen, wie es weitergeht.“
Damit positionierte er sich weiter als Erneuerer, der einen grundlegenden Umbau will: mehr E-Autos, autonomes Fahren, mehr Mobilitätsdienstleistungen. Auf die Frage, ob der Abschied vom Verbrennungsmotor an die Energiewende bei Eon und RWE erinnere – mit dem Aus für die Nukleartechnik und der Schrumpfung bei Gas und Kohle – sagt der 63-Jährige: „Ein durchaus passender Vergleich.“
Müller könnte allerdings froh sein, wenn sich die Hauptversammlung vor allem diesem Thema widmen würde. Auf der Agenda stehen viel unerfreulichere Punkte: So hat die Finanzaufsicht Bafin nach Informationen von Reuters den gesamten VW-Vorstand wegen mutmaßlicher Marktmanipulation bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Und in den USA hat der erste Anleiheinvestor eine potenzielle Sammelklage von Anlegern auf den Weg gebracht, die mit dem „Dieselgate“ Hunderte Millionen an Wert verloren haben.
Meinung + Diskussion
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen