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Tschernobyl noch teurer

Schäden Studie schätzt Kosten der Katastrophe

BERLIN taz | Die Atomkatastrophe von Tschernobyl jährt sich bald zum 30. Mal. Konservative Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation kommen auf 69.000 Krebstote weltweit, andere zu deutlich höheren Zahlen. Da scheint es seltsam, die Schäden in Dollar oder Euro zu beziffern.

Das allerdings gehört zur Aufarbeitung dazu. Forscher des ifo-Instituts und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt kommen jetzt in einer Studie zu dem Ergebnis, dass die volkswirtschaftlichen Schäden des Desasters deutlich höher sind als bisher angenommen.

Die ukrainische Regierung schätzte bisher, dass bis heute jährlich im Schnitt 5 bis 7 Prozent des BIP des Landes verloren gehen, zusammen 148 Milliarden US-Dollar. Doch das umfasst nur die direkten Kosten, um Gelände zu reinigen und zu sichern oder Betroffene zu entschädigen.

Die Forscher versuchten jetzt die Kosten durch die psychologischen Schäden zu beziffern: Auch die Bevölkerung, die nicht direkt von der Strahlung betroffen war, trug Schäden durch die Ängste davon. Depressionen und andere Leiden verursachen ebenso Kosten, etwa im Gesundheitssystem: Noch einmal 2 bis 6 Prozent der Wirtschaftsleistung der Ukraine gehe jährlich so heute noch verloren.

Die psychischen Schäden für die 4 Prozent der Bevölkerung, die direkt betroffen waren, sind nicht eingerechnet. „Insofern ist unsere Schätzung wohl eher eine Untergrenze“, sagt Koautorin Natalia Danzer. IA

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