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„Panama Papers“ und die GierListe der Schande

Die Panama Papers geben einen Einblick in die Welt der Superreichen. Für sie ist Geld nicht mehr „geprägte Freiheit“, sondern Selbstzweck.

Ab wann hat man genug? Foto: dpa

Die Gesellschaft braucht unser Engagement, der Staat nur unser Geld. Doch da sollten wir pingelig sein: Dem Fiskus gebührt kein Cent mehr, als ihm von uns zusteht.

Insofern ist ehrenwert, was Steuerfachleute tun, nämlich verhindern, dass der Staat Geld bekommt, auf das er keinen Anspruch hat, uns also ein Stück Freiheit raubt. Denn, das wissen wir seit Dostojewski: „Geld ist geprägte Freiheit.“

Dostojewski hat auch gesagt: „Es gibt kein Glück im Wohlstand, durch Leiden wird das Glück erkauft.“ Aber dieser Satz ist leider weniger überzeugend. Das zeigen die Panama Papers: Wenn man sich die Menschen anschaut, die ganz offensichtlich versuchen, dem Staat noch nicht mal das zu geben, was ihm zusteht, weil sie glauben, dass Wohlstand eben doch eine Voraussetzung für Glück sein kann, muss man an der Weisheit des großen russischen Schriftstellers und der Gerechtigkeit in der Welt zweifeln.

„Verzweifeln“ wäre das treffendere Wort. Denn ist es nicht unfassbar, dass die, die sowieso schon viel zu viel Geld haben, um es sinnvoll oder wenigstens lustvoll noch ausgeben zu können, offenbar den Hals nicht vollkriegen? Der derzeit beste Fußballer der Welt oder stinkreiche russische Oligarchen, um nur ein paar aus einer langen Liste der Schande zu nennen? Sicher, Gier hat es immer gegeben. Komischerweise ist sie vor allem bei denen besonders stark ausgepägt, die eigentlich gar keinen Grund dafür haben, weil sie sowieso schon in Geld schwimmen.

Wie aus dem Zynismus ausbrechen?

Aber faszinierend ist schon, dass dank den Panama Papers ein kleiner Einblick in eine Klasse von Menschen möglich ist, für die Geld keine „geprägte Freiheit“ mehr ist, sondern offensichtlich Selbstzweck: Je mehr Nullen auf meinen Kontoauszügen vor dem Komma stehen, desto mehr bin ich. Wir schauen durch die Panama Papers auf eine wie durch den Strahl eines Leuchtturms kurz beleuchtete Welt im Dunkeln, die sich nur noch durch Geld selbst spürt. Dass sich selbst einer wie der genannte Fußballer nicht durch seine überragende sportliche Kunst definiert, sondern über den Mammon, ist erschütternd – und auch ein wenig traurig.

Diese Papiere illustrieren perfekt die eher abstrakte Statistik der britischen Wohlfahrtsorganisation Oxfam, nach der 2014 die 85 reichsten Menschen der Welt das gleiche Vermögen hatten wie die arme Hälfte der Weltbevölkerung. In Zahlen ausgedrückt: Der Reichtum des obersten einen Prozents beträgt etwa 81,1 Billionen Euro. Tendenz steigend. Wer jemals die Superjachtparade im Hafen von St. Tropez oder eine Maserati-Autokolonne in der City von London erlebt hat, mag zunächst darüber staunen und lächeln. Sehr schnell fühlt man sich nur noch schlecht, wenn gleich um die Ecke Obdachlose ihre Cents aus Pappbechern zusammenzählen.

Angesichts der Panama Papers möchte man am liebsten (wieder) Kommunist oder irgendwie Revolutionär werden – aber das sind ja beides Konzepte, die sich als wenig erfolgreich erwiesen haben. Desillusioniert, wäre man schon froh, wenn wenigstens die internationale Finanzaufsicht funktionieren würde. Oder so etwas wie ein weltweites Fiskalsystem, das die vielen Steuerschlupflöcher verschließt und es den einzelnen Staaten erlaubt, von ihren Reichen das an Steuern zu erhalten, was ihnen zusteht.

Sicherlich ist es auf der Welt nie gerecht zugegangen, aber die weltweite Ungerechtigkeit und Ungleichheit hat ein Maß erreicht, das nur noch zynisch erträglich ist. Ist es schon naiv, darüber nachzudenken, wie man aus diesem Zynismus ausbrechen könnte?

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43 Kommentare

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  • Reich sein ist keine Schande.

    Arm zu sein, ist eine Schande.

     

    Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:

    Halt du sie dumm, – ich halt’ sie arm!

     

    Reinhard May

  • "Die wirklich teuren Flüchtlinge, das sind nicht die, die vor Krieg und Terror fliehen. Die wirklich teuren sind die Flüchtlinge in Nadelstreifen, das sind die Steuerflüchtlinge, das sind die Konzerne und reichsten Familien, die mit tausend Tricks die öffentliche Hand in Deutschland jedes Jahr um bis zu 100 Milliarden Euro prellen." (S. Wagenknecht)

  • In nächster Zeit können die Menschen weltweit besser wissen, wo der Reichtum hin verschwindet.

     

    Was wir mit dem Reichtum machen?

    sozialisieren

    egalisieren

    kooperieren -

     

    und keine Gegensätze zwischen unterschiedlich gebräunten Herrschern konstruieren, und halluzinieren, wo keine bestehen.

     

    Marcus Klöckners Interview mit Volker Bräutigam auf heise.de vom 3.4.2016 über die fiesen Lügenmachenschaften der ARD und Bräutigams endlichen Abgang, bringt Auffassungen über die Abläufe in der Ukraine und Unterstellungen zum Syrienkonflikt, die den LeserInnen manipulativ etwas unterschieben:

    so erzeugten MKlöckner und Bräutigam den Eindruck, die ARD-Berichte hätten alle stets die Jabhat al-Nusra-Front als „gemäßigte Rebellen“ bezeichnet. Das ist Demagogie.

    Ja, es gibt säkular und nicht islamistische bewaffnete Anti-Assad-Kämpfer und diese hier sind gemeint:

    Diese Tabelle lesen und auswendig lernen: http://blogs.spectator.co.uk/2015/11/yes-there-are-70000-moderate-opposition-fighters-in-syria-heres-what-we-know-about-them/

    • @nzuli sana:

      Haben Sie denn auch die Kommentare gelesen bei der Tabelle??

  • Selbstverständlich sind mit einer transnationalen Kapitalistenklasse alle Kapitalvermögensbesitzer gemeint und alle die auf alle möglichen Wege zu Reichtum gekommen sind.

    Die Panama Papers sind eine sensationalle Veröffentlichung und über 100 Medienpartner haben der SZ bei der Edition der riesigen Datenmengen geholfen.

     

    Dann ALS ERSTE REAKTION zu behaupten die Veröffentlichung sei westlich gesteuert - wie das jungewelt, nachdenkseiten, und hier A Pohlmann und h.g.s. behaupten, ist lächerlich und peinlich.

    Fussballer und die FIFA sind alle also östlich oder was?

     

    Obama ist übrigens Investor - im Sudan.

    Es gibt übrigens mehrere Erdteile, über 100 Herrscher,

    über 1000 Mafiosi und

    wer die Behauptung abschaffen, unterdrücken möchte, dass in Russland kapitalistische Verhältnisse herrschen und sich die Herrscher im Kreml mafiöser Methoden bei ihrer Bereicherung bedienen, ist reaktionär und gegen die Menschenrechte gerichtet.

    • @nzuli sana:

      Inwieweit "lächerlich und peinlich" für Sie selbst, eine relevant- psychologische Größeneinordung einnimmt, müssen Sie im Folgenden selbst entscheiden:

       

      Aber, dass Sie zwischen Ihrem behaupteten "behaupten" und meinem deutlich ausgewiesenen Veröffentlichen von Nachdrucken anderer Journalisten nicht unterscheiden können, macht Ihre Vorgehensweise entweder "lächerlich" oder verdächtig, nur mainstreammäßig-vorgestanzt-nachplappernd, ohne eigene Reflektionsstruktur vor gehen zu können.-

       

      Was wüssten Sie z.B. über so richtig Schwere-Jungs-Kaliber, wie z.B. die Tatsache, dass sich die USA einen ganzen Steuerflucht-Staat leisten: Den Bundesstaat Delaware.

       

      Oder wer z.B. der EU aber so richtig derbe, schweren Steuerflucht-Schaden zufügt: Luxemburg und Niederlande.

       

      Wer genau deckt den Delaware-Steuerbetrug? Wer von den Clinton-Wahlspendern zum Beispiel hat sein Geld in Delaware? Welche Rolle spielt der organisierte US-Steuerschwindel im TTIP-Abkommen?

      Warum nahm man sich ausgerechnet ein auch als Steueroase so sehr kleines Land wie Panama vor?--Das Alles weiß natürlich auch ich bisher noch nicht.

      Aber das Alles wäre doch mal ein solides journalistisches Projekt.- Wie gesagt Ihr energieloses, gedichtmäßiges Aufsagen abgetakelter Musterformulare zur Verteidigung westlicher Wahrheiten reicht dahingegen nur zum entnervt-müden Lächeln über soviel Klischee-Auftritt.

      • @H.G.S.:

        Alles bekannt.

        Nicht die einen Machthaber gegen die anderen aufwiegen.

        • @nzuli sana:

          Es bleibt bei meinem persönlichen Vorwurf gegen Sie, dass Sie sich Ihre Statements zum Teil aus den Fingern saugen. Hier weiter unten finden Sie (bei @Grisch) meine wiederholt geäußerte "Gewichtung" Putins. Und wenn Sie tatsächlich sachlich korrekt vorgingen, fänden Sie nicht einen Beitrag, in dem ich Putin den Vorzug gäbe gegenüber den anderen, momentan Herrschenden. Aber ich lasse mir von diesen, selber so hinterlistig-moralistischen Westliche Werte-Heuchlern, nunmal kein X für ein U vormachen. Sie persönlich scheinen ja auf deren Masche zu stehen?- Glückwunsch zu soviel naives, geistiges Mitläufertum.

  • Das ganze Klo ist bis zum Rand vollgeschissen und wer war`s ? Nehmen wir die Klobürste - eintauchen und allen, die uns nicht gefallen und in der Klo-Zelle waren, schmieren wir die Klamotten damit an.

    Klofrau Söder, bitte sauber machen und runterspülen ! Dafür gibt´s Gehaltszulage. Morgen glänzt die Bude wieder und keiner wird mehr die Nase rümpfen.

  • 3G
    33641 (Profil gelöscht)

    So unglaublich es klingt, aber Steuern sind dazu da, staatliche Aufgaben, wie das Schulwesen, den Straßenbau und unzählige andere Aufgaben des Gemeinwesens zu finanzieren. Wer eine Briefkastenfirma "betreibt", schädigt daher alle.

    • @33641 (Profil gelöscht):

      Schonn - but -

       

      taz-Liebling Slotij findet ~>

      Steuern sind staatlicher Raub - &

      Pfeift sich ne C 4-Pension rein!

      So gehts doch auch -

      Ganz auf Höhe von Zorn &'Zeit!

  • Ich verlinke gern auf diesen relativierenden Artikel: http://www.heise.de/tp/artikel/47/47867/1.html - wonach Indizien dafür sprechen, daß die Panama Papers keinen Schlag gegen den verbrecherischen Reichtum darstellen, sondern nur eine Etappe im Krieg der einen gegen die anderen Verbrecher. Lassen wir uns davon nicht benebeln! - Interessant ist die Haltung von WikiLeaks dazu: http://www.ibtimes.co.uk/panama-papers-wikileaks-anonymous-call-mossack-fonseca-documents-be-made-public-1553183 - Wann berichtet die TAZ darüber?

    • @Albrecht Pohlmann:

      Ich empfehle dringend diesen Beitrag: http://taz.de/!5289426/

      Hier wird die ganze Wahrheit aufgedeckt. Der Text ist wahrscheinlich aus Versehen in die taz reingerutscht und wird bestimmt bald wieder vreschwinden...

    • @Albrecht Pohlmann:

      ;))(( Danke. - &

      korrekt - da gehts lang -

      Die Nebler du taz - das beruht leider auch auf mangelhaftem Handwerkszeug & Fehlender Reflektion ~> Gier/Schande etc - verstellt den nüchternen Blick auf Zusammenhänge - & bleibt mit Verlaub in der Empörung unfundiert hängen!

  • Sagen wir es so: Wenn Sie keinen Weg mehr aus dem Zynismus heraus finden, dann brauche ich persönlich die taz nicht mehr. Für ein zynisches die-Welt-ist-eben-so-wie-sie-ist kann ich auch die FAZ lesen. Dann habe ich die längste Zeit die taz mit meinem monatlichen Beitrag unterstützt.

     

    Es ist (auch) eine Frage des eigenen Willens. Rechte hat man nicht, Rechte muss man sich erkämpfen. Vor zweihundert Jahren hatten wir noch eine Monarchie in diesem Land. In solch einem System machen die Mächtigen erst recht, was sie wollen. Wollen Sie all das aufgeben, was sich die paar Generationen seitdem erkämpft haben?

     

    Es gibt in Gesellschaften immer zwei Pole, die Progressiven und die Reaktionären. Wenn die Progressiven aufhören zu kämpfen, übernehmen die Reaktionären das Ruder, und irgendwann sind wir im Mittelalter zurück. Wollen Sie da hin? Ich nicht.

     

    Sind Sie noch verzweifelt oder schon zynisch? Der Verzweifelte sieht zwar keinen Hoffnungsschimmer mehr; die Tatsache, dass er immer noch nach Hoffnung sucht, zeigt aber, dass er noch daran glaubt, dass es sowas in der Welt gibt - oder geben muss. Der Zyniker leugnet demgegenüber sogar die Idee der Hoffnung, weil die Welt eben so ist wie sie ist und man nichts ändern kann. Der Zyniker hat seine Würde verloren, als er die Hoffnung aufgab. Der Verzweifelte spürt seine Würde zwar nicht mehr, hat sie aber noch nicht verloren, weil er noch immer danach sucht.

     

    Es liegt in der Natur eines Ideals, dass die Realität anders ist. Es ist gerade eben nicht die Aufgabe eines Ideals, die Realität abzubilden, sondern über sie hinauszuweisen. Ideale sind kein Humbug, bloß weil die Realität brutal ist - im Gegenteil, sie sind ein Teil dieser Realität. Denn während wir unser Handeln an ihnen ausrichten, erschaffen wir die Realität der Zukunft. Und die kann besser sein als die Gegenwart - muss sie aber nicht. Fortschritt ist möglich, kommt aber nicht von alleine.

    • @Smaragd:

      Vielen Dank für Ihre erhellenden Sichtweisen wider die Resignation.

    • @Smaragd:

      So sieht's aus.

      Das geht aber auch ganz ohne Hoffnung, einfach weil's dem Moment angemessen ist.

      Und Zynismus ist in der Tat eine Art aktive Form der Resignation...

  • Vielleicht sollte man es statt mit Zynismus mal mit einer handfesten Beschimpfung der Wähler versuchen, die die gleichen Parteien immer wieder wählen:

     

    "In Deutschland ziehen die Bürgerinnen und Bürger nun mal nicht entschlossen zur Wahlurne, um dem Staatsversagen ein Ende zu bereiten. Es werden keine Konsequenzen aus Finanz-, Sicherheitsapparat- oder Wirtschaftsskandalen gezogen. Es wir stets weiter ‘Business as Usual’ getrieben, solange die Politik den einzelnen Menschen nicht weiter belästigt im Alltag. Das Interesse an nachhaltigem, gerechtem und erfolgreichem Regieren ist in Deutschland so weit verbreitet wie Frischeis vom Nordpol.

     

    Und das ist der eigentliche Skandal im Deppenland!"

     

    https://wagnisdemokratie.wordpress.com/2016/04/04/demenz-demokratie-im-deppenland/

  • heute vor der Zentrale der Deutschen Banki ;-)

     

    ......................

    http://icelandmonitor.mbl.is/news/news/2016/04/05/vi_deo_highlig_hts_from_yester_day_s_protest_capt_u/

  • ?- "Dostojewski hat auch gesagt: „Es gibt kein Glück im Wohlstand, durch Leiden wird das Glück erkauft.“-?-

    ----

    Ach was? -Er hat auch diesen Jesus wieder zurückgeholt und diesen dann erneut quälen und mit Tod bedrohen lassen: Weil so ein moralisch überkandidelter Typ wie dieser Christen-Heini, in der modernen Welt sogar selbst den Kirchenvätern im Weg war. Alle wollten nämlich ungestört ihren Geschäften nachgehen. Es sollte niemand "Schande" rufen dürfen. Und so sieht’s doch schon wieder mal aus. Haut den Putin, lasst aber unsere westlichen Politiker aus dem Spiel.

     

    Aber mal abwarten:

    Aufgrund der verschlagen-selektiven Umgangsweise mit dem Leaks-Material durch diese vorgeblich investigativen MainstreamMedien, hat sich die Whistleblower-Plattform WikiLeaks gemeldet:

    Sie will im Gegensatz zu den großen MainstreamMedien, ohne jegliche Bewertung nun alle rund 11 Millionen Dokumente öffentlich machen. Die Art und Weise, wie die Konzernmedien die Mossack-Fonseca-Informationen filtern, folgt nämlich auffällig-direkt der Agenda der so scheinheilig-ehrenwerten westlichen Regierungen.

    Hauptsächlich haben sie nach Firmen gesucht, von denen sie glauben, dass diese gegen UN-Sanktionen verstoßen. Der Guardian berichtet das ebenfalls, und hängt dankenswerter Weise gleich eine Liste der betroffenen Länder an: Simbabwe, Nordkorea, Russland und Syrien.

    Bisher wird überhaupt nicht erwähnt, wie westliche Konzerne und westliche Milliardäre Mossack Fonseca verwenden. Dabei sind das die wichtigsten Kunden. Und der Guardian beruhigt dieses Klientel auch schnell: „Ein Großteil des geleakten Materials wird privat bleiben.“

    Abwarten. WikiLeaks will nun also doch, auch selber mitmischen. Dann kommen alle Karten auf den Tisch. Abwarten.

    • @H.G.S.:

      Da wird noch mehr kommen, keine Sorge, schließlich sind die Dokumente ja investigativen Journalisten aus über 60 Ländern zugänglich.

       

      Es ist aber immer wieder lustig zu lesen, wie sie versuchen ihren lupenreinen Kleptokraten aus der Schusslinie zu argumentieren...

      • @Grisch:

        Das find ich aber jetzt komisch... kann gar nicht erkennen wie H.G.S in seinem Beitrag versucht irgend jemanden aus der Schusslinie zu nehmen. Er befürwortet hier doch nur, dass alle 11 Mio Dokumente öffentlich gemacht werden. Oder sehe ich da was falsch?

      • @Grisch:

        In ihrem Zuordnungsversuch "ihren Kleptokraten” sind sie aber sowas von auf dem Holzweg. Ganz im Gegenteil, weil ein solcher Typ mir nie geheuer war, hatte ich von Anfang an ein besonderes Augenmerk auf den und habe das beständig.- Tja, und wie es im Leben manchmal so kommt: Dabei fielen mir dann aber eher die anderen Typen, von denen ich mir sachlich-glaubwürdige Belege für mein Mißtrauen gegen Putin erwartete, die fielen mir dann bass erstaunt, als eine ziemlich verlogene Bande auf. Seitdem bin ich, ein in seiner Glaubwürdigkeit an seine westliche Herkunftssphäre sich schwer getäuscht sehender, gegen diese Glaubwürdigkeit der westlichen Zivilisationsvertreter beständig warnend anplärrendes Produkt dieser Gesellschaft, Veränderter geworden. Will mir allerdings keinen so rechten Spass machen- im Gegenteil. Aber sich von diesen so typischen, reichtums- und machtbesessenen Panama-Papers Zeitgenossen, die vor allem auch unsere westliche Mentalitätenwelt so sehr prägend ausmachen und ausgestalten (Sie erinnern sich an den Hinweis auf Dostojewski, mit dem ja zunächst eigentlich Gessler anfing), sich also nicht weiter an der Nase rumführen zu lassen, ist ein Stück Realitätsgewinn für mich geworden...Ich werde weitermachen und Sie werden, von Fall zu Fall, diesbezüglich weiter widersprechen. Mal sehen, wer wie bei seiner Sache bleiben wird. Der Kampf um die reelle Wahrheit geht unablässig weiter.

        • @H.G.S.:

          Vorm Absenden ist wohl was verrutscht.

          Also:

           

          "..ein in seinem Glauben an die Glaubwürdigkeit der Verteter seiner westliche Herkunftssphäre sich schwer getäuscht sehender.."

           

          stand da mal.

      • @Grisch:

        ... und dass zumal dieser Klepto-Präsident gesellschaftspolitisch betrachtet auf einer Linie mit FN, FPÖ, AfD und Orban´s FIDESZ liegt , also weit rechtsaußen. Aber da wird ja auch permanent der Terminus "Mainstreammedien" (MSM) gebraucht .... nomen est omen ;-)

  • ".... nie gerecht zugegangen, aber die weltweite Ungerechtigkeit und Ungleichheit hat ein Maß erreicht, das nur noch zynisch erträglich ist."

    Machen Sie mal einen Zeitsprung in die Welt von vor 50, 100 oder 500 Jahren.

     

    Ich finde derlei Wehleidigkeit und Selbstmitleid unerträglich. Ich würde mit keiner Generation vor der unseren wechseln wollen.

    Machen wir was draus, werden wir besser, wir enttarnen die Typen und schicken Sie in den Bau oder kaufen Messi seine doofen Trikots nicht mehr ab.....

    ....aber hören Sie auf jämmerliche Weltschmerzplattheiten von ungerecht und arm und ausgenutzt ständig zu wiederholen und den Leuten sinnlose Depressionen einzureden.

    • @Tom Farmer:

      " oder kaufen Messi seine doofen Trikots nicht mehr ab..... "

      Zum Nicht-Kaufen fehlt aber vielen das

      Geld!

  • Schon das Fotto - wie windschief!

    Es geht nicht um peanuts! Echt nicht!

     

    Es geht auch nicht um große Geldmengen. Jedenfalls nicht allein!

    "Holt die Lear-Jets vom Himmel" - (ein Ökonom mal inne taz;)) kommt - öh -

    Dem Kern schon was näher.

    Menschen mit x-Millionen hab ich

    Gut gekannt. Die hätten für diese hier verhackstückte Klientel nur

    Verachtung übrig gehabt!

    Zig-Millionenen schwere Selfmademen: "Jung - eine/zwei - das merkste noch! Aber dann - 1xSattessen&einen Anzug gleichzeitig - ja ok - Aber dann gehts um Macht im Concern! Thats it! Shure!

    Damit wir nicht aneinander vorbeireden - keine Waisenknaben!

    Nein - wirklich nicht!

    (vgl statt vieler - Romulo Gallegos Canaima;((

    Aber durch die Anknüpfung nach der Wende an die Unterseekabel-gestützte Weltwirtschaft vor 1914

    UND!! - die dazu 0/1-pc-ermöglichte &!! UNGEDECKELTE (Gell - Gerd&Tony!!) Geldmengenvermehrung - sind diese Unsummen von Learjet-relevantem wirtschaftsfernem Geld in der

    Hand weniger entstanden.

    D.h. - sie werden

    Nicht! wirtschaftswachstumsrelevant (=risikobehaftet!) hin&hergeschoben!

    Nein! Sondern ausschließlich renditerelevant!! Was aber bedeutet - der Job der Learjetter - ist allein Zu&Abfloating & zwar ausschließlich nach diesem Kriterium! & klar klar klar

    Steueroasen - sind der zwingende renditesichernde Partner für eben dieses CASH-PLAYING - der FEW BEAUTY&RICH! Schön Aufgekippt! Ja!

     

    ff - aber Hallo;)

    • @Lowandorder:

      ff - Jau;)

       

      Gier - mit Verlaub Herr Gessler -

      Das kommt so passend - apokryph;)) daher! & Gehört damit genauso verschleiernd in die religiös-mystische Kette ~> "Göttliche Vorsehung ~> Abgelöst durch den allmächtigen;() Markt ~> NEOLIBERAL ~> NEOCONS & COINS;))(( vgl Souveränitätseffekt by

      Joseph Vogl http://www.taz.de/Joseph-Vogl-ueber-sein-neues-Buch/!5017253/

      & Die Bosheit sei gestattet - Pascht!

      Der Kinderglaube ala taz - Es gäbe

      "Den Leviathan" - nicht mehr! Sorry -

      TURKEY-DEAL - makes the different &

      The PANAMA-PAMPERS - TOO!

      kurz - statt Nebelkerzen &

      Reli&Eso-Pampe - ja das isses - !;)

      Mal Klartext - mit Ol Techtmeier;))

      "Jung - mach die Augen auf -

      Dann siehste mehr!";-D

      So geht das!

  • Wieso denn " Liste der Schande "...wenn ich nur an den Herren Junkers/Luxemburg denke dann wird mir doch schon jetzt übel.

    Hans-Ulrich Grefe

  • Ist ja alles richtig, aber hört auf diese peinliche Oxfam Studie zu zitieren

  • Desillusioniert und zunehmend zynisch beschreibt wohl ganz gut wie es vielen derzeit geht. Wenn man auf das Ganze schaut, ist es überwältigend, aber im Kleinen kann man was verändern und daraus kann was großes werden.

    "If you can't change your world, change yourself "

    • @JoWall:

      change yourself

       

      lies kluge zeitungen - und blogs - mach gute zeitungen, blogs und (...) kunst.

       

      selbst gemachte

    • @JoWall:

      also......... anpassen ...soll es das sein? Kann ich nicht !!!!!!

      Hans-Ulrich Grefe

  • Geld ist "geprägte Freiheit"? Interessante Ansicht.

  • "Der derzeit beste Fußballer der Welt oder stinkreiche russische Oligarchen, um nur ein paar aus einer langen Liste der Schande zu nennen?"

     

    Vergessen Sie nicht die stinkreichen westlichen Oligarchen. Übrigens auch die nur Reichen und nur sehr Wohlhabenden sind als Resultat des Systems Teil des Problems. Nicht nur Dostojewski hatte Recht: Auch Marx, auch Lenin.

  • Man sollte sehr vorsichtig sein, wenn man sich Revolutionen wünscht, denn es gibt durchaus eine Art von aktueller Revolution, die diese Gier anklagt und das ist die radikal-islamistische Revolution des IS.

     

    Darüber wird hierzulande viel zu wenig geredet (und stattdessen so getan als seien das einfach nur religiöse Amokläufer, die "die Freiheit hassen"), aber die sind genauso "sozialistisch" wie die Nationalsozialisten "sozialistisch" waren. Empfundene Gerechtigkeit bzw. Ungerechtigkeit ist das, womit diese Revolution ihre Kämpfer rekrutiert. Und sie erweist sich als alles andere als erfolglos, eben weil sie so unerbittlich moralisch ist (wertfrei betrachtet). Solche Enthüllungen wie diese jetzt sind Wasser auf deren Mühlen und ein weiterer Tritt in den Unterleib der Freiheit (zu der ja vielleicht auch die Freiheit gehört, ganz viel Geld "machen" zu dürfen, solange es sich im Rahmen der Gesetze bewegt).

     

    Letztlich gehören Steuerhinterziehungen und andere illegale Geschäfte juristisch verfolgt, aber das Breittreten von Briefkastenfirmen ohne illegale Machenschaften ist einfach nur das Bedienen von Sensationslust auf dem Niveau von Prominentennacktbildern.

     

    Was dieses System ersetzen wird, wird noch zehnmal schlimmer sein. Die Herrschaft des Geldes wird ersetzt werden durch eine noch viel grausamere Herrschaft der Moral, hinter der sich natürlich auch wieder Reichtum und Privilegien verstecken werden, aber diesmal mit absoluter Macht. Wie bei den Nazis damals auch.

    • @Mustardman:

      Bisschen sehr billig ihre Argumentation.

      Revolution = hirnloser Mob. Moral = grausam. Veränderung des Systems = Is und Nationalsozialismus. Investigativer Journalismus = Tritt in den Unterleib der Freiheit.

      Angst frisst Hirn.

      Wohlstandschauvinismus im Endstadium.

      • @Andreas J:

        Allerdings. Diese Argumentation (von &NBSP) scheint mir so an den Haaren herbeigezogen wie ein Vergewaltigungsopfer im 30jährigen Krieg. (Sorry, das Bild erschien grad so in meinem Kopfe)

        Erinnert mich an die Argumentation der AfD, die Ihre Gegner in die Ecke des Nationalsozialismus stellt.

      • @Andreas J:

        Entschuldigung, aber das ist Schwachsinn. So war das nicht gemeint und es braucht schon etwas bösen Willen um so etwas in das hineinzulesen, was ich geschrieben habe.

         

        Wovon ich rede, ist diese bestimmte Revolution, die die einzige ist, die zur Zeit mehr und mehr Anhänger findet und das ist kein Zufall. Und dass DIESE Revolution auf eine Art von unmenschlicher Moral setzt, in der der Mensch gar nicht mehr vorkommt (sondern nur noch das angebliche Wort Gottes) und es sowas wie "Menschenrechte" überhaupt nicht gibt.

         

        Und ja, gesetzlich und unnachgiebig durchgesetzte Moral tendiert zur Grausamkeit, weil der Einzelne bis in den privaten Bereich den angeblichen Interessen der Gemeinschaft unterworfen werden soll. Es gibt große Überschneidungen zwischen Moral und Unfreiheit.

         

        Und mal ganz im Ernst: Wo sehen Sie denn aktuell tatsächliche Veränderungstendenzen des "Systems" - außer eben Faschismus (egal ob die religiöse oder ethnisch/nationale Variante)? Und das speist sich aus unzähligen Rinnsalen, die moralische Empörung ist auch eine davon.

        • @Mustardman:

          Ist ihnen schon mal der Gedanke gekommen, dass der IS entstehen konnte durch eine Politik seitens Europas,der USA und ihrer Verbündeten, in der Moral keine, oder kaum eine Rolle spielt?

          Sie behaupten das die Enthüllungen Wasser auf die Mühlen des IS sind und sogar "ein Tritt in den Unterleib der Freiheit". Ja das ist es. Aber nicht wie sie es darstellen. Ihnen geht es ja scheinbar darum das sich unser System keine Blöße geben darf. Nicht durch korrektes handeln sondern durch verschweigen. Und warum? Damit es sich moralisch über jene stellen kann, die unseren Status quo in Frage stellen. Wir sind die guten. Was nutzen Gesetze die nicht auf Moral und Gerechtigkeit basieren? Nichts! Weil sie irgendwann reine Willkür sind, diktiert von den Interessen der Mächtigen. Für sie ist die "Herrschaft des Geldes" wie sie es nennen, das kleinere Übel. Für andere auf diesem Planeten ist sie grausam und brutal. Der Begriff Menschenrechte verkommt zu einer Worthülse.

          Glauben sie ernsthaft die Überschneidungen zwischen Kapitalismus und Unfreiheit sind geringer oder weniger grausam? Ich war oft in Westafrika und ich habe sehr viel Elend gesehen. Da fragt man sich, für wem eigentlich die Menschenrechte Gültigkeit besitzen.

          Der Kapitalismus konditioniert die Menschen dahingehend, dass jede Veränderung oder Reglementierung hin zu einer gerechteren Verteilung des Reichtums eine Bedrohung darstellt. Negative Auswirkungen wie IS und rechte Bewegungen werden zu recht als Bedrohung unserer Freiheit angesehen. Aber anstatt die Ursachen zu bekämpfen, dienen sie als Vorwand zum Demokratieabbau. Wir brauchen einen schnellen,grundlegenden und nachhaltigen strukturellen Wandel. Also eine Revolution.Und die muss nicht gewalttätig sein. Vorausgesetzt es wird schnell gehandelt! Übrigens moralische Empörung gegenüber Ungerechtigkeit ist zutiefst menschlich. Nimmt das Maß an Ungerechtigkeit und Ungleichheit überhand, dann kracht es irgendwann.

        • @Mustardman:

          Also im Klartext: Wenn die Machenschaften der Superreichen aufgedeckt werden, so ist das eine "Art von unmenschlicher Moral", woraus im Gegenzug folgt, dass nur der pure Kapitalismus mit allen Möglichkeiten der Verschleierung menschlich ist?