: Bloß nicht billig bauen
Wohnen Architekt Kollhoff plädiert für nationales Bauprojekt, um die Wohnungsfrage zu lösen
Der Architekt Hans Kollhoff (69) macht sich im Kampf gegen Wohnungsnot für ein nationales Bauprojekt stark. Alles, was von Architektenseite heute wieder hervorgekramt werde zur Lösung der Wohnungsfrage, komme aus der Werkzeugkiste eines abgehalfterten „sozialen“ Wohnungsbaus, schreibt Kollhoff im Tagesspiegel vom Dienstag. Der renommierte Architekt, der in Berlin zum Beispiel den Kollhoff-Tower am Potsdamer Platz entwarf, spricht sich gegen eine „Billigbauweise am Stadtrand“ aus.
„Wir sind ein reiches Land und wir werden uns eines Tages zutiefst schämen müssen für die Notunterkünfte, die wir unseren Mitmenschen zumuten“, so Kollhoff. „Ein Blick auf Google Maps zeigt uns, wie viel Platz wir in unseren Stadtzentren haben, unwirtliche, von Anspruchsdenken blockierte Flächen, die nach einer weitsichtigen, wenn auch momentan unbequemen Entscheidung schreien.“
Kollhoff lobte die zu DDR-Zeiten gebaute Karl-Marx-Allee in Berlin. „Sie ist das einzige Beispiel deutscher Stadtbaukunst und Architektur, die an die große Tradition des 19. Jahrhunderts anknüpfen konnte und den Vergleich nicht zu scheuen brauchte mit den europäischen und amerikanischen Großstädten.“ (dpa)
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