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Debatte antirassistische SpracheMissionarskopf im Brötchen

Daniel Bax
Kommentar von Daniel Bax

Wer unsere Sprache nicht hinterfragt, will sich nicht mit Rassismus beschäftigen. Wir müssen endlich aus der Euphemismus-Tretmühle ausbrechen.

Ein Schaumkuss auf einem deutschen Brettchen Bild: imago/steinach

S prachbewahrer mussten in den vergangen Monaten ganz tapfer sein. Erst wurde das Wort „Neger“ aus dem Kinderbuch „Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler gestrichen. Dann musste sich ein süddeutscher Konditor für seine „Mohrenköpfle“, die er auf einem Tübinger Schokoladenmarkt feilbot, einen neuen Namen suchen. Und jetzt soll auch noch das Zigeunerschnitzel dran glauben? In Hannover haben gleich mehrere Restaurants, der Vorgabe der Stadt folgend, den Begriff – nicht das Gericht! – von der Speisekarte gestrichen. Es heißt jetzt Schnitzel nach Balkan, Budapester oder Ungarischer Art.

Erstaunlich daran ist weniger, dass bestimmte Begriffe, in denen sich der tradierte Alltagsrassismus spiegelt, heute in Frage gestellt werden. Erstaunlich ist, dass das erst jetzt geschieht. Und erstaunlich ist, auf was für eine erregte Abwehr das oft stößt – auch bei Menschen, die sich gemeinhin für links, fortschrittlich und aufgeklärt halten. Die reagieren oft auch nicht anders als der dumpfe Stammtischbruder: mit einem empörten „Das wird man doch wohl noch sagen dürfen!“ Außerdem habe man das immer schon so gemacht, was sei also dabei?

Dabei ist die Bezeichnung „Zigeunerschnitzel“ zum Beispiel jüngeren Datums. Wie der Linguist Anatol Stefanowitsch herausgefunden hat und im sehr lesenswerten „Bremer Sprachblog“ erläutert, taucht der Begriff erst seit den Fünfzigerjahren in deutschen Kochbüchern auf – wahrscheinlich, um dem herkömmlichen Paprikaschnitzel, wie es davor genannt wurde, einen zusätzlichen exotischen Anstrich zu geben. Den Völkermord an den Sinti und Roma hatte man bis dahin offenbar erfolgreich verdrängt und durch romantische Assoziationen ersetzt. Der Begriff „Mohrenkopf“ hingegen spiegelt einen kolonialistischen Blick wieder, der schwarze Menschen zum Objekt degradiert. Man stelle sich vor, im Kongo gäbe es ein Gebäck, das als „Missionarskopf“ verspeist würde: der Gedanke an einen ins Symbolische verlagerten Kannibalismus läge nicht fern.

Natürlich ändert sich noch nichts an der Ablehnung einer Gruppe, wenn man statt „Mohrenköpfe“ jetzt „Schokoküsse“ sagt, „Zigeuner“ durch „Sinti und Roma“ ersetzt und „türken“ nicht mehr als Synonym für „fälschen“ benutzt. Der Linguist Steven Pinker hat das „Euphemism Treadmill“ genannt, eine Euphemismus-Tretmühle: Tritt an die Stelle von belasteten Begriffen ein neues, neutrales Wort, dann nimmt dieses bald eine negative Färbung an, wenn sich an der grundsätzlichen Wahrnehmung der Gruppe nichts ändert.

taz am Wochenende

Warum Anna Sievers' Kinderwunsch in Spanien erfüllt werden kann und nicht in Deutschland – und warum ein Arzt deshalb vor Gericht steht, lesen Sie in der taz.am wochenende vom 12./13. Oktober 2013 . Darin außerdem: Die Schriftstellerin Sibylle Berg über das Bett als Arbeitsplatz. Und: Leinenzwang für Hunde? Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Die Debatte

Dieser Text ist eine Replik auf Arno Franks Beitrag in der sonntaz aus der vergangenen Woche.

So ging es in den USA mit Begriffen wie „Negro“, „Black“ und „African American“, die einander abgelöst haben, und so ging es auch in Deutschland mit Bezeichnungen wie „Gastarbeiter“, „Ausländer“ und „ausländischer Mitbürger“. Diese Spirale lässt sich nur aufbrechen, wenn sich die grundsätzliche Wahrnehmung der jeweiligen Gruppe verbessert – und das passiert meistens erst, wenn sich an den Machtverhältnissen etwas ändert und sich bislang marginalisierte Gruppen ihr Recht auf Mitsprache erkämpfen.

Sich der eigenen Sprache bewusst zu werden zwingt einen aber dazu, auch die tiefer liegenden Denkmuster zu reflektieren. Deutsche Journalisten, die gedankenlos jahrelang einen Begriff wie „Dönermorde“ benutzt haben, um einen Serienmord an überwiegend türkischstämmigen Kleinunternehmern zu bezeichnen, hätten allen Grund dazu.

Aus solchen Fehlleistungen spricht die Unfähigkeit und der Unwillen, sich in den anderen hinein zu versetzen. Dabei können Menschen, die sich für offen und modern halten, genauso diskriminierend sein wie andere – aus Ignoranz, Selbstgerechtigkeit oder Lust an der Provokation. Sie denken, wenn sie Worte wie „Negerküsse“ und „Zigeuner“ benutzen oder Witze über „Türken“ machen, dann kann das gar nicht rassistisch sein. Sie sind doch schließlich gegen Nazis! Als ob sich nicht jeder Mensch, egal welcher Herkunft und Überzeugung, diskriminierend verhalten könnte.

Sprache kann verletzen

Man braucht wirklich keine Koryphäe der Sprachwissenschaft zu sein, um zu wissen, dass Sprache verletzen kann: Niemand lässt sich gerne beleidigen. Und wer aufgrund seiner Herkunft oder Hautfarbe sowieso schon weniger Chancen auf einen Job oder eine Wohnung hat, möchte sich bestimmt nicht auch noch über schlechte Witze oder respektlose Bemerkungen ärgern müssen.

Doch genau über diesen Alltagsrassismus wollen viele nicht nachdenken. Hinter dem, was vordergründig nur ein Konflikt um die Deutungshoheit über die deutsche Sprache ist, verbirgt sich deshalb ein Kampf um Anerkennung. Durch die Kritik von Minderheiten fühlen sich aber die, die bislang die Definitionsmacht inne hatten, plötzlich in die Situation gebracht, sich für ihren bisherigen Sprachgebrauch rechtfertigen zu müssen. Das führt zu dieser Mischung aus aggressiver Abwehr, Verhöhnung und Weinerlichkeit („Ich bin doch kein Rassist!“), die für diese unsägliche Debatte so kennzeichnend ist.

Dabei unterliegt unsere Sprache einem ständigem Wandel. Wir gewöhnen uns fortlaufend an neue Begriffe. Worte wie „Handy“, „Internet“ und „chatten“, aber auch „chillen“ und „Meeting“ oder „Hartz IV“, „guttenbergen“ und „Niveaulimbo“ sind ganz selbstverständlich in unseren Wortschaft eingegangen. Wir sind außerdem der ständigen Manipulation unserer Sprache durch Werbung und politische Spin-Doktoren ausgesetzt, die Bombardements als „chirurgische Eingriffe“ bezeichnen und Tote hinter dem Wort „Kollateralschäden“ verbergen. Warum aber rufen solche Neuerungen nicht annähernd so viel Widerstand hervor wie der Versuch von Minderheiten, auf eine diskriminierungsfreie Sprache zu drängen?

Es ist ja nicht so, dass dies zum ersten Mal geschieht. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die Deutschen schließlich gelernt, antisemitische Redewendungen und den Nazi-Jargon aus ihrem Wortschatz zu tilgen – ob aus Einsicht oder aus moralischem Druck sei einmal dahin gestellt. Wer heute noch von „Entartungen“ spricht, wie es Bernd Lucke von der Alternative für Deutschland getan hat, der macht sich deshalb zu Recht verdächtig.

Auch Redewendungen wie „Hier geht es ja zu wie in der Judenschule“, die vielen älteren Deutschen noch geläufig sein dürften, sind so gut wie ausgestorben, ohne dass dies empörte Sprachschützer auf den Plan gerufen hätte. Und der Ausdruck „Judenfurz“, der in Süddeutschland für eine bestimmte Form von Feuerwerkskörpern verbreitet war, ist zu Recht auf dem Müllhaufen der Geschichte gelandet.

Zu behaupten, der Verzicht auf diskriminierende Begriffe mache sprachlos, ist genau so absurd wie die Befürchtung, dass Flirts nicht mehr möglich seien, weil Rainer Brüderles anzügliche Dirndl-Äußerung skandalisiert wurde. Nein, ein Dialog auf Augenhöhe bleibt weiter jederzeit möglich.

Wenn nun Gruppen wie Afrodeutsche und Sinti und Roma Änderungen fordern, dann führt das zwar zu neuen Diskussionen. Diese sind aber unvermeidbar, notwendig und produktiv. Gut möglich, dass künftige Generationen in einigen Jahren mit ungläubigem Staunen auf manche Debatten von heute blicken werden. Vielleicht werden unsere Kinder dann einmal fragen: Tatsächlich, ihr fandet bis 2013 nichts dabei, das Wort „Neger“ in Kinderbüchern zu lesen? Und ihr habt „Zigeunerschnitzel“ gegessen? Wie wart ihr denn drauf?

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Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er schreibt über Politik und Popkultur – inbesondere über die deutsche Innen- und Außenpolitik, die Migrations- und Kulturpolitik sowie über Nahost-Debatten und andere Kulturkämpfe, Muslime und andere Minderheiten sowie über die Linkspartei und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW). 2015 erschien sein Buch “Angst ums Abendland” über antimuslimischen Rassismus. 2018 folgte das Buch “Die Volksverführer. Warum Rechtspopulisten so erfolgreich sind.”
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250 Kommentare

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  • Dass Sie addieren können, ist grundsätzlich ganz super, "Ernst Friedrich"! Noch besser wäre es allerdings, hätten Sie die Zahlen, die Sie addiert haben, auch ein wenig verstanden. Leider ist das nicht der Fall - es sind Ihnen vielmehr gleich zwei Denkfehler unterlaufen (und entsprechend falsch ist natürlich Ihr "Ergebnis").

     

    Erst zu ihrem mathematischen Fehler:

     

    Zählen Sie zu Ihrer Summe (47,5%) noch mal eben die 57,5% dazu, die mit dem Begriff "Zigeuner" immer ein Problem hatten, und Sie werden feststellen, dass Sie auf 105% kommen. Was Ihnen, mathematisches Minimalverständnis vorausgesetzt, klar machen sollte, dass mit Ihrer Rechnung irgendetwas nicht stimmen kann.

    Und ich kann Ihnen auch gerne verraten, was: Die von Ihnen addierten Prozentangaben beziehen sich (erkennbar) auf ZWEI VERSCHIEDENE Fragen. Einerseits wurde in der zitierten Befragung erhoben, wie die Befragten von sich selbst sprachen, andererseits wurde erhoben, wie Sie es empfanden, von anderen "Zigeuner" genannt zu werden. Antworten auf diese beiden unterschiedlichen Fragen haben Sie miteinander addiert! Mathematisch (wie auch inhaltlich) ist das natürlich kompletter Unfug.

     

    Dann zu Ihrem semantischen Fehler:

     

    Ich sprach von "vorziehen". "Vorziehen" ist keineswegs dasselbe wie "unter gewissen Voraussetzungen kein Problem haben mit" oder "allgemein kein Problem haben mit", was Sie aber alles als ein- und dieselbe Aussage deuten. Das ist Blödsinn.

     

    In Wahrheit verhält es sich genauso, wie ich oben schrieb:

    Nur eine kleine Minderheit, nämlich 6,9 % der Befragten nannten sich selbst "Zigeuner", zum Teil neben "Roma" oder Sinti". Und höchstens diese 6,9% (wahrscheinlich sogar weniger) PRÄFERIEREN demnach diesen Begriff (als Eigenbezeichnung!).

    • @Ella:

      Ächz. Falsche Stelle. (Kann deshalb gerne gelöscht werden.) Ich plazier es noch mal richtig...

  • Und noch was dazu, es kommt auf die Diskriminierungsabsicht an und "dumpfer Stammtischbruder" ist da diskriminierender... genauso wie der Zusammenhang links, aufgeklärt, fortschrittlich also nicht links = ....

    • @Kati Hamburg:

      Lol...ja, dass die "dumpfen Stammtischbrüder" (und -schwestern) die eigentlichen Opfer von Diskriminierung und Verfolgung in diesem Land sind, haben ja schon etliche Kommentatoren und Kommentatorinnen vor Ihnen tapfer herausgearbeitet!

  • Hm.. da mein Kommentar verschwunden ist, hier nochmal.

     

    Sprache unterliegt einem Wandel, auch in der Bewertung. Wie in dem Artikel bereits beschrieben, werden an sich neutrale Wörter wie z.B. Ausländer, ausländische Mitbürger mit der Zeit negativ belegt durch den Sprachkontext in dem sie verwendet werden. Was ein Zeichen der TATSÄCHLICHEN Toleranz bzw. des Rassismusniveaus ist. Im Artikel steht selbst, dass bei der Benennung der "Zigeunersauce" wohl eher romantische Assoziationen im Hintergrund standen und nicht der Völkermord an den Sinti und Roma. Genauso wird der "Negerkuss" nicht diskriminierend gemeint gewesen sein, denn er sollte ja verkauft und gegessen werden und wurde dieses auch. Hier hat also ein Wandel von einer ursprünglich negativ besetzten Wortbedeutung zu einer positiven Besetzung stattgefunden und in meinen Augen zeigt das nur den tatsächlichen Fortschritt des Nicht-Rassismus und der Toleranz. Worte werden nur durch den sich wiederholenden sprachlichen Kontext negativ oder positiv besetzt. Also wieso gegen so eine Umbewertung angehen?

  • T
    treibsand

    "Will man alle Zigeunervölker gleichermaßen achten und würdigen, muß deren Eigen- bezeichnung berücksichtigt werden, sofern die Nennung der ethnischen Herkunft als notwendig erachtet wird.

     

    Sollte einem Außenstehenden die Eigenbezeichnung nicht bekannt sein oder die Aufzählung aller Volksbezeichnungen an der Vielfältigkeit scheitern, kann mangels eines von allen Zigeunervölkern akzeptierten neutralen Überbegriffs, auf die Jahrtausende alte Bezeichnung Zigeuner, sofern sie wertfrei benutzt wird, nicht verzichtet werden."

     

    http://deutschezigeuner.blogspot.de/2009/01/sinti-und-roma.html

  • Ella:"dieser lehnt den Begriff "Zigeuner" aber ab. Damit befindet er sich in Übereinstimmung mit der Mehrheit aller Befragten aus einer relativ aktuellen Studie. Eine kleine Minderheit zieht tatsächlich die Bezeichnung "Zigeuner" vor"

     

    Laut wiki verhält es sich wie folgt:

     

    14,9 % hatten „kein Problem mit der Verwendung des Zigeuner-Begriffs

     

    25,7 % fanden, „dass es darauf ankommt, ob dieser Begriff abwertend oder gar als Schimpfwort benutzt wird

     

    6,9 % wandten den Zigeunerterminus auf sich selbst an

     

    Ihre "kleine Minderheit" besteht also in der Summe aus 47,5 % der "Zigeuner".

     

     

     

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Zigeuner#Innerhalb_der_Minderheit

    • @Ernst Friedrich:

      Dass Sie addieren können, ist grundsätzlich ganz super, "Ernst Friedrich"! Noch besser wäre es allerdings, hätten Sie die Zahlen, die Sie addiert haben, auch ein wenig verstanden. Leider ist das nicht der Fall - es sind Ihnen vielmehr gleich zwei Denkfehler unterlaufen (und entsprechend falsch ist natürlich Ihr "Ergebnis").

       

      Erst zu ihrem mathematischen Fehler:

       

      Zählen Sie zu Ihrer Summe (47,5%) noch mal eben die 57,5% dazu, die mit dem Begriff "Zigeuner" immer ein Problem hatten, und Sie werden feststellen, dass Sie auf 105% kommen. Was Ihnen, mathematisches Minimalverständnis vorausgesetzt, klar machen sollte, dass mit Ihrer Rechnung irgendetwas nicht stimmen kann.

      Und ich kann Ihnen auch gerne verraten, was: Die von Ihnen addierten Prozentangaben beziehen sich (erkennbar) auf ZWEI VERSCHIEDENE Fragen. Einerseits wurde in der zitierten Befragung erhoben, wie die Befragten von sich selbst sprachen, andererseits wurde erhoben, wie Sie es empfanden, von anderen "Zigeuner" genannt zu werden. Antworten auf diese beiden unterschiedlichen Fragen haben Sie miteinander addiert! Mathematisch (wie auch inhaltlich) ist das natürlich kompletter Unfug.

       

      Dann zu Ihrem semantischen Fehler:

       

      Ich sprach von "vorziehen". "Vorziehen" ist keineswegs dasselbe wie "unter gewissen Voraussetzungen kein Problem haben mit" oder "allgemein kein Problem haben mit", was Sie aber alles als ein- und dieselbe Aussage deuten. Das ist Blödsinn.

       

      In Wahrheit verhält es sich genauso, wie ich oben schrieb:

      Nur eine kleine Minderheit, nämlich 6,9 % der Befragten nannten sich selbst "Zigeuner", zum Teil neben "Roma" oder Sinti". Und höchstens diese 6,9% (wahrscheinlich sogar weniger) PRÄFERIEREN demnach diesen Begriff (als Eigenbezeichnung!).

      • @Ella:

        @Ella:

        ::: "es sind Ihnen vielmehr gleich zwei Denkfehler unterlaufen (und entsprechend falsch ist natürlich Ihr "Ergebnis"

         

        Nun, liebes Fräulein Ella (falls sie die Bezeichnung 'Frau' vorziehen, nenne ich sie selbstverständlich auch 'Frau'. Oder als was auch immer sie bezeichnet zu werden wünschen), ich kann sie vollkommen beruhigen, mir unterlaufen keine Denkfehler.

         

        Gleichwohl scheinen sie formal recht zu haben, wobei die Betonung auf 'scheinbar' und 'formal' liegt, denn, welch Wunder, 47,5 % addiert mit 57,5 % ergibt ja tatsächlich 105 %. Dies ist aber weniger mein Problem. als vielmehr ein Problem des Wiki-Autors, bzw. dessen, der die Statistik erstellt hat - vermutlich ein Psychologe und das sagt ja schon alles.

         

        :::”Und ich kann Ihnen auch gerne verraten, was: Die von Ihnen addierten Prozentangaben beziehen sich (erkennbar) auf ZWEI VERSCHIEDENE Fragen. “

         

        Nun, liebes Fräulein. Nicht meine Wenigkeit, sondern vielmehr sie daselbst sind es, die im gleichen Kontext auf zwei vollkommen verschiedene Fragen eingeht, so dass der Eindruck entsteht, eine übergroße Mehrheit der Zigeuner lehne den Begriff ‘Zigeuner’ ab (die erste von Ihnen beantwortete Frage). In Wahrheit lehnen jedoch 47,5% der Zigeuner den Begriff ‘Zigeuner’ generell eben nicht ab. Richtig an ihrer Darstellung ist allenfalls. daß tatsächlich nur eine kleine Minderheit der Zigeuner den Begriff ‘Zigeuner’ auch als Eigenzeichnung verwendet, aber das eben ist ja schließlich eine ganz andere (ihre zweite nämlich) Frage. Nun, so ist das mit den Denkfehlern, liebes Fräulein, unverhofft kommt oft, nicht wahr?

         

        Liebe Grüße von Ernst Friedrich, dem seinen Lebtag lang noch nie ein Denkfehler unterlaufen ist.

        • @Ernst Friedrich:

          Immerhin haben Sie Humor, Ernst Friedrich. Das ist ja auch schon mal was!

  • E
    elon

    Wow. Wenn weiße mit weißen über Rassismus reden. Es gibt etliche schwarze Positionen. Zb. hier. http://neu.isdonline.de/hamsterrad-der-ignoranz-wenn-weise-mit-sich-selber-uber-rassismus-reden/

    Verdammt nochmal, fangt an zu begreifen. Niemand nimmt euch eure Sprache weg, es geht um ganz bestimmte diskriminierende Begriffe, die mit einem rassistischen Menschenbild verknüpft sind und Rechtfertigung waren und weiterhin sind für jahrhundertelange Ausbeutung, Unterdrückung und Ermordung ganzer Gesellschaften. Wie wichtig Sprache eben ist, zeigt sich doch gerade an dieser Debatte, die eben keine Scheindebatte ist, sondern an gesellschaftlich tief verankerten Rassismus rührt und immer wieder eure ekelhaften Abwehrreaktionen hervorruft. Das hat nichts mit Frankfurter Würstchen zu tun. Wenn es euch so wichtig ist, N.... zu sagen, dann bezeichnet meinen Sohn, meine Familie eben so, aber wundert euch nicht, wenn wir nichts, gar nichts mit euch Rassisten zu tun haben wollen. Und bitte: Satire sollte ein Mittel sein, die Herrschenden anzugreifen und nicht von der Mehrheitsgesellschaft, die noch nie in ihrem Leben Rassismus mit all seine traumatischen Folgen ausgesetzt war, genutzt werden, um auf Marginalisierten rumzuhacken. Es ist zB. eben nicht Orwellscher Neusprech Sprache respektvoll zu benutzen. Orwell's Neusprech war ein Mittel der Herrschenden. Dies hier ist ein Kampf der Marginalisierten und es steht euch nicht zu zu beurteilen was uns verletzt. Es sind dann übrigens auch keine Menschen, die im Mittelmeer ertrinken sondern nur N.... Ich finde die Kommentare hier unerträglich

    • T
      treibsand
      @elon:

      Und ich finde es etwas anmaßend, jemandem zu unterstellen, er halte die Ertrinkenden nicht für Menschen, wenn er sie Neger nennt. Auf dieser Ebene ist Kommunikation dann kaum noch möglich.

       

      Herrschende sind natürlich auch daran interessiert, Empfindlichkeiten von Minderheiten zu wecken oder zu schaffen, wenn es einem höheren Ziel dient. Dann werden Wörter abgeschafft, die verletzen könnten, auch wenn das Betroffene selbst ganz unterschiedlich sehen.

       

      Gerade dem angelsächsischen Imperialismus ist Neusprech im Gewande der Political Correctness willkommenes Mittel kultureller Auslöschung und Gleichschaltung.

       

      Und Herrschende bemühen sich dabei um respektvolle Sprache. Das hindert sie freilich nicht, Menschen zu unterdrücken. Wie das geht? Siehe Brechts "Wenn die Haifische Menschen wären".

      • @treibsand:

        Zitat: "Gerade dem angelsächsischen Imperialismus ist Neusprech im Gewande der Political Correctness willkommenes Mittel kultureller Auslöschung und Gleichschaltung."

         

        Weia. Wüsste ich's nicht besser, weil ich Sie bereits in anderen Diskussionen erlebt habe, würde ich Ihren abstrusen Text für (schlechte) Satire halten.

  • H
    Habibbi

    H ha ha, künftige Generationen werden wohl eher fragen wie denn der Autor 2013 drauf war!

  • N
    Nils

    P.S.:

    Das Brötchen oben erinnert mich stark an meine Schulzeit. Hier in Bremen heisst es übrigens Matschbrötchen.

  • N
    Nils

    Also, Klassiker der Literatur im Rahmen des politeschen Korrektheitsterrors zu ändern ist unsäglich.

    Vor allem dann, wenn, wie im Artikel beschrieben, das neue Wort nichts bewirkt, sondern ebenfalls negative Färbung annimmt.

    Habt ihr keine Anderen Probleme?

     

    Die Neuen 10 Gebote:

    1. Du sollst nicht rauchen.

    2. Du sollst nicht Neger/Zigeuner/....etc sagen.

    3. Du sollst Dich von im Namen der Gleichstellung diskriminieren lassen, wenn Du kein Angehöriger einer anderen gesetzlich geschützen Minderheit bist.

    4. Du sollst Dich der Alternativlosigkeit unterwerfen.

    5. Du sollst Karriere machen.

    6. Du sollst gut aussehen.

    7. Du sollst jung sein.

    8. Du sollst Dein Smartphone alle paar Minuten checken.

    9. Du sollst viel arbeiten für wenig Geld.

    10. Du sollst konsumieren.

     

    Nils

    • Q
      Q
      @Nils:

      nils Gedanken - und weil mein Leben schon so beschissen ist, will ich mir nicht noch die Definitionsmacht über andere nehmen lassen. ich meine ... wo kommen wir denn sonst hin? diese N sollen sich nicht so anstellen! deren Probleme sind wirklich nicht wichtig ... ich, als weißer mann, bin an der spitze der Evolution, ich weiß was das Problem ist. zB das Minderheiten es wagen zu verlangen mit Respekt behandelt zu werden. ja und ich schaffe es einen längeren Artikel zu lesen und mir bloß einen Satz rauszupicken der meiner Weltsicht wieder Sinn gibt. alles andere ignoriere ich einfach und vermische verschiedene Themen miteinander, damit keiner merkt wie hohl meine Argumente sind.

  • I
    ich@du

    ...aber was ist mt "Zigeunern", die weder Sinti noch Roma sind? Ich möchte mich nicht als Sinti oder Roma bezeichnen und finde es auch nicht angemessen,mich (als Jenische)"Sinto" oder "Roma" zu nennen.

  • MC
    Marcus Cyron

    Ich warte drauf, daß die TAZ-Redaktion dazu aufruft Kochbücher mit dem Zigeunerschnitzel öffentlich zu verbrennen. Und dann kommt endlich das von der TAZ gewünschte Orwell'sche Neusprech!

  • H
    Hunger

    "der letzte" ist geschlechtlich einschränkend und damit diskriminierend. Künftig darf im Zusammenhang mit Kantninenberichten nur noch von ESSENTEILNEHMENDEN geschrieben werden. ESSENTEILNEHMENDE sind im Moment jedenfalls noch politisch voll korrekt.

  • J
    Johannes

    "Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die Deutschen schließlich gelernt, antisemitische Redewendungen und den Nazi-Jargon aus ihrem Wortschatz zu tilgen"

     

    "Jedem das Seine" höre ich ständig und den wenigsten ist es bewusst.

    • @Johannes:

      Tchibo und Esso haben 2009 mit dem Slogan "Jedem den Seinen" (also nicht "Jedem das Seine") für Kaffee geworben; der Zentralrat der Juden protestierte, die Kampagne wurde gestoppt.

       

      ("Jedem das Seine" stand über dem Eingang zum KZ Buchenwald. Das Motto stammt ursprünglich nicht von den Nazis, sondern steht für ein Gerechtigkeitskonzept aus der antiken Philosophie ("suum cuique"); die Nazis missbrauchten es, um ihre Opfer zu verhöhnen. Im englischen Sprachraum ist die NS-Assoziation weitgehend unbekannt und "to each his own" ein völlig unbelasteter, oft scherzhaft dahergesagter Spruch.)

  • Also ich rauche nach meinem Jägerschnitzel jetzt erst mal eine Gitane und lehne mich dabei ganz entspannt zurück.

  • I
    Ingo

    Ingo Eckardt:

     

    Diese Debatte selbsternennter Gutmenschen ist aus meiner Sicht völlig unsinnig, weil man bestimmte Begriffe zwar aus dem offiziellen Sprachgebrauch tilgen kann, sie aber im internen, privaten Sprachgebrauch weiterleben - vielleicht noch mit einem verschmitzten Augenzwinkern und dem "Hauch des Verbotenen". Zudem sind derlei Themen bestens geeignet, die wirklichen Probleme unseres Landes weiter unter dem Deckel zu halten. Die "taz"-Redakteure machen sich damit zu einem Teil des Systems, das sie eigentlich von links attackieren wollen...

  • S
    Stefan

    WÖRTER ZU TABUISIEREN ODER ZU VERBIETEN BRINGT ÜBERHAUPT NICHTS. Die Wörter verschwinden dadurch nicht und die Wirkung der Wörter wird oft einfach noch verstärkt. Man muss Wörtre ander benutzen und Bedeutingen verändern. Diese ganze Debatte ist eine totale Schaudebatte. Letztendlich sind das alles nur Wörter und der Rassismus verschwindet nicht mit den Wörtern. Das sind alles nur Methoden ihn unter den Teppich zu kehren. Reine Kosmetik und oft sind die Debatten um solche Begriffe äußerst intollerant.

    • @Stefan:

      Doch, es bringt was, nur nicht den gewünschten Erfolg. Denn Druck erzeugt Gegendruck.

  • Jeder der sich geknebelt fühlt, weil er doch bitte auf eindeutig rassistische Ausdrücke verzichten soll, sollte wohl dringend mal seinen Wortschatz aufstocken und z.B. einen Deutschkurs besuchen. Total abgefahren vielseitige Sprache das, auch ohne Neger.

    • @Marcus:

      In so einem Kurs könnte man womöglich auch den zärtlich-subtilen Unterschied erlernen zwischen "Ich möchte einen Zigeuner essen" und "Ich möchte ein Zigeunerschnitzel essen".

      • @Viccy:

        Jau, genau. Warum geben Sie den Kurs nicht selber?

        Lektion 1: "Wenn ich einen diskriminierenden Begriff in ein Kompositum packe, hört er auf, ein diskriminierender Begriff zu sein!" Sic.

        • @Ella:

          Das geht ohne Wörtbuch & Deutschkurse. Vgl. z.B. "verdammt" und "verdammt lecker". Gesunder Menschenverstand hilft.

          • @Viccy:

            "Verdammt lecker" ist erstens kein Kompositum. Zweitens hat "verdammt" als modifizierendes Adjektiv die lexikalische Bedeutung von "sehr". Ob das der Fall ist, ergibt sich aus dem Kotext, nicht dem Kontext: Steht "verdammt" undekliniert vor einem anderen Adjektiv, intensiviert es dieses. "Zigeuner" hingegen behält seine Bedeutung auch innerhalb der diskutierten Komposita bei, so wie übrigens auch in jeder anderen grammatischen Konstellation. Und gilt sowohl in seiner Haupt- wie auch in seiner Nebenbedeutung (die zusammenhängen) nun einmal als diskriminierende Bezeichnung, wie Sie in jedem vernünftigen Wörterbuch - ich verlinke gerne das entsprechende Lemma im Online-Duden - nachlesen können. (Wobei ich natürlich zugestehe, dass in der Dudenredaktion lediglich studierte und spezialisierte Sprachwissenschaftler arbeiten - komplett Ahnungslose also, gemessen an Ihrem "gesunden Menschenverstand"...)

             

            http://www.duden.de/rechtschreibung/Zigeuner

            • @Ella:

              Verdammt beeindruckend. Ihnen wirdme ich meinen nächsten Negerkuss!

              • @Viccy:

                Frustessen soll zwar dick machen. Aber wenn's Ihnen hilft...

    • @Marcus:

      doch ein upgrade sollte Sinn machen, und zur Erörterung trage Sie damit überhaupt nicht bei.

  • L
    LwYDDwYL

    Warum nennen sich Schwarze denn untereinander "Nigga" wenn sie das so anstößig finden. Ihr bevormundet wieder ganze Volksgruppen.

     

    Wenn "schwarzer" kein politisch korrekter Begriff ist, dann sagt mir, welchen politisch korrekten Begriff es für Schwarze gibt? Hier interessiert mich auch der politisch korrekte Begriff für "weißer"

  • I
    ion

    @ Ella,

    ist Ihr "angestrengtes" Engagement darauf zurückzuführen, dass Sie Zigeuner-in sind? Oder bereiten, verdienen Sie sich mit Ihrer skandalisierend-grottigen Schreibe Ihre P.C.-Schnitzel-Sauce?

    Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass sich nirgendwo in den Lk-Spalten entsprechend outende Personen solcher: "Volksgruppen als Fremdenbezeichnung" (auch anonym) äußern? So-so! Als: "Fremdenbezeichnung" – woher diese Erkenntnis, dass das SO und dann auch noch ‘negativ’ oder gar "diskriminierend" gemeint war, gewesen sein könnte?! Per se also erst mal reine Unterstellung-en.

    Bei alledem, was Sie da so vermeintlich themenkontextuell im Laufe des Tages und immer auch diskreditierend zu Lk-Erwiderungen absondern – Sie waren, sind und bleiben absolut unglaubwürdig, wenn Sie derlei, und selbst das dann auch bereits wieder ausgesprochen anmaßend verkünden:

    »

    Es existiert kein Gesetz, das diese Vokabeln verbietet. Die "Vorschriften" und "Maßregelungen", von denen Sie hier schwadronieren, existieren lediglich in ihrer Phantasie.

    «

    Fakt ist, dass inzwischen bereits Bücher, Speisenkarten, etc. auf Druck von entsprechend rührigen Gender-Studies-AktivistInnen u.a. zensiert, neu verlegt wurden; Und Fakt ist v.a. auch, dass all Ihr und das oberflächliche Geseier 'Ihrer'MitstreiterInnen nur einen Schluss zuläßt:

    Sie wollen unbedingt, dass die in Rede stehenden, gebrachten "Vokabeln" entsprechend (auch) Ihrer subjektiven Interpretationen, Um-Deutungsversuche v.a. auch strafrechtlich indiziert und somit eben auch justitiabel (‘Beleidigung’) werden (sollen)! Sie wären sicherlich die Erste, die Ihre gesamte soziale Umgebung 24/7 blockwartmäßig scharf beobachten und umgehend ohne Nachfragen inkriminieren würde.

    Obwohl man in der Zeit ‘Besser’ "bügeln" ‘gehen’(¿?) könnte.

    • @ion:

      Sonst haben Sie aber keine Probleme, hoffe ich?

      • @Ella:

        Vorgestern in einem türkischen Imbiss stand auf einem Schild "Schnitzel mit ***** oder Tomatensoße".

         

        Die Sternchen waren das durchgestrichene Wort "Zigeunersoße". Ich habe gefragt, warum das durchgestrichen ist. Antwort: "Ist verboten. Hat Kollege gesagt, ist verboten jetzt". Ohne Witz.

        • P
          Pepper
          @Viccy:

          Ella isst keine Zigunersoße, auch wenn sie sie mag.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    ich verstehe nicht warum mein zutieft ironischer 2ter kommentar er den rassismus manch politisch unkorrekter aufzeigen sollte,hier schon wieder der zensur zum opfer fällt?versteht man bei der taz keine ironie?darf hier jeder rassist schreiben,was und wie er will aber ausgerechnet mich könnte man falsch verstehen?versteh ich nicht...

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Sowas passiert schnell, wenn nicht zwischen den Zeilen gelesen wird. Grundlos verbarrikadierte Tore.

  • P
    P.

    es wird im artikel ja bereits erwähnt, wer den menschen bisher die "falschen" wörter austreiben wollte. im großen stil vor allem totalitäre systeme und deren ideologen.

    wie wäre es, wir ließen sich die sprache ohne "politisch korrekte" (so hätten andere das auch nennen können) zwangsmaßnahmen entwickeln?

    aber sicher, es wird keine rassisten mehr geben, wenn wir alle immer brav paprikaschnitzel statt zigeunerschnitzel sagen.

  • M
    Muli

    Am besten ist es wohl, man vermeidet das Sprechen.

    Wenn man essen geht, kann man ja, anstatt seine Wünsche zu äußern, freundlich lächelnd mit dem Finger auf das Gericht in der Speisekarte zeigen. Dann ist man aus dem Schneider und die Weste bleibt sauber.

    Beim Bezahlen entschuldigt man sich mit der bemerkung: "Ich war immer schon etwas mundfaul, wenn ich Hunger habe" und gibt etwas mehr Trinkgeld.

    Weil es uns das wert ist. :-)

  • "Alles in Allem geht es bei der Vermeidung diskriminierender Wörter um RESPEKT."

     

    Respekt fordern Zigeuner offenbar nicht für sich selbst. Achten Sie bitte im Link besonders auf die Inschriften in den Grabmalen !

     

    http://www.rbenninghaus.de/zigeuner-begriff.htm

     

    Der Zentralrat hat sich offensichtlich auf eine Verwendung geeinigt, die von Zigeunern hier nicht getragen wird. Irgendwie scheint für Bezeichnete Stolz damit verbunden zu sein.

    • G
      Gast
      @lions:

      Seriöse Seiten sehen irgendwie anders aus...

      • @Gast:

        Wie denn, oder sind z.B. die Bilder etwa gefakt ?

    • @lions:

      Kommentar an @Tim Julijan

      • @lions:

        Rüdiger Benninghaus ist ein sehr seriöser Wissenschaftler und seine Quellen natürlich glaubwürdig. Über sein Web-Design kann man hingegen tatsächlich verzweifeln. Der sebsternannte Zentralrat ist in Zigeunerkreisen übrigens sehr umstritten, mindestens.

        • @janü:

          So - und woher wissen Sie das alles?

           

          Dieser Benninghaus ist eine eher merkwürdige Figur, wie man schnell feststellt, wenn man ein wenig googelt. Seiner Homepage zufolge hat er in den 80ern mal studiert, aber damit endet sein Lebenslauf seltsamerweise. Promoviert hat er nicht. Dem Anschein nach betreibt er seine "Forschung" mehr oder minder hobbymäßig, de facto ist er wohl schlichtweg ein Aktivist (der sich außerdem sprachlich nicht wirklich unter Kontrolle zu haben scheint). In dem inzwischen eingestellten E-Journal des "Forums Tsiganologische Forschung" in Leipzig hat er ein paar Artikel untergebracht - in Leipzig lehrte bis zu seiner Emeritierung der "Zigeunerforscher" Bernhard Streck, ein wissenschaftlicher Außenseiter, der u.a. leugnet(e), dass die Sinti und Roma (von ihm stur als "Zigeuner" bezeichnet), im Nationalsozialismus aus rassistischen Gründen verfolgt wurden. In dieselbe Kerbe haut auch jener R. Benninghaus - und spricht außerdem von einer "Gypsy-Industrie", analog zur "Holocaust-Industrie".

          Von Sinti und Roma, aber auch in Fachkreisen wird die Leipziger "Zigeunerforschung" kritisiert und als rassistisch bezeichnet; dies völlig zu Recht. Siehe Wikipedia, siehe http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&frm=1&source=web&cd=6&cad=rja&ved=0CE0QFjAF&url=http%3A%2F%2Fxa.yimg.com%2Fkq%2Fgroups%2F13825831%2F282672206%2Fname%2FNevipe_03_2012.pdf&ei=xYZfUsuyE8XWtAbj7ICoAw&usg=AFQjCNFfWZC9zhWUtcoqxAydq0ij

           

          Bloße Agitation ist es außerdem, den Zentralrat der Sinti und Roma, einen Dachverband, als "selbsternannt" und "in Zigeunerkreisen mindestens sehr umstritten" zu bezeichnen - in der Hoffnung, ihn so zu delegitimieren.

          • T
            treibsand
            @Ella:

            Ella, Sie selbst versuchen mit unsauberen Mitteln zu delegitimieren.

             

            Bernhard Streck wird auf Benninghaus's Seite zitiert. Sie hätten nur einfach mal lesen müssen, statt zu agitieren:

             

            Der Ethnologe Bernhard Streck (Universität Leipzig), der sich seit Jahren mit verschiedenen Zigeuner-gruppen beschäftigt, schrieb am 13.4.2004 an den Verfasser dieser Webseite folgende email:

             

            „ich gratuliere Ihnen zu ihrem mutigen Plädoyer für den altehrwürdigen Begriff Zigeuner. Soweit ich sehe, hat die seriöse Tsiganologie jene von Ihnen zu Recht als zu schwach legitimierte Umbenennung nicht mitgemacht.

             

            Weder die Giessener Hefte für Tsiganologie noch die Leipziger Tsiganologie, die deren Tradition weiterführt, hat sich von dem Sammelnamen verabschiedet, zumal sie sich mit Räumen befasst, wo die beiden Teilgruppen gänzlich unbekannt sind. Leipziger Tsiganologen sprechen von Roma, wenn es sich nachweislich um Romani-Sprachgruppenangehörige handelt. Bei vielen mittel- und westeuropäischen Zigeunern ist das nämlich nicht der Fall, erst recht fehlt diese Sprache in den Ländern des Vorderen Orients. [...]

             

            Das NS-Regime verfolgte in der Tat Zigeuner. Warum gereicht dieser furchtbare Tatbestand diesem Namen nicht zur Ehre, sondern zur Exterminierung?

             

            [...]“

             

            http://www.rbenninghaus.de/zigeuner-begriff.htm

  • A
    ARTBRUT
  • R
    Rob

    Schnitzel nach Balkan Art ist doch prima. Roma oder Sinti Schnitzel klingt eher unappetitlich.

  • M
    M.

    richtig, weil "Hamburger" und "Thüringer" und "Bauern" ja auch strukturell in der Deutschen Gesellschaft und weltweit diskriminiert werden....

    Hamburger bekommen wie allgemein bekannt ja aufgrund ihres hanseatischen Aussehens nur schwerlich einen Job und müssen sich regelmäßig in öffentlichen Verkehrsmitteln nach ihrer Herkunft befragen oder mal in die Haare fassen lassen.

    Ende dieser kleinen Allegorie.

    Und wenn mensch einen Freund hat der sagt dass es ok ist ihn mit dem N-Wort zu bezeichnen, heißt das eben leider noch lange nicht dass das in der Allgemeinheit auch ok so ist. Es gibt auch Frauen die kein Problem damit haben als Bitch bezeichnet zu werden, heißt aber noch lange nicht dass das nicht 99% der Frauen als diskriminierend empfinden.

  • B
    Blechstein

    @Kurt Fass

    Rrrrrhhh...Fass.. Kurt ... fass!

  • TJ
    Tim Julijan

    Wenn ich lese, wie dann in Kommentaren zu Artikeln wissentlich mit der Verwendung diskriminierender Begriffe kokettiert und provoziert wird, anstatt sich ernsthaft damit auseinanderzusetzen, wird mir regelrecht übel.

    • F
      Freya
      @Tim Julijan:

      Kann ich bestätigen. Mir dreht sich grad alles.

    • T
      Töttchen
      @Tim Julijan:

      Essen Sie ein Brot mit Jägerwurst und Zigeunersoße drauf, dann gehts Ihnen wieder besser.

  • TJ
    Tim Julijan

    Ich verstehe einfach diese ganze Diskussion um die „Gleichmachung” der deutschen Sprache nicht. Die vielen Menschen, die sich darüber aufregen, dass sie ganz wesentlich ihrer Freiheit beraubt würden, weil es wohl jetzt nicht mehr „erlaubt” sei, bestimmte Wörter zu benutzen.

     

    Natürlich ist es nicht verboten, diese Wörter zu benutzen, aber gerade als erwachsener Mensch sollte man annehmen, dass man, bevor man etwas sagt, auch dazu fähig sein sollte, dies zuvor geistig zu reflektieren und sich der Bedeutung der Wörter bewusst zu sein. Man liest vor allem auf Kommentarseiten zu Artikeln über dieses Thema immer wieder, dass User schreiben, „in ihren Augen“ sei beispielsweise „Zigeuner“ kein rassistischer Begriff, sondern z.B. vielmehr eine Art Herkunftsbezeichnung à la Frankfurter Bockwurst. Man bekommt leicht den Eindruck, man möchte sich mit der Bedeutung der Wörter nicht auseinandersetzen.

     

    Alles in Allem geht es bei der Vermeidung diskriminierender Wörter um RESPEKT.

     

    Wieso kann man nicht einfach akzeptieren, dass bestimmte Wörter von anderen als diskriminierend und verletzend aufgefasst werden und dann auf Ihre Verwendung verzichten? Was soll so schwer daran sein, anstelle eines Begriffes einfach einen anderen zu verwenden?

     

    Respekt und das Interesse an einem harmonischen Miteinander auf Augenhöhe - Das allein sollte als Begründung für die Vermeidung der betreffenden Wörter ausreichen, oder nicht?

  • Ja, Herr Bax, kein Mohrenkopf, keine zehn kleine Negerlein und kein Zigeunerschnitzel mehr. Und vieles andere werden wir künftig auch beachten und endlich begreifen: Dass man einmal in der Woche auf Fleisch verzichtet, dass man weder raucht noch Alkohol trinkt, dass man nicht in Plastiktüten einkauft, dass man auf der Autobahn höchstens 120 fährt, dass Kreuze in Klassenzimmern und Gerichtssälen nichts zu suchen haben, dass man Frauen nicht hinterher pfeift, dass Kleinkinder in Krippen am besten aufgehoben sind, dass....Haben Sie, Herr Bax, wirklich nicht gecheckt, dass die Grünen gerade wegen solcher unsäglichen Bevormundung am 22. September böse auf die Schnauze gefallen sind?

    • B
      Blabla
      @Niklas2013:

      Warum denn diese Polemik? Fühlt sich da jemand angegriffen? Ist deine Freiheit wirklich davon bedroht, wenn du Worte wie "Negerkuss" nicht mehr gebrauchen kannst? Und wieso siehst du dich genötigt die Debatte über eine konkrete Streitfrage in die Breite zu ziehen, indem du andere Themenkomplexe, die du mit der Position des Autors verwoben siehst, in den Vordergrund ziehst? Ganz abgesehen davon, wie man sich zu diesem Thema positioniert, ist diese billige Diskussionsweise abzulehnen, da sie keinesfalls lösungsorientiert ist, sondern die Diskussion von der zu erörternden Frage wegführt ob unsere Sprache etwa verwässert, wenn wir auf negativ konnotierte (da mit Rassendenken belastete) Begriffe wie Negerkuss verzichten?

      Ich persönlich bin der Meinung, dass Debatten über unsere Sprache wichtig sind. Sprachwandel ist unausweichlich und vielleicht ist es an der Zeit, dass man überdenkt, welche Art Begrifflichkeiten unsere Sprache bereichern und welche schlichtweg veraltet sind.

      Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass man z.B. in alten Kinderbüchern nicht mit dem Rotstift arbeiten sollte, da diese Bücher Zeugnisse ihrer Zeit sind. Das wäre eine Verfälschung sondergleichen und streng genommen auch ein Augenverschließen vor unserer von Kolonialdenken geprägten Vergangenheit. Man könnte aber darauf achten, sich in den Werken unserer Zeit einer angemesseneren Sprache zu bedienen.

      • B
        Blabla
        @Blabla:

        Oh, da ist eine unbeabsichtigte doppelte Verneinung drinnen. Es muss natürlich heißen "Allerdings bin ich der Meinung".

      • B
        Barbie
        @Blabla:

        Bei uns im Amt sagt man immer noch "Negerküsse", auch wenn auf der Packung "Schaumküsse" draufsteht. Wir finden die neue Bezeichnung einfach doff, denn wieso sollte ein Schaum wohl küssen wollen?

      • BB
        blubb blubb
        @Blabla:

        Negerkuss schmeckt erst mal lecker. Der Rest ist Interpretation und der vergebliche Versuch, eine Debatte zu entzünden, wo es kaum etwas zu sagen gibt.

        • K
          Kiss
          @blubb blubb:

          So ist es, denn bevor es etwas zu sagen gibt, ist der ***kuss verspeist.

  • N
    na-bbeun-nom

    Herr Bax, jetzt müssen Sie bitte "ganz tapfer sein", ja?!

    Fühlten Sie sich "gerne" beleidigt oder "gerne" geschmeichelt, wenn ich Sie als: ‘Intellektuellen’ bezeichnete? Ja, richtig! Das war eine rhetorische (Fang-)Frage. Das Phänomen Bax ließe sich begrifflich (auf Ihrer "Augenhöhe") wohl wie folgt am besten treffend fassen: Mentaler Unterflieger. Sie wollen 'uns' mit Ihrem notorischen Geschwurbel also weismachen:

    "Nein, ein Dialog auf Augenhöhe bleibt weiter jederzeit möglich."

    Nicht nur die aktuell durch die Presselandschaft getriebene Erwachsenen-Studie besagt eher das längst antizipierbare Gegenteil; Und sollen Ihre "Dialog"-Partner – um Ihnen Ihr Postulat (s.o.) zu gewährleisten, erfüllen – sich jetzt zu Ihnen auf den Boden werfen? Ich möchte Sie nicht davon abhalten, sich einen vollhorstig bereinigten Vokabulardatenträger Ihrer Wahl in Ihren(!): "Wortschaft" zu schieben – aber nicht: "unseren"!

    Und dann geht ’s Büxchen los: Alle Sprachen, Dialekte, Slangs, etc. dieses Planeten müssen ver- u. abge-glichen, korrigiert, bereinigt werden, damit nie wieder Miss-verständnisse zu "rassistisch" motivierten Kriegen oder (Gruppen-)Flatulenzen führen!

    «7 Ways Koreans are Misunderstood (KWOW #93)»

    https://www.youtube.com/watch?v=-MgxjtlJcbk

    Ab ca. 2'53'': NEGGA what?

    Das ging ja wohl wieder voll in die Büx – am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Jetzt auch mit "deutschem Brettchen" vor dem Kopf!

    Einfach mal entspannen, Baby. No-Mind!

  • @ Ella

     

    Um Ihre Energie nicht mit Scheingefechten gegen imaginäre Gegner zu vergeuden, könnten Sie in Ihrem eigenen Interesse anfangen zu lernen, zwischen den Zeilen zu lesen. Aus fast jedem Ihrer Statements ist eine knöcherne Verbohrtheit und blinde Fixiertheit auf die kristalline Struktur von Worten herauszulesen (sie schreit einem förmlich entgegen), die Ihrer offenbar durchaus vorhandenen Intelligenz und Bildung spottet. Schade drum.

    • @Viccy:

      Tja, was soll ich sagen, Viccy? Nicht jeder kann halt so irre locker und unverbohrt sein, wie Sie es sind! Also wie Sie da so unermüdlich durch die Kommentarbereiche tingeln, um kulturell bedeutsame deutsche Vokabeln wie "Neger" oder "Zigeuner" gegen die Angriffe totalitärer Sprachbereiniger von links zu verteidigen, da käm doch im Leben keiner auf die Idee, dass Sie irgendwie "fixiert" sein könnten! Nee, im Ernst!

      Mit extrem bewundernden Grüßen

      Ihre Ella

      • @Ella:

        Ich glaube, Sie erweisen "der linken Sache" einen Bärendienst. Wie gesagt (und gemeint), schade drum.

  • "Neben den textl. Fakten sind für mich die Grabinschriften verstorbener Zigeuner, die gewiss von Angehörigen aufgesetzt wurden und voller Stolz die Zugehörigkeit unterstreichen," besonders beeindruckend.

     

    halben Satz korrigiert

  • B
    Burkhardt

    Wen sich die taz darüber aufregt muss sie sich auch konsequenterweise über die vielen kleinen Wortmanipulationen aufregen, denen wir täglich über die Medien ausgesetzt sind: "Hartz4er, Schmarotzer, Unterschichten, Kriegstreiber, Terroristen, Staatsverschuldung (eigentlich Bankenverschuldung), Rentner, Beamte, Alte, Kranke, ...". Begriffe die nicht unbedingt rassistisch sind, aber genauso abwertend und suggestiv eingesetzt werden wie Ziegeunerschnitzel oder Negerkuss. Ich sag nur BILD... Hierbei verläuft eine offensichtliche Bruchstelle nicht zwischen Rassen, sondern zwischen Schichten. Wenn irgendwo politisch korrekt gestopft wird, eröffnen sich nur anderswo Diskrepanzen, ohne die Politik und Staat nicht auskommt. Ach was red ich: Ohne die Kapitalismus nicht auskommt, denn Werbung und Konsum setzt immer voraus, dass ein vermeintliches Defizit (Neger, Zigeuner) geschmälert werden könnte.

     

    Dikussion auf: http://www.politik-sind-wir.de/showthread.php/38421-Zigeunerschnitzel-jetzt-dreht-man-total-am-Rad-!?p=169407&viewfull=1#post169407

  • Was ist mit dem Bauernschnitzel? Und wer schreibt einen scharfen Artikel gegen die österreichischen Rassisten, die uns Deutsche immer als Pifke bezeichnen. Noch viel zu schreiben!

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Kurt Fass:

      genau,wir armen pifkes! überall werden wir unterdrückt.

       

      die selben leute die hier die meinungsfreiheit in gefahr sehen, weil es uncool geworden ist neger und judenfurz zu sagen,jammern und heulen doch kläglich rum, wenn sie mal als "kraut" oder "pifke" bezeichnet werden.

       

      und das auch noch von den össis,oder vom spaghettifresser und itaker.ganz zu schweigen von den schwulen froschfressern,den tommys,den kanacken und den schlitzaugen.

      ja,wir deutsche habens echt nicht leicht

  • KG
    K.I.Z. gebildet

    @ Daniel Bahr

     

    Lassen Sie nicht den Begriff "Unterschichtefernsehen" aus, in diesem liegt viel mehr interessantes vergraben, als es Kalorien in Superdickmanns zu finden gibt.

     

    Zum Spaß, einfach mal bei El Cartelmedia ergooglen, an welche Schichten sich die Werbung im intellektuellen Programm des Senders RTL 2 richtet und wie der deutsche Mittelschichtsnazi darin repräsentiert ist.

  • T
    Tzapatu

    Ist halt so, weil wir das schon immer so gesagt habt, sagen wir das weiter so... Wir sind schließlich keine Rassisten und wenn wir jetzt unsere Sprache ändern würden, dann würden wir damit ja zugeben Rassisten gewesen zu sein...

     

    Blöde Situation, am Besten machen wir nen lustigen Witz, Z.B.:

    "Hamburger auch verbieten? Höhöhö"

    Sinti und Roma wurden von unseren Eltern oder Großeltern getötet, weil sie Sinti oder Roma waren. Nach den Morden ging die Diffamierung weiter... schlechte Basis für lustige Hamburger-Vergleiche.

  • A
    Absurdität

    Natürlich ist es richtig, neben "Mohrenköpfe", "Negerkuss", "Sarotti-Mohr" nun auch das "Zigeunerschnitzel" aus dem Sprachgebrauch zu eliminieren.

     

    Warum auch nicht? Im Zusammenhang mit den "Dönermorden" waren schließlich Tausende türkischstämmige Mitbürger auf den Straßen und forderten eine Umbenennung. Ganz klar vor dem geistigen Auge hat auch noch jeder die zahlreichen Proteste von Mitbürgern mit dunkler Hautfarbe, die mit Fackeln und Heugabeln bewaffnet Supermärkte belagerten, bis diese ihre "Schaumküsse" aus den Regalen nahmen.

     

    Am traurigsten finde ich, das Leute Geld dafür bekommen, sich so einen Mist überhaupt auszudenken! Als polnischstämmiger Mitbürger fordere ich übrigens, Polen-Witze gänzlich unter Strafe zu stellen. Sie stören mich nämlich!

     

    Auf gut Deutsch gesagt hat sich Jahrzehntelang keiner drum geschert, wie irgendwelche Speisen genannt wurden. Und jetzt kommen plötzlich Gutmenschen aus den Löchern und fuhrwerken an unserer Sprache herum.

     

    Wenn dann gleichsam in der Türkei der Genozid an den Armeniern geleugnet wird, frage ich mich, ob hier - und in anderen Ländern - die Regierungen nicht wesentlich größere Baustellen haben, die wesentlich wichtiger sind. Mir kommt bei sowas das kalte Kotzen!

     

    Apropos Kotzen: In mehreren Läden in unserer Stadt gibt es den Cocktail "Froschkotze". Diskriminiert das nicht die Frösche? Sollten Tierschützer da nicht aktiv werden?

     

    Man zeige mir eine größere Gruppe von Sinti und Roma, die psychische Qualen erleiden oder sich in ihrer Ehre gekränkt fühlen, weil ein Schnitzelgericht den Wortteil "Zigeuner" enthält.

    • G
      Gast
      @Absurdität:

      Zigeunerschnitzel, Dönermorde, Schaumküsse, Polenwitze, Genozid, Froschkotze; Und das alles in einem Kommentar zusammen gepresst.

       

      Absurd, in der Tat.

      Hast du ungefähr eine Ahnung, was du uns eigentlich mitteilen möchtest?

  • Wuerde doch mal sagen, dass jede Art von Mentalitaetsmanipulation qua Sprache des Teufels ist! Wir sollten lieber ueber die Sachen selbst reden und nicht einfach neue Routinen einueben. Solche Routinen sind totalitaer!

  • JI
    jk inc

    dooferweise haben die npd schwachmaten endlich ein wortspiel gefunden: geld für die oma statt für sinti und roma.

     

    "zigeuner" hätte schlaganfälle verursacht...

  • E
    Erich

    Was macht nun McDonalds mit seinen Hamburgern? Wird es beim Bäcker bald keinen Amerikaner geben? Keinen Russn Mass mehr zu trinken? Hmm, und was macht die hiesigen Brauerei, deren Gründerfamile seit Jahrhunderten einen Mohren im Wappen führt und als Firmenlogo vererbt hat?

     

    Ich befürchte, der Rassismus in einigen "linken" Köpfen ist schlimmer, als der bayerischer Biertrinker.

  • MD
    Marx (ja der)

    Zu Liletta Lovina: "Ich würde mir wünschen, dass hier (besonders?!) die Taz-Journalist_innen etwas verändern würden: Durch das generische Maskulinum werden viele Menschen nicht mitbedacht, nicht anerkannt und/oder diskriminiert..."

     

    Krank, einfach nur krank! Sie sollten sich untersuchen lassen!

     

    Übrigens: Der Unterstrich ist OUT! Weil er eben etliche Transgenderpersonen ausschließt!

    IN in der linken Welt ist der Genderstern. Er inkludiert alle.

    Hoffentlich merken sie sich das!

    Denn sie haben heute mit ihrem Unterstrich etliche Menschen diskriminiert.

  • KS
    Klaus Spitzberger

    Zu Ella: "Der Begriff "Zigeuner" wird von dem damit gemeinten Volksgruppen als diskriminierende Fremdbezeichnung empfunden."

     

    Nein, tut er nicht! Der Zentralrat der Zigeuner in Deutschland möchte, dass seine Mitglieder ausdrücklich NICHT als "Sinti und Roma" bezeichnet werden, weil das a) schon verfeindete Zigeunerstämme sind und b) die übrigen Zigeunerstämme mit dieser Bezeichnung ausgeschlossen werden.

     

    Also: Typisch deutscher vorauseilender Gehorsam - niemand hat die Betroffenen VORHER gefragt.

    Gleiches dürfte auch bei diesem "Neger"-Begriff der Fall sein.

    • @Klaus Spitzberger:

      Auch für Sie noch einmal der Link:

       

      http://www.sueddeutsche.de/panorama/aerger-um-zigeunersauce-nicht-nur-eine-geschmacksfrage-1.1746510

       

      Einen "Zentralrat der Zigeuner" gibt es meines Wissens nicht. Es gibt den "Zentralrat deutscher Sinti und Roma", dieser lehnt den Begriff "Zigeuner" aber ab. Damit befindet er sich in Übereinstimmung mit der Mehrheit aller Befragten aus einer relativ aktuellen Studie. Eine kleine Minderheit zieht tatsächlich die Bezeichnung "Zigeuner" vor (als Ausdruck eines neuen Selbstverständnisses und weil er eben auch Gruppen mit einschließt, die nicht entweder Sinti oder Roma sind), aber dies ist, wie gesagt, wirklich nur eine Minderheit.

       

      Für die meisten Sinti und Roma ist das Wort "Zigeuner" mit Diskriminierung, Verfolgung und dem Genozid durch die Nazis assoziiert. Was ist so schwierig daran, auf solche Gefühle Rücksicht zu nehmen?

      • B
        Bärenmarketeddy
        @Ella:

        Und was ist mit den "nicht meisten"? Wie soll man denn nun wissen, ob jemand als Zigeuer, Sinto oder Rom bezeichnet werden will? - Ah, dann gibt es ja auch noch die Ashkali. Da wirds dann noch schwieriger.

        • @Bärenmarketeddy:

          Stimmt, das ist eine echte Herausforderung! Vor allem, wo Sie wahrscheinlich täglich mit Ashkali sprechen, nicht wahr? (Die sind übrigens Roma.)

           

          Nur ein sehr kleiner Teil der Befragten in der oben erwähnten Studie sprach von sich selbst als "Zigeuner", häufig alternativ mit "Sinti" oder "Roma". Sie können mit "Sinti und Roma" demnach nichts falsch machen. Wo ist dann noch das Problem? (Irgendeins müssen Sie ja haben, so mühsam, wie Sie sich hier was zurechtkonstruieren!)

        • @Bärenmarketeddy:

          Ella beruft sich da auf irgendein Komite, das das am grünen Tisch entschieden hat.

           

          Nach der Logik wäre dann auch die Mehrheit der Deutschen einst z.B. für die Einführung des Euro gewesen, weil unsere Bundesregierung/unser Parlament das so beschlossen hat. mit dem Unterschied, dass unser Parlament theoretisch kraft Wahlen "das ganze Volk" repräsentiert.

          • @Viccy:

            Mal abgesehen davon, dass Ihre "Logik" keine ist, "berufe" ich mich nicht auf ein Komitee, sondern auf eine aktuelle Studie. Wie ich in meinem Beitrag ja auch geschrieben habe...

  • M
    Martin1

    Zu Viccy: "Es muss ja den Hanseaten auch schwer auf den Magen schlagen, wenn pappige Brötchen mit Tierleiche als "Hamburger" kursieren."

     

    Ja! Oder Berliner, oder (bei der Nordsee) der Bremer.

     

    Aber sie verwechseln etwas: In dem Ursprungsartikel geht es nicht gegen Deutsche. DAS macht den Unterschied. Deutsche (insb. Männer) können straflos diffamiert, diskreditiert und auch rassistisch beleidigt werden.

    Na, das muss man doch aushalten.

    Warum eigentlich?

  • R
    ray

    Ja, scheint wirklich schlimm für die meisten hier zu sein, dass die Neger und Zigeuner jetzt auch noch meinen, selbst entscheiden zu dürfen, was sie als beleidigend empfinden.

     

    Und natürlich würden Rassisten wie Sie immer noch kein positives Bild von diesen Menschen haben, wenn Sie sie nicht so nennen dürften.

  • M
    Martin1

    Zu Alexas Alexander: "Was machen wir mit dem "Zigeunerbaron" von Strauß und mit dem "Zigeunerjungen" von Alexandra ( Gott habe beide selig)?"

     

    Richtig! Und was ist all den wissenschaftlichen Artikeln, Doktorarbeiten, in denen in Fachsprache z. B. Zigeuner, ziganoid, negroid etc. steht???

     

    Man merke: Ist der Sozialismus (und genau darum geht es hier) erst mal im Lauf, hält ihn keiner mehr auf.

  • M
    Martin1

    In Siegermentalität wurden auch Städte- und Straßennamen umbenannt - hüben wie drüben.

    Und in Orwells 1984 geschieht das auch.

    Herr Daniel Bax muss sich fragen lassen, ob er noch Herr seiner Sinne ist.

  • Alter Schwede. Ich glaub mein Schwein pfeift, die Sprache wird getürkt! Ne echt, ist das jetzt wirklich nötig? Das erinnert mich an eine der absurdesten Szenen meines Lebens - als ein schwarzer Freund von mir, aus den USA stammend und der deutschen Sprache noch nicht komplett mächtig, fragte wie denn wohl der Schaumkuss dort hieße. Betretenes Schweigen machte sich breit bis ich ihm mit einem Augenzwinkern erklärte wortwörtlich wöre das "Nigger's kiss". Erst als wir beide, ob der absurden Szenerieund der absichtlich plumpen Übersetzung, anfingen loszuprusten traute sich der Rest der Anwesenden mitzulachen. Die fiesesten nicht politisch korrekten Witze über diverse Gruppen kenn ich im Übrigen stets von deren Mitgliedern.

     

    Einfach mal den Stock aus den Pobacken befördern könnte wirklich helfen. Ich bin selbst ähh.. vollschlank.. und soll ich jetzt jammern wenn jemand vom Presswursteffekt bestimmter Hosen spricht? Heul, heul. Wie ungeheuer furchtbar. Oh und mein Nachname ist niederländischer Herkunft. Ich verbitte mir also uuuunbedingt jeden Witz über Kaasköppe und Wohnwagen. Mein Gott über was sich Leute heutzutage aufregen wo sie im Luxus leben wie die Maden im Speck...

    • @Harleyquincey:

      That´s it!

  • J
    Josef Švejk

    Was ist der Unterschied zwischen Zigreunerschnitzel und dem Duisburger "Roma-Haus"?

     

    Schade eigentlich, wenn ersteres getilgt wird.

    Muß die "volkstümliche" Etymologie gezwungenermaßen unrech haben?

    Ob man nun von Balkan spricht, oder von Z.... - dies steht füe eine bestimmte Lebensart mit feurigen Gewürzen, einer bestimmten Musik......aber eben auch eine (möglicherweise) repräsive Clanstruktur, ein nicht ganz so aufgeräumter Vorgarten ......

    "Roma-Schnitzel" wird nicht als Alternative nicht angeboten. (warum eigentlich?)

    Wenn wir jetzt die positiven Assoziationen, ausgehend von Küche und Musik wegnehmen,

    bleibt beim Begriff "Roma" nur das Duisburger Hochhaus übrig.

    Was ist da gewonnen?

    Die Euphemismus-Tretmühle hat ganze Arbeit geleistet.

    Die gute Absicht ist ehrenwert, aber das Problem verschwindet vom Begriffstausch nicht.

     

    Was war an der "Zigeunermission" der Katholiken schlecht?

  • LB
    Lustiger Bosniak

    Heute Abend war nach dem Essen mal wieder Witzestunde mit Gästen. Unser Sohn erzählte einen ziemlich queren "Ausländerwitz". Auf die Frage vom wem er denn den habe, antworterte er: Von Akif (NAME geändert). Akif stammt aus dem arabischen Raum, wie sich unschwer erraten lässt. Der Freundeskreis in dem Akif den "Ausländerwitz" erzählte, besteht übrigens aus 2 Türken, 1 Syrer, 1 Koraner, 1 Spanier, 1 Ugander und zwei Deutschen.

    Offenbar kennen Sie alle das Wort "Ausländer", scheren sich aber nen Dreck um seine eigentliche Bedeutung, sonst wären sie ja nicht miteinander befreundet und würden sich nicht alle zusammen über "Ausländer" lustig machen.

    Passt das zum Artikel? Ich glaube schon.

    Die Generation der heute ca. 13jährigen nbenutzt den Begriff "Ausländer" nur für menschen mit Migrationshintergrund, die sich daneben benehmen. Jedenfalls ist das in dieser Clique so. Und so kann es passieren, dass sich ein Türke maßlos über "diese übelst blöden Auländer" auf dem Bolzplatz aufregen kann. Ich war live dabei.

    Wenn ich das richtig hochrechne, dann wird es in 20-30 Jahren keine Diskussion mehr über Negerküsse, Zigeunerschnitzel etc. geben. Vermutlich werden dann neue, ähnliche Bezeichnungen kreiert. Ich zügele nun meine Fantasie. Will ja der kulturellen Entwicklung nicht vorgreifen und freue mich auf eine entspanntere Zukunf im Küchenbereich.

  • Was machen wir mit dem "Zigeunerbaron" von Strauß und mit dem "Zigeunerjungen" von Alexandra ( Gott habe beide selig)?

    • @Alexas Alexander:

      Und wir sollten auch glauben, was unsere Vorfahren mit "Ziehgauner" meinten. Inwieweit das noch so ist, welche Gruende es hat, Zigeunerpolitik in Rumaenien und so weiter, lustiges Zigeunerleben auf dem Prager Karlsplatz (industrieller Taschendiebstahl unter aller Augen) eingeschlossen. Carmen. Wenn man die Wirklichkeit nicht wahrhaben will, kann man sie auch nicht veraendern.

    • 1G
      1326 (Profil gelöscht)
      @Alexas Alexander:

      Und was machen wir mit Hamburgern?

       

      Ich haben einen zugewanderten Ausländerin der aus Hamburg kommt und der sich daran stört.

      • @1326 (Profil gelöscht):

        ihm sagen, dass er keine Berliner mehr kaufen darf. Das sind Pfannkuchen (in Berlin). Bei den bisher als Pfannkuchen bezeichneten Dingern muss er, um Verwechslungen zu vermeiden, auf Eierkuchen umlernen.

         

        Sollte er das Pech haben zu paddeln, was in Hamburg ja schön ist, hüte er sich vor eienr Eskimorolle!

    • E
      Europa
      @Alexas Alexander:

      Nach guter alter deutsche Tradition, einen Haufen bilden und anzünden!

      Es muss sein, es steht ja Zigeuner drauf!!!

  • Es muss ja den Hanseaten auch schwer auf den Magen schlagen, wenn pappige Brötchen mit Tierleiche als "Hamburger" kursieren. Etwas mehr Sensibilität täte gut, man sollte sich mit stereotypen Zuweisungen einmal inhaltlich befassen und um mehr Korrektheit bemüht sein. Dies böte auch ein ungeheures Differenzierungpotential:

     

    - Brötchen mit Frikadelle

     

    - Brötchen mit Frikadelle und Gurke

     

    - ... mit Käse

     

    - ... mit Gurke & Käse

     

    Da tun sich völlig neue Sprachuniversen auf!

  • B
    Bertrand

    Da schreibt doch einer über Sprache und vergisst hinter "Balkan" einen Bindestrich.

    Nun gut, die Konstellation ist gemein. "Schnitzel nach Balkan, Budapester oder Ungarischer Art": hier enden sowohl Kompositum als auch Relativbezug auf "Art".

     

    Ich sehe alles. :P

  • Das dümmste an diesem Sprachhygiene-Syndrom ist diese Gleichmacherei. Es ist eine Art "linker" Rassismus, der nicht an den Individuen sondern nur an der Vereinfachung des Denkens und Schreibens interessiert ist. Er teilt die Gesellschaft in Täter, die seinen Sprachcode nicht teilen, und Opfer, die er ungefragt verteidigt und entmündigt. Ich denke die taz-Redakteure sollten öfters mal vor die Tür gehen und mit normalen Menschen reden!

    • G
      Goult
      @janü:

      Doch, es gibt auch kluge taz-Leser.

  • EE
    @ Ella

    @ Ella: Der Punkt ist doch der, wenn ich merke, dass einen Anderen etwas wirklich stört, dann gehe ich darauf ein, zumindest dann, wenn ich es für irgendwie nachvollziehbar halte (wo zieht man ansonsten die Grenze? Man kann doch nicht auf jede mögliche Befindlichkeit Rücksicht nehmen, irgendjemand findet immer etwas, was sie/ihn stört). Wenn nun aber eigentlich nur ein/e dritte/r, völlig Unbetroffene/r daherkommt, die/der es besser weis und mir befielt, was ich gefälligst zu tun habe, dann schalte ich womöglich auf stur. Jedenfalls dann, wenn nicht zugleich Punkt eins gegeben ist. Finden Sie das so wenig nachvollziehbar? Ich persönlich finde, man sollte nicht nur hinterfragen, was von oben kommt, sondern (insbesondere) auch das, was aus jedweder anderen Richtung (vor allem) im Imperativ an einen heran getragen wird. Und wenn es mir dann nach reichlichem Nachdenken noch immer nicht einleuchtet, warum jemand davon pikiert sein sollte, wenn ich Kartoffel oder Weißbrot sage, dann bleibe ich bei meiner alten Sprachregelung, grad z`leit! Das bedeutet dann aber keine gezielte Respektlosigkeit, sondern einfach, dass ich nicht nachvollziehen kann, dass man mich so verstehen will.

    • @@ Ella:

      Aber wer ist in diesem Fall denn bitte der "Unbetroffene", der Ihnen "Vorschriften" macht? Die Bitte, den Namen der Soße zu ändern, kam ja nun genau von Sinti und Roma (also Betroffenen), und die haben auch niemandem etwas vorgeschrieben, sondern sich mit ihrem Anliegen freundlich und höflich an die Hersteller der Soßen gewandt. Die Aufregung darüber erscheint deshalb vollkommen disproportional.

  • R
    REbecca

    Ob ihrs wollt oder nicht: NEGERKUSS, ZIGEUNER(SCHNITZEL), GETÜRKT usw. werde ich nicht aus meinem Sprachschatz streichen! Ebensowenig werde ich meine 3 Kinder in diesem entarteten Neusprech erziehen.

     

    Muss ich deswegen bald ins Umerziehungslager?

    • M
      memo
      @REbecca:

      ihre armen kinder - die sind ihnen hilflos ausgeliefert

       

      ja, sie müssen alle umgehend ins umerziehungslager.

       

      und dort lernen ein empathischer, toleranter mensch zu werden, der nicht mehr zu hyperventilieren droht, wenn das machtgefälle zugunsten der ohnmächtigen um einen grad verschoben wird.

  • O
    Olli

    Wer jede Art von Witzen über Türken, Schwarzen usw. abschaffen will, behandelt diese Gruppen anders als z.B. Deutsche oder Amerikaner. Das schafft dann gerade Distanz, nämlich zwischen "uns", über die man Witze machen darf und "denen", die anders als "wir" sind, wo es heißt: Lachen verboten. Das ist auch eine Form von Ausgrenzung!

  • S
    Schwabe

    Guter Artikel, aber ein kleiner Fehler - die Knaller hiessen bzw. heissen heute noch "Judofürze" nicht "Judenfürze"

  • IV
    ich verstehs nicht 2

    Wenn sich also die von den besagten Bezeichnungen "Betroffenen" in der MERHEIT dagegen ausprechen würden, weil sie sich ganz überwiegend und dann irgendwie objektiv messbar davon diskriminiert fühlten, okay, das wäre doch mal was! Aber ist das denn der Fall? Mein Eindruck ist derzeit, dass es hauptsächlich das linksliberale "Gutmenschentum" ist, das meint, dass sich Angehörige diverser Bevölkerungsgruppen durch die Bezeichnung von Lebensmitteln diskrimineirt fühlen müssen, un jedenfalls nicht in der Mehrzahl die Menschen, um die es eigentlich geht. Bye the way, wie wäre es mal damit, nach anderen Bezeichnungen für Grundnahruhngsmittel wie etwa Weißbrot oder Kartoffeln, vielleicht auch für "Kraut" zu suchen, da werden jedenfalls tatsächlich negative Assozaiationen gebildet, dennoch: lächerlich!

  • A
    Afrogermane

    Ich nutze immer noch den Begriff Negerkuss.

    Und ich lach mich weg, wenn ich Afrodeutsche höre. Den Begriff "Afrogermane" haben wir als satirischen Begriff vor 10 Jahren genutzt, um uns über die GRÜNEN/INNEN lustig zu machen.

    Krass, dass die TAZ jetzt diesen Begriff nutzt.

    • M
      memo
      @Afrogermane:

      total witzig!!! rofl hahaha lol

       

      natürlich ist es völlig ok, dass sie sich über diese selbstgewählte bezeichnung schwarzer deutscher lustig machen.

       

      das spricht total für ihre korrekte wahrnehmung der machtverhältnisse zwischen weißen menschen und dem rest.

  • Ich verstehe nicht ganz, was eigentlich am "Zigeunerschnitzel" rassistisch sein soll. Ist "Thüringer Bratwurst" denn auch diskriminierend gegen Ossis? Au, verflucht, "Ossis" ist bestimmt nicht politisch korrekt. Also, äh, gegen Mitbürger mit Ostzonaler Verangenheit? Oder ist der Berliner ein in heißem Fett getränkter Hauptstädter?

     

    Natürlich nicht. Es sind Lebensmittel. Und da Lebensmittel keiner Rasse angehören, können diese Bezeichnungen auch nicht rassistisch sein. Ich jedenfalls werde auch weiterhin Thüringer und Krakauer essen, ganz ohne kannibalistischen oder rassistischen Hintersinn. Man kann es auch übertreiben. Am Ende nämlich kommen wir irgendwo raus, wo alle Begriffe, die irgendwie irgendeinen Beigeschmack haben, aus unserer Sprache eliminiert sind. Bei George Orwell nannte sich das dann "Neusprech".

    • @Marcus-T. Maier:

      Und nicht vergessen: Frankfurter Würstchen, Lyoner Wurst, griechischer Bauernsalat!

    • @Marcus-T. Maier:

      Zitat: "Ich verstehe nicht ganz, was eigentlich am "Zigeunerschnitzel" rassistisch sein soll."

       

      Dabei ist das in diesem Zusammenhang doch eigentlich oft genug erklärt worden. Der Begriff "Zigeuner" wird von dem damit gemeinten Volksgruppen als diskriminierende Fremdbezeichnung empfunden.

      • V
        Veggie
        @Ella:

        Ach so. Das heißt, dass ich von einem Sintischnitzel durchaus sprechen dürfte? Oder wie?

      • @Ella:

        kann ich kaum glauben. gilt das nur in deutschland? was machen die franzosen denn jetzt mit den gitanes zigaretten, oder die band gipsy kings (die sich ja nun selbst so genannt haben), heissen die ab jetzt kings of balkan?

      • A
        Anna
        @Ella:

        Danke Ella!

  • IV
    Ich verstehs echt nicht

    "Warum aber rufen solche Neuerungen nicht annähernd so viel Widerstand hervor wie der Versuch von Minderheiten, auf eine diskriminierungsfreie Sprache zu drängen?" Schätze, dass es der Mehrheit am Hintern vorbei geht, ist dadurch begründet, dass es eigentlich (in der medialen Öffentlichkeit) fast nur weiße Sprachpolizisten sind, die sich zu dieser Thematik äußern (echauffieren?). Ich bitte nicht falsch verstanden zu werden, ich persönlich spreche nicht von "Zigeunern" oder "Negern", dass finde ich nicht angemessen und nicht angebracht. Aber ich habe keine Lust mir von Leuten, die anscheinend (scheinbar?) meinen, mir moralisch überlegen zu sein (und das ist wohl Punkt Nr. 1), meine Alttagssprache ("Zigeunerschnitzle") verbieten zu lassen (Punkt Nr. 2, so ähnlich wie beim Veggie-Day, hey, aber ich bin Veggie...), obgleich die in keinster Weise intendiert, jemanden zu verletzen! Man lassen mir doch bitte meine "romantische Assoziationen", wenn ich solche habe. Solten sich einzelne "romantisierte" dadurch verletzt fühlen, Entschuldigung, dann kann ichs auch nicht heben! Unter welchen Vorurteilen "leidet" denn der durchschnittliche Baiware? Aber, um eine anderen Artikel der TAZ sinngemäß wiederzugeben: der durchschnittliche Münchner Grantler ist ja ohnehin Rassist... bitte! Einfach mal denselben Maßstab anlegen! Wenn ich mir dagegen unter einem Bayern einen kernigen, gemütlichen Typen in Lederhosen und mit Gamsbart am Hut vorstelle, dann ist dass vielleicht etwas beschränkt, aber was schadet es dem Bayern, wenn ich das eben als überaus positiv empfinde?! Darf der Bayer mich darüber belehren, dass das er mehr zu bieten hat? Sicher! Ist meine Vorstellung ein Ausdruck von "Bayernhass", einer "rassistischen Grundeinstellung?" Wohl kaum! Bitte einfach die Kirche im Dorf lassen (oder ist diese Redewendung verboten, könnte doch den atheistischen Mitlesern hier aufstoßen?)!

  • N
    Normalo

    Verdammt, ich habe gerade Patti Smith gehört; Rock'n Roll Nigger. Bin ich jetzt ein Rassist! Muss ich mich jetzt bei Daniel Bax selbstanzeigen wg. Alltagsrassismus?

  • B
    Baxpfeife

    Der Euphemismus "Kollateralschäden"

    ist genauso unsäglich wie dein restliches Gesülze.

  • Wer sich auf die "Zigeunermaterie" zur Ernüchterung mal tiefgreifender einlassen will:

     

    http://www.rbenninghaus.de/zigeuner-begriff.htm

    • G
      Gast
      @lions:

      Wie bereits oben erwähnt: unheimlich "seriöse" Webseite... http://www.zigeuner.de macht dagegen eine klare Ansage aus erster Hand!

      • @Gast:

        Die stellte ich ein, um mal darüber nachzudenken, das eine Domain, die offenbar schon sehr lange so benannt ist, unter politischen Zugzwang sich genötigt sieht, ihren freierwählten Namen in die Tonne zu klopfen. Glauben Sie ernsthaft, das tausenden Usern der Seite jetzt gerade erst einfällt, dass ihr "Friedensschiff" mit einer Piratenkennung geflaggt war. Die klare Ansage erfolgte unter politischem Druck.

    • T
      treibsand
      @lions:

      Guter Tipp. Das wäre was für Sprachkommissarin ELLA. Daniel Bax ist es wohl zu anstrengend.

       

      Ich vermute ohnehin, daß die Debatte aus Quotengründen aufgewärmt wird. Alle Argumente waren Anfang des Jahres im Wesentlichen ausgetauscht worden.

    • @lions:

      Danke. Wirklich interessant zu lesen.

       

      Und ... es kommt eine Menge Arbeit auf uns alle zu - hinter jedem Wort ein soziologisch-historisch-psychologisches Feld unglaublicher Weite, das mit viel Liebe zum Detail und unerschöpflicher Geduld erschlossen werden will :-)

      • @Viccy:

        Neben den textl. Fakten sind für mich die Grabinschriften verstorbener Zigeuner, die gewiss von Angehörigen aufgesetzt wurden und voller Stolz die Zugehörigkeit unterstreichen.

        Ich bin mir sicher, Herr Bax hätte den Artikel garnicht oder anders verfasst, hätte er die Seite vorher gesichtet.

  • S
    S_OE

    Es ist richtig, dass man beim Gebrauch eines Wortes nicht nur darauf achten sollte, wie man es selbst meint, sondern auch, welche Gefühle es bei anderen auslöst. Vielleicht liegt eine gewisse Rücksichtslosigkeit darinnen, wenn einem das egal ist. Ich bezweifle aber, dass man das schon als Rassismus bezeichnen darf. Ein viel größeres Problem ist es, wenn in der Presse und allgemein im öffentlichen Leben alles nur nach seinem Wortlaut bemessen wird, anstatt nach seinem gemeinten Inhalt und Kontext. Der vom Sprechenden bzw. Schreibenden gemeinte Inhalt ergibt sich aus dem Gesamtzusammenhang seiner Aussagen. Leider ist es heute möglich, eine Person des öffentlichen Lebens zu Fall zu bringen, weil sie das falsche Wort ausgesprochen, einen falschen Vergleich gezogen oder ein ähnliches "Verbrechen" begangen hat. Die Presse hilft da fleißig mit, dass am Ende allen nur noch Worte in den Ohren klingen, anstatt das Zusammenhänge zu Bewusstsein kommen.

  • R
    R.Horn

    "Vielleicht werden unsere Kinder dann einmal fragen: Tatsächlich, ihr fandet bis 2013 nichts dabei, das Wort „Neger“ in Kinderbüchern zu lesen? Und ihr habt „Zigeunerschnitzel“ gegessen? Wie wart ihr denn drauf?"

     

    In Anbetracht der Erbsenzählerei,der Kleinkariertheit.des Wichtigmenschentums und Bedenkenträgertums des Verfassers können wir hoffen, dass er selber keine Kinder hat/ haben wird.

    Das wäre vor allem den Kindern zu wünschen

  • G
    Gast

    Schade, dass oich mir die Zeit genommen habe, diesen Blödsinn zu lesen.

    Absiolute Zeitverschwendung . . .

  • P
    Paul

    Jetzt bin ich aber gespannt was mit der lange bekannten und schönen Zigeunermusik passiert - der Begriff dürfte nicht mehr zu halten sein.....

  • "Sprachbewahrer mussten in den vergangen Monaten ganz tapfer sein."

     

    Fataler Fehler gleich schon im ersten Satz. Wohl noch kein Gendertraining absolviert, Herr Sprachreiniger?

     

    Ach, es ist mir ein innerer Reichsparteitag... ;-)))

     

    Gruß mit Negerkuß im Mund:

    Beteigeuze

  • JH
    Jan Hendrik S.

    Es ist skurril: Linguisten, Journalisten sind sie von Beruf, aber man muss ihnen dennoch erläutern, dass Zigeunerschnitzel nicht bedeutet, ja noch nicht einmal andeutet, dass da ein Zigeuner serviert wird. Genauso impliziert "Dönermörder" nicht, dass die Opfer als Döner bezeichnet werden. Auch der Watergate-Skandal hat nichts mit Wasser zu tun und der Hundertjährige Krieg hat nicht 100 Jahre gedauert. Es sind assoziative Verknüpfungen, die nicht den Anspruch auf vollkommene Übereinstimmung mit Tatsachen haben. Unter den Mordopfern des NSU waren zwei Mitarbeiter von Döner-Imbissen, also wurde von Döner-Morden geschrieben. Zigeunerschnitzel soll die Verknüpfung zu fremden Gewürzen hervorrufen. Genauso wie das Jägerschnitzel auf die zugehörige Pilzsoße verweist. Aber spätestens nach Besuch der Grundschule ahnt man doch, dass das Gericht weder von einem Jäger zubereitet, noch ein Jäger darin verarbeitet wurde. Ja, man begreift sogar, dass es auch kein Jäger gewesen sein muss, der es erfunden hat. Und das gilt genauso für Zigeunerschnitzel & co.

    Warum ist das so schwer zu verstehen? Noch dazu für Leute, für die Sprache ihr täglich Brot ist?

    Ich benötige von solchen "Koryphäe der Sprachwissenschaft" allerdings auch keine Belehrungen. Deshalb ein Vorschlag zur Güte, Herr Bax: Sie sprechen so wie Sie wollen und ich spreche so wie ich will. Einverstanden?

  • Und was zum Kuckkuck soll bitte ein Afrodeutscher sein.

    Ist dieser Artikel als Satire gemeint? Ich hoffe doch.

    Schließlich gibt's wohl dringlichere Probleme, als Terminologische Spitzfindigkeiten. Schwer vorstellbar, dass ein Schwarzer sich daran stört, als solcher bezeichnet zu werden.

    • I
      Icke
      @Jabba666:

      Was ist, wenn der Afrodeutsche weiß ist und aus Südafrika kommt? Immer noch ein Afrodeutscher? Huch, seine Eltern kamen aus Schweden. Jetzt wird es aber kompilziert...

      • @Icke:

        Hat er einen deutschen Pass, ist er deutscher, basta.

        Hat er dies nicht, ist er Südafrikaner. So einfach ist das!

        Nur weil meine Mutter aus Holland Stammt, bin ich ja auch kein Oranje-Germane oder ähnlicher neusprachlicher Schwachsinn.

  • J
    Joshua

    Es ist irgendwie peinlich. Wir sitzen auf unseren warmen Stühlen oder in der Couch, mit Macbooks und Laptops und regen uns über Wörter auf während "Sinti und Roma" oder "Zigeuner" oder "Tzigani" (wie sie sich selbst nennen) oder "Gypsies" in Rumänien in Armut leben. Diese Diskussion ist sehr fern der eigentlich betroffenen Gruppen. Ich finde es sehr abstrakt und sehr kleinteilig und mühselig.

  • Oh ja, es ist sehr wichtig auf die eigene Sprache zu achten. Nehme ich beispielsweise den ersten Satz des Artikels

     

    "Wer unsere Sprache nicht hinterfragt, will sich nicht mit Rassismus beschäftigen."

     

    finde ich sogleich eine lupenreine Unterstellung.

     

    Also, weiterhin schön aufpassen.

  • M
    miri

    Das Wort Mohr ging mir nach, und eben habe ich spontan auf der Sarotti-Website nachgesehen. Der Sarotti-Mohr ist inzwischen weiß!!! So weit isses. Nur ein weißes Kerlchen (oder wie soll der jetzt heißen?) darf da die Marke bewerben, sonst wär das ja Rassismus. Alle werden weiß. Bald auch sicher Uncle Ben. Tatsächlich Sensibilität oder doch nur vorauseilender Gehorsam und Angst? Nur in der Nostalgie-Edition kann man noch den echten Sarotti-Mohren mit Turban und Fahne sehen... Da fällt einem doch ebenso spontan der weiße Neger (sorry) Wumbaba ein... Wie wird *der* es wohl überleben, wenn er politically correct weißgewaschen wird? Weiß ist er ja schon, aber der "Neger" muss natürlich noch weg... Ooooch, Wumbaba, bleib doch, wie du bist! Wir setzen uns dann zusammen in die Wiese und essen zusammen Sarotti-Pralinen. Aus der Nostalgie-Schachtel.

  • PB
    Paul Bömer

    "...ihr fandet bis 2013 nichts dabei, das Wort „Neger zu....“ . Ja so ist es. Wir finden nichts dabei. Ein Wort kann niemals rassistisch sein, anders ist es mit Gedanken, Meinungen, Weltanschauungen. Sollten wir nicht auch noch Buchstaben aus dem Alphabet tilgen, solche, die häufig in rassistischen Begriffen vorkommen. Wenn mein alte Tante heute noch sagt : "Den Zigeunern muss geholfen werden!" , dann ist darin keine Spur Rassismus enthalten.

  • M
    Munster

    Wenn man das Wort "Neger" aus einem Kinderbuch streicht, kann ich das ja noch nachvollziehen; das Wort "Neger" ist halt heutzutage mit einer negativen Note belegt, aber wer sich ernsthaft über "Mohrenköpfle" (eine sehr schöne Bezeichnung; ein schönes, wohlklingendes Wort) oder Zigeuner-Schnitzel (die Bezeichnung kommt wohl von von der bunten Sauce und was ist daran bitte diskrminierend? - Ich dachte bund wäre toll.) echauffiert, sollte sich ernsthaft überlegen was für Komplexe er eigentlich hat, anstatt irgendwelche rechten Tendenzen bei anderen zu suchen.

    Das hat nicht mal mehr etwas mit "political correctness" zu tun...das ist einfach nur...sorry...gestört.

  • B
    Blechstein

    Der Begriff Zigeuner wird seit kurzem durch die Umschreibung "mobile ethnische Minderheiten" ersetzt.

  • M
    Mephisto

    @Bouleazero und Bax

    Paprikaschnitzel und Zigeunerschnitzel sind 2 verschieden Gerichte, nur mal so nebenbei...

    @Lovina

    "Journalisten" ist der Plural von "Journalist" und bezeichnet kein Geschlecht,wenn Sie daraus nur "Männer" lesen ist das IHR Problem und nicht ein Problem der Sprache

    @Bax

    Wenn ein Linguist im Blog schreibt,daß "Zigeunerschnitzel" erst in den 50ern auftauchten, dann kann ich ihm ein Kochbuch mit dem Rezept "Zigeunerschnitzel" von 1903 zeigen (es wird als ein Gericht der gehobenen Küche bezeichnet), außerdem ist es ein österreichisches Gericht, und Österreich liegt nicht auf dem Balkan und Ungarn gehört auch nicht mehr dazu.

  • U
    Ursula

    Herr Brax, wie soll ich meinen schwarzen BMW denn jetzt nenne, dunkelgefärbt?

    Artikel wie diese machen mich einfach sprachlos -so zerlegt sich ein Land selbst.

  • S
    Somaro

    "Zu behaupten, der Verzicht auf diskriminierende Begriffe mache sprachlos, ist genau so absurd wie die Befürchtung, dass Flirts nicht mehr möglich seien, weil Rainer Brüderles anzügliche Dirndl-Äußerung skandalisiert wurde. "

     

    Was ist von einem Journalisten zu halten, der einen komplexen Sachvehalt, der Unsicherheiten im Verhalten und im Recht massiv in die Öffentlichkeit gerückt hat, auf eine einfache Formel bringt um seine Theorie zu stützen?

     

    Mal so einen Tipp: Einfach nochmal das Drumherum um Brüderele und das Dekolleté auch hier in der TAZ nachlesen und feststellen, dass es nur der Ausbruch eines schwellenden Konflikts, man könnte sagen Krieg, zwischen Mann und Frau ist.

     

    Und wo wir gerade dabei sind, wer Sprache aus verschiedenen Generationen und Jahrhunderten zusammenwirft kann nicht erwarten, dass er irgendwie ernst genommen wird.

     

    Wenn für den Autor das Neger aus Pippi Langstrumpf, das Zigeunerschnitzel und die Dönermorde einen und den selben Hintergrund haben, kann ich nur auf das Mnisterium für Wahrheit verweisen.

  • K
    kontraproduktiv

    Man könnte diese Begriffe einfach still und leise sich verdünnisieren lassen. Aber dadurch, dass die Scheindebatte immer und immer wieder von der TAZ und anderen hochgekocht werden sind sie so präsent wie rosa Elefanten.

  • ´Wer heute noch von „Entartungen“ spricht, wie es Bernd Lucke von der Alternative für Deutschland getan hat, der macht sich deshalb zu Recht verdächtig.´

     

    Er hat den Kontext nun aber schon etliche Male klargestellt (obwohl er dem objektiven Zuhörer von Anfang an klar sein musste). Es ging um "Entartungen der Demokratie" durch Merkels Mantra von der "Alternativlosigkeit" ihrer Politik.

     

    "Entartung der Demokratie" - das war gewiss kein Leib-und-Magen-Thema bei den Nazis ...

     

    Wenn neben mir ein Schwarzer beim Bäcker steht, grüß ich ihn halt freundlich und bestell mir ein Schokokuss-Brötchen. Wenn kein Schwarzer (pardon: "Maximalpigmentierter") anwesend ist, nehm ich einen Negerkuss.

     

    Man kann doch einfach ein bisschen auf die Situation achten und im Einzelfall schauen was man sagt, anstatt generalisierend-absolutistische, vom Schreibtisch im gehobenen Szeneviertel aus entworfene Umstandskonstrukte nachplappern zu müssen.

    • @Viccy:

      Ohje! Ich hoffe, daß Leben erspart es mir, jemals neben Ihnen beim Bäcker stehen zu müssen ...

      • @alek:

        Oh ja, und was da alles passieren könnte!

    • @Viccy:

      "Wenn neben mir ein Schwarzer beim Bäcker steht, grüß ich ihn halt freundlich und bestell mir ein Schokokuss-Brötchen. Wenn kein Schwarzer (pardon: "Maximalpigmentierter") anwesend ist, nehm ich einen Negerkuss."

       

      Allgemein also kein Problem mit rassistischen Begriffen, nur wenn die betroffene Gruppe anwesend ist verkneifst du es dir, weil du ungern als Rassist benannt werden willst.

      Rassismus beginnt halt immer erst da, wo massiv gehetzt wird und Baseballknüppel im Spiel sind.

       

      JEDER Mensch hat rassistische Denkmuster verinnerlicht. Ja, auch AntirassistInnen.

      Der Unterschied zwischen Rassismus und Antirassismus trennt sich an der Linie, an der man bereit ist diese Denkmuster zu erkennen und sie aufzulösen oder es halt sein zu lassen und es schön zu reden.

      • @Vex:

        "Negerkuss-Brötchen" ist in meinen Augen KEIN rassistischer Begriff, ebenso wenig wie Zigeunerschnitzel.

         

        Dennoch würde ich aus Rücksicht auf womöglich verletzte Gefühle (!) beim Maximalpigmentierten halt in drei Gottes Namen einen Schokokuss bestellen.

         

        Und laut lachen, wenn der Schwarze sich dann ein Negerkussbrötchen bestellt und mich keck anzwinkert, weil er mein Gekrampfe zwar als nette Geste schätzt, im Grunde aber reichlich affig findet.

        • @Viccy:

          Jau, ein wahnsinnig wahrscheinliches Szenario!

          • @Ella:

            Man wird ja wohl noch träumen dürfen ;-)

            • @Viccy:

              Klar. Soll ja auch therapeutisch wirken. ;-)

              • @Ella:

                Versuchen Sie es doch mal :-)

                • @Viccy:

                  Okay. Falls ich je ähnliche Probleme mit der sozialen Wirklichkeit entwickeln sollte wie Sie, mach ich das!! ;-)

                  • @Ella:

                    Siehe den Beitrag von HarleyQuincey weiter oben. Da ist etwas sehr ähnliches passiert. Zwinker.

        • @Viccy:

          Wie gesagt: oder man redet es sich schön...

          • @Vex:

            Also wenn die Diskussion um die Bezeichnung einer weißen Schaummmasse mit Überzug und Waffel für dich tatsächlich & wahrhaftig antirassistische Arbeit ist, kann man von dir in Sachen Schönreden noch eine Menge lernen.

            • @Viccy:

              "Also wenn die Diskussion um die Bezeichnung einer weißen Schaummmasse mit Überzug und Waffel für dich tatsächlich & wahrhaftig antirassistische Arbeit ist, kann man von dir in Sachen Schönreden noch eine Menge lernen."

               

              Schon alle "Argumente" verschossen? Wundert mich nicht.

              • @Vex:

                Welches Argument würdest Du denn gelten lassen?

    • M
      M.A.
      @Viccy:

      Sie haben vollkommen Recht!

       

      Dreiviertel des von Ihnen verwendeten Wortschatzes haben auch Adolf und seine Schergen benutzt um Millionen Menschen zu ermorden. Folglich müssen Sie auch rechtsnational, rassistisch und fremdenfeindlich sein!

       

      Oh Mist, ich wohl auch!!!

       

      Sprache ist immer eine Frage des Kontextes, nur das verstehen Sie ja leider nicht.

  • Erneut ein Bespiel, wie 100% gelungen ideologische Sprachhetze geraten kann. Man sollte das näher untersuchen. Immerhin haben wir bereits geschafft, den Berserkersozialismus Kommunismus zu nennen. Unterschlagungspersonal Gesinnung ist längst bei den Linken angekommen. Heiligkeit der Politik wird durch den Bischof der SPD auf jeden Fall garantiert. Wie christlich sozial kann doch die Welt sein, bei derart wertbezogener (Selbst)Liebe.

    Ich glaube nicht, daß wir mit autokratischen Lösungen Probleme im Dialog und angesagten Leistungsvergleich untereinander lösen können. Das würde das Widerstandsrecht zur Pflicht machen, zudem Gewalt und Waffengebrauch im Sinne von Notwehr legitimieren. Ich möchte nicht daß wir anfangen müssen, darüber nachzudenken. Mir fällt dazu nur ein, daß Waffen im Grundsatz ehrlich sind. Wir sollten wenigstens imstande sein, diese Ehrlichkeit auf Menschen zu übertragen. Die Waffen können wir gern weglassen.

  • R
    Rubart

    Die Sprache passt sich der Gesellschaft an und nicht umgekehrt.

     

    Wie selbst in ihrem Artikel steht ändert ein andere Begrifflichkeit nicht zwingend die negativen Assoziationen mit der Bezeichneten Person.

     

    Diese ganze Debatte ist sinnlos und wirkungslos.

     

    Ein Werkzeug zur Abgrenzung zwischen dem "moralisch reflektierten" Mitbürger und dem ignoranten Proleten. Das ganze ist höchstens dazu geeignet kleinkariert zu belehren.

     

    Es ist uninteressant ob es nun Zigeunerschnitzel oder Paprikaschnitzel heißt oder ob der Mohrenkopf Schokoschaumkopf. Es ist nun mal so, dass es als sehr überheblich wahrgenommen wird wenn sich jemand selbst als fortschrittlicher, weil angeblich reflektierter und mithin moralisch besser darstellt als andere und dies alleine durch die Verwendung andere Begrifflichkeiten rechtfertigt.

     

    Man kann sich andererseits aber auch mit der Sprache beschäftigt haben und zu einem anderen Schluss kommen der nicht minder gültig ist, und zwar dass nicht die Begriffe für sich wirklich wichtig sind sondern deren Bedeutung in der Gesellschaft.

     

    Das lustigste an der ganzen "Debatte" finde ich dass sich eigentlich nur Leute über solche Dinge auslassen die selber nicht betroffen sind. Ich warte auf Artikel zu dem Thema, die nicht von weißen Mitteleuropäern mit krankhaft schlechtem Gewissen geschrieben wurden.

  • J
    John

    "Tatsächlich, ihr fandet bis 2013 nichts dabei, das Wort „Neger“ in Kinderbüchern zu lesen?"

     

    Ich habe letztens "Tauben im Gras" von Wolfgang Koeppen gelesen. Da kam das Wort "Neger" gefühlte 100 mal drin vor. Ich habe mich natürlich sofort gefragt, ob so etwas überhaupt notwendig ist und bin der Meinung, dass man das umändern sollte. Gerade, weil es sich dabei um eine Schullektüre handelt, die Kinder / Jugendliche lesen. Man sollte Literatur endlich der modernen Sprache anpassen.

    • @John:

      "Pippi Langstrumpf" ist ein Kinderbuch. "Tauben im Gras" ist kein Kinderbuch. Jetzt klar?

  • Das Wort Neger regt nur Sozialarbeiter auf. Es kommt vom nigra und heisst schwarz.

    • @fritz teich:

      Es kommt von "NIGER", und wie ich schon an anderer Stelle schrieb, geht es hier nicht um Etymologie. "Kanake" kommt von "kanake" - das heißt in der Ursprungssprache "Mensch". Dennoch ist "Kanake" im Deutschen ein Schimpfwort.

      • S
        Sabine
        @Ella:

        Ella kann kein Latein. Niger, nigra bedeutet nichts weiter als schwarz. Womit haben Sie eigentlich Probleme?

        • @Sabine:

          Mit Leuten, die nicht lesen können, zum Beispiel. Dass "niger" das lateinische Wort für "schwarz" ist, hat hier überhaupt keiner bestritten.

          • S
            Sabine
            @Ella:

            Aber Sie haben ein Problem. Schwarze darf man sagen, aber die lateinische Übersetzung von "niger" nicht anwenden.

            Ich kann sehr gut lesen, und ich liebe Ihre herzerfrischenden Kommentare. Sie sind einfach so anders!

      • @Ella:

        Das ist einfach nicht wahr ausser niger, nigra, der Nigerianer, der es auf einem altenglischen Internat in IFE gelernt hat, wie in Oxford, reiche Leute, hat es mir so erklaert. Und wenn es "Rassismus" gibt, dann allein in Bezug auf unsere totale Ahnungslosigkeit von Afrika. Die haben es wirklich nicht noetig von uns bemuttert zu werden! 14 Tage 40 afrikanische Offiziere, wow!

        • @fritz teich:

          Bitte was??

          (Vielleicht können Sie das ja irgendwann noch einmal so formulieren, dass es verständlich ist. Bis dahin rate ich zu einem Blick in den Duden. Dort wird nicht nur die Herkunft des Wortes "Neger" erklärt, sondern auch seine belastete Bedeutung. Ein Auszug:

          "Die Bezeichnung Neger gilt im öffentlichen Sprachgebrauch als stark diskriminierend und wird deshalb meist vermieden. Als alternative Bezeichnungen fungieren Farbige[r] sowie Schwarze[r], wobei die Bezeichnung Schwarze[r] z. B. in Berichten über Südafrika vermehrt anzutreffen ist, wohl um eindeutiger auf die schwarze Bevölkerung (im Gegensatz zu den Indern etc.) Bezug nehmen zu können. In Deutschland lebende Menschen dunkler Hautfarbe haben die Ausweichbezeichnung Afrodeutsche[r] vorgeschlagen. Diese setzt sich immer mehr durch.")

      • @Ella:

        Kanake ist kein Schimpfwort, wenn es unter Freunden gebraucht wird. Das ist der Punkt, auf den Kontext kommt es an.

         

        Man kann "Kanake" freundlich und wertschätzend aussprechen und "Herr Müller" mit einer verächtlich-abwertenden Tonlage über die Lippen pressen.

         

        Ein paar Wörter aus Kinderbüchern rausstreichen ist daher nur oberflächlichste Kosmetik.

        • @Viccy:

          Also weil "Herr Müller" verächtlich ausgesprochen werden kann, geht die Bezeichnung "Neger" grundsätzlich in Ordnung - oder was genau ist jetzt Ihr Argument?

          • @Ella:

            Sie wollen es anscheinend nicht verstehen. Akzeptiert. Jede/r, wie er/sie mag.

            • @Viccy:

              Dann eben keine Antwort. Akzeptiert. Jede/r, wie er/sie kann.

              • @Ella:

                Sie haben gewonnen und stehen auf der Sieger-Seite. Aber das wussten Sie ja schon vorher.

                • AB
                  Antonie Buddenbrook
                  @Viccy:

                  Viccy, Ella hat sich schon bei der Diskussion über die sprachliche Zensur von Kinderbüchern wie Pippi Langstrumpf mächtig ins Zeug gelegt. Wundern Sie sich nicht, wenn sie auch hier dem Dauerargumentieren treu bleibt. Sie weiß es einfach besser! Tja. Man kann nur staunen, schwiegen und weiterhin bestelln, was auf der Speisekarte steht ... ;-)

                  • @Antonie Buddenbrook:

                    Tja, sie weiß alles besser, stimmt. Aber es nützt ihr nix, es interessiert keinen so wirklich *har har* :-))

                • @Viccy:

                  Was - dass Sie im Zweifelsfall auf Sprüche ausweichen? Schon. Ob das nun allerdings ein Gewinn ist, darf bezweifelt werden...

                  • @Ella:

                    Kanake ist kein Schimpfwort, wenn es unter Freunden gebraucht wird. Das ist der Punkt, auf den Kontext kommt es an.

                     

                    Man kann "Kanake" freundlich und wertschätzend aussprechen und "Herr Müller" mit einer verächtlich-abwertenden Tonlage über die Lippen pressen.

                     

                    --> Einfacher kann man/ich es nicht erklären. Und bevor Sie mir wieder mit dem Neger kommen, von dem ist da gar nicht die Rede.

                    • @Viccy:

                      Bei Ihnen nicht mehr, sehr richtig; in dem Austausch, in den Sie sich eingeschaltet haben, allerdings schon. Eben deshalb habe ich Sie ja gefragt, worin genau eigentlich Ihr Argument bestehen soll.

                       

                      (Als Hilfestellung fürs nächste Mal: Ein Argument ist eine Begründung. Es erschöpft sich nicht im Vortragen eines ohnehin sattsam bekannten Sachverhalts - hier der grundsätzliche Kontextbezug von Sprache -, sondern erfordert das Aufzeigen eines bestätigenden/widerlegenden Zusammenhangs zwischen eben diesem Sachverhalt und dem vertretenem/kritisiertem Standpunkt...)

      • @Ella:

        "kanaka"

  • R
    Ruhender

    Das wäre, alo ob man im Ausland die Münchner Weißwurst als Naziwurst verkauft.

    • @Ruhender:

      Oder Sauerkraut mit Deutschen assoziiert. Wenn man keine Probleme hat, könnte man sich daraus welche machen. Mit etwas Talent.

  • "Dabei unterliegt unsere Sprache einem ständigem Wandel."

     

    JA. Aber keinem erzwungenem. Es ist doch ein Unterschied ob ein Kind wächst, oder ob man ihm am Operationstisch die Beine verlängert.

    • @Tim Leuther:

      Setzt Ihnen jemand die Pistole auf die Brust? Sie können sich ausdrücken, wie Sie wollen.

      Was andere von Ihrer Wortwahl halten, ist allerdings wiederum deren Sache.

      • @Ella:

        Sprachpolitisch gesehen setzt man mir eine Pistole an die Brust: Sagst du das Wort, bist du Nazi.

        • @Tim Leuther:

          Ach so. Mit anderen Worten: Sie möchten zwar selbst anderen Menschen Bezeichnungen geben, die diese kränken, sind aber empört über die Möglichkeit, dass Sie aufgrund solchen Verhaltens selbst eine Bezeichnung verpasst bekommen könnten, die Ihnen nicht zusagt.

           

          Doch, das macht Sinn...

          • @Ella:

            Das ist ihre Logik: Wenn man der Interpretation der Sprachpolizei nicht folgt, dann ist man Vogelfrei. Nazi dagegen, das ist ein nur so ein Wort, da gibt es ja so viele Interpretationen zu.

             

            Sie machen sich lächerlich wenn Sie Negerküsse, Zigeunerschnitzel und Nazi auf eine Stufe stellen.

          • @Ella:

            Vielleicht will er auch einfach nur sein scheiß Zigeunerschnitzel bestellen können, ohne dass man ihn vollschwallt.

            • @Viccy:

              Ach, Sie gehen immer gemeinsam essen?

              • @Ella:

                Ja. Regelmäßig ins Landhaus "Zum germanischen Eber". Die haben dort einen vorzüglichen Schweinebraten und eine tolle Kegelbahn.

                • @Viccy:

                  Danke, ich wollte nicht teilnehmen. Hängen Sie die Wegbeschreibung lieber bei PI aus, wenn's ein Kegelabend unter Freunden werden soll.

                  • @Ella:

                    Och Gottchen, sind Sie humorbefreit und unentspannt. Glauben Sie wirklich, mit dieser Attitüde erreichen Sie was Gutes?

                     

                    Potentiell viel gewinnbringender, als jetzt wieder einen schneidigen Konter zu produzieren, wäre für Sie, diese Frage mal über den Tag und das Thema und meine völlig unwichtige Person und über Ego-Spielchen hinausgehend mitzunehmen.

                    • @Viccy:

                      Schauen Sie, Viccy, wenn Sie tatsächlich so "entspannt" wären, wie Sie gern erscheinen möchten, hätten Sie kaum das dringende Bedürfnis, mir bei jeder Gelegenheit ausführlichst Ihre Meinung über meine Person vorzutragen. So was wirkt nicht locker, es wirkt verbiestert. Zudem langweilt es, jedenfalls mich. Ich bin hier, um zu diskutieren, mich interessieren Argumente (und nicht irgendein aufgedrängter Zickenkrieg).

      • @Ella:

        Es gibt durchaus subtilere "Waffen" als eine Pistole auf der Brust. Insbesondere die Nazi-Keule wird gern geschwungen.

         

        Lucke sprach von "Entartungen der Demokratie" und Frank Plasberg spielte bei "Hart aber fair" (...) tatsächlich alte Anti-Juden-Propaganda-Bilder aus Adolfs Zeiten ein.

         

        Um solche Schweinereien gehts, nicht um physisch fassbare Waffen. Das wäre ehrlicher.

        • @Viccy:

          Was Lucke und die "Entartung" angeht, stimme ich Ihnen sogar zu. (Sonst natürlich nicht.)

          • @Ella:

            (natürlich ;-))

            • @Viccy:

              Ganz schön stutenbissig, die Stimmung hier.

      • EZ
        Emil Z.
        @Ella:

        Das ist natürlich gelogen: Analog zu "Hate Speech" in den USA gibt es auch hier eben jene Sprachpolizei. Und natürlich ist auch klar, dass die es auf Dauer nicht dabei bewenden lassen wird, nur zu ermahnen, sondern auch staatlich sanktionieren wird. Der Freiheit schadet das natürlich erheblich.

         

        Aber mit den "Kennzeichen einer verfassungsfeindlichen Organisation" haben wir ja schon Erfahrung gesammelt. Bringt's was? Nein, natürlich nicht, die Neonazis heben den Arm immer noch zum Gruß, wenn sie sich allein wähnen. Im Gegenteil: man drückt die Dinge ins klandestine. Ohne Aufnahme ins StGB könnte genau das passieren, was Sie schreiben: man könnte die Menschen nach ihren Taten beurteilen. Das aber scheint die deutsche Gesellschaft nicht zu können und verbietet daher Handlungen außerhalb der Norm. Und das wird auch mit der Sprache passieren.

  • Wissen Sie eigentlich wie die Polen die Deutschen nennen? Und warum?

     

    Sie nennen uns "die Stummen".

     

    Vielleicht ist es einfach lächerlich sich über Sprache aufzuregen.

     

    Und wenn Zigeunerschnitzel als Marketing eingeführt wurde, dann ist das doch ein Kompliment, als eine Erniedriegung.

  • S
    Sabine

    Ich werde weiterhin meine Zigeuenersoße essen, mein Jägerschnitzel (der arme Jäger!) und mit meinem Bauernfrühstück einige Bauern verspeisen.

  • Guter und interessanter Artikel! Ich werde ihn gleich vielen Menschen empfehlen.

    Schade, dass nicht kurz ein Exkurs zum Thema geschlechtergerechte Sprache gemacht wird. Denn hier ist es doch ähnlich, teilweise werden sogar gleiche Argumente genannt, beispielsweise die "Verunreinigung/Veränderung der Sprache".

    Ich würde mir wünschen, dass hier (besonders?!) die Taz-Journalist_innen etwas verändern würden: Durch das generische Maskulinum werden viele Menschen nicht mitbedacht, nicht anerkannt und/oder diskriminiert... Trotzdem verwenden viele der Journalist_innen konsequent das generische Maskulinum, was nicht nur diskriminierend ist, sondern oft auch schlichtweg Tatsachen falsch darstellt. Wenn beispielsweise geschrieben wird, dass Journalisten dies und das getan haben scheint es, als wären das nur Männer gewesen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das so richtig ist, andere Menschen werden nicht genannt und so nicht mitgedacht und konsequent ausgeblendet...

    • H
      Henrik
      @Liletta Lovina:

      ich bitte mal kurz darüber nachzudenken, dass sich noch nie eine Frau über die Nutzung vom generischen Maskulinum in Bezug auf Straftaten beschwert hat.

      Ich habe noch nie etwas von EinbrecherInnen, MörderInnen und VergewaltigerInnen gelesen.

      Man kann auch zu p.c. sein.

      Sprache soll und muss sich weiter entwickeln. Ungleichbehandlungen müssen abgestellt werden. Aber bitte alle Ungleichbehandlungen. Es soll nicht jede® nur für sich kämpfen.

      Feminismus ist auch nichts anderes als weiblich dominierter Sexismus.

    • O
      Olli
      @Liletta Lovina:

      Schon ganz gut, dass der Autor keine "geschlechtergerechte" Sprache benutzt, denn diese lässt sich schwerer lesen.

      Außerdem begründet diese Art von Sprachnutzung bei mir immer die widerlegbare Vermutung, dass der/die/das AutorI_*nnen sich auf Überflüssiges konzentriert und darunter die Qualität des Artikels leidet.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Liletta Lovina:

      guter artikel,soweit bin ich bei ihnen.

      fühlen sie sich aber bitte nicht gleich von mir degradiert,nur weil ich sage das tausende ermordete sinti und roma für mich eine andere gewichtung haben,als frustrierte journalisInnen die mit der deutschen sprache nicht zurecht kommen.genau darum geht es nämlich.die englische sprache ist teilweise sehr geschlechtsneutral z.b was berufsbezeichnungen angeht.wir können natürlich alle anfangen englisch zu reden,ich hätte nichtmal ein problem damit.ich habe allerdings ein problem damit,mich durch einen schriftlichen sprachwulst mit der_die_das,er_sie_es gestotter zu quälen.das geht lyrisch und vom sprachfluß einfach überhaupt nicht klar.vielleicht möchten sie sich mit solchen feinheiten nicht aufhalten,aber ich mag sprache um ihrer selbst willen und ich mag gut formulierte und flüssige artikel.für mich schliesst die bezeichnung taz.-"journalisten" ganz selbstverständlich frauen wie männer mit ein.wenn ich an deutsche politikER denke,dann zuerst an merkel.

    • @Liletta Lovina:

      Man kann alles auch übertreiben!

      Ich wette, wenn Sie sich über etwas aufregen, haben sie auch schon Dinge gesagt wie "Diesen Verbrechern sollte man das Handwerk legen", obwohl diese "Verbrecher" oft genug auch "Verbrecherinnen" sind. Wir sollten also mal die Kirche im Dorf lassen und nicht alles unnötig verkomplizieren. Im Deutschen ist nun mal das maskulinum die generische Form und deshalb nicht generell diskriminierend. Denn wenn im Zusammenhang mit dem nahen Osten von "Journalisten" gesprochen wird, denke ich komischerweise nicht an Männer, sondern häufiger an Frauen, von denen es viele gibt, die sich mit Reportagen aus diesem Dauerkrisengebiet einen Namen gemacht haben.

    • L
      liza
      @Liletta Lovina:

      War ja klar, dass die Kommentarspalte eines solchen Artikels nicht ohne Gendergezicke abgehen kann...

      Der Genus abstrahiert, mal für die ganz Doofen, da schwingt nicht notwendigerweise "einzelne Menschen" mit - aber mit Abstraktion und formaler Logik habt ihrs ja meistens eh nicht so...

    • H
      Heinz
      @Liletta Lovina:

      Sie haben vollkommen Recht. Frauen werden durch die Verwendung des generischen Maskulinums heutzutage derart konsequent ausgeblendet, dass sie im öffentlichen Leben eigentlich kaum mehr wahrnehmbar sind. Ich weiß schon gar nicht mehr, wann ich die letzte gesehen habe.

    • J
      John
      @Liletta Lovina:

      Klar, warum fangen wir nicht auch noch an, spezielle Pronomen für Leute zu erfinden, die weder Mann noch Frau sind.

    • SL
      Statistiken Lesen
      @Liletta Lovina:

      Eigentlich werden durch das generische Maskulinum nur Leute diskriminiert die sich zu fein sind Grammatik zu lernen. Im Gegensatz zu "der Journalist" und "die Journalistin" ist "Journalisten" nämlich der Plural einer Gruppe,der beide Geschlechter abdeckt, das maskulinum ist hier lediglich ein grammatikalischer Fall. (oder würden sie bei "die katzen der nachbarschaft" etwa denken das kater ausgeschlossen und diskriminiert sind).

  • Das ist wie 'green-washing'. Reine Augenwischerei, inhaltsleer und ohne wirkliche Konsequenz, wie es im Artikel schon steht. Also wozu das Ganze?

    P.S. Ich esse auch gerne Nonnenfürzchen oder Priesterwürger

  • N
    Nagehtdoch

    Roma- oder Sintischnitzel kennt doch niemand und klingt auch reichlich kannibalisch.

    Wie ist das eigentlich mit der "polnischen Wirtschaft", bei der niemand an eine Kneipe denkt - ist hier die Vorstellung oder der Begriff verboten und wie ist es, wenn man sagt, es ginge zu, wie auf einem türkichen Basar - ist das rassistisch oder was ist das? Geben Sie den Kampf gegen Mohrenköpfe und Bimboboller nicht auf - sie hatten die Gnade der späten Geburt und sind ohne Negerküsse aufgewachsen. Kämpfen Sie für den Preis der politischen und sprachlichen Korrektheit. Machen sie ihre Leser glücklich.

  • G
    Gast

    Wunderbarer Taz -liker artikel. Gegen rassismus und ausgrenzung wettern und im gleichen atemzug mal eben sowas wie "dumpfer stammtisch" und die nazikeule wegen eines begriffs wie "entartet" rausholen

     

    Klasse, besser kann man seinen standpunkt nicht entwerten.

     

    Kann jemand einen besseres wort für die missachtung der mehrheitsmeinung in der eurodebatte vorschlagen?

  • L
    leo

    "Wie wart ihr denn drauf?"

     

    dieses staunen der kommenden generationen wird es geben. doch dass es mit einer saloppheit einhergeht, das ist eine utopie die in ihrer perfekten schönheit eigentlich schon fatalismus ist.

  • Ich habe Zigeunerschnitzel sowieso nie gemocht wegen den verkochten Paprika da drauf. Von daher finde ich den Namen Paprikaschnitzel eh passender. Aber auf mein Jägerschnitzel möchte ich nicht verzichten, oder muss ich jetzt Pilzeschnitzel sagen, damit klar ist, dass hier hier kein Stück vom Jäger auf dem Teller liegt.

    Ein Neger oder ein Mohr war für mich nie etwas anderes als ein Mensch mit dunkler Hautfarbe, damit habe ich kein Problem. Aber mit Rücksicht auf andere Ansichten benutze ich diese Worte eher selten. Ich sage ja auch nicht immer 'schwul', wenn man weiss, das viele Leute 'homo' oder eine andere Umschreibung für angebrachter halten. bis zum Erscheinen des Buches 'Schwul - Na und?' in den siebziger Jahren, war dieser Begriff ja auch eher negativ belegt.

    Man sollte diese Diskussion nicht so verbissen führen und lieber die Leute fragen, was sie damit meinen, wenn sie etwas sagen als sie als Rassisten zu outen wenn sie es gar nicht sind.

    • R
      Ruhender
      @bouleazero:

      Jäger ist aber kein diskrimimierender Begriff wie etwa Zigeuner oder Neger. Sogar Judenschnitzel dürfte man sagen, weil Jude ist auch kein Schimpfwort. Diskriminierende Schimpfworte sind Nigger, Zigeuner, Neger, Kanake, Batschake, Polake und dergleichen. Sie müssen doch zugeben: Ein Kanakenschnitzel zu bestellen wäre schon irgendwie befremdlich. So ist es auch mit dem Zigeunerschnitzel, nicht aber mit dem Jägerschnitzel. Kein Jäger ist beleidigt, wenn man ihn als Jäger bezeichnet.

    • @bouleazero:

      Die Frage ist doch: Sind sie tatsächlich keine Rassisten? Wer kommuniziert, muss ja nicht nur berücksichtigen, was er ausdrücken will, sondern auch, wie er verstanden wird. Die - begründeten - Sensibilitäten dunkelhäutiger Menschen hinsichtlich der Bezeichnung "Neger" sind bekannt - kann man diese Vokabel da wirklich noch "arglos" oder "unschuldig" verwenden? Das geht doch gar nicht. Es ist immer eine Entscheidung GEGEN die Wünsche der so bezeichneten Personengruppe, also mindestens eine gezielte Respektlosigkeit. Und welche Motivation könnte da bitte zugrunde liegen? Es kostet ja niemanden Mühe, ein anderes Wort zu wählen. Und es ist auch nicht so, dass das deutsche Kulturgut am Wort "Neger" hängt - Sprache ist in einem ständigen Wandel, ständig werden alte Begriffe durch neue ersetzt, wie Daniel Bax im Artikel ja auch geschrieben hat. Also woher diese Verbissenheit? Wieso dieses unbedingte Festhalten an einer Bezeichnung, die laut Duden im öffentlichen Sprachgebrauch als "stark diskriminierend" gilt?

      Ich finde schon, dass es zulässig ist, daraus Schlüsse zu ziehen...

      • @Ella:

        "Wer kommuniziert, muss ja nicht nur berücksichtigen, was er ausdrücken will, sondern auch, wie er verstanden wird."

         

        Tja, und da macht der verbale Faktor nur einen Bruchteil aus. Mimik, Gestik, Tonfall, alles Mögliche sonst.

         

        Warum also mit solcher Verbissenheit auf einen kleinen Aspekt von Kommunikation fokussieren und Vorschriften machen (wollen)? Das ist mindestens eine gezielte Respektlosigkeit gegen die Autonomie erwachsener Menschen. In einem freiheitlichen Staat (im globalen Vergleich gesehen) wird dies durchaus begründet mit Sensibilität wahrgenommen. Die Frage ist doch: Kann man solche Maßregelungsversuche wirklich "arglos" oder "unschuldig" vornehmen wollen?

        • @Viccy:

          Wenn ich diesen angestrengten Versuch eines Konters richtig interpretiere, klagen Sie hier zum gefühlt hundertsten Mal darüber, dass die "politisch Inkorrekten" in unserem "freiheitlichen Staat" nicht mehr reden könnten, wie ihnen der rechte Schnabel gewachsen ist.

           

          Gute Frau Viccy, wenn ich es Ihnen vielleicht noch einmal in aller Ruhe erklären darf: Sie DÜRFEN weiterhin "Neger" oder "Zigeuner" sagen, wenn es Sie so sehr danach drängt. Es existiert kein Gesetz, das diese Vokabeln verbietet. Die "Vorschriften" und "Maßregelungen", von denen Sie hier schwadronieren, existieren lediglich in ihrer Phantasie. Aber während Sie in diesem "freiheitlichen Staat" diskriminierende Begriffe verwenden dürfen, haben andere hier die Freiheit zu sagen, was Sie von solchem Sprachgebrauch halten.

           

          Alles klar jetzt? Na, super. Nichts zu danken!

          • @Ella:

            Es scheint für Sie gar nicht vorstellbar zu sein, dass nicht nur "der Staat", sondern durchaus auch Leute Ihres Schlages und Ihres Auftretens mit "Verboten" und "Vorschriften" (jeweils versuchsweise) in einen Zusammenhang gebracht werden könnten.

             

            Ich klinke mich aus; wir beide kommen vorerst nicht weiter. Ob die Energie irgendetwas hervorgebracht hat, wird sich vielleicht in der Zukunft zeigen.

            • @Viccy:

              Ach, wissen Sie, ich muss mir dafür nicht viel vorstellen, sondern lediglich Ihre Beiträge lesen. Wer schon die Existenz anderer Meinungen als Nötigung empfindet, sollte vielleicht ein bisschen mehr an die frische Luft gehen, IMAO.

               

              Um die nüchternen Tatsachen in Erinnerung zu rufen: Ein paar Sinti und Roma haben darum gebeten, den Namen der Soße zu ändern (was im Übrigen nicht passiert ist). Es gibt unterschiedliche Ansichten darüber, ob das eine legitime, nachvollziehbare Bitte ist.

               

              Ich finde ja, Sie finden nein. Darüber könnte man Argumente austauschen. Wenn das nicht so Ihr Ding ist, sondern Sie sich lieber als Opfer einer totalitären Meinungsdiktatur inszenieren möchten - na, dann von mir aus! Wenn's Spaß macht...

          • @Ella:

            Und wer definiert was diskriminierende Begriffe sind?

            • @Tim Leuther:

              Wenn die Sprachwissenschaft und die Betroffenen zum gleichen Ergebnis kommen, sollte das eigentlich genügen - oder nicht?

            • AB
              Antonie Buddenbrook
              @Tim Leuther:

              Das definiert Ella.

      • M
        M.A.
        @Ella:

        Weil der DUDEN-Redakttion damit eine erheblich Machtstellung zu teil wird, ohne jedweden demokratischen Einfluss.

         

        Sprachliche Diskriminierung ist immer eine Frage des Kontextes, nicht der verwendeten Begriffe.

  • K
    Korinthenhacker

    Wie man in der Wikipedia nachlesen kann, wurde bei der Neuinszenierung der Oper bei den Salzburger Festspielen 2012 der „böse Mohr“ wie in Mozarts Autograph erstmals wieder Manostatos genannt.

    Soll nun aber auch die Operette von Johann Strauss "Der Zigeunerbaron" umbenannt werden?

    Darf ich noch den Begriff "Halbstarker" verwenden, oder soll ich lieber "Adoleszenter" wählen?.

    Ist der Begriff "Jude" nicht ebenfalls durch die Nazis schon so negativ besetzt worden, dass wir ihn nicht mehr sprechen oder schreiben dürfen?

    Darf ich noch "Frau" sagen, oder soll ich lieber "Mensch weiblichen Geschlechts" wählen?

    Ja, schon gut, alles dummes Zeug, aber wo spiegelt sich denn Alltagsrassismus, wenn ich voller Genuss einen Negerkuss an den Mund führe?

    Sprache lebt, oder? Können wir nicht Begriffe, die in vergangener Zeit als Schimpfwort benutzt wurden, einfach wieder positiv besetzen? Nennen sich Sexarbeiterinnen nicht voller Stolz selbst Huren?

     

    Gruß

     

    Viktor

  • L
    lowandorder

    Replik?

     

    ja wo laufen sie denn?

    er nu wieder - a-gähn!

  • K
    Kunze

    Danke für die Bereicherung durch den Begriff "Euphemism Treadmill" für ein Phänomen, das sicherlich schon vielen aufgefallen ist.

     

    "Zigeuner" war als Begriff eigentlich nicht an sich diskriminierend gemeint - anders als z.B. "Nigger" -, man mochte und respektierte nur die damit Bezeichneten nicht besonders und hatte keinen anderen Terminus, womit er eine negative Färbung erhielt. Nicht anders ist es heute mit "Roma". In der Tat: "Diese Spirale lässt sich nur aufbrechen, wenn sich die grundsätzliche Wahrnehmung der jeweiligen Gruppe verbessert." Das wird im Fall der Roma aber nicht damit ändern, dass diese sich ein "Recht auf Mitsprache erkämpfen", sondern höchstens dadurch, dass sich die Wahrnehmung dieser Volksgruppe als schwer integrierbare, unproduktive soziale Störenfriede ändert, was nicht allein durch antirassistische Belehrungen zu erreichen ist. Dazu müsste sich letztendlich auch das Verhalten der Roma ändern. Das wird vermutlich nicht so bald geschehen. Also warte ich schon mal auf den Nachfolgebegriff.

     

    Oder die Dinge drehen sich im Kreis. Meine Oma, Jahrgang 1890 und nur volksschulgebildet, nannte Menschen afrikanischer Herkunft grundsätzlich und gänzlich arglos "Mohren", wenn sie aber Ablehnung zum Ausdruck bringen wollte, sagte sie "Schwarze".

  • HB
    Harald B.

    "Wer heute noch von „Entartungen“ spricht, wie es Bernd Lucke von der Alternative für Deutschland getan hat, der macht sich deshalb zu Recht verdächtig. "

    Da schauen sie mal in den Duden, Herr Brax, da weden sie merken, dass Entartung ein normales Wort mit einer konkreten Bedeutung ist. (Hätten sie nicht vorher im Duden nachsehen können, bevor sie solchen Quatsch schreiben?) Und Lucke hat es in diesem Sinne benutzt. Ich benutze es cauch ständig bei entarteten lösungen, entarteten Energieniveaus etc.

  • AU
    Andreas Urstadt

    Ich find euch voellig verpeilt. Begriffe wie Zigeunerschnitzel etc gehoeren zu einer Art "Orientalism" vgl Edward Said.

     

    Was hier mit den Streichungen und Ersetzungen passiert ist eine Form von Verdraengung und positiver Rassismus.

     

    Ich hab zufaellig ein Manuskript, das kommt als Buch (ich geh damit nicht auf Buchmessen) und das Wort Zigeuner, das mehrfach vorkommt wird nicht gestrichen.

     

    Was hier laeuft ist hysterisch und verlogen.

     

    In den USA sprachen sich Maxine Hong Kingston, Ishmael Reed, Rev Jackson etc gegen solche Wortkosmetik aus.

  • NO
    Neusprech ohne mich

    Mir ist egal welchen Neusprech man gerade einführt. Ich mache einfach nicht mit. Da ich damit nun nicht mehr links bin wähle ich das nächste mal rechts. AfD bietet sich an. Dann darf man wenigstens reden und essen was man will.

  • B
    Blechstein

    Abgesehen von dem Begriff "Missionarskopf" sieht das Brötchen recht unappetitlich aus. Ein bischen Butter und ein ordentliches Stück Wurst oder Käse wären sicherlich schmackhafter.

    Schreiben sie doch einmal etwas über Ernährung - das wird immer gerne gelesen.

  • P
    Philipp

    "Warum aber rufen solche Neuerungen nicht annähernd so viel Widerstand hervor wie der Versuch von Minderheiten, auf eine diskriminierungsfreie Sprache zu drängen?"

     

    Weil diese weniger als Zwang empfunden werden. Selbst wenn die Werbung und andere "Handy" sagen, stört es niemanden, wenn ich "Mobiltelefon" sage. Ich dürfte sogar "Taschenfernsprecher" sagen, ohne daß ich mit gesellschaftlichen oder staatlichen Sanktione zu rechnen hätte.

    Wer "guttenbergen" sagt, verwendet einfach ein Wort daß er für angemessen hält. "Paprikaschnitzel" ist wohl eine angemessenere Bezeichnung als "Zigeunerschnitzel", und so lange Leute die ebenso denken, einfach diesen Begriff verwenden, wird sich wohl kaum jemand daran stören.

     

    Philipp

  • K
    Klarsteller

    Und jetzt machen wir weiter mit Wienerle, Frankfurter, Berliner, Hamburger, Krakauer ...

    Am besten nähen wir uns alle den Mund zu. Und schreiben nichts mehr. Besonders der Bax. Dann müssen wir solchen Schrott nicht mehr lesen.

  • J
    Jay

    Manchmal kann ein Begriffswandel auch einen Sinneswandel unterstützen. Der Übergang vom "Behinderten" zum "Menschen mit Behinderung" beispielsweise könnte vielleicht helfen, Menschen mit Behinderung nicht auf diese Behinderung zu reduzieren und die Behinderung als eine Eigenschaft, aber eben nur *eine* Eigenschaft, des Menschen zu begreifen.

  • A
    ama.dablam

    Schade, jetzt hatte ich mich heute auf eine Missionarsstellung gefreut. Ganz wertneutral

  • MB
    mustafa b

    "Wir müssen endlich aus Euphemismus-Tretmühle ausbrechen."

     

    Müssen wir? Und müssen wie donnerstags vegetarisch essen? - Das immer gleiche moralinsaure Geseiere des taz-Blockwarts geht schlicht auf die Nerven! Wie lange noch müssen wir ihn ertragen?

    • G
      Gast
      @mustafa b:

      Da es die üblichen Verdächtigen noch immer nicht verstanden haben: nein, Sie müssen Donnerstags nicht vegetarisch Essen; der grüne VORSCHLAG war, ALTERNATIV also ZUSÄTZLICH vegetarische Gerichte anzubieten. (wichtiges in Großbuchstaben, damit es auch der letzte kapieren KANN - theoretisch).

  • AB
    Anna Blume

    Die circa ein dutzend Sinti, die ich aus beruflichen Gründen kennen gelernt habe, bezeichnen sich durchweg als Zigeuner. Aber wahrscheinlich kennt der Autor "bessere" Sinti als ich.