Sotschi 2014 – der 13. Vormittag: Gutes Gleiten, schlechtes Gleiten

Eine ukrainische Athletin reist aus Protest ab. Skicross-Fahrer Filip Flisar tritt cool auf. Pechstein und Beckert treten weiter aufeinander ein.

Mit Schnubbi: Filip Flisar. Bild: ap

Der Wettkampf des Vormittags: Nach einer soliden Mannschaftsleistung im Sprung von der Großschanze, starteten die deutschen Kombinierer auf der Großschanze mit sieben Sekunden Zeitpolster vor den zweitplatzierten Österreichern in die Vier-mal-Fünf Kilometer Staffel.

Fabian Rießle reißt sich über die Ziellinie. Doch es reicht nicht ganz, denn am Ende ist der Norweger Jörgen Grabaak 0,3 Sekunden schneller. Eric Frenzel, Björn Kircheisen, Johannes Rydzek und Fabian Rießle gewannen Silber. Das norwegische Team erhielt Gold. Die Österreicher Lukas Klapfer, Christoph Bieler, Bernhard Gruber und Mario Stecher gewannen Bronze. (MAT)

Die AthletIn des Vormittags: Das Ski-Freestyle Cross der Männer ist spektakulär. Es sieht gefährlicher aus mit Stöckern und zwei Ski an den Füßen, die alle ins Auge gehen könnten, als mit diesem neumodischen Brett unter den Füßen. Ski haben einen Retrotouch, auch wenn das Skicross erst seit 2010 bei den Winterspielen dabei ist.

Aber vielleicht liegt es auch an Slowenen Filip Flisar, dieser Vintage-Look. Flisar träggt Schnurrbart, hat über 8.000 Fans auf Facebook und hat sein eigenes Logo. Doch gehört er nicht zu den führenden Ski-Cross Nationen Kanada und Frankreich. Die machten das Finale unter sich aus. Filip Flisar wird Sechser. Im Finale stürzt der einzige Kanadier und die Franzosen kommen in folgender Reihenfolge ins Ziel: Jean Frédéric Chapuis, Arnaud Bovolenta, Jonathan Midol – und gewinnen drei Medaillen für Frankreich.

Das Drama des Vormittags: Sehen Sie heute in der Folge „Schlechtes Gleiten, gutes Gleiten“... Die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) hat keine klaren Konzepte zur Lösung der Spannungen zwischen Claudia Pechstein und Stephanie Beckert. „Wir haben nicht den richtigen Hebel gefunden, den Konflikt zu lösen“, erklärte Sportdirektor Günter Schumacher am Donnerstag auf einer Pressekonferenz des Verbandes.

„Wir müssen die Individualität der Athletinnen akzeptieren“, räumte er ein. Die Situation sei von außen hochgekocht worden. „Man wird es niemals allen recht machen können“, sagte Schumacher. Vorwürfe, die DESG habe Pechstein in Sotschi bevorzugt, weil man ihren Lebenspartner als Betreuer akkreditiert habe, wies Schumacher zurück. (mit dpa)

Weitere Entscheidungen (Medaillen):

Curling, Frauen, Spiel um Platz 3: Großbritannien - Schweiz 6:5

Weitere Wettkämpfe: Keine Wettkämpfe ohne Medaille heute.

Proteste an der Strecke: Aus Protest gegen das brutale Vorgehen der Regierung in Kiew gegen die Opposition haben die ukrainische Skirennläuferin Bogdana Mazozka und ihr Trainer Oleg Mazozki ihre Abreise von den Olympischen Winterspielen in Sotschi verkündet.

„Wir sind entrüstet über die Handlungen des Präsidenten und der Regierung. Wir haben beschlossen, nicht mehr anzutreten, obgleich wir die Ukraine sehr lieben“, sagten beide am Donnerstag dem ukrainischen TV-Sender 1+1. Nachdem das Internationale Olympische Komitee (IOC) dem ukrainischen Team das Tragen eines Trauerflors untersagt habe, hätten sie sich zur Abreise entschlossen. „Sollen wir lächeln, wenn es in der Ukraine soviel Blut und Opfer gibt? Das ist einfach unmöglich!“

Das IOC bestätigte die geplante Abreise indirekt. „Einige haben beschlossen, nach Hause zu fahren“, sagte IOC-Sprecher Mark Adams. Das IOC hatte am Vortag einen Antrag der Ukrainer zurückgewiesen, wegen der vielen Opfer in Kiew Trauerflor tragen zu dürfen. Es habe aber eine Schweigeminute im olympischen Dorf gegeben, sagte Adams. (dpa)

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