piwik no script img

das wichtigsteKombilohn steht

Für schwer vermittelbare Langzeitarbeitslose sollen rund 100.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden

BERLIN dpa ■ Union und SPD haben ihren Streit über die Neuregelung des Niedriglohnbereichs in einem Punkt beigelegt: Sie verständigten sich auf unbefristete Kombilöhne für schwer vermittelbare Langzeitarbeitslose. So sollen rund 100.000 Erwerbsfähige mit „besonders schweren Vermittlungshemmnissen“ in sozialversicherungspflichtige Jobs gebracht werden. Sie sollen mindestens „ortsübliche“ Entlohnung erhalten. Geplant ist die Förderung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern.

Grundlage für dieses Modell ist ein Papier von NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und dem SPD-Arbeitsmarktexperten Klaus Brandner. Der Sprecher des Arbeitsministeriums, Stefan Giffeler, sagte, die Überlegungen müssten in das geplante Niedriglohnkonzept der Arbeitsgruppe der Koalition eingebunden werden. Die Verhandlungen seien „auf gutem Weg“.

Firmen, die Arbeitsplätze für schwer vermittelbare Bewerber schaffen, sollen einen „finanziellen Nachteilsausgleich“ in Form von staatlichen Zuschüssen auf Lohn und Sozialabgaben erhalten. „Der Arbeitgeber hat durch die Subventionierung ein Interesse daran, diese Arbeitsplätze überhaupt erst zu schaffen. Denn es müssen zusätzliche Jobs sein“, sagte Laumann gestern dem Kölner Stadt-Anzeiger.

Für Brandner ist entscheidend, dass damit Menschen, „die keine Chancen auf dem regulären Arbeitsmarkt haben, endlich eine Perspektive gegeben werden kann“. Kombilöhne sollen nur für „sinnvolle Arbeiten“ im sozialen Bereich oder in der Privatwirtschaft bezahlt werden – und reguläre Jobs keinesfalls verdrängen. Gedacht ist an einfache Tätigkeiten.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen