: Story von der türkischen Nutte
■ Ein geraffter Vorabdruck aus "Abschaum - die wahre Geschichte von Ertan Ongun"
Ich war notgeil. Eigentlich war ich aufm Hamburger Dom, ich nehm die Morgenpost und bin am Blättern. Ich wollt eigentlich mit Micha ne Anzeige aufgeben von wegen: Callboy, also Frauen ficken fürs Geld, karilari sikicez parayi alacaz, weiß du, optimal, du fickst Frauen und kriegst noch Geld für. Egal, ich hab halt die Anzeigen durchgelesen, sone Türkin und sone Brasilianerin, falan filan, heißt es da, Adresse und Telefonnummer stehen auch da. Und während ich am Lesen bin, bin ich voll geil geworden, die Anzeige is mir halt irgendwie aufgefallen. Micha und ich fahren wieder nach Kiel zurück, wir sitzen inner Wohnung, ich hab mir gesagt, ich ruf mal dort an. Ich wollt ficken, Alter, tuttum amina koyum telefon açtim. Hallo, hallo, ich sag: Ich bin inner Notsituation, ich wollt wissen, wie es bei euch abläuft, wieviel und so und die Bedingungen. Ja, sagt sie, ne junge Türkin haben wir hier. Und ich sofort: Ich bin auch Türke. Und sie: Paßt ja gut. Sie steht wohl auch auf Türken, die Fotze. Hundert Mark, hat sie gesagt. Und ich: Alles klar, ich komme. Aufgelegt und dann zu Micha von wegen: ich brauch Geld, von ihm fünfzig Mark noch genommen, rein in Minicar und los. Ich voll geil, Alter, gleich hoch, gleich geklingelt. Da steht ne Frau inner Tür, die sah geil aus, auch blond und helle Haut und so. Ich weiß nicht, ob es die Brasilianerin is, sie fragt: Hast du hier vorhin angerufen? Du willst doch zu der Türkin. Ja, ja will ich. Sie sagt: Geh mal rein, sie kommt gleich. (... Okay, ich sitz und wart. (..) Die Türkin kommt. (...) Sie hat durchn Türspalt gekuckt von wegen: Türke, und vielleicht is es einer, den sie kennt. Biste Türke, fragt sie mich, türkmüsün dedi? Und ich: Ja! Ja echt? Ja natürlich! (...) Sie setzt sich hin, mein Schwanz fängt langsam an zu schweben, nicht gleichn Rohr, so Stück für Stück vibrierend. Sie fängt an zu labern, wie heißt du, und: ich heiße Yasemin, und so: Wo kommst du her? Und ich: Ich bin Kieler. Dann fragt sie mich: Wieso hast du dich nicht rasiert? Das würd dir stehn; dann sagt sie: Ich bin sehr direkt, und wieder ne Frage von wegen: wo is deine Heimat inner Türkei, memleketin neresi? Dedim Adana, sag ich. Adanadan adam çikmaz diyo, aus Adana kommen keine richtigen Kerls, sagt sie, dedim kalafati gör ondan sonra konuș, sikișten sonra konușursun dedim, ondan sonra kararinii verisin, Adanandan adam çikiyomu çikmiyomu. Ich sag: Red erst, wenn du das Gerät gesehn hast; nachm Fick kannst du entscheiden, ob aus Adana gute Kerls kommen oder nicht. Sie sagt: Du siehst so gedopt aus, hast du was genommen? Und ich: Ich hab was geraucht, hast du auch Lust, was zu rauchen. Sie sagt: Nö, ich kiff nicht, ich nehm kein Koks, trink kein Alkohol. Sie zählt stolz auf, wie clean sie is und so. Toll, sag ich so applausmäßig, vielleicht kommst du ja innen Himmel. Nö, sagt sie, ich komm in die Hölle, da kann ich ja dem Teufel auch ein blasen. Tja, sag ich, da werden wir uns ja wiedersehn. Die war echt cool drauf. Wir gehn ins Zimmer, ich hab angefangen, mich auszuziehen, hab die Unterhosen angelassen. Sie hat sich ausgezogen. Ja, hol ihn mal raus, sagt sie. Ich hols raus, und sie verblüfft: Boh, was is das denn. Ich schwörs, das hat sie gesagt. Ich kuck an mir runter, mein Schwanz is pervers hochgegangen und voll prall das Teil. Was is das denn? sagt sie und gibt meinem Schwanz ne Ohrfeige, son Klaps von der Seite. Mensch, sagt sie, wo kriegen wir das Ding unter? Ich sag: Münasip bi yer buluruz, wir finden schon nen geeigneten Platz. Na ja, ich hab mich hingelegt, sie legt sich auf mich mitm Arsch zu meinem Gesicht und ihrem Gesicht zu mein Füßen.(...) Als sie mir in die Zehe biß, hab ich aufgebrüllt, und sie fragte gleich: Ach, du bist schmerzempfindlich? Nee, sag ich, es gefällt mir. (...) Dann geht sie dazu über, mir annen Brustwarzen rumzusaugen und zu lecken, die Alte, und auch reinzubeißen, sie schubst mich plötzlich, ich flieg hin, dann trommelt sie auf mein Magen, einfach so, haut mir der Faust innen Magen. Spann an, sagt sie, spann an, küt küt küt geçiriyo amina koydugumun lan. (...) Stehst du auf Schläge, Sado-Maso und so? Ich sag: Mir is scheißegal, wenn du drauf stehst, dann mach, kaum hab ichs gesagt, sie: Wo warst du gestern abend? Und dann mir voll eins aufs Maul gehauen, so auf Sado-Trick gemacht. Ich glotz und lach, ich lach, Mann. Gefällt dir das? sagt sie. Mir egal, sag ich, mach weiter, mach nur weiter. Sie hat angefangen, an meinem Körper zu lecken, die Alte, dabei kuckt sie mir in die Augen wie innem Pornofilm, wo du deine Phantasie auslebst. (...) Ich steck ihr den Schwanz rein, und weil sie so klein is, kommt mir mein eigener Schwanz so überdimensional vor, (...) und ich fick los. Ich hab sie zuerst auf ihre Wange geküßt, und dann, scheißegal auf ihren Mund. Sie hat voll mitgemacht, machen ja sonst die Nutten nicht. (...) Na ja, ich hab sie halt gefickt, und sie hat echt alles mit sich machen lassen. Ich sag dir, ich geh wieder hin, bestimmt geh ich wieder hin. Ich hab dann abgespritzt, übertrieben abgespritzt. (...) Sie sagt: Mensch, das hängt ja richtig runter, das Kondom. (...) Ich sag: Ab jetzt sagst du nix gegen Adana, bundan sonra Adanaya laf yok dedim. Und sie: Klar, ich sag nix mehr. Ich sag: Ich will nackt mit Schwanz und Eiern im Bett liegen und ne Zigarette rauchen. Sagt sie: Mach doch. Und ich liegt halt rum und rauch, aber irgendwie stört mich das, wie die Deutschen nachm Fick im Bett zu liegen. Ich sag: Scheiße, ich zieh mich lieber an. Und sie: Du kannst es doch nicht ab, nö? Nein, ich bin es nicht gewohnt, also rauch ich angezogen, und sie raucht auch. (...) Ich geb ihr die hundert Mark. Sie sagt: Spuck darauf. Ich spuck. Noch mal, sagt sie, und noch mal. Dann nimmt sie den Schein und reibt ihn an ihrer Fotze und sagt: Bereket versin, viel Segen. Und ich: Halali hoș olsun. Sie sagt: Du hast ne Nadel auf der Zunge. Ich frag: Wie meinst du das? Und sie: Du bist so direkt. Und du, sag ich, hast Menschenkenntnis. Dann fragt sie mich nach meinem Sternzeichen. Skorpion. O, sagt sie, treu und eifersüchtig. Stimmt genau, sag ich. Und sie: Du kannst es nicht ab, wenn dir jemand Hörner aufsetzt. Ich sag: Kommt darauf an, wenn jemand anschafft für mich, ich scheiß dann auf die Hörner, ich glaub an Geld, genau wie du. Sie sagt: Ich glaub an Gott. Und ich: Ich nicht, ich glaub nicht an son Scheiß. Doch, doch, sagt sie, ganz tief in deinem Innern glaubst du schon. Na ja, wenn du meinst, ich frag zurück: Und du glaubst echt an son Scheiß? Ja ganz bestimmt, sagt sie, nur weil ich son Beruf ausüb, heißt das ja nicht, daß ich ... Moment mal, sag ich, hab ich dir gesagt, daß du wegen deines Jobs nicht das Recht hast, an etwas zu glauben, für mich bist dun Mensch wie jeder andere auch. Da sagt sie: Ja, ja, ist klar, reg dich nicht auf. Das hat sie n paar mal gebracht mit: reg dich nicht auf, ich hab mich aber nicht aufgeregt. Sie sagt: Wenn dir einer sagt, du hast ne geile Frau oder ne geile Freundin, das würdest du nicht aushalten. Nein, sag ich, hab ich keine Probleme mit. Nein, nein, sagt sie, würdest du nicht. Und ich: Doch, sie redet über Liebe und ich über Nutten für sich laufen lassen, blablabla hin blablabla her, und die ganze Zeit is sie am Küssen, auch nach dem Fick. (...) Ich hab ihr gesagt: Du bist echt gut, bis jetzt hab ich gedacht, ich habe mit Frauen gefickt, aber nein, so richtig gefickt hab ich jetzt mir dir; Mann, was sag ich, du hast mich gefickt, war echt cool. Wir haben bißchen noch gelabert, was weiß ich, über dies und das. Und hab ihr gesagt: Ich komm wieder, auf jeden Fall komm ich wieder. Und sie: Ja, ich bin neu hier, und die wollen sehen, wie's läuft, so prüfungsmäßig. Ich sag: Du hast die Prüfung bestanden. Ich hab mich angezogen und noch gesagt: Ich heiße Ertan, wenn ich anrufe, sei dann bitte bitte zu Haus. Sie lacht und küßt und tut auf Nutte, aber mir gefällts, Mann, mir gefällts. Sie sagt: Tschüs, mein Herz. Ich sag Tschüß und hau ab.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen