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Feiern im Revolutionspark

■ Der erste "Volkspark" der Stadt, der Friedrichshain, feiert mit recht viel Tamtam seinen 150. Geburtstag: Ausstellungen über die Geschichte des Parks, Veranstaltungen mit Musik und Sport

Er zählt neben dem Tiergarten zu den ältesten Parkanlagen in der Stadt. Für den Bau zahlreicher Grünanlagen wurde sein landschaftsplanerisches Konzept beispielhaft. Aber heute, zu seinem 150. Geburtstag, findet sich nur noch wenig der einstigen „englischen“ Anlage – zu oft wurde er umgestaltet, umgenutzt und um seine Flächen gebracht. Trotzdem feiert der „Volkspark Friedrichshain“ samt dem gleichnamigen Bezirk mit Verve ab heute seinen Geburtstag, und zwar bis zum Herbst.

Bis zum 25. Oktober werden im Park zahlreiche Veranstaltungen stattfinden, die an die wechselvolle Geschichte erinnern – von Peter Joseph Lennés Planung für den ersten „Volkspark“ in der Stadt, dem Beerdigungsort für die Märzgefallenen von 1848, dem Bau des Märchenbrunnens und Krankenhauses in der „grünen Lunge“ über die Funktion als Flakbunkerstandort bis hin zur Neugestaltung in realsozialistischen Zeiten.

Es soll bei der langen Geburtstagsfeier darum gehen, „das Geschichtsbewußtsein“ für diesen Teil der Stadt und die im Verhältnis zum Bezirk wichtige Parkanlage zu schärfen, sagte Helios Mendiburu, SPD-Bürgermeister, gestern bei der Vorstellung des Programms. Dazu zählen zwei Ausstellungen im Parkpavillon und im Festzelt an der Straße am Friedrichshain, die im April und Mai eröffnet werden: „Geschichte der Märzrevolution, des Volksparks und des Bezirks“ (2. bis 21. April) und eine Ausstellung über die Denkmäler im Park und des Bezirks (2. bis 19. April).

Ein weiterer Schwerpunkt ist dem Sport im Volkspark Friedrichshain gewidmet, fanden doch dort vor und nach dem Zweiten Weltkrieg große Sporttage statt. Auf der Eisfläche kämpften die Hockeyspieler in den 30er Jahren um die deutsche Meisterschaft, ein Fußballverein bezog das Gelände nach dem Krieg, und im heute maroden Friesenstadion schwammen in den 50er und 60er Jahren die Stars der DDR um Spitzenzeiten. Am 27. und 28. April finden Sporttage dort statt, bis zum Herbst soll auch eine künstliche Eisbahn gebaut werden.

Schließlich war der Friedrichshain nicht nur Ort zur Entspannung im Grünen, sondern auch Ort für Musikauftritte. Neben der Freilichtbühne wird deshalb eine zweite Haupttribüne errichtet, auf der bei Jazz, Blasmusik und Tanzveranstaltungen die Post abgeht. rola

Das Programm vom 2. April bis zum 25. Oktober wird vom Bezirksamt Friedrichshain, Frankfurter Allee 35, ausgegeben

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