: Nicht um Rente betteln
■ IG Metall-Konferenz bekräftigt Forderung nach Rente ab 60
Die IG Metall macht weiter für die „Tarifrente ab 60 Jahren“ mobil: „Altersteilzeitregelungen sind keine Alternative zum vorzeitigen Ausstieg mit 60 Jahren“, erklärte der IG-Metall-Vorsitzende Klaus Zwickel am Wochenende auf einer Funktionärskonferenz in Bergedorf. Die Gewerkschaft will mit ihrem Ausstiegsmodell eine „Beschäftigungsbrücke für Jung und Alt“ aufbauen und in der Metall- und Elektroindustrie 142.000 Arbeitsplätze für den arbeitslosen Nachwuchs schaffen.
Vergleichbare Beschäftigungseffekte sind nach Meinung Zwickels mit den bisherigen Regelungen zur Altersteilzeit nicht zu erreichen. Ziel der IG Metall sei daher in der diesjährigen Tarifrunde, für alle Beschäftigten mit 35 Versicherungsjahren „das Recht zum Ausscheiden mit 60“ durchsetzen. „Es muss eine tarifliche Garantie und einen Rechtsanspruch für den früheren Ausstieg geben“, sagte Zwickel. Bei Altersteilzeitmodellen säßen die Unternehmer am längeren Hebel, da nur sie über die Inanspruchnahme entscheiden könnten. „Wir wollen nicht, dass Menschen, die ihr ganzes Leben gearbeitet haben, bei ihrem Arbeitgeber um die Altersteilzeit betteln müssen“, betonte Zwickel. Ferner müssten die Einbußen bei der Tarifrente verkraftbar sein.
Das Angebot der Metallunternehmen, die Einkommen in den nächsten drei Jahren jeweils um 1,5 Prozent zu erhöhen, nannte Zwickel „lachhaft“. Die IG Metall fordert sowohl die Beteiligung der Arbeitnehmer am Zuwachs der Arbeitsproduktivität als auch den Ausgleich der Preissteigerungsrate. Die Metallgewerkschaft rechnet mit einer Preissteigerungsrate von 1,5 Prozent und einer wirtschaftlichen Produktivitätssteigerung bis zu 3,5 Prozent.
Zwickel appellierte an die Unternehmer, ihre Angebote bis zum Ablauf der Friedenspflicht am 28. März zu überdenken. Bis zum Ende der Friedenspflicht benötige die IG Metall Klarheit, wie es mit der Verhandlungsbereitschaft der Arbeitgeber aussehe. Mit Blick auf Warnstreiks sagte Zwickel: „Ab dem 29. März müssen unsere Forderungen dann im wahrsten Sinne des Wortes Beine bekommen.“ pemü
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen