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Skinheads gestehen Anschlag

Vier Rechtsextreme müssen sich vor dem Wuppertaler Landgericht wegen 36fachen Mordversuches verantworten. Sie gestehen den Anschlag auf ein Asylbewerberheim

WUPPERTAL dpa ■ Vier wegen 36fachen Mordversuchs angeklagte Rechtsextremisten haben den Brandanschlag auf ein Wuppertaler Asylbewerberheim vor Gericht gestanden. Sie hätten „ein Zeichen gegen Ausländer setzen wollen“, sagten die vier Männer gestern vor dem Wuppertaler Landgericht. Den 20- bis 23-Jährigen drohen bis zu 15 Jahre Haft. Der Prozessauftakt offenbarte auch die Brutalität der Angeklagten bei ihrer kriminellen „Karriere“ im rechtsextremen Umfeld.

Bei dem Anschlag im September letzten Jahres waren in der Nacht zwei Molotowcocktails auf das Haus geschleudert worden, in dem 36 Menschen wohnten. Zwei Kinder erlitten einen Schock, als ein Brandsatz auf ihrem Bett auftraf. Ihre Eltern konnten die Flammen löschen. „Es war nur Glück, dass niemand zu Tode kam“, sagte der Vorsitzende Richter. Der zweite Brandsatz prallte wirkungslos von einem Fenster ab.

Die damals als Skinheads auftretenden Angeklagten hatten nach eigener Darstellung zunächst überlegt, „eine Synagoge abzufackeln“ oder eine SPD-Geschäftsstelle anzuzünden. Sie hätten dann das Asylbewerberheim gewählt, weil die Gegend dort nicht so belebt gewesen sei. Dass darin Menschen schliefen, sei ihnen bewusst gewesen. Ihre Tötung hätten sie durchaus in Kauf genommen.

Drei der vier Angeklagten sind „alte Bekannte“ der Polizei und mehrfach vorbestraft. Bis zum Hals tätowiert und mit Hitler-Jugend-Frisur zeigt sich einer von ihnen feixend vor Gericht.

Sie waren wenige Stunden nach dem Anschlag festgenommen worden. Der Staatsschutz hatte sie sofort verdächtigt und gemeinsam daheim angetroffen. Die Männer werden zur gewaltbereiten rechten Szene des Bergischen Lands gezählt und sitzen seither in Untersuchungshaft. Mit einem Urteil wird in der kommenden Woche gerechnet.

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