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Künast: Nitrofen jetzt auch bei Aldi

Die Verbraucherschutzministerin verspricht rückhaltlose Aufklärung, die Opposition fordert ihren Rücktritt

BERLIN afp/taz ■ Das Pflanzengift Nitrofen ist wahrscheinlich auch in herkömmliche Nahrungsmittel gelangt. „Das Problem weitet sich aus auf den konventionellen Bereich“, sagte Verbraucherschutzministerin Renate Künast gestern in einer Regierungserklärung im Bundestag. Künast kündigte Vertuschungsversuchen den Kampf und „rückhaltlose Aufklärung“ an. „Wir klären alles auf, jeden Millimeter, alle Warenströme.“

Auf scharfe Kritik traf ihre Erklärung bei der Opposition, die den Rücktritt der Ministerin forderte. Die Union warf Künast Versagen vor. Die Grünen-Politikerin sei eine „unfähige Ministerin“, erklärte der CDU/CSU-Fraktionsvize Klaus Lippold. Künast habe bei ihrem Amtsantritt „unendlich hohe Erwartungen geweckt“, diese aber enttäuscht. Vom Nitrofenskandal habe die Ministerin viel zu spät etwas mitbekommen. Dagegen warf NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn Union und FDP vor, mit den von ihnen verabschiedeten Gesetzen die Krise in der Verbraucherpolitik verschuldet zu haben. Von Künast geplante Verbesserungen wie das Verbraucherinformationsgesetz würden nun von der Union im Bundesrat blockiert.

Als Konsequenz aus dem Nitrofenskandal berieten die Ökolandbau-Verbände gestern in Mainz den Aufbau eines neuen Branchenverbandes. Dieser soll den bisherigen – die Agöl – ablösen und neben den Landwirten auch Verarbeiter, Verkäufer und Vermarkter einbeziehen. RENI

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