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Soldaten töten Hamas-Führer

Israel macht Palästinenser für mehrere Selbstmordanschläge verantwortlich

JERUSALEM/GAZA afp/dpa ■ Israelische Elitesoldaten haben einen Hamas-Führer und seinen Stellvertreter getötet. Die radikale Palästinenserorganisation kündigte Rache an. Die Armee erklärte, der getötete Anführer der Essedin-al-Kassam-Brigaden, Muhannad Taher, sei für mehrere palästinensische Selbstmordanschläge verantwortlich, darunter auch das Attentat mit 19 Toten am 18. Juni in Jerusalem. „Ich bin sehr stolz auf diese Operation“, sagte Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser. Es sei ein „beeindruckender Erfolg, einen Terroristen getötet zu haben, der für den Tod von 117 Israelis verantwortlich ist“. Auch Regierungschef Ariel Scharon begrüßte die Erschießung. Nach Militärangaben hatte Israel seit 1999 nach Taher gefahndet.

In der Nacht zum Montag rückte die Armee mit rund 30 Panzern sowie Bulldozern in das palästinensische Flüchtlingslager Beit Rima bei Ramallah ein. Scharon betonte, die Armee werde sich aus den besetzten Städten erst zurückziehen, wenn die Sicherheitslage stabil sei. Im Westjordanland wurden unterdessen elf illegal errichtete Vorposten und Siedlungen geräumt.

Nach der Wiederbesetzung des Westjordanlandes hat die Palästinenserführung alle Bürger zu zivilem Ungehorsam gegen Israel aufgefordert. Zudem rief der Generalsekretär des palästinensischen Parlaments, Achmed Abdelrachman, alle Regierungsvertreter auf, Gespräche mit US-Außenminister Colin Powell zu boykottieren. Rachman begründete dies mit dem US-Boykott von Palästinenserpräsident Jassir Arafat. In Gaza demonstrierten derweil Palästinenser gegen die Wirtschaftskrise und die hohe Arbeitslosigkeit in den Autonomiegebieten.

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