taz.video zum Frauentag: „Die Entschuldigung reichte mir nicht“
Sexismus betrifft jede Frau. Wir lassen eine sprechen. Birgit Theilmeier berichtet von Übergriffen in der Disko und wie sie sich wehrte.
„Und dann hat er mir mit Schwung auf den Arsch gehauen.“ Leider ist dieser Satz alltäglich. Sexismus ist eine Alltagskultur, die Frauen vielfach hinnehmen, weil sie nicht die Kraft und die Möglichkeiten haben, sich dagegen zu wehren – weil sie gelernt haben, dass das die Normalität ist.
Birgit Theilmeier aber wehrt sich. Die Heilpraktikerin für Psychotherapie berichtet von Übergriffen im Club – und wie sie eine Person, die ihr an den Po gefasst hat, überzeugt hat, den Raum zu verlassen. Denn seine Entschuldigung alleine reichte ihr nicht.
Empfohlener externer Inhalt
Mit dem Video wollen wir nicht nur die Wut und Angst der Betroffenen zu zeigen, sondern auch ihre Stärke und die Solidarität, die sie erfahren haben. Wir wollen der Diskriminierung eine persönliche Geschichte entgegensetzen, die andere ermutigen soll, sich gegen die Anfeindungen zu wehren.
Haben Sie sexuelle Gewalt erlebt und wissen nicht, an wen Sie sich wenden können? Im Bundesverband Frauenberatungsstellen sind mehr als 170 Frauennotrufe und Frauenberatungsstellen zusammengeschlossen.
Im Interview benutzt Birgit Theilmeier die Bezeichnung „Mann“, weil sie Zweigeschlechtlichkeit als soziales Verhältnis ansieht, das als solches benannt werden muss: „Die Begriffe ,Mann' und ,Frau‘ bezeichnen nichts Natürliches, sondern Positionen in diesem Verhältnis. Es gibt unterschiedliche Konzepte von Weiblichkeit und Männlichkeit sowie Menschen, die sich nicht in der Zweigeschlechtlichkeit wiederfinden. Fremdzuschreibungen jeglicher Art in die eine oder andere Richtung sind ein weiteres Beispiel für Sexismus.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Krise bei Volkswagen
1.000 Befristete müssen gehen
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Housing First-Bilanz in Bremen
Auch wer spuckt, darf wohnen
Künftige US-Regierung
Donald Trumps Gruselkabinett
Bis 1,30 Euro pro Kilowattstunde
Dunkelflaute lässt Strompreis explodieren
Preiserhöhung bei der Deutschen Bahn
Kein Sparpreis, dafür schlechter Service