taz lab 2021: Alles neu in zehn Minuten
Das Interesse am ersten digitalen lab war groß. Wo es nicht klappen wollte, haben uns Referent*innen und Publikum gerettet.
Die Vorzüge des ersten digitalen taz lab konnte mensch schnell erkennen. Gestreamt wurde überall, ob in der Badewanne, im heimischen Garten, am Mittagstisch oder auf dem Balkon. Wo haben Sie’s geschaut?
Auch mit den gelegentlichen Platzproblemen der letzten Jahre musste sich niemand mehr rumschlagen. Ganz entspannt konnte von einem Stream zum anderen umgeschaltet werden. Und wenn der Ton mal nicht funktionierte oder einem das Outfit des Moderators nicht gefiel, war mensch mit einem Klick in der nächsten Veranstaltung. Die Möglichkeit, Fragen, Lob und Kritik über den Chat zu äußern, wurde – wie wir das von unserem Publikum erwarten – ausgiebig genutzt.
Auch Pannen passierten, das wollen wir gar nicht verhehlen. Der leicht verzögerte Start, Tonprobleme oder ein Stream, der von 9 bis 10 Uhr nicht funktionierte. Wie wunderbar ist es da, dass wir wache Referentinnen wie Mareice Kaiser und Aminata Touré hatten, die ihren Talk kurzerhand auf Instagram Live verlegten – die Aufzeichnungen werden natürlich auf www.tazlab.de platziert. taz lab-Redakteurin Anastasia Tikhomirova organisierte sich nach der Absage einer Referentin innerhalb von zehn Minuten neue Gesprächspartner*innen.
Im taz-Haus selbst fehlten Sie, die Zuschauer*innen. Das Gebäude an der Friedrichstraße gleicht an Kongresstagen normalerweise einem Ameisenhaufen. Dieses Jahr war es viel zu leer. Nur ein durchweg negativ getestetes und maskentragendes Team arbeitete am Gelingen der Veranstaltung. Aus dem Veranstaltungsraum der taz Kantine wurde der „Mainstream“ gesendet. Im ersten Stock wurden die restlichen heimischen Panels dirigiert. Die Kolleg*innen der taz Kantine halfen dem einen oder der anderen aus dem Team mit einem veganen Reisbowl über einen Hungerast hinweg in die nächste Moderation, den nächsten Blog, die nächste Tickermeldung …
Das nächste Mal bitte wieder mit Ihnen
Was bleibt also von diesem digitalen taz lab? Für uns ist es die Erkenntnis, dass ein digitaler Zukunftskongress funktionieren kann. Dass wir das können: Aus pandemisch bedingter Digitalnot dennoch Nähe und Intensität zu ermöglichen. Dass Pannen passieren und wir aus ihnen lernen, das lernten wir auch, und vor allem: Dass wir ein treues, wissbegieriges Publikum haben.
Ein Publikum, das sich sofort meldet, wenn ein Stream verzögert losgeht oder der Zugang nicht funktioniert. Ein Publikum, das dabei sein will, mitwirken will, das über den Chat leidenschaftlich mitdiskutiert und neben Lobendem auch Kritisches äußert.
Empfohlener externer Inhalt
Trotz Zoom-Fatigue und Coronablues waren Sie dabei. Mit wachen Fragen, Anregungen und hoffentlich allergrößtem Interesse. Unser Herzenswunsch ist, dass Sie auch nächstes Jahr wieder dabei sind. Ob analog oder digital. Denn ohne Sie, die Teilnehmenden, wäre das lab nicht das, was es ist.
P.S.: Dass die Zoom-Party ab 20 Uhr crashte – sorry! Kabel hatten sich verheddert und WLAN-Ströme wahrscheinlich auch.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Nach der Gewalt in Amsterdam
Eine Stadt in Aufruhr
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Hamas-Anführer
Die Wahrheit
Der erste Schnee
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja