taz Talk über Ausbeutung : Ganz unten im System
In seinem neuen Buch schreibt der Reporter Sascha Lübbe über die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen migrantischer Personen und das System dahinter.
Als die Zahl der Corona-Infektionen in deutschen Schlachthöfen im Sommer 2020 rasant stieg, standen sie plötzlich im Rampenlicht: Osteuropäische Arbeiter:innen, die in Deutschland unter widrigen Bedingungen beschäftigt sind, in beengten, heruntergekommenen Zimmern leben. Die Empörung war groß, Politik und Wirtschaft versprachen Besserung. Die Arbeiter:innen selbst verschwanden schnell wieder aus der öffentlichen Wahrnehmung.
Wann: Mo, 15.07.24, 19 Uhr
Einlass: 18 Uhr
Wo: taz Kantine
Friedrichstr. 21
10969 Berlin
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Eintritt frei. Spenden erbeten
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Ticketreservierung erforderlich
Die Teilnahme ist nur mit einem im Voraus gebuchten Ticket möglich. Wir bitten Sie daher um eine Anmeldung über das unten aufgeführte Ticket-Portal. Die Plätze sind begrenzt, der Eintritt ist kostenlos.
Die Kantinenveranstaltung wird live auf YouTube gestreamt.
Dabei geht in vielen Branchen nichts mehr ohne sie. Egal ob Fleischindustrie, Landwirtschaft, Bau, Logistik oder Transportwesen – ohne ausländische Beschäftigte würde ein Teil der deutschen Wirtschaft vermutlich kollabieren. Viele dieser Menschen arbeiten und leben unter prekären Bedingungen, werden ausgebeutet. Da sie in starker Abhängigkeit zu ihren Arbeitgeber:innen stehen, bleiben sie meist still.
Der Journalist Sascha Lübbe gibt in seinem Buch „Ganz unten im System“ Einblicke in den Alltag dieser Menschen. Er erzählt ihre Geschichten, analysiert aber auch das System, das hinter ihren Arbeitsbedingungen steht.
Basiert unser Wohlstand auf der Ausbeutung dieser Menschen? Welche Verbesserungsmöglichkeiten gibt es und wo stoßen sie auf Hürden? Und was wurde aus den versprochenen Verbesserungen in der Fleischindustrie? Darüber diskutiert Lübbe mit Stefan Körzell und Johannes Specht.
Zu Gast im Talk:
🐾 Sascha Lübbe arbeitet als freier Journalist mit den Schwerpunkten Migration, Integration, soziale Ungleichheit in Berlin, unter anderem für die taz. Er ist der Autor des Buches „Ganz unten im System“, das im Mai im Hirzel-Verlag erschienen ist.
🐾 Stefan Körzell ist seit 2014 Mitglied im Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Er setzte sich letztes Jahr unter anderem für die streikenden ausländischen Lkw-Fahrer in Gräfenhausen ein.
🐾 Johannes Specht leitete bis Juni 2024 die Tarifabteilung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), dort koordinierte er unter anderem die gewerkschaftliche Arbeit in der Fleischindustrie. Seit Juli ist er Fellow am Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung.
🐾 Malene Gürgen moderiert den Talk. Sie ist Redakteurin der taz im Ressort Reportage & Recherche.
Fragen des Publikums sind vor und während des Talks hocherwünscht.
Diese Veranstaltung findet in freundlicher Kooperation mit dem S.Hirzel Verlag statt.
Empfohlener externer Inhalt
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