taz Salon über Ü50-Frauen im Film: Die Oma-Rolle
Im taz Salon am 4. Juli in Hamburg geht es um die Frage, wie die antiquierten Darstellungen von Frauen über 50 in (TV-)Filmen überwunden werden können.

Hier hat man an den entscheidenden Stellen beim Thema Präsentation und Repräsentation verschiedener Lebensführungen und Quote offenkundig bisher auf Durchzug gestellt: Frauen, vor allem die älteren, sind im deutschen Fernsehen immer noch radikal unterrepräsentiert.
Das belegte auch die bisher umfassendste Studie zur Geschlechterdarstellung in Film und Fernsehen von der Universität Rostock aus dem Jahr 2017. Zwar ist das Verhältnis von Männern und Frauen bis etwa Mitte 30 noch ausgewogen. Ab Mitte 30 aber kommen auf eine Frau zwei – und ab 50 drei – Männer.
Die Mutter am Herd, die Oma, die für die Enkel da ist, die Frau als Begleitung des erfolgreichen Mannes: Der Studie zufolge ist auch das Frauenbild vieler Produktionen im letzten Jahrhundert stehengeblieben. Denn wenn Frauen gezeigt werden, kommen sie oft nur im Kontext von Beziehung und Partnerschaft vor.
„Attraktivitätsfalle und Fuckability“, taz Salon übers Altersbild von Frauen in Film und TV. Mit Silke Burmester, Gründerin von Palais Fluxx, Nina Kronjäger, Schauspielerin, Heike Wiehle-Timm, Dramaturgin und Produzentin, Geschäftsführerin von Relevant Film: 4. Juli, 19.30 Uhr, Haus 73, Schulterblatt 73, Hamburg. Anmeldung bitte hier
Wie kann es sein, dass so klischeehafte Bilder über die visuellen Medien in die Gesellschaft gespült werden? Es handelt sich ja nicht um eine Randgruppe: Der Gruppe der Frauen über 47 gehören immerhin mehr als 21 Millionen Menschen in Deutschland an.
Wer hat ein Interesse daran, dass über ein Viertel der Bevölkerung weitgehend blass bleibt? Gegen stereotype Darstellungen und für mehr Sichtbarkeit von Frauen über 47 haben die Autorin und Gründerin des Online-Magazins Palais Fluxx Silke Burmester und die Schauspielerin Gesine Cukrowski die Initiative „Let’s Change the Picture“ gegründet. Ihnen geht es um bessere Drehbücher und Erzählungen, in denen Menschen und Frauen mit einer interessanten Gestaltung ihres Lebens abgebildet werden, mit aller Unterschiedlichkeit, was Herkunft, Prägung, sexuelle Orientierung, Gender und sozialen Status betrifft.
Wie kommen wir weiter in dieser zentralen Diversitätsfrage? Darüber wollen wir im taz Salon Hamburg diskutieren.
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