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funk-Podcast „Telekaddi“ von ColdmirrorÜber skandalöse Teletubbies und andere schlimme Dinge

Verbotene Episoden, schlechte Drehbedingungen oder bizarres Merchandise: In ihrem Podcast analysiert YouTuberin Coldmirror Kinderserien der 90er.

Telekaddi analysiert Teletubbies Foto: everett collection/imago

„Wenn ihr euch besser an eure Lieblingsserienintros erinnert als an die Vornamen eurer Eltern, dann ist dieser Pod­cast etwas für euch“, sagt Coldmirror. Unter diesem Namen kennen die meisten die Künstlerin Kathrin Fricke. Wirklich weg war die fast-gebürtige Bremerin und Millennial-Superstar zwar nicht, trotzdem ist sie jetzt zurück.

Ihren Durchbruch hatte Fricke Mitte der 2000er mit ihren von problematischer Sprache strotzenden Harry-Potter-Parodien auf YouTube. Dieses Projekt führte sie ab 2015 erfolgreich und auch ohne diskriminierende Begriffe fort, indem sie beim „5 Minuten Harry Podcast“ den ersten Teil der Filmreihe minutiös analysierte. Acht Jahre brauchte sie dafür.

Nach über einem Jahr Pause knüpft sie an dieses Konzept an und widmet sich, was vor allem für Millennials interessant sein dürfte, Kinderserien und -filmen der 90er und frühen 2000er. „Wir sprechen über das, was wir alle gesehen haben. Aber auch das, was wir nicht gesehen haben (gruselige Musik)“, so beschreibt sie es in typischer Creepypasta-Manier – ein Millennial-Begriff für Schauriges.

Coldmirror analysiert mit „obsessiver Liebe zum Detail“ Drehbedingungen, verrückte Fantheorien und sogar Skandale! Einer war „so schlimm, dass die Folge international verboten wurde“, heißt es etwa in ihrer Debütfolge über die Kleinkinderserie „Teletubbies“.

Der Podcast

„Telekaddi“, als Video-Podcast auf Youtube oder als Audioversion in den Playern.

Fürchten wie Früher

Mit „Telekaddi“, eine Produktion des öffentlich-rechtlichen Online-Content-Netzwerks funk, will Fricke das „Kuriosum“ in den Filmen und Serien finden, etwas, das uns als Kindern verborgen geblieben ist. Das können eine Kleinigkeit im Bildhintergrund, ein merkwürdiges Merchandiseprodukt oder auch ein nur Millisekunden zu sehender Bildframe mit verstörender Geschichte sein.

In den drei bereits veröffentlichten Folgen gelingt ihr das so gut und unheimlich, dass man sich während des Hörens (oder des Schauens auf YouTube) schnell in genau dem Gefühlszustand wiederfindet, in den uns die Einbrecher bei „Kevin allein zu Haus“ oder die Haken bei „Spongebob“ damals versetzt haben.

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