die wahrheit: Das Rentier in Dir
Wenn man eine These hat, findet man auch die passende Statistik, um die These zu belegen. Wissenschaftler haben jetzt festgestellt, dass Babys, die im Oktober oder November geboren werden, ...
... später doppelt so häufig Lebensmittelallergien entwickeln wie Kinder, die im Juni oder Juli zur Welt kamen. Die Sommerbabys leiden dafür häufiger am Zappelphilipp-Syndrom.
Frühjahrsbabys hingegen bekommen häufiger neurologische Krankheiten, weil die Mütter während der Schwangerschaft zu wenig Sonne gesehen haben. Die Samen müssten demnach Nervenbündel sein. Und weiter geht das heitere wissenschaftliche Krankheitsraten: Wer im April geboren wird, bekommt später höchstwahrscheinlich Multiple Sklerose. Colin OLeary von der Universität Glasgow, wo die Untersuchung durchgeführt wurde, munkelt: "Der Frühling scheint eine Zeit des hohen Risikos zu sein."
Das aber ist alles vernachlässigenswert im Vergleich zu den Gefahren für Babys, die in der Weihnachtszeit geboren werden. Offenbar benebeln Zimtsterne und Glühwein den Eltern die Sinne, sodass sie Neugeborene mit einem weihnachtlichen Vornamen brandmarken. 73.500 britische Babys sind seit dem Jahr 2000 diesem Jahresendzeitwahn zum Opfer gefallen.
Der Online-Elternratgeber Bounty.com hat eine Hitliste aufgestellt. Ganz oben steht Joseph, was ja noch erträglich ist. Auch Mary und Gabriel sind zu verschmerzen, und selbst Rudolph geht noch. Die Knaben müssen ja später nicht hinausposaunen, dass sie nach einem rotnasigen Rentier benannt worden sind. Aber an zweiter Stelle der weihnachtlichen Namenswahl steht Holly. Wer will schon Stechpalme heißen? Und 21 kleine Jungs sind in den letzten zehn Jahren mit dem Namen Jesus gekreuzigt worden. Bei den Namen Brandy und Sherry weiß man zumindest, wodurch sie inspiriert worden sind.
Ein Kind "Santa" zu taufen, ist allerdings Kindesmisshandlung. Sollten diese Knaben ihre Schulzeit überleben, werden sie ihre Eltern spätestens dann hassen, wenn sie bei einer Verkehrskontrolle nach ihrem Namen gefragt werden und antworten müssen: "Weihnachtsmann". Aber die Möglichkeiten sind noch lange nicht ausgeschöpft. Wie wäre es mit "Elf" oder "Tinsel"? Gern auch als Doppelname: Tinsel Elf, die Rauschgoldelfe.
Offensichtlich sind nicht nur Eltern vom Weihnachtsrausch benebelt. Pünktlich zum Fest stießen Forscher der Universität Newcastle bei der Untersuchung des menschlichen Gehirns auf eine Gewebeformation, die aussieht wie ein Rentier, das durch den Sternenhimmel fliegt. Sogar das Geweih, die Augen und der Schwanz seien deutlich zu erkennen, staunt Claudia Racca, die das Experiment leitete. "Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen mag das keine sehr wertvolle Information sein, aber es sieht sehr hübsch aus", findet sie. Gut, dass die britische Regierung die Studiengebühren verdreifachen will. Damit können dann Cox und Kollegen noch viele hübsche Dinge entdecken - einen Parasiten im Darm vielleicht, der aussieht wie Premierminister David Cameron?
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