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die gesellschaftskritikYou are no hero, not now not ever

In Berlin soll eine Straße nach David Bowie benannt werden. Das wäre falsch

15.000, so viele Menschen wünschen sich in Berlin eine David-Bowie-Straße. Von 1976 bis 1978 lebte er in der Schöneberger Hauptstraße 155, dort entstand sein Hit „Heroes“. Mittlerweile hängt an dem Haus eine Gedenktafel. Nun fordern ebenjene 15.000 in einer Petition, die Hauptstraße nach Bowie zu benennen.

Es ist ein gutes Anliegen, Straßen auch nach Personen zu benennen, die wie Bowie nicht der klassischen Heteronorm entsprechen – ein Exzentriker, der mit den Geschlechtern spielte. Nur gibt es bei Bowie ein anderes Problem: Er nutzte seinen Status und seine Bekanntheit für Sex mit Minderjährigen.

2015 berichtete Lori Mattix, Groupie von David Bowie, stolz in einem Interview, wie sie als 15-jährige Sex mit Bowie hatte. Er sei damals 26 gewesen. Sie sei mit einer Freundin, die genauso alt war wie sie, in sein Hotelzimmer in Beverly Hilton gegangen, wo Bowie zuerst mit Lori und dann mit ihr und ihrer Freundin zusammen Sex hatte. Mit zwei 15-jährigen Mädchen! Auch damals war das Mündigkeitsalter in Kalifornien 18 Jahre. David Bowie zögerte nicht, seine Macht und Position als berühmter Künstler auszunutzen, um illegalen Sex mit Minderjährigen zu haben – selbst wenn der Akt als einvernehmlich verstanden werden könnte, weil Lori keine Reue ausspricht.

Wenn in Hollywood nun Kevin Spacey aus einem Kinofilm rausgeschnitten wird, weil mehrere Männer behaupten, von ihm belästigt worden zu sein, wenn der Name Harvey Weinstein aus Abspännen von Filmen gelöscht wird, weil er Frauen begrapscht, belästigt und vergewaltigt haben soll, dann sollte in Berlin die Frage erlaubt sein, ob die Stadt wirklich eine Straße braucht, die nach jemandem benannt ist, der Sex mit Minderjährigen hatte. Sibel Schick

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