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G 7 beraten nur über Gefahren durch Hedgefonds. das ist zu wenigZu viel Geld ist unterwegs

Hochspekulative Hedgefonds sind böse, aber bodenständige Aktien sind gut und dürfen gern auf Rekordniveau steigen – so stellt es die Finanzwelt oft dar. Das erinnert an ein Dramolett, wo die Rollen der Schurken und Helden eindeutig verteilt sind. Auch die gestrigen Neuigkeiten passen in dieses Bild: Die Finanzminister der G-7-Staaten trafen sich in Essen, um über die Crash-Gefahren durch Hedgefonds zu beraten. Zur gleichen Zeit zogen die Börsen weiter an: Der DAX näherte sich 7.000 Punkten und der MDAX übersprang erneut symbolträchtige 10.000 Punkte. Doch diese Kurs-Rallye war kein Grund für die Finanzminister, eine amtliche Warnung abzugeben.

Schön wär’s, wenn die Finanzwelt wie ein Dramolett funktionieren würde. Tatsächlich aber gehören Hedgefonds und rasant steigende Aktienkurse zusammen – es sind zwei Facetten der globalen und unkontrollierten Spekulation. Dabei gibt es keine Helden und Schurken, sondern nur recht ratlose Investoren. Ihr Problem: Weltweit ist schlicht zu viel Geld unterwegs, das nach lukrativen Anlagemöglichkeiten fahndet. Diese Konkurrenz der Geldbesitzer ruiniert die Renditen. Also muss man immer riskanter investieren.

Allein die Hedgefonds haben geschätzte 1,4 Billionen Dollar eingesammelt. Hinzu kommen diverse Pensionsfonds wie in Kalifornien, den Niederlanden, Japan und Norwegen, die gemeinsam mehr als eine Billion Dollar angehäuft haben. Und natürlich suchen auch deutsche Lebensversicherungen oder Banken nach renditestarken Anlagen.

Wohin also mit den Billionen? Ob Hedgefonds oder normale Investoren: Sie alle drängen in die Aktienmärkte, was dort zu steigenden Kursen führt. Mit realen Unternehmenserfolgen hat das nichts mehr zu tun. Die Wirtschaft ist im letzten Jahr um 2,5 Prozent gewachsen – der DAX hingegen legte 2006 um 22 Prozent zu. Das kann nicht ewig gut gehen, was auch den Investoren auffallen dürfte. Sie sind für ihren „Herdentrieb“ berüchtigt. Wenn einige wichtige Anleger verkaufen, verkaufen meist alle. Das heißt dann Crash. Die Finanzminister in Essen sorgen sich nur um die Hedgefonds. Dabei sind längst alle Großanleger gefährlich für die Weltwirtschaft. ULRIKE HERRMANN

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