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Zentrum für politische SchönheitKeine „staatliche Legitimierung“

Das Innenministerium will das Zentrum für politische Schönheit nicht bei einem Kongress dabeihaben und lädt Philipp Ruch wieder aus. Zensur sei das aber nicht.

Bei einem Kongress der Bundeszentrale für politische Bildung ist Philipp Ruch nicht erwünscht Foto: Sachelle Babbar

Berlin dpa/epd | Nach einer Intervention des Bundesinnenministeriums darf der Leiter des „Zentrums für politische Schönheit“, Philipp Ruch, anders als zunächst geplant nicht bei einem Kongress der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) auftreten. Die Sprecherin des Ministeriums, Eleonore Petermann, verteidigte diese Entscheidung am Mittwoch in Berlin. Sie sagte, eine Einladung an den politischen Aktionskünstler könne missverstanden werden als staatlich finanzierte Legitimierung von Aktionen des Zentrums. Sie verwies auf die Aktion „Soko Chemnitz“.

Das Politkunst-Kollektiv hatte dabei im vergangenen Jahr im Internet mit Fotos nach Teilnehmern rechter Demonstrationen und Ausschreitungen in Chemnitz gesucht. Der Name der Website, die nur kurze Zeit online war, lautete „soko-chemnitz.de“.

Die Aktion hatte viel Kritik hervorgerufen. Die Sprecherin des Bundesinnenministeriums hatte damals erklärt, solche Fahndungen würden allein den Ermittlungsbehörden obliegen. Wegen dieser Aktion soll Ruch nun nicht beim Bundeskongress der Bundeszentrale auftreten dürfen, der von Donnerstag bis Samstag unter dem Titel „Was uns bewegt. Emotionen in Politik und Gesellschaft“ in Leipzig stattfindet.

„Aktionen wie diese tragen dazu bei, eine weitere Polarisierung der politischen Debatte voranzutreiben und einer Spaltung der Gesellschaft Vorschub zu leisten“, hieß es aus dem Ministerium. Die Einladung an Ruch sei vom Ministerium deswegen nicht unterstützt worden, sagte die Sprecherin. Zuerst hatte das Internetportal stern.de über die Ausladung Ruchs berichtet.

Ministerium weist Zensur-Vorwurf zurück

Die Aktion „Soko Chemnitz“ fand Anfang Dezember vergangenen Jahres statt. Die Künstlergruppe hatte das Portal, auf dem Hinweise zu rechtsextremen Gewalttätern gesammelt werden sollten, nach wenigen Tagen wieder aus dem Netz genommen.

Den Vorwurf der „Zensur“ wies das Ministerium von sich. Die Sprecherin sagte: „Davon sind wir ja ganz weit entfernt. Es steht Herrn Ruch ja frei, sich zu äußern.“ Sie erklärte, die Bundeszentrale für politische Bildung sei eine Behörde im Geschäftsbereich des Bundesinnenministeriums. Die Abstimmung über Redner größerer Veranstaltungen sei „allgemeines Verwaltungshandeln“.

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9 Kommentare

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  • welch ein armutszeugnis!

  • Hetze ist offenbar Kunst, wenn sie von links kommt. Mehr ist zu diesem "Zentrum für politische Schönheit" nicht zu sagen.

  • Das sogenannte "Zentrum für politische Schönheit" hat nichts mit Journalismus zu tun. Insoweit kann ein Ausschluss eines Mitgliedes auch keine Zensur sein.

    • @DiMa:

      Ihre Auslegung des §5 GG ist nun die engstmögliche. Auch die Sprecherin des BMI sieht das Recht auf freie Meinungsäußerung hier mitinbegriffen.

      • @LeSti:

        Sie meinen eher Art. 5 GG. Dieser gewährt jedoch kein Recht auf die Teilnahme an jeglichen Kongressen. Herrn Ruch steht es frei, sich jederzeit zu äußern.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Welches sinnlose Geschwurbel die Grundlage dieses "Zentrums" bildet, steht hier:

    jungle.world/artik...pen-aus-hackepeter

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Als bekennender Gegner von Schwarz-Weiß-Bildern und Freund des Dualismus ist mir Ihre Quelle zu dürftig und platt, um vor meinem 'Richterblick' in Sachen Seriosität standzuhalten.

      Was mich vor allem in einer Debatte stört, und zwar immer wieder: ein Hinweis auf den Urheber einer Aussage, mit dem dieser dann nach bekannter Art ad hominem 'widerlegt' werden soll. Das ist Quatsch mit grüner Sauce!

      Auch Rechte, sogar AfDler, selbst zutiefst unappetitliche Zeitgenossen, sagen gelegentlich RICHTIGE Dinge.

      Immer wieder gerne verweise ich auf das Beispiel der stehengebliebenen Uhr, die zweimal am Tag die RICHTIGE Uhrzeit anzeigt. Das gilt auch für Menschen.

      Der Umgang mit dem "Zentrum für politische Schönheit" (kenne ich das vielleicht aus der causa Bernd Höcke?) macht es für mich interessant. Hoffentlich zu Recht.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Ich weiß nicht, wenn man mit echten Leichen hantiert um sein Anliegen befördern, den Holocaust zu einem Wanderzirkus macht, dann ist das wohl schlagzeilenträchtig.

        Dient aber in erster Linie dem medialen standing dieser Truppe.

        Und wenn Ihnen die Polemik in der Jungle World zu polemisch war, vielleicht gefällt Ihnen ja das hier:

        www.salonkolumnist...ische-querfronten/

    • 9G
      91751 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Man das ist ja mal ein Pamphlet, sicher dass man so etwas als "Quelle" nutzen sollte?