Wohin am Tag der Arbeit?: Der Protest-Plan

Wohin am 1. Mai? Hier sind die Hotspots des Wochenendes: von Walpurgisnacht-Punk bis Skater-Korso, von Friedensgebet bis Spontan-Demon.

Ob die Revolutionäre 1. Mai-Demo wirklich bis zum Südstern kommt, ist ungewiss. Bild: dpa

Warm-up: Der 1. Mai-Reigen wird bereits am Samstagnachmittag eröffnet - mit einer gentrifizierungskritischen Demonstration um 16.30 Uhr vom Rosenthaler Platz: "Wir bleiben alle". Das Bündnis aus Alternativprojekten wie dem Schokoladen und Antifa-Gruppen will zur Eberswalder Straße ziehen. Abends wird traditionell die "friedvolle Walpurgisnacht" im Mauerpark gefeiert, erstmals wieder mit genehmigtem Lagerfeuer. In Friedrichshain muss die "antikapitalistische Walpurgnisnacht" diesmal wegen des Wochenmarkts auf dem Boxhagener Platz auf den benachbarten Wismarplatz weichen. Von 14 bis 22 Uhr gibt es Punk und Parolen.

Gewerkschaftliches: Am Sonntag beginnt der DGB den 1. Mai. Mit einem Motorrad-, Fahrrad- und Skater-Korso sowie zu Fuß wollen sich die Gewerkschaftler ab 9 Uhr vom Wittenbergplatz zum Brandenburger Tor bewegen. Dort gibts von 11.30 Uhr bis 18 Uhr Reden und Musik. Hauptact: Nina Hagen. Auch der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) will sich blicken lassen.

Festives: 20 Bühnen, mehr als 250 Stände, tausende Besucher. Ganz Kreuzberg 36 wird am 1. Mai von 12 Uhr bis etwa 22 Uhr wieder zum Myfest. Wie immer gilt: Glasflaschen und Getränkedosen sind verboten, Plastebecher sind erlaubt. Dafür gibts Köfte und Musik satt: von Hiphop bis Hardcore. Novum diesmal: eine Anti-Atom-Bühne, mit "Nein Danke! Soundsystem"-Dauerbeschallung.

Spirituelles: Das Christen-Bündnis "Gemeinsam für Berlin" will um 11.45 Uhr am Mariannenplatz mit einem Open-Air-Gottesdienst für "Frieden am 1. Mai" beten. Danach kann, wer will, Gutes tun: Brötchen schmieren für die Drogenhilfe am Kotti oder Müll sammeln im Görli.

Parteiisches: Grüne und Linke laden ab 14 Uhr wie eh und je zum Mariannenplatzfest. "Ab auf die Couch" heißt es grünerseits für Bezirksbürgermeister Franz Schulz und Christian Ströbele. Bei den Linken diskutieren Spitzenkandidat Harald Wolf und Landeschef Klaus Lederer.

Spontanes: Autonome rufen dazu auf, "den 1. Mai im Herzen von Kreuzberg neu zu politisieren". Mit einer unangemeldeten Demo "Billige Mieten statt steigende Profite" wollen sie sich um 16 Uhr am Mariannenplatz, inmitten des Myfests, versammeln und zum Kottbusser Damm zum Startpunkt der 18-Uhr-Demo ziehen. Wie diese Aktion abläuft und wie die Polizei darauf reagiert, wird einer der neuralgischen Momente dieses 1. Mais.

Memoriales: Ebenfalls am Mariannenplatz wollen Globalisierungsgegner am Nachmittag einen Grünflächenteil in "Carlo Giuliani Park" umbenennen, in Erinnerung an den 23-jährigen Linken, der 2001 von einem Polizisten bei G-8-Gegenprotesten erschossen wurde. Um 15 Uhr soll auf der "Barrio Antifascista"-Bühne ein Grußwort der Mutter von Giuliani verlesen werden.

Revolutionäres: Raus aus Kreuzberg heißt es für die "Revolutionäre 1. Mai-Demonstration" um 18 Uhr. Unter dem Motto "Für die soziale Revolution weltweit!" wollen mehrere tausend Linke von der Kottbusser Brücke durch Neukölln zum Südstern ziehen, vorbei am Karstadt am Hermannplatz. An dem Aufzug beteiligen sich ein stadtpolitischer, ein "klassenkämpferischer" und ein "Jugendblock". Ob die Demo wirklich bis zum Südstern kommt, ist ungewiss. In den letzten Jahren war es aus dem Aufzug heraus wiederholt zu Ausschreitungen gekommen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.