
Wirtschaftskrise in der Türkei : „Sie geben Geld aus, das sie nicht haben“
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Die türkische Wirtschaft ist im Sinkflug und Erdoğans Politik hat einen Anteil daran. Wirtschaftsjournalistin Pelin Ünker erklärt die Zusammenhänge.
Die Inflation liegt bei über 38 Prozent, die Mieten in den Großstädten kosten mehr, als die Menschen im Monat verdienen, und der festgesetzte Mindestlohn reicht schon lange nicht mehr aus, um über die Runden zu kommen – denn er liegt noch unter der türkischen Armutsgrenze, umgerechnet bei ungefähr 550 Euro.
Von dieser Situation ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung betroffen. Fast 60 Prozent der Arbeitnehmer*innen verdienen nur das gesetzliche Minimum. Gleichzeitig wächst der Unmut über Korruption und die wirtschaftspolitischen Alleingänge der Regierung. Sie versucht, durch hohe Leitzinsen ausländische Investoren zu halten, hat aber keine nachhaltigen Lösungen für die Wirtschaft.
Alltag in der Krise
Was sind die Ursachen dieser Krise? Welche politischen Entscheidungen haben sie verschärft? Und wie wirkt sich die Krise konkret auf die Lebensrealität der Menschen aus?
In dieser Podcast-Reihe blicken wir anlässlich der Verhaftung von Ekrem Imamoğlu und der damit ausgelösten Protestwelle auf die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in der Türkei.
In der heutigen Folge sprechen wir also über die türkische Wirtschaft und haben hierzu die Wirtschaftsexpertin und Investigativjournalistin Pelin Ünker eingeladen. Sie lebt und arbeitet in Istanbul und beobachtet die ökonomischen Entwicklungen aus nächster Nähe.
Im Jahr 2017 deckte sie im Rahmen der Paradise-Papers-Recherche Offshore-Firmen türkischer Politiker auf. Unter anderem berichtete sie, dass den Söhnen des damaligen Premierministers Binali Yıldırım Anteile an mehreren maltesischen Firmen gehörten.
Die Podcast-Reihe „Türkei“ im Format „Freie Rede“ ist ein Projekt der taz Panter Stiftung und wird ausschließlich durch Spenden finanziert. Die taz Panter Stiftung freut sich über Unterstützung: taz.de/spenden
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