Wirtschaftsentwicklung in Deutschland: Inflation steigt auf 10,0 Prozent
Expert:innen rechnen nächstes Jahr mit einem Einbruch der deutschen Wirtschaft um 0,4 Prozent. Die Inflation hat im September das 10 Prozent erreicht.
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Für dieses Jahr erwarten die Fachleute nur noch ein Wirtschaftswachstum von rund 1,4 Prozent und für 2023 einen Rückgang des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um etwa 0,4 Prozent. 2024 dürfte die Wirtschaft wieder 1,9 Prozent wachsen. In ihrem Frühjahrsgutachten waren sie noch von einem Wachstum von 3,1 Prozent ausgegangen.
Die stark gestiegenen Gaspreise erhöhten die Energiekosten „drastisch“ und führten zu einem „massiven gesamtwirtschaftlichen Kaufkraftentzug“, hieß es zur Begründung. Die Zuspitzung auf den Gasmärkten bedeute für Deutschland einen „permanenten Wohlstandsverlust“.
Beteiligt an der Frühjahrsprognose sind das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen (RWI), das Leibniz-Institut in Halle (IWH), das Münchner Ifo-Institut und das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel. Ihr Gutachten dient der Bundesregierung als Grundlage für ihre eigene Prognose.
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Inflation im September auf 10,0 Prozent gestiegen
Die Inflation in Deutschland hat im September die Marke von 10 Prozent erreicht und ist auf den höchsten Stand seit Anfang der 1950er Jahre geklettert. Nach dem Wegfall des 9-Euro-Tickets und des Tankrabatts kosteten Waren und Dienstleistungen durchschnittlich 10,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in einer ersten Schätzung mitteilte. Im August lag die jährliche Teuerungsrate noch bei 7,9 Prozent.
Im kommenden Jahr dürfte die Inflation nach Einschätzung der Experten die Marke von im Schnitt 8,8 Prozent erreichen – nach 8,4 Prozent in diesem Jahr. Erst 2024 werde „allmählich wieder“ die Marke von zwei Prozent erreicht.
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